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    Deutscher Bundestag 81. Sitzung Bonn, den 26. Juni 1963 Inhalt: Anteilnahme an dem Absturz einer belgischen Militärtransportmaschine bei Detmold 3912 D Glückwunsch zum Geburtstag des Abg Eichelbaum 3885 A Fragestunde (Drucksachen IV/1373 und IV/1379) Frage des Abg. Buchstaller: Ankauf von Grundstücken durch die Bundesvermögensverwaltung Dr. Krone, Bundesminister . . . . 3885 D Frage des Abg. Buchstaller: Mitteilung von Kaufpreis und Enteignungsvorschriften bei Erwerb von Grundstücken Dr. Krone, Bundesminister . . . . 3886 A Frage des Abg. Buchstaller: Gerechte Preisgestaltung bei Grundstückserwerb Dr. Krone, Bundesminister . . . . 3886 B Frage des Abg. Höhmann (Hessisch Lichtenau) : Bindungsermächtigungen für Bundesfinanzhilfen für Kommunalfolgemaßnahmen Dr. Krone, Bundesminister . . 3886 C, D Höhmann (Hessisch Lichtenau) (SPD) . . . 3886 C, D Frage des Abg. Bauer (Würzburg) : Teilnahme von Bundeswehrangehörigen an einer Traditionsfeier auf der Hohenzollernburg Hechingen Dr. Krone, Bundesminister . . 3887 A, B Schwabe (SPD) . . . . . . . 3887 A Frage des Abg. Dr. Kohut: Definition des Begriffs „Mittelstand" Dr. Westrick, Staatssekretär 3887 B, D Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . . 3887 D Frage des Abg. Dr. Kohut: Rechtfertigung der Monopole Dr. Westrick, Staatssekretär . . 3888 A, D Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . 3888 C, D Frage des Abg. Fritsch: Bedenken gegen Einstellung ehemals tuberkulöser Arbeitnehmer Blank, Bundesminister . . 3889 A, B, C, 3890 A, B, C, D, 3891 A, B Fritsch (SPD) . . . . . . . 3889 B, C Könen (Düsseldorf) (SPD) . . . 3889 D Höhmann (Hessisch Lichtenau) (SPD) 3890 A Ritzel (SPD) . . . . . . . 3890 B, D Neumann (Berlin) (SPD) . 3890 D, 3891 A Spies (CDU/CSU) 3891 B II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1963 Frage des Abg. Kahn-Ackermann: Fernsehempfang im Tegernseer Tal Stücklen, Bundesminister . . . 3891 C, D Ertl (FDP) 3891 C, D, 3892 A Frage des Ahg. Felder: Formulare für Glückwunschtelegramme Stücklen, Bundesminister . . . 3892 A, B Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . . 3892 A Frage des Abg. Porzner: Institut für Dokumentationswesen Lenz, Bundesminister 3892 B, D, 3893 A, B Porzner (SPD) . . . . . . . . 3892 D Matthöfer (SPD) . . . . . . . . 3893 A Frage des Abg. Porzner: Internationale Zusammenarbeit im Bereich der wissenschaftlichen Dokumentation Lenz, Bundesminister . . . . . . 3893 B Frage des Abg. Porzner: Patentdokumentation Dr. Bucher, Bundesminister . . 3893 C, D Porzner (SPD) . . . . . . . . 3893 D Frage des Abg. Dr. Kohut: Bezeichnung der Bundesrepublik als Provisorium Höcherl, Bundesminister 3893 D, 3894 A, B Dr. Kohut (FDP) . . . 3893 D, 3894 A, B Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Ausstattung von Behördenbauten mit Schutzräumen Höcherl, Bundesminister . . 3894 B, C, D Schmitt-Vockenhausen (SPD) . 3894 C, D Frage des Abg. Kalbitzer: Überfälle kroatischer Terroristen in der Bundesrepublik Höcherl, Bundesminister . 3894 D, 3895 A Kalbitzer (SPD) 3895 A Frage des Abg. Kalbitzer: Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Attentate Höcherl, Bundesminister . . . 3895 B, C Kalbitzer (SPD) . . . . . . . . 3895 C Frage des Abg. Sanger: Verwirkung des Asylrechts von Ausländern Höcherl, Bundesminister . . . . 3895 C, D, 3896 A, B Sänger (SPD) . . . . . . . . . 3895 D Dr. Schäfer (SPD) 3896 A Felder (SPD) . . . . . . . . 3896 B Frage des Abg. Sanger: Beziehungen von kroatischen Emi- granten zum Nationalsozialismus und Faschismus s Höcherl, Bundesminister . . . 3896 B, C Sänger (SPD) 3896 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 3896 C Frage des Abg. Folger: Gefährdung der Trinkwasserversorgung in bayrischen Gemeinden Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 3896 D Bericht des Ausschusses für Petitionen in Verbindung mit Sammelübersicht 18 des Ausschusses für Petitionen Dr. Kübler (SPD) 3897 B Große Anfrage der Fraktion der SPD betr Kostensenkung in der Landwirtschaft (Drucksache IV/1259) Frehsee (SPD) . . . . . . . . 3899 B Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister . . . . . . . 3903 C Dr. Effertz (FDP) . . . . . . . . 3908 B Kurlbaum (SPD) . . . . . . . . 3913 A Stein (CDU/CSU) . . . . . . 3915 B Struve (CDU/CSU) 3917 C Ertl (FDP) . . 3919 A Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 3919 B Antrag betr. EWG-Agrarpreispolitik (Abg Logemann, Sander, Wächter u. Gen.) (Drucksache IV/1258) . . . . . . . . 3920 B Antrag betr. Rechts- und Wettbewerbsgleichheit in der deutschen Eier- und Geflügelwirtschaft (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/1235) Tobaben (CDU/CSU) . . . . . . 3920 C Marquardt (SPD) . . . . . . . 3921 C Dr. Siemer (CDU/CSU) . . . . . 3922 B Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . . 3922 D Schwarz, Bundesminister . . . . . 3923 A Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1963 III Antrag betr. Braumalzfracht (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/1236) 3923 C Antrag betr. Förderung des Tabakbaues (Abg. Leicht, Seither, Baier [Mosbach], Reichmann u. Gen.) (Drucksache IV/1241) 3923 D Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über den Vorschlag der Kommission der EWG betr. gewisse Maßnahmen im Getreidewirtschaftsjahr 1963/64 und in den folgenden Wirtschaftsjahren auf dem Gebiet der Preise (Drucksachen IV/1138, IV/1225, zu IV/1225) Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 3924 A, 3935 B Schwarz, Bundesminister 3929 A Struve (CDU/CSU) 3930 D Bauer (Wasserburg) (CDU/CSU) . 3932 D Ertl (FDP) 3933 C Dr. Effertz (FDP) . . . . . . . 3937 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über den Vorschlag der Kommission der EWG betr. Einrichtung eines Informationsdienstes für landwirtschaftliche Buchführungen (Drucksachen IV/1280, IV/1344) 3938 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über Vorschläge der Kommission der EWG betr. Europäischen Ausrichtungsund Garantiefonds für die Landwirtschaft und betr. Europäischen Fonds zur Verbesserung der Agrarstruktur (Drucksachen IV/1079, IV/1081, IV/1369, zu IV/1369) Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . . 3938 C Dr. Pflaumbaum (CDU/CSU) . . 3939 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung Nr. 19 (Getreide) des Rates der EWG (Drucksache IV/1307); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksache IV/1362) -- Zweite und dritte Beratung — Müller (Worms) (SPD) . 3939 C, 3943 D Schwarz, Bundesminister 3941 A Dr. Pflaumbaum (CDU/CSU) . . 3941 D Struve (CDU/CSU) 3943 C Bauer (Wasserburg) (CDU/CSU) . 3945 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnungen Nr. 20, Nr. 21 und Nr. 22 des Rates der EWG sowie zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der deutschen Eier- und Geflügelwirtschaft (Drucksache IV/1372) — Erste Beratung — . . . . 3946 B Entwurf eines Gesetzes über die Bildung eines Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/540) ; Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksachen IV/1320, zu IV/1320) — Zweite und dritte Beratung - Porzner (SPD) . . . . 3946 C, 3949 A Dr. Aschoff (FDP) . . . 3947 A, 3951 D Dr. Steinmetz (CDU/CSU) . . . . 3947 D Brand (CDU/CSU) . . . . . . . 3948 C Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 3950 B Antrag betr. Förderung der Mittelschichten (SPD) (Drucksachen IV/246, IV/1290) Burgemeister (CDU/CSU) . . . . 3952 B Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Rechnungsjahr 1963 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1963) (Drucksache IV/869); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für wirtschaftlichen Besitz des Bundes (Drucksachen IV/1289, zu IV/1289) — Zweite und dritte Beratung — . . . . . . . . . . . . 3952 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . 3952 D Anlagen 3953 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1963 3885 81. Sitzung Bonn, den 26. Juni 1963 Stenographischer Bericht Beginn: 14.02 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Aigner* 28. 6. Frau Albertz 27. 6. Arendt (Wattenscheid)* 28.6. Dr. Arndt (Berlin) 30. 9. Dr. Atzenroth 26.6. Dr. Dr. h. c. Baade 1. 7. Baldauf 26. 6. Dr.-Ing. Balke 26.6. Bauknecht 28. 6. Bergmann* 28. 6. Beuster 1. 7. Biegler 28. 6. Birkelbach* 28. 6. Fürst von Bismarck 28. 6. Frau Blohm 26. 6. von Bodelschwingh 28. 6 Börner 26. 6. Dr. Burgbacher* 28. 6. Corterier 28. 6. Deringer* 28. 6. Dr. Dichgans' 28. 6. Dr. Dörinkel 28. 6. Frau Eilers 26. 6. Eisenmann 26. 6. Frau Dr. Elsner* 28. 6. Frau Engländer 26. 6. Erler 26. 6. Faller* 28. 6. Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven) 26. 6. Dr. Dr. h. c. Friedensburg' 28. 6. Dr. Franz 30.6. Funk (Neuses am Sand) 30. 6. Dr. Furler' 28. 6. Gehring 26. 6. Gerns 28. 6. Gewandt 7. 7. Giencke 27. 6. Hahn (Bielefeld)* 28. 6. Dr. Harm (Hamburg) 1. 7. Heiland 26. 6. Hösl 26. 6. Dr. Hoven 26.6. Illerhaus* 28. 6. Kahn-Ackermann 26. 6. Kalbitzer* 28. 6. Dr. Klein (Berlin) 28. 6. Klinker* 28. 6. Könen (Düsseldorf) 26.6. Frau Korspeter 26. 6. Kraus 1. 7. Dr. Kreyssig* 28. 6. Kriedemann* 28. 6. Krüger 26. 6. Freiherr von Kühlmann-Stumm 26. 6. Lang (München) 29.6. * Für die Teilnahme an einer Tagung des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) beurlaubt bis einschlief Lange (Essen) 26.6. Lautenschlager 26. 6. Leber 30. 6. Lemmer 26. 6. Lenz (Bremerhaven) 28. 6. Lenz (Brüht)* 28.6. Liehr 28. 6. Dr. Löhr' 28. 6. Frau Lösche 26. 6. Lücker (München) * 28. 6. Margulies* 28. 6. Mattick 27. 6. Mauk' 28. 6. Dr. Mende 26. 6. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 26. 6. Dr. Menzel 28. 6. Metzger* 28. 6. Metter 1. 7. Dr. Mommer 15. 7. Müller-Hermann* 28. 6. 011enhauer 26. 6. Dr.-Ing. Philipp* 28. 6. Porten 26. 6. Frau Dr. Probst* 28. 6. Rademacher* 28. 6. Richarts' 28. 6. Dr. Rieger (Köln) 26. 6. Dr. Schmid (Frankfurt) 26. 6. Schmidt (Kempten) 26.6. Dr. Schneider (Saarbrücken) 28. 6. Frau Schroeder (Detmold) 28. 6. Seibert 26. 6. Seifriz* 28. 6. Dr. Seume 26.6. Dr. Starke* 28. 6. Storch* 28. 6. Frau Strobel* 28. 6. Urban 2. 7. Wehner 26.6. Weinkamm* 28. 6. Frau Welter (Aachen) 28. 6. Dr. Willeke 26. 6. Wischnewski* 28. 6. Wittmer-Eigenbrodt 31. 7. Anlage 2 Der Präsident des Bundesrates Abschrift Bonn a. Rh., 21. Juni 1963 An den Herrn Bundeskanzler Bonn Bundeskanzleramt Ich beehre mich mitzuteilen, daß der Bundesrat in seiner 259. Sitzung am 21. Juni 1963 beschlossen hat, gegen das vom Deutschen Bundestage am 21. Juni 1963 verabschiedete 3954 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1963 Gesetz über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1963 (Haushaltsgesetz 1963) einen Einspruch gemäß Artikel 77 Abs. 3 des Grundgesetzes nicht einzulegen. Begründung: Der Beschluß des Bundestages entspricht dem Vorschlag des Vermittlungsausschusses zum Haushaltsgesetz 1963. Der Bundestag hat allerdings durch die Zurückstellung der Beschlußfassung über den Vorschlag des Vermittlungsausschusses zum Gesetz zur Änderung des Beteiligungsverhältnisses an der Einkommensteuer und der Körperschaftsteuer die Frage der Deckung des Haushalts 1963 offengelassen. Der Bundesrat ist seinerseits, um die Verabschiedung des Bundeshaushalts 1963 nicht zu verzögern, bereit, dem Vorschlag des Vermittlungsausschusses auf Erhöhung des Anteils des Bundes an der Einkommen- und Körperschaftsteuer auf 38 % ab 1. Januar 1963 zuzustimmen. Dazu bedarf es der Vorlage eines entsprechenden Gesetzesbeschlusses des Bundestages. Der Bundesrat weist ausdrücklich darauf hin, daß aus seinem heutigen Beschluß eine rechtliche oder moralische Verpflichtung der Länder, auf einem anderen Wege zur Deckung des Bundeshaushalts 1963 beizutragen, nicht hergeleitet werden kann. Kiesinger Bonn, den 21. Juni 1963 An den Herrn Präsidenten des Deutschen Bundestages Bonn Bundeshaus Vorstehende Abschrift wird mit Bezug auf das dortige Schreiben vom 21. Juni 1963 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Kiesinger Anlage 3 Umdruck 311 Antrag der Fraktion der SPD zur Großen Anfrage der Fraktion der SPD betr. Kostensenkung in der Landwirtschaft (Drucksache IV/1259). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, dem Bundestag bis zum 1. Oktober 1963 einen Bericht vorzulegen, A. der eine vergleichende Übersicht gibt über 1. die Preise der wichtigsten landwirtschaftlichen Betriebsmittel, insbesondere für Maschinen und Düngemittel, 2. die Struktur dieser Märkte, insbesondere die ant ihnen wirksamen Wettbewerbsbeschränkungen und Preisdifferenzierungen, in allen sechs EWG-Staaten und den anderen wichtigsten Staaten, die für die Belieferung der EWG-Länder mit landwirtschaftlichen Betriebsmitteln bedeutsam sind; B. in dein folgende Fragen beantwortet bzw. geprüft werden: 1. Von welchen Grundsätzen hat sich der Bundeswirtschaftsminister bei der Festsetzung der Höchstpreise für Düngemittel leiten lassen? Ist bei der Festsetzung der Höchstpreise auch das Preisniveau der entsprechenden Düngemittel in den Hauptkonkurrenzländern, insbesondere in den anderen EWG-Ländern, berücksichtigt worden? 2. Ist die Bundesregierung der Meinung, daß die Existenz der Düngemittelsyndikate, durch die der Wettbewerb auf dem Markt von Kali und Thomasphosphat vollständig und auf dem Markt von Stickstoff weitgehend ausgeschlossen ist, mit den berechtigten Interessen der deutschen Landwirtschaft und der notwendigen Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft vereinbar ist? 3. Wie hat sich die Typenvielfalt bei Ackerschleppern und anderen Landmaschinen im einzelnen auf die Kostenlage der deutschen Landwirtschaft ausgewirkt? Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung getroffen bzw. gedenkt sie zu treffen, um über eine Typenbereinigung auf diesem Gebiet Preissenkungen zu erreichen? 4. Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, um einen weiteren Anstieg der Baukosten im Bereich der Landwirtschaft zu vermeiden und darüber hinaus zu einer Kostensenkung zu kommen? Bonn, den 26. Juni 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 4 Umdruck 316 Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP zur Großen Anfrage der Fraktion der SPD betr. Kostensenkung in der Landwirtschaft (Drucksache IV/ 1259). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, angesichts des ungünstigen Preiskostenverhältnisses in der Landwirtschaft 1. die Preise für landwirtschaftliche Betriebsmittel erneut zu überprüfen, 2. geeignete Maßnahmen zu treffen, welche die Relation landwirtschaftlicher Preise und Betriebsmittelpreise verbessern, 3. den Wettbewerbsverzerungen auf dem Gebiete landwirtschaftlicher Betriebsmittel auch im Rahmen der internationalen Verhandlungen - entgegenzuwirken, 4. über das Ergebnis der getroffenen Maßnahmen bis zum 1. Dezember 1963 einen Bericht vorzulegen, 5. bei nicht ausreichendem Erfolg gleichzeitig Alternativvorschläge zum Ausgleich der ungünstigen Entwicklung des Preiskostenverhältnisses in der Landwirtschaft zu machen. Bonn, den 26. Juni 1963 Struve und Fraktion Schultz und Fraktion Anlage 5 Umdruck 318 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zu Nummer 2 des Antrags des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (19. Ausschuß) über den von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der Kommission für eine Verordnung des Rates betr. gewisse Maßnahmen, welche die Mitgliedstaaten für das Getreidewirtschaftsjahr 1963/64 und die folgenden Wirtschaftsjahre auf dem Gebiet der Preise anwenden müssen (Drucksachen IV/1138, IV/ 1225). Der Bundestag wolle beschließen: In Nummer 2 des Ausschußantrages wird folgender Buchstabe f eingefügt: „f) daß das zukünftige Getreidepreisniveau so bald wie möglich verbindlich festgelegt wird, um die Übergangszeit nicht mit einer untragbaren wirtschaftlichen und rechtlichen Unsicherheit zu belasten." Bonn, den 26. Juni 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 6 Umdruck 320 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zu Nummer 2 des Antrags des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (19. Ausschuß) über den von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der Kommission für eine Verordnung des Rates über die Bedingungen der Beteiligung des Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft und über den von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der Kommission für eine Verordnung des Rates betreffend den Europäischen Fonds zur Verbesserung der Agrarstruktur (Drucksachen IV/1079, IV/1081, IV/1369). Der Bundestag wolle beschließen: Nummer 2 des Ausschußantrags erhält folgende Fassung: „2. den Vorschlag der Kommission der EWG - Drucksache IV/1081 - im gegenwärtigen Zeitpunkt und in der vorliegenden Fassung abzulehnen." Bonn, den 26. Juni 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 7 Umdruck 319 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung Nr. 19 (Getreide) des Rates der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Drucksachen IV/1307, IV/ 1362). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Artikel 1 Nr. 1 1. Die Anlage 1 zu § 1 Abs. 1 erhält folgende Fassung: „Anlage 1 (zu § 1 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe a) Grundrichtpreise für den Handelsplatz Duisburg (frei Entladestelle Duisburg-Hafen-Wasserlöschstelle) I II III Weich- Roggen Gerste weizen in DM je t 1963 Juli 464,60 422,60 402,65 August 464,60 422,60 402,65 September 469,10 427,10 404,75 Oktober 473,50 431,50 408,35 November 477,80 435,80 411,95 Dezember 482,- 440,- 415,55 1964 Januar 486,- 444,- 419,15 Februar 490,- 448,- 419,15 März 493,80 451,80 419,15 April 497,50 455,50 419,15 Mai 501,10 459,10 419,15 Juni 504,60 462,60 419,15" 2. In der Anlage 2 zu § 1 Abs. 1 vermindern sich die darin genannten Preise um die aus der Anlage 1 ersichtlichen Abschläge. Bonn, den 26. Juni 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 8 Umdruck 328 Entschließungsantrag der Abgeordneten Ertl, Bauer (Wasserburg), Sühler, Murr, Dr. Effertz und Genossen zur dritten Beratung des von der Bundes- 3956 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1963 regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung Nr. 19 (Getreide) des Rates der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Drucksachen IV/1307, IV/1362). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. unverzüglich geeignete Maßnahmen zum Ausgleich der von dem Beschluß des Ministerrats über die Anhebung des Qualitäts-Standards für Gerste zu erwartenden Senkung des deutschen Erzeugnispreises einzuleiten, 2. insbesondere durch eine entsprechende Erhöhung der Qualitätsprämie für Braugerste sonst unvermeidliche, erhebliche Einkommensminderungen aufzufangen. Bonn, den 26. Juni 1963 Ertl Murr Dr. Effertz Kreitmeyer Kubitza Logemann Peters (Poppenbüll) Reichmann Schmidt (Kempten) Wächter Bauer (Wasserburg) Sühler Hösl Lermer Dr. Ramminger Weinzierl Ehnes Anlage 9 Umdruck 323 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Bildung eines Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Drucksachen IV/540, IV/1320). Der Bundestag wolle beschließen: In § 5 Abs. 3 Satz 1 wird das Wort „acht" durch das Wort „vier" ersetzt. Bonn, den 26. Juni 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 10 Umdruck 334 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Vogel, Müller (Ravensburg), Kreitmeyer und Genossen zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Bildung eines Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Drucksachen IV/540, IV/1320). Der Bundestag wolle beschließen: In § 11 Abs. 1 sind hinter den Worten „dem Bundesminister des Innern" die Worte „und dem Bundesminister der Finanzen" einzufügen. Bonn, den 26. Juni 1963 Dr. Vogel Baier (Mosbach) Dr. Götz Mengelkamp Müller (Aachen-Land) Dr. Stoltenberg Windelen Müller (Ravensburg) Hermsdorf Jürgensen Dr. Koch Schröder (Osterode) Seidel (Fürth) Dr. Tamblé Wellmann Kreitmeyer Anlage 11 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Dr. Dollinger vom 15. Mai 1963 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Schmidt (Kempten) Drucksache IV/1093 Frage XII/2 *) Wie verteilen sich diese Summen auf die einzelnen Baumaßnahmen des Bundestages und der verschiedenen Ministerien im Raume Groß-Bonn? In der als Anlage beigefügten Übersicht sind die bisher entstandenen Kosten für die Unterbringung des Parlamentes und der obersten Bundesdienststellen zusammengefaßt dargestellt. Eine weitere Aufschlüsselung, die auch sämtliche Maßnahmen des Titels 205 enthalten müßte, habe ich unterlassen, weil eine solche weitgehende Aufgliederung sehr umfangreiche Erhebungen notwendig machen würde, ohne daß damit besondere Hinweise im Sinne der Fragestellung erkennbar würden. Ich darf Sie bitten, damit einverstanden zu sein. Die genaue Zusammenstellung des Zahlenmaterials hat ergeben, daß seit 1949 für die baulichen Belange des Parlamentes und der obersten Bundesdienststellen nicht 177 Mio DM, sondern nur 158 Mio DM aufgewendet wurden. Zusammenstellung der Aufwendungen des Bundes für die Unterbringung des Parlamentes und der obersten Bundesdienststellen im Raum Bonn bis einschließlich 1962 Lfd. Organe des Bundes Bis einschließlich Nr. Rj. 1962 1. Ersteinrichtung der Bundes- verwaltungen in Bonn 12 900 100 DM 2. Bundespräsident und Bundes- präsidialamt 2 808 850 DM 3. Deutscher Bundestag 12 450 000 DM 4. Bundesrat 343 800 DM *) Siehe 71. Sitzung Seite 3251 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1963 3957 Lfd. Organe des Bundes Bis einschließlich Nr. Rj. 1962 5. Bundeskanzler und Bundes- kanzleramt einschl. Bundes- presse- und Informationsamt und frühere Dienststelle Blank 13 861 200 DM 6, Auswärtiges Amt 15 620 000 DM 7. Bundesminister des Innern 3 332 400 DM 8. Bundesminister der Justiz 924 100 DM 9. Bundesminister der Finanzen 12 992 200 DM 10. Bundesminister für Wirtschaft 9 791 600 DM 11. Bundesminister für Landwirt- schaft und Forsten und Bundes- minister für Arbeit und So- zialordnung 3 497 900 DM 12. Bundesminister für Verkehr 726 000 DM 13. Bundesminister der Verteidi- gung 47 440 300 DM 14. Bundesschatzminister, vormals Bundesminister für wirtschaft- lichen Besitz des Bundes, vor- mals Bundesminister für wirt- schaftliche Zusammenarbeit 721 700 DM 15. Bundesminister für Wohnungs- wesen, Städtebau und Raum- ordnung 316 100 DM 16. Bundesminister für Vertrie- bene, Flüchtlinge und Kriegs- geschädigte 1 929 000 DM Lfd. Organe des Bundes Bis einschließlich ( Nr. Rj. 1962 17. Bundesminister für gesamt- deutsche Fragen 723 300 DM 18. Bundesminister für Angelegen- heiten des Bundesrates 56 000 DM 19. Bundesminister für Familien- und Jugendfragen 107 100 DM 20. Bundesminister für besondere Aufgaben 38 500 DM 21. Bundesminister für wissen- schaftliche Forschung 252 900 DM 22. Bundesminister für wirtschaft- liche Zusammenarbeit 40 000 DM 23. Bundesminister für Gesund- heitswesen 24. Vorsorglicher Grunderwerb und Verschiedenes 8 976 000 DM 25. Maßnahmen, die im Rj. 1949 durchgeführt wurden, jedoch in den lfd. Nr. 1-24 und 26 nicht erfaßt sind 507 500 DM 26. Darlehen an die Stadt Bonn für Geländeerschließung und Bau- darlehen zur Schaffung von Diensträumen in angemieteten Gebäuden 8 000 000 DM Summe der Aufwendungen: 158 356 550 DM (I rd.: 158 000 000 DM
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    Rede von Georg Kurlbaum


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Herr Bundeswirtschaftsminister hat bei der Beantwortung der ersten, grundsätzlichen Frage unserer Großen Anfrage, bei der Frage nach den Ergebnissen der bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung mit dem Ziel der Kostensenkung für die deutsche Landwirtschaft, darauf hingewiesen, daß es einen zunehmenden Wettbewerb und auch Preissenkungen gegeben hat. Wir wollen nicht bestreiten, daß es solche vereinzelten Erscheinungen gegeben hat. Der Herr Bundeswirtschaftsminister selbst hat hinzugefügt, daß diese Entwicklungen für die notwendige Kostensenkung in der Landwirtschaft unzureichend gewesen sind. Wir stimmen ihm darin durchaus zu.
    Der Herr Bundeswirtschaftsminister hat dann darauf hingewiesen, daß als Ersatz für diese unzureichenden Kostensenkungen Kostensenkungen durch Verausgabung öffentlicher Mittel erreicht worden seien. Ich möchte hier erklären, daß das allerdings nicht der Sinn unserer Großen Anfrage gewesen ist. Das Ziel unserer Großen Anfrage ist nicht in erster Linie, darauf hinzuwirken, daß weitere Kostensenkungen durch die Ausgabe weiterer öffentlicher Mittel zustande kommen. Wir hatten uns vielmehr vorgestellt, daß einmal geprüft wird, ob es nicht möglich ist, der Landwirtschaft durch echte Kostensenkungen auf seiten der privaten gewerblichen Wirtschaft zu helfen. Wir sind überzeugt, daß das durchaus möglich ist.
    Der Herr Bundeswirtschaftsminister hat dann davon gesprochen, er wünsche nicht, daß die Wirtschaft durch dirigistische Maßnahmen gestört werde. Das ist ein völliges Mißverständnis. In all dem, was wir in der Großen Anfrage gesagt haben, ist mit keinem Wort von dirigistischen Maßnahmen die Rede. Wir haben sie in diesem Zusammenhang bestimmt nicht im Auge gehabt. Im Gegenteil, unser Anliegen ist es, zu vermeiden, daß bestimmte Industriezweige ihrerseits durch privatwirtschaftlichen Dirigismus den Wettbewerb ausschalten. Darum handelt es sich in erster Linie.

    (Beifall bei der SPD.)

    Der Herr Bundeswirtschaftsminister ist sodann auf die Preisprobleme und auf die Beispiele eingegangen, die mein Freund Frehsee genannt hat. Ich möchte auf diese Themen im Zusammenhang mit der Begründung unseres Antrages Umdruck 311*) eingehen. Wir legen entscheidenden Wert darauf, daß die Debatte, die wir heute durch unsere Große Anfrage eingeleitet haben, nicht in der heutigen Plenarsitzung ein Ende findet, sondern wir haben uns vorgenommen, daß die Aussprache über die hier angesprochenen Probleme in einer sehr eingehenden Beratung im Wirtschaftsausschuß und im Ernährungsausschuß des Deutschen Bundestages fortgesetzt wird. Um die Grundlage dafür zu schaf-
    f) Siehe Anlage 3 fen, haben wir unseren Antrag eingebracht. Mit diesem Antrag haben wir versucht — damit darf ich auch kurz auf den Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingehen —, diese Probleme sehr viel konkreter anzusprechen als die Fraktionen der CDU/CSU und der FDP. Worum handelt es sich hierbei in erster Linie?
    Zunächst einiges zur Frage der Preise für landwirtschaftliche Maschinen. Die Beispiele, die mein Freund Frehsee gebracht hat, zeigen doch sehr eindeutig — sie sind im einzelnen auch gar nicht widerlegt worden —, daß z. B. gewisse deutsche Erzeugnisse in Großbritannien mit einem Abschlag in der Größenordnung von 30 °/o verkauft werden und daß gewisse britische Erzeugnisse in Großbritannien nur etwa 60% des Preises kosten, den man in der Bundesrepublik für sie zahlen muß. Diese Unterschiede können niemals allein durch den Hinweis auf die Zölle aufgeklärt werden.
    Nun noch einige sehr interessante Zahlen, die zufälligerweise in diesen Tagen das IFO-Institut in seinem Schnelldienst gebracht hat. Aus diesen Zahlen ergibt sich folgendes sehr eindeutig.
    Die britische Produktion an Schleppern ist in den zehn Jahren von 1953 bis 1963 um 93 % gesteigert worden, die der Bundesrepublik nur um 32 %. Die britische Schlepper-Industrie hat einen Exportanteil, der zwischen 75 und 85 % schwankt; die Bundesrepublik hat einen Exportanteil von nur 30 %.
    Das IFO-Institut erläutert diese weit größeren Erfolge der britischen Schlepper-Industrie mit dem Hinweis, daß dort in Großserien fabriziert wird und daß infolgedessen die Preise sehr viel niedriger sind. Alle Zeichen deuten, glaube ich, darauf hin, daß wir es in der Tat in Großbritannien mit einem sehr viel leistungsfähigeren Industriezweig zu tun haben und daß wir uns sehr wohl gemeinsam die Köpfe darüber zerbrechen müssen, wie wir die deutsche Landmaschinenindustrie auf den Stand z. B. der britischen bringen können.
    Aus dem Beispiel der Maschinenpreise ergibt sich nicht nur der von mir angedeutete Leistungsunterschied zwischen einer ausländischen und einer deutschen Industrie; aus der Tatsache, daß die deutschen Maschinen verbilligt nach Großbritannien kommen und die britischen Maschinen verteuert nach Deutschland, ergibt sich auch sehr deutlich, daß hier offenbar internationale regionale Vereinbarungen eine Rolle spielen, durch die die Partner sich gegenseitig die Märkte geschützt haben.
    In diesem Zusammenhang muß ich den Herrn Bundeswirtschaftsminister fragen, was er meint, wenn er bei der Beantwortung unserer Großen Anfrage immer wieder darauf hingewiesen hat, welche Verdienste sich seine Regierung um die Durchsetzung einer guten Wettbewerbsordnung erworben hat. Eines müssen wir feststellen — und das werden wir auch bei der Betrachtung über die Düngemittelmärkte feststellen —, daß hier von einer auch nur einigermaßen befriedigenden Wettbewerbsordnung unter keinen Umständen die Rede sein kann und daß unsere gemeinsamen Anstrengungen sich darauf zu konzentrieren haben, wie wir es zuwege



    Kurlbaum
    bringen können, insbesondere auch auf dem Düngemittelmarkt — auf den ich jetzt zu sprechen kommen werde — zu einer für den Verbraucher tragbaren Wettbewerbsordnung und Marktstruktur zu kommen. Es wird entscheidend für unsere Beurteilung der Ehrlichkeit der Bemühungen der Bundesregierung und der Koalitionsparteien sein, ob diese Parteien und die Bundesregierung bereit sind, aus den Mißständen auf diesen Märkten unter Umstanden auch die notwendigen Konsequenzen bei einer Novellierung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen zu ziehen. Hier haben sich außerordentliche Mißstände herausgebildet, die schon allein dadurch charakterisiert sind, daß auf Grund des geltenden Kartellgesetzes z. B. eines der Düngemittelsyndikate trotz des Widerspruchs des Bundeskartellamtes weiter durchgeführt werden kann, so lange, bis der Streit über die Nichtbewilligung bis zur letzten Gerichtsinstanz durchgeführt worden ist.
    Zweifellos sind auch auf dem Düngemittelmarkt Preisunterschiede vorhanden. Allerdings sind sie hier dank der noch intensiveren internationalen Zusammenarbeit geringer. Auf dem Kalimarkt sind die deutschen Preise sogar eine Kleinigkeit niedriger als in den anderen großen EWG-Ländern. Das wird aber mehr als ausgeglichen durch größere Preisunterschiede zuungunsten der deutschen Landwirtschaft bei Thomasphosphat und Stickstoff. Man muß also auch bei den Düngemitteln zu dem Ergebnis kommen, daß der deutsche Landwirt per Saldo insgesamt seine Düngemittel teurer einkauft als z. B. der Landwirt in Frankreich, in Italien und in den Niederlanden.
    Nun ist aber nicht allein die relative Höhe der Düngemittelpreise in den verschiedenen Ländern interessant, sondern auch die absolute Höhe. Denn hier ist — darauf ist von der EWG-Kommission schon hingewiesen worden — eine sehr gut organisierte Syndikatsorganisation vorhanden, nicht nur in der Bundesrepublik, sondern auch in den anderen Ländern ,der EWG, und außerdem ist es offensichtlich zu einer internationalen Abstimmung gekommen. Darum ist eine absolute Kostensenkung wahrscheinlich nur zu erreichen, wenn wir uns gemeinsam überlegen, wie die jetzige Marktstruktur durch eine bessere ersetzt werden kann.
    Ich mache auch in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, daß der Wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium in seinem Gutachten, das unserer Drucksache 617 — der Drucksache über die von der Bundesregierung vorgeschlagenen Anderungen zum Kartellgesetz — beigefügt ist, den grundsätzlichen Standpunkt vertritt, daß Erlaubnisse zu Syndikaten in Zukunft überhaupt nicht mehr gegeben werden sollten. Diese Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats sollten wir einer sehr genauen Prüfung unterziehen.
    Die Betrachtung der Syndikate allein genügt aber nicht, um die gesamte Situation auf dem Düngemittelmarkt beurteilen zu können. Für die Düngemittel-preise ist die Kombination von Höchstpreisen, wie sie von der Bundesregierung genehmigt worden sind, mit der Syndikatsorganisation entscheidend. Es ist offensichtlich so, daß die Düngemittelsyndikate die Aufgabe haben, dafür zu sorgen, daß die Düngemittelpreise unter keinen Umständen unter die Höchstpreise heruntersinken. Wir werden uns sehr überlegen müssen, ob wir das zulassen sollten.
    Bei der Beurteilung der vom Wirtschaftsministerium festgesetzten Höchstpreise wird man auch in Rechnung stellen müssen, daß in den letzten zehn Jahren der Düngemittelverbrauch in der Bundesrepublik um 60 bis 70 % gestiegen ist. Wir stellen die Frage, ob es der Düngemittelindustrie nicht möglich ist, schon allein auf Grund dieser schnell gestiegenen Umsätze zu einer Kostensenkung zu kommen, ganz abgesehen davon, daß wohl auch die Technik und Wissenschaft auf dem Gebiete der Düngemittelherstellung in den letzten zehn Jahren einige Fortschritte gemacht hat. Wir möchten ausdrücklich sagen, daß wir die Forderung des Bauernverbandes nach einer Senkung auf diesem Gebiet nachdrücklich unterstützen; sie ist durch die Umsatzsteigerung und die technischen und wissenschaftlichen Fortschritte gerechtfertigt.

    (Beifall bei der SPD.)

    Es wäre unserer Ansicht nach Aufgabe der Bundesregierung gewesen, diese Dinge sehr frühzeitig und sehr genau zu untersuchen. Daher fragen wir in unserem Antrag nach ,den Grundsätzen, nach denen die Bundesregierung die Höchstpreise für Düngemittel festgesetzt hat. Wir hoffen, daß wir darüber eine sehr gründliche Diskussion in den Ausschüssen haben werden.
    In unserem Antrag wird naturgemäß auch auf die anderen Fragen Bezug genommen, auf deren weitere Diskussion wir entscheidenden Wert legen, nämlich einmal auf die Frage der Typenbereinigung. Sie ist für die deutsche Landmaschinenindustrie angesichts deren Rückstandes — gemessen an internationalen Maßstäben — wohl von entscheidender Bedeutung.
    Zweitens wollen wir auch auf die Frage der Baukosten zurückkommen. Allerdings ist uns klar, daß ein Fortschritt auf dem Gebiet der Baukostenentwicklung nur dann möglich sein wird, wenn sich dieser Bundestag im allgemeinen dazu entschließt, durchgreifende Maßnahmen auf dem Baumarkt zu treffen. Sie wissen, daß wir das Baustoppgesetz für eine sehr schlechte und unzureichende Maßnahme halten. Wir haben auch sehr bedauert, daß die Änderung des § 7 b so spät gekommen ist. Wir erwarten, daß der Deutsche Bundestag sich noch sehr viel eingehender mit diesen Problemen befaßt, so daß auch auf diesem Gebiet — wenn der Bundestag und seine Mehrheit sich entschlußfähiger als bisher zeigen — Fortschritte für die Landwirtschaft herauskommen werden. Allerdings weisen wir auch daraufhin, daß es bei der Landwirtschaft ein Spezialproblem gibt, nämlich den Fertigbau für die Wirtschaftsgebäude. Es würde zweifellos Aussichten bieten, wenn man sich dieser Methode mehr widmete; darauf hat mein Freund Frehsee schon hingewiesen.
    Lassen Sie mich zum Schluß zusammenfassend folgendes sagen. Der Bauer in der Bundesrepublik steht beim Einkauf seiner wichtigsten Betriebsmittel,



    Kurlbaum
    wie die Untersuchung der Düngemittelmärkte und des Landmaschinenmarktes ergibt, wohlorganisierten finanzkräftigen Gruppen gegenüber, die nicht darauf verzichten, alle Maschen des geltenden Kartellgesetzes dafür auszunutzen, dem Bauer möglichst viel Geld abzunehmen. Wir haben den Eindruck, daß dabei nicht nur innerhalb des Rahmens des geltenden Kartellgesetzes, sondern auch außerhalb dieses Rahmens vorgegangen wird. Das wird die nähere Untersuchung der Preissituation ergeben.
    Wir sind immer bereit gewesen, für diejenige Hilfe zu sorgen, die die deutsche Landwirtschaft anerkanntermaßen wegen ihrer Wettbewerbsnachteile im Zusammenhang mit dem Klima und der Bodenstruktur haben muß. Wir halten es aber für einen schweren Fehler, wenn sich die Dinge so entwickeln, daß industrielle Wirtschaftszweige, die solche Standortnachteile wie die deutsche Landwirtschaft überhaupt nicht haben, versuchen, sich auf ihre Weise an dem großen Topf der agrarpolitischen Subventionen, an den Finanzmitteln des Grünen Plans zu beteiligen. Ich glaube, es ist die Aufgabe der Bundesregierung — und darauf wollen wir sie bei dieser Gelegenheit noch einmal nachdrücklich hinweisen —, dafür zu sorgen, daß die Mittel, die der Deutsche Bundestag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft bewilligt hat, auch wirklich hundertprozentig der deutschen Landwirtschaft zugute kommen und nicht zu einem hohen Prozentsatz auch anderen, für die sie gar nicht bestimmt sind.
    Wir bitten Sie, unseren Antrag zu unterstützen. Wir stellen uns vor, daß er federführend im Wirtschaftsausschuß und mitberatend im Ernährungsausschuß behandelt wird. Das ergibt sich unserer Ansicht nach schon daraus, daß heute der Herr Bundeswirtschaftsminister die Große Anfrage beantwortet hat. Er ergibt sich unserer Ansicht nach auch aus der Tatsache, daß die Probleme, die Preisprobleme, die Fragen der Marktorganisation gerade im gewerblichen Sektor, wohl vorwiegend Probleme sind, die den Wirtschaftspolitischen Ausschuß betreffen. Wir würden uns daher freuen, wenn Sie sich unserem Vorschlag anschlössen.

    (Beifall bei der FPD.)



Rede von Dr. Eugen Gerstenmaier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Stein.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gustav Stein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Als ich an die Bearbeitung der Großen Anfrage der Sozialdemokratie ging, hatte ich zunächst den Eindruck, als ob das Haus in der Frage der Kostengestaltung in der Landwirtschaft verschiedener Ansicht sein könnte und wäre. Nachdem ich die Ausführungen des Kollegen Effertz gehört habe und die Sozialdemokratie seine Bemerkung, daß diese uns die Schau gestohlen habe, mit zustimmendem Gelächter quittiert hat, erlaube ich mir festzustellen, daß hinsichtlich der Prdblematik, über die hier gesprochen wird, offensichtlich doch eine weitgehende Übereinstimmung besteht. Das Hohe Haus wird nicht übersehen haben, daß die Große Anfrage am 14. Mai, unmittelbar vor den niedersächsischen Wahlen, gestartet worden ist,

    (Oho! Bei der SPD)

    und ich glaubte, daß in dieser Großen Anfrage — das war mein persönlicher Eindruck — gewisse „kubelistische" Züge enthalten seien. Wir freuen uns aber, meine Herren, nach dem Ergebnis dieser Aussprache feststellen zu können, daß wir uns doch sehr weitgehend in Übereinstimmung befinden, so weitgehend, daß der Vertreter unserer Kaalitionspartei von einem allgemein schlechten Gewissen sprach. Ich weiß nicht, ob diese Auffassung von allen geteilt wird. Ich neige der Auffassung zu, daß diese Determinierung einer gewissen Einschränkung bedarf.
    Ich gebe zu, Herr Kollege Kurlbaum, daß ich, bevor ich Ihre Ausführungen hörte, glaubte, daß Sie in die Preisgestaltung der Landwirtschaft überhaupt und insbesondere auch in die Preisgestaltung des Sektors der Industrie, der für die Landwirtschaft von Bedeutung ist, in gewisser Weise von Staats wegen oder dirigistisch eingreifen wollten. Ihre Ausführungen haben mich in dieser Hinsicht angenehm berührt. Aber ich werde das Gefühl nicht los, daß im Hintergrund Ihrer gesamten Vorstellungen doch so etwas wie Preiskontrolle steht. Ich möchte davor warnen, daß wir im Rahmen des Charakters unserer Volkswirtschaft als einer Veredelungswirtschaft die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft irgendwie antasten. Von der Prosperität der Industrie profitiert auch die Landwirtschaft in hohem Maße, und wir sollten uns bemühen, sie auch hier in vollem Umfange Anteil nehmen zu lassen.
    Sie haben immer wieder auf die sogenannten Preisverzerrungen hingewiesen. Ich darf diesen Preisverzerrungen, die Sie hier feststellen, doch ein Argument entgegensetzen. In der Folge der liberalen Handelspolitik der Bundesregierung gerade auf wesentlichen Gebieten ist der deutsche Markt zu einem ausgesprochenen Käufermarkt geworden. Sie wissen, daß in vielen Kreisen der produzierenden Wirtschaft heute das Schlagwort herrscht: Der Gemeinsame Markt findet in Deutschland statt. Darin ist sicherlich ein Körnchen und mehr als ein Körnchen Wahrheit. Jedenfalls ist richtig, daß die deutschen Unternehmen unter einem außerordentlich starken ausländischen Wettbewerb stehen, der sie zu äußerster Preiskalkulation zwingt.
    Deswegen haben mich Ihre Zweifel, daß die Rationalisierungsgewinne an die Verbraucher weitergegeben würden, mit einem sehr großen Staunen erfüllt, insbesondere da Sie diese Frage mit Ausführungen über die Produktion der Schädlingsbekämpfungsmittel verbunden haben. In der umfassenden Antwort der Bundesregierung, die in ihrem sachlichen Gehalt in der Diskussion nicht sehr weit angetastet worden ist, ist mit Recht gerade darauf verwiesen worden, daß auf dem Gebiet der Schädlingsbekämpfung die größten Preissenkungen erfolgt sind. Der Herr Bundeswirtschaftsminister hat in seiner Antwort ausdrücklich gesagt, daß ein Unternehmen, nämlich Bayer Leverkusen, eine Palette von Preissenkungen vorgelegt hat, die bei nicht weniger als



    Stein
    20 Präparaten eingetreten sind. Wenn Sie die Situation der Konkurrenz auf diesem Gebiete der Schädlingsbekämpfung kennen, dann wissen Sie, daß dieses Beispiel, das unumstritten und absolut einleuchtend ist, auch für andere Produktionsstätten gilt. Ich glaube also, Sie können der deutschen Schädlingsbekämpfungsmittel- und der chemischen Industrie nicht vorwerfen, sie habe ihre Rationaliserungsgewinne nicht an die Verbraucher weitergegeben.
    Meine Damen und Herren, Sie haben dann, zwar nicht sehr intensiv in der Debatte, aber doch in Ihrer Anfrage auf die möglichen Zollsenkungen verwiesen. Mit Recht hat der Herr Bundeswirtschaftsminister gesagt, daß die Binnenzölle am 1. Juli dieses Jahres weiter gesenkt werden und daß die Preisausschläge durch Zollsenkungen danach nicht mehr sehr erheblich sein können. Aber was mich gewundert hat, ist doch, daß Sie von den Außenzöllen sprechen. Wenn Sie an die Außenzölle heranwollen, dann würde ich das doch für außerordentlich bedenklich und eine solche Initiative für verfehlt halten. Sie wissen, daß wir vor der Kennedy-Runde stehen, und Sie wissen, daß wir am 4. Mai des nächsten Jahres vor neuen Verhandlungen im GATT stehen werden. Alle unsere Bemühungen müßten darauf gerichtet sein, daß diese Zollverhandlungen zu einem wesentlichen Abbau der Zölle in den Ländern der westlichen Welt führen. Ein Wunsch etwa der Bundesregierung, hier initiativ zu werden, würde sicherlich auf sehr zweifelhaften Erfolg und geringe Gegenliebe in Brüssel stoßen. Ich glaube also, daß wir mit einer solchen Initiative eher der großen Entwicklung schaden würden, die sich jetzt gerade angebahnt hat und die eine so wesentliche Unterstreichung durch den Besuch des Präsidenten der Vereinigten Staaten erfahren hat, so daß wir diese Dinge sich in sich selbst auswirken lassen sollten.
    Aber Sie werden sicherlich erwarten, daß ich noch einige Bemerkungen zu den landwirtschaftlichen Betriebsmitteln mache. Zunächst einmal haben Sie, Herr Kollege, die sozialen Belastungen, jedenfalls im wesentlichen, ausgeklammert. Ich will das dahingestellt sein lassen. Zu diesem Problem gehört aber auch die Frage der Dienstleistungen und Reparaturen, die von der Landwirtschaft verlangt werden. Sie ist auch hier im Kostengefüge, in der Kostenbelastung erheblich beeinflußt worden.
    Ich will nun zu der Preisgestaltung bei den Ackerschleppern übergehen und möchte im Rahmen dieser Diskussion herausstellen, daß sich die deutsche Ackerschlepperindustrie nicht nur in einem Konkurrenzkampf, sondern — ich glaube, dies ohne Übertreibung sagen zu können — tatsächlich in einem Existenzkampf befindet. Er hat dazu geführt, daß in den letzten Jahren eine Reihe von Firmen ihre Produktion wegen der schlechten Ertragslage aufgegeben haben oder diese Produktion zur Zeit auslaufen lassen. Mir sind aus diesem Bereich allein sieben Firmen bekannt, die sich so verhalten haben. Außerdem ist die deutsche Ackerschlepperproduktion absolut rückläufig; ihr Produktionswert ist gesunken, und zwar von 3,36 Milliarden DM im Jahre 1961 auf 3,10 Milliarden DM im Jahre 1962. Als Folge der angespannten Kosten- und Ertragslage sind die Firmen zu erheblichen Preiszugeständnissen gezwungen, so daß die tatsächlich von der deutschen Landwirtschaft gezahlten Preise in aller Regel erheblich unter den Preisen liegen, von denen Sie bei Ihrer Anfrage ausgegangen sind. Wer die Praxis auf dem Lande kennt, weiß, daß ich damit nicht übertreibe.
    Was die Exportpreise anbelangt, so dürfte allgemein bekannt sein, daß es einen einheitlichen und vergleichbaren Exportpreis überhaupt nicht gibt; darüber können wir uns sicherlich verständigen. Den Exportpreis diktieren der jeweilige ausländische Markt und die Konkurrenz. Damit müssen wir uns abfinden und davon müssen wir ausgehen.
    Die Inlands- und Exportpreise sind aber auch aus anderen Gründen nicht vergleichbar. So werden häufig Ackerschlepper ohne Bereifung und ohne Batterien exportiert. Wenn man den Dingen einmal nachgeht, stößt man auf diese Differenzierungen. Beim Verkauf in Deutschland ist überdies durch die Androhung strenger Strafen in der Verkehrsgesetzgebung eine zusätzliche Ausrüstung vorgeschrieben, und es kommt sehr häufig eine Reihe von Zusatzproduktionen, von zusätzlichen Aggregaten hinzu, die mit den Schleppern und mit der Schlepperlieferung verbunden sind. Dadurch wird das Preisbild sehr oft in eine nicht vergleichbare Ebene gerückt.
    Daß die deutsche Schlepperindustrie im Export keineswegs zu niedrige Preise berechnet, geht im übrigen vor allem aus der Tatsache hervor, daß die Ausfuhr von Ackerschleppern von 41 170 Stück im Jahre 1961 auf 30 791 Stück im Jahre 1962 zurückgegangen ist. Gleichzeitig ist die Einfuhr in den letzten Jahren laufend gestiegen. 1956 führten wir 2500 fremde Schlepper ein. Seitdem hat sich diese Zahl vervierfacht. Im Jahre 1962 betrug der Export mehr als 10 000 Stück. Ich möchte damit doch die Feststellung verbinden: Einer solchen Entwicklung würden die deutschen Fabriken sicherlich nicht tatenlos zusehen, wenn sie die Möglichkeit hätten, ihr durch Preissenkungen im Inlandgeschäft zu begegnen. Ich glaube, daß das eine klare kaufmännische Erkenntnis ist, an der wir nicht vorübergehen sollten.
    Nun ist hier über die Düngemittelpreise gesprochen worden. Dazu möchte ich sagen, daß auch die deutschen Düngemittelpreise unter einem klaren Kostendruck stehen. Obwohl die Produktionskosten, insbesondere die Kosten für Kohle, elektrische Energie und Löhne sich in den letzten Jahren ständig erhöht haben, hat die Industrie die Preise für Düngemittel mehrfach gesenkt. Ich möchte als Beispiel hier die meistverbrauchten Standarddünger nennen. Für Kalkammonsalpeter betrug der Preis je Kilo Stickstoff 1959 1,12 DM; er ist im Jahre 1962 auf 1 DM gesunken; das ist also eine Preissenkung von mehr als 10 %. Daß die deutschen Düngemittelpreise auch im internationalen Vergleich keineswegs überhöht sind, zeigt ein Blick in die EWG. Setzt man die Durchschnittserlöse ab Werk für Kalkammonsalpeter im EWG-Raum auf 100, so ergeben sich nach den mir vorliegenden Unterlagen für einzelne EWG-Länder im Jahr 1962 folgende Indexzahlen: die



    Stein
    Bundesrepublik 98,6, Belgien 105, Frankreich 107, Italien 75 und Niederlande 100. Der niedrige Preis in Italien erklärt sich, wie Sie wissen, aus der Erschließung von Erdgasvorkommen, die den Preis maßgeblich beeinflußt haben.
    In der Debatte ist von dem Herrn Vertreter der Sozialdemokratie die Praxis eines Kartells kritisiert worden. Ich kann dazu im einzelnen nicht Stellung nehmen, aber eines hat mich an dieser Kritik im Prinzip gestört. Aus dem Vortrag des Herrn Vertreters der Sozialdemokratie geht klar hervor, daß sich das Kartellamt mit dieser Situation befaßt hat und daß auf Grund dieser anhängigen Sache das Kartellamt zu einem Beschluß gekommen ist und daß dieser Beschluß vom Kammergericht aufgehoben worden ist. Wenn dieser Tatbestand klar ist, halte ich es nicht für vertretbar, hier auszuführen, daß ein hohes deutsches Gericht — nämlich das Kammergericht — die Praktiken des Kartells unterstützt habe. Ich bin der Ansicht, daß der Respekt vor der deutschen Rechtsprechung und vor der deutschen Rechtsstaatlichkeit eine solche Kritik auch in diesem Haus verbietet.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Abg. Dr. Deist: Vielleicht ist das Gesetz so schlecht!)

    — Herr Dr. Deist, Sie sind maßgebend an der Schaffung dieses Gesetzes mit beteiligt worden. Ich werde mich nicht zum Verteidiger dieses Gesetzes machen. Aber wenn man es praktiziert, dann muß man, wenn es zu einem für den Antragsteller günstigen Bescheid kommt, dieses Ergebnis respektieren und darf es nicht zum Gegenstand einer Kritik machen, wie es heute der Fall war.