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    Vokabeln: 0
    1. tocInhaltsverzeichnis
      Deutscher Bundestag 81. Sitzung Bonn, den 26. Juni 1963 Inhalt: Anteilnahme an dem Absturz einer belgischen Militärtransportmaschine bei Detmold 3912 D Glückwunsch zum Geburtstag des Abg Eichelbaum 3885 A Fragestunde (Drucksachen IV/1373 und IV/1379) Frage des Abg. Buchstaller: Ankauf von Grundstücken durch die Bundesvermögensverwaltung Dr. Krone, Bundesminister . . . . 3885 D Frage des Abg. Buchstaller: Mitteilung von Kaufpreis und Enteignungsvorschriften bei Erwerb von Grundstücken Dr. Krone, Bundesminister . . . . 3886 A Frage des Abg. Buchstaller: Gerechte Preisgestaltung bei Grundstückserwerb Dr. Krone, Bundesminister . . . . 3886 B Frage des Abg. Höhmann (Hessisch Lichtenau) : Bindungsermächtigungen für Bundesfinanzhilfen für Kommunalfolgemaßnahmen Dr. Krone, Bundesminister . . 3886 C, D Höhmann (Hessisch Lichtenau) (SPD) . . . 3886 C, D Frage des Abg. Bauer (Würzburg) : Teilnahme von Bundeswehrangehörigen an einer Traditionsfeier auf der Hohenzollernburg Hechingen Dr. Krone, Bundesminister . . 3887 A, B Schwabe (SPD) . . . . . . . 3887 A Frage des Abg. Dr. Kohut: Definition des Begriffs „Mittelstand" Dr. Westrick, Staatssekretär 3887 B, D Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . . 3887 D Frage des Abg. Dr. Kohut: Rechtfertigung der Monopole Dr. Westrick, Staatssekretär . . 3888 A, D Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . 3888 C, D Frage des Abg. Fritsch: Bedenken gegen Einstellung ehemals tuberkulöser Arbeitnehmer Blank, Bundesminister . . 3889 A, B, C, 3890 A, B, C, D, 3891 A, B Fritsch (SPD) . . . . . . . 3889 B, C Könen (Düsseldorf) (SPD) . . . 3889 D Höhmann (Hessisch Lichtenau) (SPD) 3890 A Ritzel (SPD) . . . . . . . 3890 B, D Neumann (Berlin) (SPD) . 3890 D, 3891 A Spies (CDU/CSU) 3891 B II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1963 Frage des Abg. Kahn-Ackermann: Fernsehempfang im Tegernseer Tal Stücklen, Bundesminister . . . 3891 C, D Ertl (FDP) 3891 C, D, 3892 A Frage des Ahg. Felder: Formulare für Glückwunschtelegramme Stücklen, Bundesminister . . . 3892 A, B Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . . 3892 A Frage des Abg. Porzner: Institut für Dokumentationswesen Lenz, Bundesminister 3892 B, D, 3893 A, B Porzner (SPD) . . . . . . . . 3892 D Matthöfer (SPD) . . . . . . . . 3893 A Frage des Abg. Porzner: Internationale Zusammenarbeit im Bereich der wissenschaftlichen Dokumentation Lenz, Bundesminister . . . . . . 3893 B Frage des Abg. Porzner: Patentdokumentation Dr. Bucher, Bundesminister . . 3893 C, D Porzner (SPD) . . . . . . . . 3893 D Frage des Abg. Dr. Kohut: Bezeichnung der Bundesrepublik als Provisorium Höcherl, Bundesminister 3893 D, 3894 A, B Dr. Kohut (FDP) . . . 3893 D, 3894 A, B Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Ausstattung von Behördenbauten mit Schutzräumen Höcherl, Bundesminister . . 3894 B, C, D Schmitt-Vockenhausen (SPD) . 3894 C, D Frage des Abg. Kalbitzer: Überfälle kroatischer Terroristen in der Bundesrepublik Höcherl, Bundesminister . 3894 D, 3895 A Kalbitzer (SPD) 3895 A Frage des Abg. Kalbitzer: Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Attentate Höcherl, Bundesminister . . . 3895 B, C Kalbitzer (SPD) . . . . . . . . 3895 C Frage des Abg. Sanger: Verwirkung des Asylrechts von Ausländern Höcherl, Bundesminister . . . . 3895 C, D, 3896 A, B Sänger (SPD) . . . . . . . . . 3895 D Dr. Schäfer (SPD) 3896 A Felder (SPD) . . . . . . . . 3896 B Frage des Abg. Sanger: Beziehungen von kroatischen Emi- granten zum Nationalsozialismus und Faschismus s Höcherl, Bundesminister . . . 3896 B, C Sänger (SPD) 3896 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 3896 C Frage des Abg. Folger: Gefährdung der Trinkwasserversorgung in bayrischen Gemeinden Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 3896 D Bericht des Ausschusses für Petitionen in Verbindung mit Sammelübersicht 18 des Ausschusses für Petitionen Dr. Kübler (SPD) 3897 B Große Anfrage der Fraktion der SPD betr Kostensenkung in der Landwirtschaft (Drucksache IV/1259) Frehsee (SPD) . . . . . . . . 3899 B Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister . . . . . . . 3903 C Dr. Effertz (FDP) . . . . . . . . 3908 B Kurlbaum (SPD) . . . . . . . . 3913 A Stein (CDU/CSU) . . . . . . 3915 B Struve (CDU/CSU) 3917 C Ertl (FDP) . . 3919 A Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 3919 B Antrag betr. EWG-Agrarpreispolitik (Abg Logemann, Sander, Wächter u. Gen.) (Drucksache IV/1258) . . . . . . . . 3920 B Antrag betr. Rechts- und Wettbewerbsgleichheit in der deutschen Eier- und Geflügelwirtschaft (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/1235) Tobaben (CDU/CSU) . . . . . . 3920 C Marquardt (SPD) . . . . . . . 3921 C Dr. Siemer (CDU/CSU) . . . . . 3922 B Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . . 3922 D Schwarz, Bundesminister . . . . . 3923 A Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1963 III Antrag betr. Braumalzfracht (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/1236) 3923 C Antrag betr. Förderung des Tabakbaues (Abg. Leicht, Seither, Baier [Mosbach], Reichmann u. Gen.) (Drucksache IV/1241) 3923 D Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über den Vorschlag der Kommission der EWG betr. gewisse Maßnahmen im Getreidewirtschaftsjahr 1963/64 und in den folgenden Wirtschaftsjahren auf dem Gebiet der Preise (Drucksachen IV/1138, IV/1225, zu IV/1225) Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 3924 A, 3935 B Schwarz, Bundesminister 3929 A Struve (CDU/CSU) 3930 D Bauer (Wasserburg) (CDU/CSU) . 3932 D Ertl (FDP) 3933 C Dr. Effertz (FDP) . . . . . . . 3937 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über den Vorschlag der Kommission der EWG betr. Einrichtung eines Informationsdienstes für landwirtschaftliche Buchführungen (Drucksachen IV/1280, IV/1344) 3938 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über Vorschläge der Kommission der EWG betr. Europäischen Ausrichtungsund Garantiefonds für die Landwirtschaft und betr. Europäischen Fonds zur Verbesserung der Agrarstruktur (Drucksachen IV/1079, IV/1081, IV/1369, zu IV/1369) Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . . 3938 C Dr. Pflaumbaum (CDU/CSU) . . 3939 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung Nr. 19 (Getreide) des Rates der EWG (Drucksache IV/1307); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksache IV/1362) -- Zweite und dritte Beratung — Müller (Worms) (SPD) . 3939 C, 3943 D Schwarz, Bundesminister 3941 A Dr. Pflaumbaum (CDU/CSU) . . 3941 D Struve (CDU/CSU) 3943 C Bauer (Wasserburg) (CDU/CSU) . 3945 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnungen Nr. 20, Nr. 21 und Nr. 22 des Rates der EWG sowie zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der deutschen Eier- und Geflügelwirtschaft (Drucksache IV/1372) — Erste Beratung — . . . . 3946 B Entwurf eines Gesetzes über die Bildung eines Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/540) ; Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksachen IV/1320, zu IV/1320) — Zweite und dritte Beratung - Porzner (SPD) . . . . 3946 C, 3949 A Dr. Aschoff (FDP) . . . 3947 A, 3951 D Dr. Steinmetz (CDU/CSU) . . . . 3947 D Brand (CDU/CSU) . . . . . . . 3948 C Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 3950 B Antrag betr. Förderung der Mittelschichten (SPD) (Drucksachen IV/246, IV/1290) Burgemeister (CDU/CSU) . . . . 3952 B Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Rechnungsjahr 1963 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1963) (Drucksache IV/869); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für wirtschaftlichen Besitz des Bundes (Drucksachen IV/1289, zu IV/1289) — Zweite und dritte Beratung — . . . . . . . . . . . . 3952 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . 3952 D Anlagen 3953 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1963 3885 81. Sitzung Bonn, den 26. Juni 1963 Stenographischer Bericht Beginn: 14.02 Uhr
    2. folderAnlagen
      Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Aigner* 28. 6. Frau Albertz 27. 6. Arendt (Wattenscheid)* 28.6. Dr. Arndt (Berlin) 30. 9. Dr. Atzenroth 26.6. Dr. Dr. h. c. Baade 1. 7. Baldauf 26. 6. Dr.-Ing. Balke 26.6. Bauknecht 28. 6. Bergmann* 28. 6. Beuster 1. 7. Biegler 28. 6. Birkelbach* 28. 6. Fürst von Bismarck 28. 6. Frau Blohm 26. 6. von Bodelschwingh 28. 6 Börner 26. 6. Dr. Burgbacher* 28. 6. Corterier 28. 6. Deringer* 28. 6. Dr. Dichgans' 28. 6. Dr. Dörinkel 28. 6. Frau Eilers 26. 6. Eisenmann 26. 6. Frau Dr. Elsner* 28. 6. Frau Engländer 26. 6. Erler 26. 6. Faller* 28. 6. Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven) 26. 6. Dr. Dr. h. c. Friedensburg' 28. 6. Dr. Franz 30.6. Funk (Neuses am Sand) 30. 6. Dr. Furler' 28. 6. Gehring 26. 6. Gerns 28. 6. Gewandt 7. 7. Giencke 27. 6. Hahn (Bielefeld)* 28. 6. Dr. Harm (Hamburg) 1. 7. Heiland 26. 6. Hösl 26. 6. Dr. Hoven 26.6. Illerhaus* 28. 6. Kahn-Ackermann 26. 6. Kalbitzer* 28. 6. Dr. Klein (Berlin) 28. 6. Klinker* 28. 6. Könen (Düsseldorf) 26.6. Frau Korspeter 26. 6. Kraus 1. 7. Dr. Kreyssig* 28. 6. Kriedemann* 28. 6. Krüger 26. 6. Freiherr von Kühlmann-Stumm 26. 6. Lang (München) 29.6. * Für die Teilnahme an einer Tagung des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) beurlaubt bis einschlief Lange (Essen) 26.6. Lautenschlager 26. 6. Leber 30. 6. Lemmer 26. 6. Lenz (Bremerhaven) 28. 6. Lenz (Brüht)* 28.6. Liehr 28. 6. Dr. Löhr' 28. 6. Frau Lösche 26. 6. Lücker (München) * 28. 6. Margulies* 28. 6. Mattick 27. 6. Mauk' 28. 6. Dr. Mende 26. 6. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 26. 6. Dr. Menzel 28. 6. Metzger* 28. 6. Metter 1. 7. Dr. Mommer 15. 7. Müller-Hermann* 28. 6. 011enhauer 26. 6. Dr.-Ing. Philipp* 28. 6. Porten 26. 6. Frau Dr. Probst* 28. 6. Rademacher* 28. 6. Richarts' 28. 6. Dr. Rieger (Köln) 26. 6. Dr. Schmid (Frankfurt) 26. 6. Schmidt (Kempten) 26.6. Dr. Schneider (Saarbrücken) 28. 6. Frau Schroeder (Detmold) 28. 6. Seibert 26. 6. Seifriz* 28. 6. Dr. Seume 26.6. Dr. Starke* 28. 6. Storch* 28. 6. Frau Strobel* 28. 6. Urban 2. 7. Wehner 26.6. Weinkamm* 28. 6. Frau Welter (Aachen) 28. 6. Dr. Willeke 26. 6. Wischnewski* 28. 6. Wittmer-Eigenbrodt 31. 7. Anlage 2 Der Präsident des Bundesrates Abschrift Bonn a. Rh., 21. Juni 1963 An den Herrn Bundeskanzler Bonn Bundeskanzleramt Ich beehre mich mitzuteilen, daß der Bundesrat in seiner 259. Sitzung am 21. Juni 1963 beschlossen hat, gegen das vom Deutschen Bundestage am 21. Juni 1963 verabschiedete 3954 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1963 Gesetz über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1963 (Haushaltsgesetz 1963) einen Einspruch gemäß Artikel 77 Abs. 3 des Grundgesetzes nicht einzulegen. Begründung: Der Beschluß des Bundestages entspricht dem Vorschlag des Vermittlungsausschusses zum Haushaltsgesetz 1963. Der Bundestag hat allerdings durch die Zurückstellung der Beschlußfassung über den Vorschlag des Vermittlungsausschusses zum Gesetz zur Änderung des Beteiligungsverhältnisses an der Einkommensteuer und der Körperschaftsteuer die Frage der Deckung des Haushalts 1963 offengelassen. Der Bundesrat ist seinerseits, um die Verabschiedung des Bundeshaushalts 1963 nicht zu verzögern, bereit, dem Vorschlag des Vermittlungsausschusses auf Erhöhung des Anteils des Bundes an der Einkommen- und Körperschaftsteuer auf 38 % ab 1. Januar 1963 zuzustimmen. Dazu bedarf es der Vorlage eines entsprechenden Gesetzesbeschlusses des Bundestages. Der Bundesrat weist ausdrücklich darauf hin, daß aus seinem heutigen Beschluß eine rechtliche oder moralische Verpflichtung der Länder, auf einem anderen Wege zur Deckung des Bundeshaushalts 1963 beizutragen, nicht hergeleitet werden kann. Kiesinger Bonn, den 21. Juni 1963 An den Herrn Präsidenten des Deutschen Bundestages Bonn Bundeshaus Vorstehende Abschrift wird mit Bezug auf das dortige Schreiben vom 21. Juni 1963 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Kiesinger Anlage 3 Umdruck 311 Antrag der Fraktion der SPD zur Großen Anfrage der Fraktion der SPD betr. Kostensenkung in der Landwirtschaft (Drucksache IV/1259). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, dem Bundestag bis zum 1. Oktober 1963 einen Bericht vorzulegen, A. der eine vergleichende Übersicht gibt über 1. die Preise der wichtigsten landwirtschaftlichen Betriebsmittel, insbesondere für Maschinen und Düngemittel, 2. die Struktur dieser Märkte, insbesondere die ant ihnen wirksamen Wettbewerbsbeschränkungen und Preisdifferenzierungen, in allen sechs EWG-Staaten und den anderen wichtigsten Staaten, die für die Belieferung der EWG-Länder mit landwirtschaftlichen Betriebsmitteln bedeutsam sind; B. in dein folgende Fragen beantwortet bzw. geprüft werden: 1. Von welchen Grundsätzen hat sich der Bundeswirtschaftsminister bei der Festsetzung der Höchstpreise für Düngemittel leiten lassen? Ist bei der Festsetzung der Höchstpreise auch das Preisniveau der entsprechenden Düngemittel in den Hauptkonkurrenzländern, insbesondere in den anderen EWG-Ländern, berücksichtigt worden? 2. Ist die Bundesregierung der Meinung, daß die Existenz der Düngemittelsyndikate, durch die der Wettbewerb auf dem Markt von Kali und Thomasphosphat vollständig und auf dem Markt von Stickstoff weitgehend ausgeschlossen ist, mit den berechtigten Interessen der deutschen Landwirtschaft und der notwendigen Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft vereinbar ist? 3. Wie hat sich die Typenvielfalt bei Ackerschleppern und anderen Landmaschinen im einzelnen auf die Kostenlage der deutschen Landwirtschaft ausgewirkt? Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung getroffen bzw. gedenkt sie zu treffen, um über eine Typenbereinigung auf diesem Gebiet Preissenkungen zu erreichen? 4. Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, um einen weiteren Anstieg der Baukosten im Bereich der Landwirtschaft zu vermeiden und darüber hinaus zu einer Kostensenkung zu kommen? Bonn, den 26. Juni 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 4 Umdruck 316 Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP zur Großen Anfrage der Fraktion der SPD betr. Kostensenkung in der Landwirtschaft (Drucksache IV/ 1259). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, angesichts des ungünstigen Preiskostenverhältnisses in der Landwirtschaft 1. die Preise für landwirtschaftliche Betriebsmittel erneut zu überprüfen, 2. geeignete Maßnahmen zu treffen, welche die Relation landwirtschaftlicher Preise und Betriebsmittelpreise verbessern, 3. den Wettbewerbsverzerungen auf dem Gebiete landwirtschaftlicher Betriebsmittel auch im Rahmen der internationalen Verhandlungen - entgegenzuwirken, 4. über das Ergebnis der getroffenen Maßnahmen bis zum 1. Dezember 1963 einen Bericht vorzulegen, 5. bei nicht ausreichendem Erfolg gleichzeitig Alternativvorschläge zum Ausgleich der ungünstigen Entwicklung des Preiskostenverhältnisses in der Landwirtschaft zu machen. Bonn, den 26. Juni 1963 Struve und Fraktion Schultz und Fraktion Anlage 5 Umdruck 318 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zu Nummer 2 des Antrags des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (19. Ausschuß) über den von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der Kommission für eine Verordnung des Rates betr. gewisse Maßnahmen, welche die Mitgliedstaaten für das Getreidewirtschaftsjahr 1963/64 und die folgenden Wirtschaftsjahre auf dem Gebiet der Preise anwenden müssen (Drucksachen IV/1138, IV/ 1225). Der Bundestag wolle beschließen: In Nummer 2 des Ausschußantrages wird folgender Buchstabe f eingefügt: „f) daß das zukünftige Getreidepreisniveau so bald wie möglich verbindlich festgelegt wird, um die Übergangszeit nicht mit einer untragbaren wirtschaftlichen und rechtlichen Unsicherheit zu belasten." Bonn, den 26. Juni 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 6 Umdruck 320 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zu Nummer 2 des Antrags des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (19. Ausschuß) über den von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der Kommission für eine Verordnung des Rates über die Bedingungen der Beteiligung des Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft und über den von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der Kommission für eine Verordnung des Rates betreffend den Europäischen Fonds zur Verbesserung der Agrarstruktur (Drucksachen IV/1079, IV/1081, IV/1369). Der Bundestag wolle beschließen: Nummer 2 des Ausschußantrags erhält folgende Fassung: „2. den Vorschlag der Kommission der EWG - Drucksache IV/1081 - im gegenwärtigen Zeitpunkt und in der vorliegenden Fassung abzulehnen." Bonn, den 26. Juni 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 7 Umdruck 319 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung Nr. 19 (Getreide) des Rates der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Drucksachen IV/1307, IV/ 1362). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Artikel 1 Nr. 1 1. Die Anlage 1 zu § 1 Abs. 1 erhält folgende Fassung: „Anlage 1 (zu § 1 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe a) Grundrichtpreise für den Handelsplatz Duisburg (frei Entladestelle Duisburg-Hafen-Wasserlöschstelle) I II III Weich- Roggen Gerste weizen in DM je t 1963 Juli 464,60 422,60 402,65 August 464,60 422,60 402,65 September 469,10 427,10 404,75 Oktober 473,50 431,50 408,35 November 477,80 435,80 411,95 Dezember 482,- 440,- 415,55 1964 Januar 486,- 444,- 419,15 Februar 490,- 448,- 419,15 März 493,80 451,80 419,15 April 497,50 455,50 419,15 Mai 501,10 459,10 419,15 Juni 504,60 462,60 419,15" 2. In der Anlage 2 zu § 1 Abs. 1 vermindern sich die darin genannten Preise um die aus der Anlage 1 ersichtlichen Abschläge. Bonn, den 26. Juni 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 8 Umdruck 328 Entschließungsantrag der Abgeordneten Ertl, Bauer (Wasserburg), Sühler, Murr, Dr. Effertz und Genossen zur dritten Beratung des von der Bundes- 3956 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1963 regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung Nr. 19 (Getreide) des Rates der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Drucksachen IV/1307, IV/1362). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. unverzüglich geeignete Maßnahmen zum Ausgleich der von dem Beschluß des Ministerrats über die Anhebung des Qualitäts-Standards für Gerste zu erwartenden Senkung des deutschen Erzeugnispreises einzuleiten, 2. insbesondere durch eine entsprechende Erhöhung der Qualitätsprämie für Braugerste sonst unvermeidliche, erhebliche Einkommensminderungen aufzufangen. Bonn, den 26. Juni 1963 Ertl Murr Dr. Effertz Kreitmeyer Kubitza Logemann Peters (Poppenbüll) Reichmann Schmidt (Kempten) Wächter Bauer (Wasserburg) Sühler Hösl Lermer Dr. Ramminger Weinzierl Ehnes Anlage 9 Umdruck 323 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Bildung eines Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Drucksachen IV/540, IV/1320). Der Bundestag wolle beschließen: In § 5 Abs. 3 Satz 1 wird das Wort „acht" durch das Wort „vier" ersetzt. Bonn, den 26. Juni 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 10 Umdruck 334 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Vogel, Müller (Ravensburg), Kreitmeyer und Genossen zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Bildung eines Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Drucksachen IV/540, IV/1320). Der Bundestag wolle beschließen: In § 11 Abs. 1 sind hinter den Worten „dem Bundesminister des Innern" die Worte „und dem Bundesminister der Finanzen" einzufügen. Bonn, den 26. Juni 1963 Dr. Vogel Baier (Mosbach) Dr. Götz Mengelkamp Müller (Aachen-Land) Dr. Stoltenberg Windelen Müller (Ravensburg) Hermsdorf Jürgensen Dr. Koch Schröder (Osterode) Seidel (Fürth) Dr. Tamblé Wellmann Kreitmeyer Anlage 11 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Dr. Dollinger vom 15. Mai 1963 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Schmidt (Kempten) Drucksache IV/1093 Frage XII/2 *) Wie verteilen sich diese Summen auf die einzelnen Baumaßnahmen des Bundestages und der verschiedenen Ministerien im Raume Groß-Bonn? In der als Anlage beigefügten Übersicht sind die bisher entstandenen Kosten für die Unterbringung des Parlamentes und der obersten Bundesdienststellen zusammengefaßt dargestellt. Eine weitere Aufschlüsselung, die auch sämtliche Maßnahmen des Titels 205 enthalten müßte, habe ich unterlassen, weil eine solche weitgehende Aufgliederung sehr umfangreiche Erhebungen notwendig machen würde, ohne daß damit besondere Hinweise im Sinne der Fragestellung erkennbar würden. Ich darf Sie bitten, damit einverstanden zu sein. Die genaue Zusammenstellung des Zahlenmaterials hat ergeben, daß seit 1949 für die baulichen Belange des Parlamentes und der obersten Bundesdienststellen nicht 177 Mio DM, sondern nur 158 Mio DM aufgewendet wurden. Zusammenstellung der Aufwendungen des Bundes für die Unterbringung des Parlamentes und der obersten Bundesdienststellen im Raum Bonn bis einschließlich 1962 Lfd. Organe des Bundes Bis einschließlich Nr. Rj. 1962 1. Ersteinrichtung der Bundes- verwaltungen in Bonn 12 900 100 DM 2. Bundespräsident und Bundes- präsidialamt 2 808 850 DM 3. Deutscher Bundestag 12 450 000 DM 4. Bundesrat 343 800 DM *) Siehe 71. Sitzung Seite 3251 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1963 3957 Lfd. Organe des Bundes Bis einschließlich Nr. Rj. 1962 5. Bundeskanzler und Bundes- kanzleramt einschl. Bundes- presse- und Informationsamt und frühere Dienststelle Blank 13 861 200 DM 6, Auswärtiges Amt 15 620 000 DM 7. Bundesminister des Innern 3 332 400 DM 8. Bundesminister der Justiz 924 100 DM 9. Bundesminister der Finanzen 12 992 200 DM 10. Bundesminister für Wirtschaft 9 791 600 DM 11. Bundesminister für Landwirt- schaft und Forsten und Bundes- minister für Arbeit und So- zialordnung 3 497 900 DM 12. Bundesminister für Verkehr 726 000 DM 13. Bundesminister der Verteidi- gung 47 440 300 DM 14. Bundesschatzminister, vormals Bundesminister für wirtschaft- lichen Besitz des Bundes, vor- mals Bundesminister für wirt- schaftliche Zusammenarbeit 721 700 DM 15. Bundesminister für Wohnungs- wesen, Städtebau und Raum- ordnung 316 100 DM 16. Bundesminister für Vertrie- bene, Flüchtlinge und Kriegs- geschädigte 1 929 000 DM Lfd. Organe des Bundes Bis einschließlich ( Nr. Rj. 1962 17. Bundesminister für gesamt- deutsche Fragen 723 300 DM 18. Bundesminister für Angelegen- heiten des Bundesrates 56 000 DM 19. Bundesminister für Familien- und Jugendfragen 107 100 DM 20. Bundesminister für besondere Aufgaben 38 500 DM 21. Bundesminister für wissen- schaftliche Forschung 252 900 DM 22. Bundesminister für wirtschaft- liche Zusammenarbeit 40 000 DM 23. Bundesminister für Gesund- heitswesen 24. Vorsorglicher Grunderwerb und Verschiedenes 8 976 000 DM 25. Maßnahmen, die im Rj. 1949 durchgeführt wurden, jedoch in den lfd. Nr. 1-24 und 26 nicht erfaßt sind 507 500 DM 26. Darlehen an die Stadt Bonn für Geländeerschließung und Bau- darlehen zur Schaffung von Diensträumen in angemieteten Gebäuden 8 000 000 DM Summe der Aufwendungen: 158 356 550 DM (I rd.: 158 000 000 DM
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Dr. Ludwig Erhard


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

      Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich beantworte die Große Anfrage der Fraktion der SPD im Namen der Bundesregierung wie folgt.
      Frage 1:
      Ist die Bundesregierung in der Lage und bereit, dem Deutschen Bundestag über die Ergebnisse ihrer wiederholt angekündigten Maßnahmen zur Kostensenkung in der Landwirtschaft zu berichten?
      Ich antworte: Die Bundesregierung hat sich in den zurückliegenden Jahren mehrfach für eine Senkung der Preise für die von der Landwirtschaft benötigten Betriebsmittel eingesetzt. Die fortschreitende Rationalisierung der Herstellerbetriebe sowie der zunehmende Wettbewerb auf dem innerdeutschen Markt haben bei einem Teil der Betriebsmittel auch zu Preissenkungen geführt, z. B. bei Pflanzenschutz- und Düngemitteln. Die eingetretenen Preiswirkungen reichten jedoch nicht aus, um die Lage der landwirtschaftlichen Betriebe von der Kostenseite her entscheidend zu verbessern.
      Die Kostenseite wurde jedoch dadurch wesentlich entlastet, daß die Bundesregierung im Einvernehmen mit dem Hohen Hause die Preise für Dieselkraftstoff durch eine teilweise Erstattung der Kosten senkte. Dem gleichen Ziel dienen auch die im Jahre 1956 vorgenommene Befreiung der Landwirtschaft von der Umsatzsteuer und die im Jahre 1954 angelaufene und in den folgenden Jahren weiter ausgebaute Zinsverbilligungsaktion.
      Über die Auswirkungen der Kostensenkungen in der Landwirtschaft berichtet die Bundesregierung jährlich. Nach dem Grünen Bericht 1963, Drucksache IV/940, haben allein die drei genannten Maßnahmen im Jahre 1962 zu einer Kostensenkung von rund 800 Millionen DM geführt. Im einzelnen sind die Direkthilfen zur Verminderung der Ausgaben in dem Grünen Bericht auf Seite 52 ausgewiesen. Ferner werden auf Seite 83 die Auswirkungen die-



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      ser Hilfen auf einige typische Betriebsgruppen dargestellt.
      Frage 2:
      In welcher Weise hat sich die bisherige allgemeine Wirtschaftspolitik der Bundesregierung auf die Kostenlage der Landwirtschaft ausgewirkt?
      Die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung ist bisher stets darauf ausgerichtet gewesen, das allgemeine Preisniveau stabil zu halten. Dies gilt auch für die Preise landwirtschaftlicher Betriebsmittel, bei denen es weitgehend gelungen ist, die im Jahre 1956 bei der Vorlage des ersten Grünen Berichtes bestehenden Relationen zwischen den Indizes für die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte und den Einkaufspreisen für landwirtschaftliche Betriebsmittel beizubehalten. Bei den einzelnen Betriebsmitteln gibt es solche, bei denen die Preise in den letzten Jahren merkbar gesenkt wurden, z. B. Dieselkraftstoff, Pflanzenschutzmittel, einzelne Düngemittel. Es gibt aber auch andere, bei denen sich die Preise zuungunsten der Landwirtschaft entwickelt haben. Dies gilt insbesondere für Neubauten entsprechend der allgemeinen Preisentwicklung auf dem Bausektor.
      Daß die Kostensteigerungen insgesamt in Grenzen gehalten werden konnten, ist nicht zuletzt auf den durch die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung geförderten Wettbewerb zurückzuführen.
      Im übrigen wird wegen der allgemeinen Lage der Landwirtschaft und ihrer Kostengestaltung auf den Grünen Bericht 1963 hingewiesen, der vom Parlament in seiner Sitzung am 13. Februar 1963 eingehend diskutiert wurde. Auf Grund der von der Bundesregierung aufgezeigten Lage wurde von dem Hohen Hause eine Reihe von zusätzlichen Maßnahmen beschlossen, die zu einer nicht unerheblichen Aufstockung des Grünen Planes 1963 und damit zu einer Verbesserung der Kostenlage geführt haben.
      In diesem Zusammenhang sei auch auf die Gesamthöhe des Grünen Planes mit 2,35 Milliarden DM im Jahre 1963 hingewiesen.
      Frage 3:
      Welche Möglichkeit sieht die Bundesregierung, auf die Preisgestaltung für landwirtschaftliche Betriebsmittel mit dem Ziel von Preissenkungen einzuwirken?
      Die Antwort lautet: Die Bundesregierung sieht in der Schaffung und Erhaltung der Voraussetzungen für einen echten Leistungswettbewerb die beste und wirksamste Möglichkeit, auf die Preisgestaltung für landwirtschaftliche Betriebsmittel einzuwirken. Sie hat sich deshalb für eine möglichst umfassende marktwirtschaftliche Ordnung ausgesprochen, und die Erfolge dieser Wirtschaftspolitik können wohl nicht bestritten werden. Er erscheint somit nicht vertretbar, von dem bewährten Weg abzuweichen und vielleicht sogar die heute weitgehend bestehende internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie, aus deren Ertragskraft ja auch die Hilfe für die Landwirtschaft mitgespeist wird, durch zusätzliche und direkte Eingriffe zu gefährden.
      Darüber hinaus wird die Bundesregierung diejenigen Maßnahmen, die bisher zur Kostensenkung in der Landwirtschaft angewandt worden sind, im wesentlichen fortführen. Die Maßnahmen zur direkten Kostensenkung sollen weiterhin durch die Zinsverbilligungsaktion des Bundes zugunsten der Landwirtschaft ergänzt werden, insbesondere durch den weiteren Ausbau des 1962 eingeführten allgemeinen Hofkredites.
      Frage 4 a:
      Trifft es zu, daß der Inlandverkaufspreis für Stickstoffdüngemittel durchweg 75 bis 100 % über dem Exportpreis und 50 bis 75 0/o über dem Importpreis ausländischer Düngemittel einschließlich Zoll und Umsatzausgleichsteuer liegt?
      Die Antwort lautet: Die Bundesregierung hat die Untersuchungen über die Exportpreise für Stickstoffdüngemittel noch nicht ganz abgeschlossen. Sie ist bereit, nach Beendigung der Arbeiten über die endgültigen Ergebnisse zu berichten. Aber schon heute ist — trotz der mit Vergleichsrechnungen verbundenen Problematik — erkennbar, daß der Unterschied zwischen dem Exportpreis und dem vergleichbaren Inlandpreis nicht im entferntesten an die Ziffern heranreicht, die in Ihrer Anfrage genannt sind. Schließlich sollte nicht vergessen werden, daß die EWG-Agrarmarktordnung die internationale Konkurrenzfähigkeit von Agrarprodukten aus Mitgliedsländern mit hohen Preisen durch das Erstattungssystem bewußt fördert. Man wird der gewerblichen Wirtschaft kaum verargen können, wenn sie — ohne umfangreiche staatliche Hilfs- und Schutzmaßnahmen — bereit oder geneigt ist, zeitweise weniger günstige Exportgeschäfte zu tätigen, um Auslandsmärkte zu halten und Arbeitsplätze zu sichern.
      Zwischen den Import- und den vergleichbaren Inlandspreisen für Stickstoffdüngemittel ließen sich im vergangenen Jahr nur geringe Unterschiede zugunsten der eingeführten Waren feststellen. Der aus Polen, dem derzeitigen Hauptlieferanten von Stickstoffdüngemitteln, importierte Kalkammonsalpeter war um ca. 71/2 % im Preis niedriger als derjenige aus deutscher Produktion. Zu berücksichtigen ist jedoch, daß in Polen die Produktion und der Handel mit Düngemitteln vom Staat manipuliert und reguliert wird.
      Frage 4 b:
      Trifft es zu, daß die Belastung importierter Schlepper mit Zoll, Umsatzausgleichsteuer und den verschiedenen Handelsspannen ca. 100 °/o ihres Wertes vor dem Grenzübertritt erreicht?
      Es trifft zu, daß bei importierten Schleppern aus Drittländern die Differenz zwischen dem Wert vor Grenzübertritt und dem empfohlenen Listenendverkaufspreis bis zu 100 % — bezogen auf den Wert vor Grenzübertritt — oder bis zu 50 % — bezogen auf den Listenendverkaufspreis betragen kann. Der Listenpreis wird jedoch vom Landwirt kaum noch



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      bezahlt. Es werden vielmehr — zum Teil in der Form einer überhöhten Anrechnung alter, in Zahlung gegebener Schlepper — in der Regel Rabatte von 10 bis 20 °/o gewährt. Aus der dann noch verbleibenden Spanne sind zu decken erstens der Zoll, der bei dem Schwergewicht der Importe aus Drittländern, insbesondere Großbritannien ab 1. 7. 1963 13,6 °/o des Wertes frei Grenze beträgt, zweitens die Umsatzausgleichsteuer, welche 6 °/o vom Wert der Ware frei Grenze einschließlich Zoll ausmacht, drittens die Kosten der in der Bundesrepublik notwendigen Zusatzausrüstung, die mit etwa 16 % des Wertes vor dem Grenzübertritt zu veranschlagen sind, und schließlich die gesamten Vertriebskosten einschließlich derjenigen eines aufwendigen Kundendienstes und der Umsatzsteuer.
      Da der Wettbewerb auf dem deutschen Schlepper-markt, wie bekannt, zweifelsohne äußerst hart ist, dürfte zur Zeit auf diesem Sektor kaum von überhöhten Spannen und Preisen gesprochen werden können.
      Frage 4 c:
      Trifft es zu, daß der Inlandverkaufspreis von Schleppern doppelt so hoch ist wie der Exportpreis gleicher Typen?
      Die Frage ist zu verneinen. Zunächst darf wohl festgestellt werden, daß es „den" Exportpreis überhaupt nicht gibt. Er ist vielmehr von Auslandsmarkt zu Auslandsmarkt, je nach der dortigen Marktsituation, verschieden. Es kann durchaus sein, daß der deutsche Endverbraucherlistenpreis im Vergleich zum Listenpreis im Ausland hin und wieder hoch erscheinen mag.
      Der Vergleichbarkeit stehen jedoch die in der vorhergehenden Antwort genannten Tatsachen entgegen: die Abschläge vom deutschen Listenpreis, die in der Regel auch gewährt werden, das teuerere Schlepperzubehör, welches im Inland im Gegensatz zu einer Reihe von Exportländern auf Grund gesetzlicher Bestimmungen notwendig ist, und schließlich spielt auch der Umfang der Verbraucherwünsche eine bedeutende Rolle.
      Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren dürfte zwischen den Endverkaufspreisen für Schlepper im Inland und im Ausland kein wesentlicher Unterschied bestehen.

      (Zurufe von der SPD: Na! Na!)

      Frage 5:
      Ist die Bundesregierung bereit, eine erneute Uberprüfunq der Kostenlage und Preisgestaltung der Dünqemittelindustrie spezifiziert nach den Hauptproduzenten vorzunehmen, zumal nach dem Wegfall der Dünqemittelprämien zum 1. Juli 1963 neue Kostensteigerungen für die Landwirtschaft entstehen?
      Die Bundesregierung hat seinerzeit Preisverordnungen für Düngemittel erlassen. Sie ist sich jedoch der Problematik jedweder Kostenuntersuchung mit dem Ziele der Preisbestimmung bewußt und hat auf Grund der Kostenenquêten keine starren Festpreise, sondern jederzeit unterschreitbare Höchstpreise festgelegt, um die Möglichkeit des Preiswettbewerbs nicht auszuschalten.
      Die Marktsituation und die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen haben in der Zwischenzeit bei den meisten Düngemitteln zu Effektivpreisen geführt, die sich unterhalb der Höchstpreise befinden. Diese Effektivpreise entsprechen — wie sich aus Untersuchungen der OECD ergibt — im großen und ganzen denjenigen in den übrigen EWG-Staaten. Das deutet darauf hin, daß die gegenwärtig in der Bundesrepublik geforderten Düngemittelpreise nicht überhöht sind. Die Bundesregierung glaubt deshalb, daß die gegenwärtige Preissituation durch eine Kostenenquête — vom Standpunkt der Landwirtschaft aus gesehen — nicht verbessert werden würde.
      Frage 6:
      Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um nach der Gründung des europäischen Stickstoffkartells NITREX in Zürich Preis- und Gebietsabsprachen innerhalb der Bundesrepublik und im Gemeinsamen Markt zu verhindern?
      Die in der NITREX-Konvention enthaltenen wettbewerbsbeschränkenden Vereinbarungen betreffen ihrem Wortlaut nach ausschließlich Exportmärkte, und zwar insbesondere Entwicklungsländer; die EWG-Staaten sind ausgenommen. Die bei der Anmeldung beim Bundeskartellamt gegebene Begründung läßt nicht erkennen, daß die in der Konvention enthaltene Regelung auch den Verkehr mit Waren oder gewerblichen Leistungen innerhalb des Geltungsbereiches des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen umfaßt. Dennoch untersucht das Bundeskartellamt, ob versteckte Inlandsregelungen bestehen. Die zuständige 3. Beschlußabteilung hat die deutschen Kartellmitglieder veranlaßt, zu einer Reihe von entsprechenden Fragen Stellung zu nehmen. Die eingegangenen Stellungnahmen werden zur Zeit ausgewertet. Sollten sich auf Grund dieser Unterlagen und ständiger Marktbeobachtungen auf dem deutschen oder dem Gemeinsamen Europäischen Markt grundsätzlich verbotene und im Einzelfall nicht sanktionierte Gebietsabsprachen oder Preisabreden feststellen lassen, so wird das Bundeskartellamt nach den geltenden kartellrechtlichen Bestimmungen dagegen einschreiten.
      Frage 7:
      Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, die bereits genannte und die Schädlings-und Unkrautbekämpfungsmittel herstellenden Industrien zu einer stärkeren Weitergabe ihrer Rationalisierungsgewinne zu veranlassen?
      Die Bundesregierung sieht — wie schon zu Frage 3 ausgeführt wurde — in der Schaffung und Erhaltung der Voraussetzungen für einen Leistungswettbewerb den besten Weg, die Unternehmen zur Weitergabe etwaiger Rationalisierungsgewinne in Form von Preissenkungen zu veranlassen. Es ist auch festzustellen, daß die Hersteller von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln ihre Listenpreise für



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      wichtige Erzeugnisse im Wettbewerb bis zu 30 °/o gesenkt haben. Darüber hinaus werden im steigenden Maße Rabatte gewährt, welche den Effektivpreis weiter drücken. Diese Tatsache wird u. a. durch eine kürzliche Verlautbarung der Bayrischen Warenvermittlung — BAYWA —, einer der bedeutendsten Großhändler, bestätigt. Darin heißt es, daß in diesem Jahr die klassischen Unkrautbekämpfungsmittel gegenüber dem Vorjahr im Preise um 20 % gesenkt worden seien. Das würde im Absatzgebiet der BAYWA eine Einsparung für die Landwirtschaft von rund 10 Millionen DM bedeuten. Die Preise für Düngemittel sind im allgemeinen in den letzten Jahren nicht erhöht, sondern zum Teil herabgesetzt worden.
      Daß schließlich die Landmaschinen- und Schlepperindustrie im allgemeinen keine oder nur sehr bescheidene Gewinne erzielen konnte, läßt sich allein schon aus der rückläufigen Zahl der Hersteller sowie aus veröffentlichten Bilanzen ersehen.
      Frage 8:
      Ist die Bundesregierung bereit,
      a) die Binnenzölle gegenüber den Mitgliedstaaten der EWG für Düngemittel, Ackerschlepper und Landmaschinen wirksam zu senken,
      b) im EWG-Ministerrat darauf hinzuwirken, die Außenzollsätze der EWG für die gleichen Erzeugnisse herabzusetzen?
      Die Bundesregierung ist immer wieder — auch aus preispolitischen Gründen — für eine möglichst liberale Handelspolitik eingetreten. Sie wird sich des- halb weiterhin mit Nachdruck für eine Senkung der EWG-Außenzölle auf breiter Front einsetzen, ohne diese Bemühungen auf Düngemittel, Ackerschlepper und Landmaschinen zu beschränken.
      Die Binnenzölle der genannten Erzeugnisse werden zum 1. Juni dieses Jahres im Rahmen des Abbaus der Binnenzölle nochmals ermäßigt und betragen dann je nach Sorte bzw. Typ bei Düngemitteln sowie Ackerschleppern 0 bis 4 °/o und bei Landmaschinen 1,6 bis 2 %. Eine darüber hinausgehende vorzeitige Binnenzollsenkung ist nicht beabsichtigt. Sie würde angesichts der niedrigen Zollsätze wohl auch kaum eine preisliche Wirkung zeigen.
      Frage 9:
      Ist die Bundesregierung bereit, Feststellungen über die Höhe der Handelsspannen und evtl. Preisbindungen des Handels mit landwirtschaftlichen Betriebsmitteln zu treffen und darüber zu berichten?
      Die Höhe der Handelsspannen für eine Vielzahl von Handelszweigen wird jährlich vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Aus diesen Unterlagen ist unter anderem zu entnehmen, daß der untersuchte Landmaschinen- und Gerätehandel 1961 — neuere Zahlen liegen bisher nicht vor — mit einer durchschnittlichen Spanne von 20,7 % seines Umsatzes arbeitete. Die Großhandelspanne betrug im Durchschnitt bei Düngemitteln 4,6 %. Aus diesen Spannen sind die Betriebskosten der jeweiligen Unternehmen zu decken. Das Statistische Bundesamt wird in Kürze die Ergebnisse eines Handelszensus veröffentlichen, die noch eingehenderes Zahlenmaterial über die Höhe der Handelsspannen vermitteln werden. Man darf annehmen, daß dann in jedem Fall ein für die Beurteilung der Handelsspannen ausreichendes Material vorliegen wird.
      Uber die Zahl der bestehenden vertikalen Preisbindungen hat das Bundeskartellamt erneut in seinem letzten Tätigkeitsbericht für 1962 — Bundestagsdrucksache IV/1220 — Auskunft gegeben. Danach bestanden am 31. 12. 1962 für Ackerschlepper keine vertikalen Preisbindungen; für sonstige Landmaschinen und Zubehör hatten zwei Unternehmen für insgesamt 22 Erzeugnisse vertikale Preisbindungen angemeldet. Ferner bestanden 10 Preisbindungen für Saaten- und Pflanzenschutzmittel sowie Schädlingsbekämpfungsmittel, welche ebenfalls von zwei Unternehmen angemeldet worden waren. Gemessen an der Zahl der Unternehmen und Produkte spielt die vertikale Preisbindung für die erwähnten Erzeugnisse keine Rolle.
      Frage 10:
      Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung getroffen bzw. gedenkt sie zu treffen, um über eine Typenbereinigung bei Ackerschleppern und Landmaschinen Preissenkungen zu erreichen?
      Die Frage der Typenbereinigung ist von der Bundesregierung in den zurückliegenden Jahren wiederholt geprüft und eingehend mit den beteiligten Wirtschaftskreisen besprochen worden. Besondere Arbeitskreise erarbeiteten Vorschläge für eine Verbilligung der Produktion, des Vertriebs sowie des Ersatzteil-, Reparatur- und Kundendienstes. Das Rationalisierungskuratorium der deutschen Wirtschaft führte mit finanzieller Unterstützung des Bundes eine Untersuchung über den Einfluß der Vielzahl von Schleppertypen auf die Herstellungs- und Ersatzteilkosten bei Industrie und Handel durch. Ähnliche Ermittlungen wurden auch im Bereich der Landwirtschaft angestellt. Auf Grund dieser Untersuchungen hat das Kuratorium für Technik in der Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Industrie und Landwirtschaft ein Schlepperprogramm aufgestellt. Danach sind in Zukunft noch 4 Schlepperleistungsklassen neben einigen wenigen Sonderbauarten erforderlich, um die berechtigten Wünsche der Landwirtschaft zu erfüllen. Außerdem werden in dem Programm, das vom Land- und Hauswirtschaftlichen Auswertungs- und Informationsdienst veröffentlicht wurde, die Anforderungen genannt, die heute von der Landwirtschaft an einen funktionsgerechten Schlepper zu stellen sind. Daneben hat sich die Bundesregierung stets dafür eingesetzt, daß die Arbeiten auf dem Gebiete der Normung, insbesondere im Rahmen der „Normengruppe Landmaschinen und Ackerschlepper" bei der Landmaschinen- und Ackerschlepper-Vereinigung im Verein Deutscher Maschinenbauanstalten, wegen ihrer großen wirtschaftlichen und praktischen Bedeutung für Industrie und Landwirtschaft in verstärktem Maße vorangetrieben wurden.



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      Die Zweckmäßigkeit der genannten Maßnahmen wurde durch die Entwicklung bestätigt, die sich auf dem Schlepper- und Landmaschinenmarkt in den letzten Jahren vollzogen hat: erstens eine Reihe von Herstellern die Schlepperproduktion ganz aufgegeben hat, zweitens andere Hersteller sich zu Gruppen zusammenschlossen, um ihre Fertigungsprogramme abzustimmen und einen gemeinsamen Vertrieb einzurichten, drittens eine bemerkenswerte Typenbereinigung und eine zunehmende Verwendung genormter und einheitlicher Bauteile zu verzeichnen sind.
      Zur richtigen Beurteilung der heutigen Marktsituation ist zu berücksichtigen, daß etwa 75 % der deutschen Schlepperproduktion in den Händen von nur 6 Herstellern liegen. Keiner dieser Hersteller bietet mehr als vier bis sechs Typen von landwirtschaftlichen Schleppern an, ein Bereich, der dem deutschen Schlepperprogramm und auch dem internationalen Stand entspricht. Dabei werden in der Fertigung weitgehend genormte und für verschiedene Typen gleiche Bauteile verwendet. Viele Einzelteile, wie zum Beispiel Getriebe, Bereifung und elektrische Ausrüstung, entstammen größeren Serien einschlägiger Zulieferfirmen.
      Die Bundesregierung wird die Entwicklung auf dem Gebiet der Schlepper- und Landmaschinenproduktion weiterhin genau verfolgen und bemüht sein, alle Bestrebungen zur Typenbereinigung und Normung zu unterstützen.
      Frage 11:
      Welche Folgerungen gedenkt die Bundesregierung aus der Tatsache zu ziehen, daß durch die starke Erhöhung der Baukosten die agrarstrukturellen Maßnahmen steigende Finanzmittel erfordern? Ist sie bereit, die Fertigbauweise auch für landwirtschaftliche Bauten durch steuerliche oder sonstige finanzpolitische Maßnahmen zu fördern?
      Die Bundesregierung hat eine Reihe von Maßnahmen getroffen, um eine Nachfragedämpfung auf dem Bausektor zu erreichen. Es sei nur an das Gesetz zur Einschränkung der Bautätigkeit, an die 20 °/oige Sperrung der Bundeshaushaltsmittel für Bauten in den Rechnungsjahren 1962 und 1963 sowie die teilweise Suspendierung des § 7 b des Einkommensteuergesetzes erinnert. Wenn Länder und Gemeinden eine gleiche Verhaltensweise an den Tag legen, ist zu erwarten, daß hierdurch eine Entlastung der Baumarktes in den Ballungszentren mit den damit verbundenen positiven Rückwirkungen auf die Preise für landwirtschaftliche Bauten eintreten wird. Darüber hinaus trägt die Bundesregierung der durch die Entwicklung auf dem Bausektor bei der Durchführung der agrarstrukturellenMaßnahmen entstandenen Situation dadurch Rechnung, daß sie das bisherige Finanzierungsverfahren auf eine neue Grundlage stellen wird. Vorgesehen ist, durch die Einstellung von zinsverbilligten Kapitalmarktmitteln für diese Maßnahmen ein erhöhtes Darlehensvolumen zu günstigen Konditionen zu erreichen.
      Die Umstellung des Finanzierungsverfahrens macht eine Neufassung der Richtlinien für die Aufstockung und Aussiedlung sowie für die baulichen Maßnahmen in Altgehöften erforderlich. Die neuen Richtlinien werden in Kürze nach Abstimmung mit dem Bundesminister der Finanzen vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten herausgegeben.

      (geförderte Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaftliches Bauwesen, in deren Rahmen ein Arbeitskreis „Maßordnung" gebildet wurde, der sich mit der Erarbeitung von Grundlagen für die Vorfertigung von Bauteilen für landwirtschaftliche Betriebsgebäude befaßt. Die in dem geltenden Steuerrecht vorgesehenen Begünstigungen des Wohnungsbaues gelten auch für den Fertigbau. Frage 12: Welche Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu ergreifen, um die Wettbewerbsnachteile auszugleichen, die der deutschen Landwirtschaft anderen EWG-Ländern gegenüber durch die hohen deutschen Frachttarife erwachsen? Die Ursachen für die vergleichsweise höheren Frachttarife in der Bundesrepublik sind u. a. auf die durchweg größere Belastung der einheimischen Verkehrsträger mit Steuern und Personalkosten zurückzuführen. Hinzu kommt, daß einige der EWG-Mitgliedstaaten ihre Verkehrsträger, insbesondere die Eisenbahnen, finanziell stärker unterstützen und sonstige Beihilfen gewähren. Die Differenz zwischen den Frachttarifen ist jedoch in den letzten Jahren kleiner geworden, da sich die Eisenbahnen der übrigen EWG-Länder aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen sahen, mehrmals ihre Tarife zu erhöhen. Eine endgültige Bereinigung der noch bestehenden Unterschiede wird erst im Rahmen der von allen EWG-Mitgliedstaaten angestrebten gemeinsamen Verkehrspolitik zu erzielen sein. Im Zusammenhang mit dem geschilderten Sachverhalt hat die Bundesregierung geprüft, ob nicht für bestimmte Güter oder Gütergruppen, bei denen die Frachtunterschiede besonders bedeutsam sind, ähnlich wie bei Getreide Frachthilfen gewährt werden können. Sie ist zu dem Ergebnis gekommen, daß solche Frachthilfen, um dem sonst unvermeidbaren Vorwurf der Diskriminierung zu entgehen, nur in der Weise gegeben werden könnten, daß neben dem Binnenverkehr der Bundesrepublik auch der Ein-, Ausund Durchfuhrverkehr einbezogen wird. Die Frachthilfen ab deutscher Grenze wären dann aber für die eingeführten Waren die gleichen wie für Güter, die in entsprechender Entfernung zum Bundesminister Dr. Dr. h. c. Erhard Markt im Inland erzeugt werden. Die eigentlichen Vorteile der ausländischen Erzeuger, die darin bestehen, daß durch besonders günstige Tarife bis zur deutschen Grenze die Standortvorteile der deutschen Landwirtschaft weitgehend eliminiert werden, lassen sich durch eine Frachthilfe im Bundesgebiet nicht beseitigen. Außerdem würden die Frachthilfen öffentliche Mittel in einer Höhe erfordern, wie sie bei der derzeitigen Haushaltslage des Bundes nicht bereitgestellt werden können. Hinzu käme, daß mit einer solchen Lösung ein kaum zu verantwortender Verwaltungsaufwand verbunden wäre. Die Bundesregierung wird jedoch weiterhin bemüht sein, in ständiger Zusammenarbeit mit den Verkehrsträgern zu erreichen, daß bei der Bildung von Verkehrstarifen auf die Belange der Landund Ernährungswirtschaft besondere Rücksicht genommen wird. Auch bei den Verhandlungen in Brüssel wird sie darauf dringen, daß bei der Verwirklichung der gemeinsamen Verkehrspolitik insbesondere alle Wettbewerbsverzerrungen, die zu einer Störung des gemeinsamen Agrarmarktes führen könnten, beseitigt werden. Meinem Herrn Vorredner darf ich sagen, daß er die „Allgemeine Wirtschaftspolitik" zu Unrecht angegriffen hat, wenn er mit seinen Ausführungen etwa zum Ausdruck bringen wollte, daß das Wirtschaftsministerium — oder der Wirtschaftsminister höchstpersönlich — vielleicht nicht daran interessiert wäre, die Landwirtschaft in ihren Lebensgrundlagen und in ihrer Entwicklung gesund zu halten. Wir werden vielmehr alles in unseren Kräften Stehende tun. Angesichts der gemeinsamen Auffassung aller Fraktionen dieses Hohen Hauses sollte es möglich sein, dem Anliegen der Landwirtschaft Rechnung zu tragen, solange wir es nur irgendwie verantworten oder leisten können. Ich hege die Überzeugung, daß weitere Beratungen, in denen wir nichts zu verschweigen haben, auch zu guten und gedeihlichen Erfolgen und Resultaten führen werden. Wir treten in die Aussprache ein. Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Effertz. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe das Gefühl, daß wir alle miteinander, ob wir unten oder oben sitzen, bei der Diskussion über diese Große Anfrage der SPD ein etwas schlechtes Gewissen haben. Dies gilt sowohl für die Antragsteller als auch für die Koalitionspartner als auch für die Regierung. Nun will ich nicht untersuchen, wer auch noch ein schlechtes Gewissen haben sollte, der Ernährungsminister oder der Bundeswirtschaftsminister. Aber noch etwas anderes. Wie haben sich doch inzwischen die Dinge in der deutschen Agrarpolitik geändert! Früher wurden wir nur einmal im Jahr der Ehre teilhaftig, im Zusammenhang mit der Debatte über den Grünen Plan zu Wort zu kommen, meist allerdings vor leerem Haus. Inzwischen ist die Agrarpolitik so etwas geworden wie ein Problem Nummer eins in der europäischen Außenpolitik, wenn man die deutsche Frage und die Berlin-Frage in diesem Vergleich ausnimmt. Mittlerweile geht es uns auch allen auf, wie falsch es damals war, die Agrarpolitik aus der allgemeinen Wirtschaftspolitik auszuklammern, als wir das Landwirtschaftsgesetz in diesem Hause schufen, insbesondere auszuklammern in der gleichwertigen Betrachtung einmal der Kosten-, aber auch der Preisseite, auf die ich nachher noch eingehen möchte. Als ich die Große Anfrage der SPD zum erstenmal zu Gesicht bekam, habe ich mich gefragt: wer wird wohl für die Regierung darauf antworten, etwa der Herr Bundesernährungsminister Schwarz, oder wird es diesmal vielleicht doch der Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard sein? Nun, ich freue mich, daß heute Professor Erhard die Gelegenheit wahrgenommen hat, diese Große Anfrage für die Regierung zu beantworten. Ich muß gestehen: ich hin überrascht — das soll jetzt kein respektloses Urteil sein — über das Geschick, mit dem sich Professor Erhard heute, ich glaube, zum ersten oder zweiten Male — solange ich in diesem Hause bin —zu agrarpolitischen Fragen geäußert hat. Diese Fragen richten sich ja auch nicht an den Bundeslandwirtschaftsminister, sondern an den Bundeswirtschaftsminister; denn er ist für die Kostenonstaltung bei den Betriebsmitteln in der Landwirtschaft verantwortlich. Als die SPD diese Anfrage einbrachte, fragte ich mich aber auch: wer wird wohl seitens der SPD diese Anfrage begründen? Ich hatte geglaubt, es würde ein Kollege der SPD aus der Landwirtschaft sein. Nun, halbwegs darf ich mittlerweile Herrn Frehsee -er zeigte heute sehr großes Fachwissen — den Kollegen aus der Landwirtschaft hinzurechnen. Aber daß Sie gerade heute den Mut haben würden, diese Große Anfrage der SPD zu begründen, hat mich gewundert und auch gefreut, gefreut deshalb, weil sich durch Ihr Auftreten und Ihre Begründung — die ich für gut hielt — deutlich zeigt, wie die Fronten sich ändern. Sie haben z. B. — darüber möchte ich mich mit Ihnen etwas unterhalten, Herr Kollege Frehsee — auf das Landwirtschaftsgesetz 1955, auf seine einstimmige Annahme verwiesen. Nun, warum hat der Bundestag dieses Gesetz einstimmig angenommen? Weil er damals des guten Glaubens war, daß man mit diesem Gesetz einen Teilbereich der Wirtschaftsnolitik, nämlich die Agrarpolitik, in ihrem KostenPreis-Gefüge mit Hilfe des Staates stützen sollte. Daß das nicht geschehen ist und nicht geschehen konnte, haben Sie mit dem Hinweis darauf zu beweisen versucht, daß man — bei der Aufzählung des Katalogs, mit welchen wirtschaftspolitischen Maßnahmen man etwas tun solle, leider nicht Dr. Effertz mußte — die finanzund sozialpolitischen Dinge ausgeklammert hat. Hier müßten eigentlich die Regierung und die Koalition und die Parteien ein schlechtes Gewissen haben. Denn sie sehen inzwischen, daß man ohne Finanzpolitik und ohne Sozialpolitik in diesem Zusammenhang keine Agrarpolitik machen kann. Aber auch die SPD muß diesmal ein schlechtes Gewissen haben: ohne Preispolitik konnte man auch in der Vergangenheit keine Agrarpolitik machen. Hier haben wir am meisten gesündigt. Hätten wir im Zusammenhang mit der Freigabe der Preise, im Zusammenhang mit der Einführung der sogenannten Freien Marktwirtschaft die Landwirtschaft genauso behandelt wie die übrige Wirtschaft und damit die Preispolitik genauso behandelt und unsere Preise nicht zu politischen gemacht, dann wäre die Disparität heute bei weitem nicht so hoch und auch die Verschuldung in der Landwirtschaft nicht so hoch. Ich gehe noch einen Schritt weiter. Ich bedaure sogar die Existenz eines Grünen Plans, und zwar deshalb, weil mit der Existenz des Grünen Plans, in den man auch noch manche Dinge hineinpraktiziert hat, die sich nicht auf das Gesetz beziehen, z. B. den Strukturwandel, wegen der Subventionen die Kritik der öffentlichen Meinung mobilisiert worden ist. Wenn von Subventionen kritisch gesprochen wird, geht es nicht an, nur die Landwirtschaft anzusorechen und verschämt die Subventionen in den iibrigen Bereichen der Wirtschaftsund Sozialpolitik — seien sie versteckt oder nicht versteckt, direkt oder indirekt gegeben — zu übersehen. Ich habe Ihnen im Laufe dieses Jahres einmal zwei Zahlen gegenübergehalten, die ich inzwischen berichtigen mußte. Ich habe gesagt: es ist ungerecht, der Landwirtschaft immer Rückständigkeit vorzuhalten und von ihr zu fordern, sie solle sich mehr anstrengen, sich dem Wettbewerb draußen stellen und beweisen, daß sie nicht immer mit Milliardengeschenken der Steuerzahler subventioniert werden müsse; eigentlich wollte man damit sagen: allein subventioniert. werden müsse. Ich habe gesagt: gut gerechnet und wohlwollend gerechnet sind von den Milliarden im Grünen Plan 1,2 Milliarden halbwegs Mittel mit Subventionscharakter. Aber diesen Mitteln stehen 11 Milliarden DM Subventionen in allen übrigen ordentlichen Haushalten gegenüber. Inzwischen habe ich mich belehren lassen: wenn man alle Mittel, die subventionsähnlichen Charakter oder eine ähnliche Wirkung haben, addiert, dann sind es etwa 20 Milliarden DM. — Herr Dr. Deist, ich sage ja, bei großzügiger und wohlwollender Berechnung habe ich 1,2 Milliarden DM bei der Landwirtschaft angesetzt. Auch das sind nicht alles Subventionen. Die Kunstdüngersubvention war z. B. keine Subvention der Landwirtschaft, sondern das war — da gebe ich ihnen weitgehend recht — eine Subvention der Düngemittelindustrie. Wenn man bei einem Produktionsmittel subventioniert, darf man nicht u m etwas subventionieren, sondern muß a u f etwas subventionieren, wenn man denjenigen, der die Betriebsmittel kauft, von der Preissteigerung ausnehmen will. Wenn Sie die Preissteigerungen, das Hin und Her in den letzten sechs Jahren, addieren und mit den Kunstdüngersubventionen vergleichen, dann heben sich die Zahlen ungefähr auf. Deshalb habe ich gesagt: „halbwegs subventionsähnlichen Charakter haben". Ich komme noch einmal auf die Preise zurück. Ich hin nicht der Meinung, daß das Gespräch über die Preise zu Ende ist. Ich bin nicht der Meinung, daß es richtig ist, zu sagen, die Preise seien ein für allemal eingefroren, auch nicht in der EWG. Auch die EWG wird das jetzige Preisgefüge für die landwirtschaftlichen Produkte nicht halten können; denn auch die anderen Länder werden mit der Zeit gezwungen sein, ihre überhöhten Subventionen aus öffentlichen Mitteln abzubauen und auch auf die dort steigenden Kosten und Löhne Rücksicht zu nehmen. Wenn sie ihre Landwirtschaft in einem gewissen Umfang halten wollen, werden sie irgendwann zu einer Preissteigerung greifen müssen, wie z. B. die Preissteigerung, wenn auch kleinen Ausmaßes, für Getreide in einigen Ländern der EWG zeigt. Deshalb bin ich der Meinung, wir sollten uns nun nicht von vornherein aus nationaler Sicht, weil wir uns in einigen Preisfragen in der EWG gebunden und unsere Zuständigkeit abgegeben haben, damit zufrieden geben, zu sagen, die Preise seien eingefroren. Ich bin der Meinung, das sind sie nicht. Man darf durchaus auch bei den bereits ausgehandelten oder nivellierten oder harmonisierten Preisen mit den anderen über Preisänderungen, und zwar nach oben, verhandeln, wenn die anderen Partner einmal anfangen müssen, ihre Subventionen und Wettbewerbsverzerrungen uns gegenüber abzubauen. Meine Damen und Herren, das Kostenproblem in der Landwirtschaft ist neben schlechten Ernten und neben der Ungewißheit, wohin die Reise geht, mit einer der Hauptgründe für die Unruhe auf dem Lande. Der Landwirtschaft ist nicht verborgen, wie hoch der Anteil vom Bruttoumsatz ist, den sie für den Zukauf von Betriebsmitteln ausgeben muß. Ich bin überzeugt, wenn man die Landwirtschaft im Rahmen der allgemeinen Wirtschaftspolitik mit gleichen Maßstäben gemessen und sich auf ein Mindestproduktionsvolumen aus nationaler Sicht geeinigt hätte, bei dem man dann auch Aufwand und Ertrag hätte pflichtgemäß ausgleichen müssen, dann hätte man in dieser Frage, die Sie angeschnitten haben, die Sie heute hier mit Recht anschneiden, manches für die Landwirtschaft tun und manche Forderungen vermeiden können, die zwangsläufig als Subventionsforderungen auf den Staat zugekommen sind oder noch auf uns zukommen werden. Im übrigen: von den 16 Milliarden DM — Herr Frehsee, ich glaube, Sie haben diesen Betrag genannt — Kosten für Betriebsmittel hätten wir jährlich einige Milliarden D-Mark in der Vergangenheit sparen können, wenn man bei der Preisbildung für Produktionsmittel ähnliche Forderungen und Maßstäbe angelegt hätte, wie man sie bei der Preisbildung für unsere Dr. Effertz landwirtschaftlichen Erzeugnisse ab Hof angewandt hat. Ich bin der Meinung, es ist noch nicht zu spät. Wir sprechen von der freien Marktwirtschaft. Gut, dann soll sie aber für alle gelten. Wenn Ausnahmen gemacht werden und wenn etwas dirigiert wird, dann, bin ich der Meinung, bitte gerechterweise auch bei allen. Es ist kein unrechtes Verlangen der deutschen Landwirtschaft an uns Politiker, ihr einmal die Frage zu beantworten: Wie kommt es eigentlich, daß ein Trecker aus England im Vergleich zu einem im Bundesgebiet hergestellten Bleichstarken Trecker billiger als der deutsche Trecker verkauft werden kann, obwohl noch über 20 % Einfuhrzoll darauf liegen? Woran liegt das nun eigentlich? Es liegt daran, daß das Landmaschinengeschäft in der Vergangenheit sehr lukrativ war und daß man erst jetzt, nachdem die Landwirtschaft schon längst stagniert und eine Verschuldung von 1.7 Milliarden DM hat, anfangen muß, zu überlegen, ob man nicht über Normierungen, Zusammenlegung von Betrieben, Typenbereinigungen usw. usw. endlich eine Preissenkung oder auch eine Weitergabe des bisherigen Gewinns an den Abnehmer ins Auge fassen sollte. Allerdings hat die Landwirtschaft zum Teil auch selbst an diesem Dilemma schuld. Die Selbstdisziplin, das Bestreben, die Landmaschinenindustrie zur Normierung zu veranlassen, ist bei uns unterblieben. Nun, das liegt zum Teil auch an der merkwürdigen Eigenart der Bauern. Wenn der Bauer A einen Trecker X kauft, dann kauft der Bauer B aus Konkurrenzgründen oder aus Gründen des Neides einen anderen Trecker mit auch noch einer anderen PS-Zahl, so daß die Tatsache zu verzeichnen ist, daß es in einem Dorf, wo 20 Traktoren laufen, 15 Typen, 1.5 verschiedene Fabrikate gibt. Dann kommen die Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung und bei den Reparaturwerkstätten. Nach meiner Meinung hätte hier die Bundesregierung erzieherisch mehr auf die Landwirtschaft einwirken müssen, als das bisher geschehen ist. Wir hätten mehr Selbstdisziplin üben müssen. Aber die Landmaschinenindustrie hätte auch einmal erkennen müssen, daß, wenn es der Landwirtschaft weiter so schlecht geht und sie nun anfängt, unruhig zu werden, das auch nicht auf sie ohne Wirkung bleiben kann. Ich habe unlängst Vertretern der Landmaschinenindustrie gesagt: Wenn die deutsche Landwirtschaft etwa aus irgendwelchen Gründen aufgeben sollte oder nicht mehr weiterkönnte — glauben Sie denn, daß Sie dann noch Maschinen in der Bundesrepublik produzieren; es sei denn, daß Sie dem Ausland gegenüber konkurrenzfähiger sind, als es jetzt der Fall zu sein scheint? Ich meine, wir brauchen keine 60 oder 70 Traktorenfabriken, die Gott weiß wieviel Typen herstellen. Hier sollte sich die Landmaschinenindustrie einmal etwas einfallen lassen. Wir brauchen auch nicht die Vielzahl von Mähdrescher-Typen. Allerdings brauchen wir in der Landwirtschaft auf der anderen Seite — ich weiß: der Vergleich hinkt etwas — auch nicht noch 40 Weizensorten, mit denen wir operieren, und auch nicht über 100 Kartoffelsorten. Da tut etwas mehr Disziplin zur Rationalisierung und Normierung not. Herr Frehsee, Sie haben vorhin in Ihrer Kritik bei dem Thema der Betriebsmittel und ihrer Preise die Löhne ausgeklammert und sogar expressis verbis gesagt: Aber die Löhne sind nicht schuld daran, daß die Betriebskosten in der landwirtschaftlichen Produktion gestiegen sind. Da muß ich doch widersprechen. Allerdings betrifft mein Widerspruch nicht nur die Löhne für fremde Arbeitskräfte, sondern auch den gerechten Lohnanspruch der familieneigenen Arbeitskraft, die ich genauso hoch angesetzt wissen möchte. Auch das ist ein erheblicher Posten unter den 16 Milliarden Kosten der landwirtschaftlichen Produktion. Also ausklammern sollte man sie nicht. (Abg. Frehsee: Das habe ich auch nicht getan! — Weitere Zurufe von der SPD: Das hat er auch nicht getan! Er hat nur gesagt: Nicht allein!)





      (Beifall bei den Regierungsparteien.)


    Rede von Erwin Schoettle
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Dr. Josef Effertz


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


      (Abg. Schmidt [Würgendorf] : Wir allerdings weniger!)





      (Beifall bei der FDP.)


      (Abg. Dr. Deist: Das ist eine sehr fraqwürdige Ausdehnung des Begriffs Subvention!)





      (Beifall bei der FDP.)


      (Beifall bei der FDP.)

      — Also gut, „nicht allein". Dann lassen Sie mich hier
      doch einmal auf diesen Punkt hinweisen, damit nicht
      der Eindruck entsteht, daß Sie diese Frage auslassen.

      (Abg. Dr. Schmidt [Gellersen]: Sehr freundlich von Ihnen!)

      — Wir kämpfen heute mit vertauschten Rollen. Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, wenn ich sage: Plötzlich ist die SPD so agrarfreundlich, wie ich sie noch nie erlebt habe. Ich freue mich über die Sinnesänderung bei der SPD.

      (Heiterkeit. — Zurufe von der SPD.)

      — Na ja, Sie wollen scheinbar manches nachholen.

      (Zuruf von der SPD: Scheinbar!)

      Ich freue mich auch, daß man heute mit der SPD über Agrarpolitik sachlich diskutieren kann. Das war nicht immer der Fall, weil Sie früher den Eindruck erweckten, als ob das kein Gebiet wäre, für das Sie sich interessieren könnten. Das ist mittlerweile anders geworden.

      (Zuruf des Abg. Dr. Schmidt [Gellersen].)

      — Gott sei Dank, Herr Kollege Schmidt. Wir haben allerdings am 31. Januar 1962 gemeinsam eine Entschließung unterschrieben — einstimmig —, wonach wir uns bemühen wollten, nunmehr gemeinsam eine agrarpolitische Konzeption zu entwickeln. Um den Herrn Kollegen Struve jetzt nicht zu ärgern, habe ich dabei das Wort „neue", das ich darin sehe, unterschlagen.

      (Abg. Dr. Schmidt [Gellersen] : Den haben Sie sowieso gerade schwer geärgert; er wird gleich auf die Bühne gehen!)

      Herr Frehsee, Sie haben Herrn Logemann zu Unrecht attackiert. Sie haben ihm gesagt, Sie hätten sich gewundert, warum er sich damals mit der Antwort der Bundesregierung auf seine Kleine Anfrage zu-



      Dr. Effertz
      frieden gegeben habe. Ja, warum haben Sie ihn damals eigentlich nicht unterstützt?

      (Heiterkeit und Beifall bei der FDP.)

      Die FDP war damals in der Opposition, und Herr Logemann — —

      (Abg. Dr. Schmidt [Gellersen] : Ist es unser Geschäft, Ihren Antrag noch zu unterstützen?)

      — Nein, aber heute, nachdem nach Ihrer Meinung das Kind im Brunnen liegt, kommen Sie darauf zurück und wollen Sie ihn nachträglich unterstützen. Das ist zu spät. Damals hätten Sie ihn unterstützen sollen!

      (Abg. Dr. Schmidt [Gellersen] : Wenn Sie eine Große Anfrage gebracht hätten, hätten wir die auch unterstützt. Aber es war eine Kleine Anfrage!)

      Wenn ich ganz offen sein soll, dann gestehe ich ein, daß ich Sie eigentlich um diese Initiative, um diese Schau beneide, die Sie in dieser Großen Anfrage im Bundestag vom Stapel gelassen haben.

      (Beifall bei der SPD. — Abg. Schmidt [Gellersen] : Haben Sie damals Herrn Logemann unterstützt?)

      Sie haben uns als Koalitionspartner etwas die Schau geklaut.

      (Heiterkeit bei der SPD.)

      Sie haben es insbesondere fertiggebracht, daß der Bundeswirtschaftsminister heute bei uns ist, sich zu Wort gemeldet und uns in Beantwortung einzelner Fragen versprochen hat. das eine oder andere zu untersuchen und auch gewisse Abstellungen zu veranlassen. Das heißt mit anderen Worten, der Herr Bundeswirtschaftsminister ist bereit, an der künftigen Agrarpolitik auch als Bundeswirtschaftsminister gemeinsam mit uns zu arbeiten und mit uns zu sprechen, sowohl mit Ihnen wie mit den anderen; denn wir haben uns alle dazu verpflichtet.
      Eigentlich müßte ich der SPD noch vorhalten

      (Zuruf von der SPD)

      — na ja, man soll nicht alles übersehen, was in der Vergangenheit war —, daß sie bei der Verabschiedung des Landwirtschaftsgesetzes, zumal sie heute manchmal so tut, als wenn sie so vieles im voraus gesehen oder gekannt hätte, die FDP nicht etwas mehr unterstützt hat, insbesondere bei der Formulierung dessen, was die Regierung auf Grund des Kataloges tun muß. Ich glaube, daß wir heute alle miteinander einig sind, daß wir dieses Gesetz, das wir noch haben und das aus vielerlei Gründen überholungsbedürftig ist, nunmehr gemeinsam novellieren sollten, auch in der Vervollständigung des Katalogs der Maßnahmen, die zu ergreifen wir der Regierung auferlegen wollen; diesmal nicht mit einem Appell, etwas tun zu sollen, sondern mit der Verpflichtung, etwas tun zu müssen. Ich hoffe, daß wir da in ein gemeinsames Gespräch kommen.

      (Abg. Dr. Schmidt [Gellersen] : Wir müssen sehen, was Sie bringen!)

      Um nicht allzu lange zu reden, möchte ich mich nicht nur mit der Opposition auseinandersetzen. Ich hoffe, nicht allzu unhöflich gewesen zu sein.

      (Abg. Dr. Schmidt [Gellersen] : Im Gegenteil, Sie verdienen unseren Beifall!)

      — Herzlichen Dank! Ich möchte nun auch zur Beantwortung der Großen Anfrage durch den Bundeswirtschaftsminister noch einiges sagen.
      Herr Bundeswirtschaftsminister, ich habe Ihnen schon gedankt, daß Sie diese schwere Arbeit nicht Ihrem Kollegen Minister Schwarz überlassen, sondern daß Sie sie selbst beantwortet haben. Mit manchem bin ich einverstanden, aber mit manchem auch nicht. Wir sollen hier ja offen reden. Sie haben darauf hingewiesen, daß einzelne Preise von Betriebsmitteln nicht nur nicht gestiegen, sondern sogar gesenkt worden seien. Sie haben 800 Millionen DM genannt, die, insgesamt gesehen, als Senkung bei den Betriebsmittelpreisen herausgekommen seien. Aber alles in allem gesehen darf man diese Zahl nicht allein nennen, sondern man muß sie in Vergleich stellen zu dem ständig wachsenden Zusatzbedarf an technischen Einrichtungen und Betriebsmitteln. Außerdem muß man die absolute Zunahme der Ausgaben für Betriebsmittel in Vergleich setzen zu möglichen kleineren Einsparungen bei dem einen oder anderen Betriebsmittel. Dann kommt allerdings eine andere Relation heraus. Denn sonst wäre es nicht verständlich, daß die Produktionspreise für Betriebsmittel — und hier insbesondere für das große Paket Maschinen und Düngemittel — in der vergangenen Zeit von Jahr zu Jahr um soundsoviel gestiegen sind.
      Herr Professor Erhard, Sie haben zu Punkt 3 gesagt, die Marktwirtschaft erzwingt, auf die Dauer gesehen, eigentlich niedrigere Preise. Da, wo das nicht überall gehalten werden konnte oder gehalten werden kann, verwiesen Sie auf den Hofkredit, der dann einspringen soll. Ich bin der Meinung, Herr Professor Erhard: wären wir gleichberechtigte Partner in der freien Marktwirtschaft — allerdings auch mit den Preisen —, dann wäre dieser Hinweis von Ihnen berechtigt gewesen. Aber wir haben seit 1952 politisch gebundene oder politisch manipulierte Preise, während sich die Preise für unsere Produktionsmittel nach den Kosten und nach Angebot und Nachfrage frei entwickeln konnten und damit auch erhebliche Gewinne für die Hersteller abwarfen, was bei der Landwirtschaft nicht der Fall ist. Man darf also nicht ohne weiteres so tun, als ob die Landwirtschaft in der freien Marktwirtschaft gleichberechtigt und gleichbeteiligt wäre. Das ist nicht der Fall. Wir sind ausgeschlossen oder abgehängt.
      Sie haben auf die Schlepperpreise verwiesen, die hier wie draußen, wenn man die Listenpreise zugrunde lege, eigentlich gleich seien. Nun, das kann nicht ganz stimmen, wie sich aus dem Beispiel, das ich soeben erwähnte, ergibt. Es gibt englische Traktoren, die bei gleicher PS-Zahl trotz der 20 °/o Einfuhrzoll und trotz aller Kosten noch billiger sind als die deutschen Traktoren.



      Dr. Effertz
      Ich glaube, wenn hier die deutsche Industrie einen ähnlichen Zwangsweg wie die Maschinenindustrie in Amerika oder in England gehen müßte — Typenbereinigung, Normierung, Zusammenlegung von Produktionsstätten —, dann könnte der Schlepper in Deutschland über diese Versuche billiger werden.
      Etwas anderes! Wenn man öffentliche Mittel gibt, wenn man mit konjunktur- oder wirtschaftspolitischen Maßnahmen bestimmten Gruppen der Wirtschaft, gleich, aus welchen Gründen, ob man sie bejaht oder ablehnt, eine Hilfestellung gibt, z. B. der Kunstdüngerindustrie beim Export des Kunstdüngers, um die Vollbeschäftigung zu erhalten oder die Produktion weiterauszudehnen oder bei der Schlepperindustrie den Export zu vergrößern, wenn man also anderen Bereichen der Wirtschaft staatlicherseits beim Export hilft — das geschieht ja alles mit Steuergeldern, soweit Subventionen eingesetzt werden —, darf man es der Landwirtschaft gerechterweise nicht verübeln, wenn sie von Ihnen, Herr Bundeswiertschaftsminister, fordert: Lassen Sie doch die Traktoren und Maschinen, soweit das heute noch geht oder früher gegangen ist, zollfrei herein. Oder umgedreht: Verbilligen wir doch die Einfuhr, subventionieren wir die Einfuhr unter den Einkaufspreis aus dem Ausland, wenn wir der Landwirtschaft nicht den echten kostendeckenden Preis geben können, wenn wir also glauben, über den Preis, der politisch gebunden bleibt, nichts tun zu können!
      Ich bin also der Meinung, man sollte bei der Kritik an all diesen Dingen, wenn man sie miteinander vergleicht — hier wie draußen —, gerechterweise die Ausnahmestellung der Landwirtschaft betonen und berücksichtigen und eingestehen, daß man, gleich aus welchen Gründen, in der Vergangenheit die deutsche Landwirtschaft anders behandelt hat als andere Bereiche der Wirtschaft. Man sollte dann auch eingestehen, aus welchen politischen Gründen man das hat tun müssen.
      Ich möchte zum Schluß noch auf die Baukosten verweisen. Herr Professor Erhard, Sie glauben, daß durch das Baustoppgesetz wie auch durch andere Maßnahmen der Regierung und im Zuge der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung auf dem Baumarkt mit der Zeit die Baukosten für landwirtschaftliche Bauten niedriger werden könnten. Nun, ein weiteres Steigen hat schon dort seine Grenze, wo die Landwirtschaft nicht mehr zahlen kann. Aber die heutigen Preise müssen nicht nur et w a s gesenkt, es müssen nicht nur weitere Erhöhungen vermieden werden, sondern die Preise müssen erheblich gesenkt werden. Denn das, was wir in der Landwirtschaft an Baukosten aufwenden müssen, entspricht in keinem Fall den Möglichkeiten, diese Auslagen etwa wieder über Preise oder Steigerung der Produktivität oder Kostensenkung hereinzubekommen. Ja, ich möchte sogar so weit gehen, zu sagen, daß die heutigen Baupreise unsere ganze Siedlungstätigkeit erschlagen. Wenn ich mir überlege, was heute ein Hof von 60 Morgen allein an Gebäuden kostet, dann muß ich mich fragen, ob wir es eigentlich verantworten können, diese erheblichen Mittel in ein solches Objekt hineinzustecken, wenn wir im voraus wissen, daß die Abzahlung solcher öffentlichen Mittel über die Tätigkeit in diesem Hof und über die Erlöse daraus niemals möglich sein wird. Auch hier bitte ich, einmal eine genaue Überlegung anzustellen.
      Ich habe früher, im Jahre 1957, einmal geglaubt, die Gebäudekosten eines Hofes dürften — in Tausendmarkscheinen ausgedrückt — eigentlich nicht höher sein als die Anzahl der Morgen des Betriebes. Heute sind sie fast dreimal so hoch. Das kommt aus den Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse nicht mehr heraus, das kann der Bauer, den wir dort ansetzen, nicht zurückzahlen. Wir müssen, wenn wir weiter Siedlungspolitik machen wollen, in Zukunft im voraus wissen, daß der Staat Zuschüsse gibt und nicht mehr Kredite, von denen wir erwarten müssen, daß sie einmal zurückfließen werden.
      Alles in allem — damit möchte ich schließen — freue ich mich, wenngleich die SPD uns die Schau gestohlen hat, daß diese Frage einmal unabhängig vom Grünen Plan und von der Debatte um den Grünen Bericht angeschnitten worden ist. Denn wir werden mit der Agrarpolitik und gerade mit der Kostenseite in Zukunft noch sehr viel zu tun haben, insbesondere wenn wir in Brüssel endlich einmal anfangen sollten, uns nicht nur über die Preisharmonisierung, sondern auch über die Harmonisierung der Kosten und die Beseitigung der Wettbewerbsverzerrungen mit den anderen Partnern zu unterhalten. Beides soll ja zu gleicher Zeit geschehen, und beides soll im Jahre 1970 die Chancengleichheit hergestellt haben. Bis jetzt haben wir einseitig zu Lasten der deutschen Landwirtschaft nur an den Preisen herummanipuliert. Die Kostenseite in der EWG und die Wettbewerbsverzerrungen haben die anderen bisher geschickt auszuklammern gewußt. Die deutsche Seite darf nicht stillschweigend zusehen, wie diese Dinge, die die deutsche Landwirtschaft und den deutschen Steuerzahler belasten, weiterhin ausgeklammert werden. Wir sollten nach den Worten von Bundesaußenminister Schröder in Brüssel endlich einmal mit dem ganzen Katalog der Forderungen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft mit dem Ziel, bis 1970 zu synchronisieren, anfangen. Dazu gehört auch Ihr Beitrag, den Sie mit Ihrer Großen Anfrage zu diesem Teilbereich der deutschen Agrarpolitik geleistet haben.

      (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der SPD)