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    Deutscher Bundestag 74. Sitzung Bonn, den 8. Mai 1963 Inhalt: Nachruf auf die Abg. Frau Vietje Vizepräsident Dr. Dehler . . . . 3449 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Lemmer und Scheuren . . . . . . . . . 3449 B Änderung einer Ausschußüberweisung . . 3449 C Fragestunde (Drucksache IV/1217) Frage des Abg. Ritzel: Besuchergruppen bei der NATO von Hase, Staatssekretär . . 3450 B, C, D Ritzel (SPD) . . . . . . . . 3450 B Schwabe (SPD) 3450 C Frage des Abg. Ritzel: Besuchergruppen in der Bundesrepublik von Hase, Staatssekretär . . 3451 A, B, C Ritzel (SPD) 3451 A Frage des Abg. Weigl: Richtlinien des „Grünen Planes" . . . 3451 C Frage des Abg. Ertl: Aufkauf von bäuerlichen Familienbetrieben in Feriengebieten . . . . . 3451 D Frage des Abg. Fritsch: Rückforderung einer zu Unrecht gewährten Waisenrente 3451 D Frage des Abg. Dr. Schmidt (Offenbach) : Härteausgleich bei Krebsfällen Blank, Bundesminister . . . . 3452 A, B Dr. Schmidt (Offenbach) (SPD) . . . 3452 B Frage des Abg. Supf: Benennung einer Kaserne der Bundeswehr nach dem Feldwebel Boldt von Hassel, Bundesminister . . . 3452 C Frage des Abg. Dröscher: Schulbauten in Garnison-Gemeinden von Hassel, Bundesminister . . . 3452 C, 3453 A, B, C Dröscher (SPD) . . . . 3452 D, 3453 A Höhmann (HessischLichtenau) (SPD) 3453 B, D Frage des Abg. Müller-Hermann: Regelung der Umsatzsteuerrückvergütung für Wasserfahrzeuge Dr. Dahlgrün, Bundesminister . 3453 A, B, D Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 3454 A Gewandt (CDU/CSU) 3454 B Frage des Abg. Müller-Hermann: Änderung des Umsatzsteuergesetzes Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 3454 B, C Müller-Hermann (CDU/CSU) . . . 3454 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. Mai 1963 Frage des Abg. Müller-Hermann: Rückwirkung der Umsatzsteuerrückvergütung für Wasserfahrzeuge Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 3454 D, 3455 A Müller-Hermann (CDU/CSU) 3454 D, 3455 A Fragen des Abg. Jacobi (Köln):: Gaskohle für süddeutsche Versorgungsunternehmen . . . . . . . 3455 B Frage des Abg. Weigl: Bruttopreise der französischen Elektromotoren Dr. Westrick, Staatssekretär . . . 3455 C Frage des Abg. Dr. Schmidt (Gellersen) : Begründungen zu Vorlagen der EWG-Kommission Dr. Westrick, Staatssekretär . . . 3455 D Frage des Abg. Dr. Kohut: Regreßansprüche wegen der Nichtlieferung von Röhren an die Sowjetunion Dr. Westrick, Staatssekretär . 3456 A, B, C Dr. Kohut (FDP) 3456 A, B Spies (CDU/CSU) 3456 B, C Frage des Abg. Dr. Kohut: Regreßmaßnahmen für das Röhrenembargo Dr. Westrick, Staatssekretär . . . 3456 C Dr. Kohut (FDP) 3456 D Frage des Abg. Margulies: Zölle für Tropenholz und Tee Dr. Westrick, Staatssekretär . . . 3456 D Frage des Abg. Dr. Tamblé: Verkehrssicherheit auf der Bundesstraße 5 zwischen Struckum und Bredstedt Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 3457 A Frage des Abg. Ertl: Sicherheitsplanken auf Autobahnen Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 3457 B Fragen des Abg. Vogt: Kosten für Signalanlagen Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 3457 C, 3458 A, B, C Vogt (CDU/CSU) 3458 A, B Dröscher (SPD) 3458 B Frage der Abg. Frau Meermann: Gittertrittbretter an Eisenbahnwagen Dr. Seiermann, Staatssekretär . . 3458 C, D, 3459 B, C, D Frau Meermann (SPD) . 3458 D, 3459 C Dröscher (SPD) 3459 A Frau Zimmermann (Brackwede) (SPD) 3459 B Ritzel (SPD) 3459 D Sammelübersicht 16 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache IV/1213) 3459 D Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Beteiligungsverhältnisses an der Einkommensteuer und der Körperschaftsteuer (Drucksache IV/1219) — Erste Beratung —; in Verbindung mit dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1963 (Haushaltsgesetz 1963) (Drucksache IV/700) - Zweite Beratung — Allgemeine Aussprache: Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 3460 A Schoettle (SPD) 3465 A Dr. Vogel (CDU/CSU) 3468 C Dr. Emde (FDP) 3475 A Ritzel (SPD) 3481 A Dr. Schmidt (Wuppertal) (CDU/CSU) 3486 D Dr. Gleissner (CDU/CSU) . . . . 3488 C Einzelplan 01, Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache IV/1100) . . 3494 C Einzelplan 02, Deutscher Bundestag (Drucksache IV/1101) Frau Wessel (SPD) . . . . . . . 3494 D Brese (CDU/CSU) . . . 3496 C, 3503 C Präsident D. Dr. Gerstenmaier . . . 3500 C, 3504 C, 3505 A, B Dr. Götz (CDU/CSU) . . . . . . 3500 C Dr. Schäfer (SPD) . . 3502 A, 3505 A, B Dürr (FDP) 3503 A Hermsdorf (SPD) . . . . . . 3504 A Einzelplan 03, Bundesrat (Drucksache IV/1102) 3505 D Einzelplan 04, Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksache IV/1103) Erler (SPD) . . . . . . . . . . 3505 D Dr. von Brentano (CDU/CSU) . . . 3507 A Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. Mai 1963 III Einzelplan 05, Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksachen IV/1104, zu IV/1104) Dr. Schmid (Frankfurt) (SPD) . . . 3507 D Dr. Schröder, Bundesminister . . 3513 A Majonica (CDU/CSU) 3517 B Ritzel (SPD) . . . . . 3518 A, 3519 B Dr. Conring (CDU/CSU) 3518 C Einzelplan 06, Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache IV/1105); verbunden mit Einzelplan 31, Geschäftsbereich des Bundesministers für Atomkernenergie (Drucksache IV/1125) und Einzelplan 36, Zivile Notstandsplanung (Drucksachen IV/1129, zu IV/1129) Frau Freyh (Frankfurt) (SPD) . . . 3519 D Dr. Stoltenberg (CDU/CSU) . 3521 B, 3527 A, 3531 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) 3524 D, 3534 D Dorn (FDP) . . 3525 C, 3527 D, 3530 C, 3534 D, 3540 D Dr. Kübler (SPD) . . . 3526 B, 3528 A Dr. Conring (CDU/CSU) . . . . 3529 A Hermsdorf (SPD) 3530 A Wellmann (SPD) . . . . . . . 3530 D Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . 3532 C Dr. Schäfer (SPD) 3533 A Höcherl, Bundesminister . . . . 3533 C Dr. Rinderspacher (SPD) . 3533 D, 3540 B Mengelkamp (CDU/CSU) . . . 3534 B Schwabe (SPD) 3535 C Hansing (SPD) . . . . 3539 B, 3543 B Windelen (CDU/CSU) . . . . . . 3541 D Dr. Bechert (SPD) 3543 C Nächste Sitzung 3544 D Anlagen 3545 74. Sitzung Bonn, den 8. Mai 1963 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Berichtigungen 72. Sitzung Seite 3396 B hinter Zeile 12 ist einzufügen: Wird weiter das Wort gewünscht? — Das ist nicht der Fall. Wer dem Antrag des Ausschusses zustimmen will, gebe bitte ein Handzeichen. — Gegenprobe! — Der Antrag des Ausschusses ist angenommen. Es ist zu lesen: 73. Sitzung Seite 3447 A statt „Freiher zu Guttenberg 25. 5.": Freiherr zu Guttenberg 25. 4. Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach * 10. 5. Arendt (Wattenscheid) ** 8. 5. Dr. Aschoff 8. 5. Dr. Atzenroth 10. 5. Dr.-Ing. Balke 8. 5. Bauer (Würzburg) * 10. 5. Bazille 14. 5. Bergmann ** 8. 5. Berkhan * 10. 5. Fürst von Bismarck * 10. 5. Blachstein * 10. 5. Börner 8. 5. Dr. h. c. Brauer * 10. 5. Frau Brauksiepe 8. 5. Burgemeister 10. 5. Dr. Deist 8. 5. van Delden 8. 5. Dr. Effertz 9. 5. Even (Köln) 18. 5. Figgen 15. 6. Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven) * 10. 5. Franke 10. 5. Dr. Dr. h. c. Friedensburg 9. 5. Fritsch 10. 5. Funk (Neuses am Sand) 25. 5. Dr. Furler * 10. 5. Gehring 10. 5. Gerlach 10. 5. Gerns * 10. 5. Gscheidle 9. 5. Freiherr zu Guttenberg 10. 5. Dr. Harm (Hamburg) 8. 5. Dr. Dr. Heinemann 10. 5. Dr. Hellige * 10. 5. Frau Dr. Heuser 8. 5. Höfler * 10. 5. Frau Dr. Hubert * 10. 5. Hufnagel 11.5. Dr. Huys 9. 5. Jacobs * 10. 5. Kahn-Ackermann * 10. 5. Frau Kalinke 8. 5. Dr. Kliesing (Honnef) * 10. 5. Knobloch 10. 5. Kohlberger 10. 5. Dr. Kopf * 10. 5. Kriedemann ** 10.5. Leber 10. 5. Lenze (Attendorn) * 10. 5. Dr. Löbe 10. 5. Lohmar 10. 5. Lücker (München) 10. 5. Mauk * 10. 5. * Für die Teilnahme an einer Tagung der Beratenden Versammlung des Europarates ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Frau Dr. Maxsein * 10. 5. Memmel * 10. 5. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 10. 5. Dr. Meyer (Frankfurt) * 10. 5. Dr. Miessner 8. 5. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 13. 5. Nellen 8. 5. Frau Dr. Pannhoff 10.5. Paul * 10. 5. Peters (Norden) 19. 5. Frau Pitz-Savelsberg 9. 5. Pöhler 10. 5. Rauhaus 8. 5. Frau Dr. Rehling * 10.5. Frau Renger * 10. 5. Dr. Schneider (Saarbrücken) 9. 5. Dr. Schwörer 8. 5. Dr. Seffrin * 10. 5. Seidl (München) * 10. 5. Seifriz * 9. 5. Dr. Serres * 10. 5. Dr. Stammberger * 10. 5. Dr. Starke 13. 5. Dr. Stecker 10. 5. Dr. Steinmetz 10. 5. Stingl 8. 5. Dr. Süsterhenn * 10. 5. Wächter 9. 5. Dr. Wahl * 10. 5. Wehking 9. 5. Frau Welter (Aachen) 8. 5. Wienand * 10. 5. Wittmer-Eigenbrodt 31. 7. Dr. Zimmer * 10. 5. Zoglmann 31.5. b) Urlaubsanträge Dr. Arndt (Berlin) 31. 5. Brünen 8. 6. Corterier 31. 5. Dr. h. c. Güde 17. 5. Haage (München) 21. 5. Heiland 19. 5. Hirsch 24. 5. Dr. Jungmann 18. 5. Dr. Kreyssig ** 17. 5. Dr. von Merkatz 17. 5. Dr. Mommer 15. 7. Anlage 2 Der Präsident des Bundesrates Abschrift Bonn, 3. Mai 1963 An den Herrn Bundeskanzler Ich beehre mich mitzuteilen, daß der Bundesrat in seiner 257. Sitzung am 3. Mai 1963 beschlossen hat, 3546 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. Mai 1963 dem vom Deutschen Bundestag am 28. März 1963 verabschiedeten Gesetz zur Änderung des Gesetzes über eine Altershilfe für Landwirte gemäß Artikel 84 Abs. 1 des Grundgesetzes zuzustimmen. Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung gefaßt: Die Bundesregierung wird gebeten, a) einen Gesetzentwurf vorzubereiten und den gesetzgebenden Körperschaften zuzuleiten, der unter Berücksichtigung der Erfahrungen in anderen Sozialleistungszweigen Art und Umfang sowie die Finanzierung von Rehabilitationsmaßnahmen im Bereich der Altershilfe für die Landwirte regelt, b) zu prüfen und über das Ergebnis der Prüfung zu berichten, ob und in welcher Weise aa) die Gewährung von Altersgeld an mithelfende Familienangehörige ermöglicht und bb) eine Krankenhilfe an die Bezieher von Altersgeld sichergestellt werden kann. Kiesinger Bonn, den 3. Mai 1963 An den Herrn Präsidenten des Deutschen Bundestages Vorstehende Abschrift wird mit Bezug auf das dortige Schreiben vom 29. März 1963 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Kiesinger Anlage 3 Umdruck 248 Änderungsantrag der Abgeordneten Frau Wessel, Spies, Murr und Genossen zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1963, hier: Einzelplan 02 — Deutscher Bundestag (Drucksachen IV/700, IV/1101). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 02 01 — Deutscher Bundestag —In Tit. 101 — Dienstbezüge, Zulagen und Zuwendungen für planmäßige Beamte (einschließlich der in Planstellen angestellten Beamten auf Probe) —Drucksache IV/1101 — sind folgende Änderungen auszubringen: Bes.-Gr. A 15 statt 7 (1) Regierungsdirektoren 8 (1) Regierungsdirektoren; Bes.-Gr. A 13 statt 22 (20) Regierungsräte 21 (20) Regierungsräte; Bes.-Gr. A 10 statt 13 (15) Regierungsoberinspektoren 14 (15) Regierungsoberinspektoren; Bes.-Gr. A 9 statt 10 (12) Regierungsinspektoren 9 (12) Regierungsinspektoren Die Ansätze und die Erläuterungen zu Kap. 02 01 sind entsprechend zu ändern. Bonn, den 6. Mai 1963 Frau Wessel Auge Baldauf Biegler Fritsch Haase (Kellinghusen) Kraus Dr. Kübler Lemper Lenz (Bremerhaven) Peiter Frau Seppi Spies Biechele Dr. Bieringer Böhme (Hildesheim) Haase (Kassel) Hösl Frau Klee Ziegler Murr Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven) Anlage 4 Umdruck 249 Änderungsantrag des Abgeordneten Brese zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1963, hier : Einzelplan 02 — Deutscher Bundestag — (Drucksachen IV/700, IV/1101). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 02 01 — werden die Ansätze des Tit. 101 und des Tit. 104 sowie die Planstellen auf den Stand des Rechnungsjahres 1962 zurückgeführt. Bonn, den 7. Mai 1963 Brese Anlage 5 Umdruck 252 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1963, hier: Einzelplan 04 — Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksachen IV/700 Anlage, IV/1103). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 04 03 — Presse- und Informationsamt der Bundesregierung In Tit. 300 — Zur Verfügung des Bundeskanzlers für Förderung des Informationswesens — (Drucksache IV/700 Anlage S. 23) wird der Ansatz von 13 000 000 DM um 5 000 000 DM auf 8 000 000 DM gesenkt. Der Haushaltsvermerk erhält folgende Fassung: „Die Jahresrechnug über die Einnahmen und Ausgaben dieses Titels unterliegt nur der Prüfung eines Unterausschusses des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes. Die Erklärungen des Unterausschusses und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes bilden die Grundlage für die Entlastung der Bundesregierung." Bonn, den 7. Mai 1963 Ollenhauer und Fraktion Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. Mai 1963 3547 Anlage 6 Umdruck 253 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1963, hier: Einzelplan 05 — Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksachen IV/700 Anlage, IV/1104). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 05 02 — Allgemeine Bewilligung In Tit. 302 — Pflege kultureller Beziehung zum Ausland — (Drucksache IV/1104 S. 3) wird der Ansatz von 119 055 000 DM auf 119 155 000 DM erhöht. In den Erläuterungen zu Tit. 302 werden in Buchstabe c Nr. 3 die folgenden Worte angefügt: „und für Planungsarbeiten zur Errichtung des German Centre in London." Bonn, den 7. Mai 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 7 Umdruck 254 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1963, hier: Einzelplan 05 — Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksachen IV/700 Anlage, IV/1104). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 05 02 — Allgemeine Bewilligung 1. In Tit. 307 — Kosten der Kommissionen, Arbeitsdelegationen und internationalen Konferenzen, sofern das Auswärtige Amt maßgebend Einfluß auf die Ausführung hat, einschließlich der Kosten für das Konferenzsekretariat in Bonn — (Drucksache IV/700 S. 28) wird der Ansatz von 1 429 200 DM um 150 000 DM auf 1 279 200 DM gekürzt. 2. In Tit. 314 — Förderung deutscher Hilfsvereine im Ausland — (Drucksache IV/700 S. 31) wird der Ansatz von .350 000 DM auf 500 000 DM erhöht. Bonn, den 7. Mai 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 8 Umdruck 255 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1963, hier: Einzelplan 06 — Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen IV/700 Anlage, IV/1105). Der Bundestag wolle 'beschließen: Zu Kap. 06 02 — Allgemeine Bewilligungen 1. In Tit. 616 — Allgemeine und langfristige Förderung der Wissenschaft — (Drucksache IV/1105 S. 4) wird der Ansatz von 321 299 700 DM um 35 000 000 DM auf 356 299 700 DM erhöht. In den Erläuterungen (Drucksache IV/700 Anlage S. 29) wird unter zu 1. a) für die Deutsche Forschungsgemeinschaft — der Ansatz von 67 500 000 DM um 2 500 000 DM auf 70 000 000 DM erhöht; unter zu 1. b) für die Max-Planck-Gesellschaft e. V. — wird .der Ansatz von 34 500 000 DM um 2 500 000 DM auf 37 000 000 DM erhöht. Der Ansatz unter Nr. 2 — Zusätzliche Förderung dringender Bedürfnisse der Wissenschaft — wird von 220 000 000 DM um 30 000 000 DM auf 250 000 000 DM erhöht. 2. In Tit. 657 — Zuschüsse auf dem Gebiete ides Bildungswesens — (Drucksache IV/1105 S. 5) wird bei a) Studentenförderung — der Ansatz von 57 165 000 DM um 10 000 000 DM auf 67 165 000 DM ,erhöht. Der Sperrvermerk wird aufgehoben. 3. In Tit. 973 — Für die Spitzenfinanzierung des Baues von Turn- und Sportstätten — (Drucksache IV/700 Anlage S. 51) wird der Ansatz von 30 000 000 DM um 10 000 000 DM auf 40 000 000 DM erhöht. Zu Kap. 06 09 — Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln 4. In Tit. 300 — Für Zwecke des Verfassungsschutzes — (Drucksache IV/700 Anlage S. 120) .erhält der letzte Absatz des Haushaltsvermerks folgende Fassung: „Die Jahresrechnung über die Ausgaben des Titels unterliegt nur der Prüfung durch einen Unterausschuß des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages und der Prüfung durch den Präsidenten des Bundesrechnungshofes. Die Erklärungen des Unterausschusses des Haushaltsausschusses und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes bilden die Grundlage für die Entlastung der Bundesregierung." Zu Kap. 0619 — Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz 5. In Tit. 717 — Neubau von Betriebsräumen für Rundspruchsender und Richtfunkstellen, 7. Teilbetrag — (Drucksache IV/1105 S. 8) wird der Ansatz von 7 000 000 DM um 1 000 000 DM auf 8 000 000 DM erhöht. 6. In Tit. 859 — Anschaffung von Einsatzfahrzeugen — (Drucksache IV/700 Anlage S. 214) wird der Ansatz von 742 300 DM um 726 900 DM auf 1 469 200 DM erhöht. Zu Kap. 06 35 — Bundeszentrale für Heimatdienst in Bonn 7. In Tit. 300 — Für die Sacharbeit der Bundeszentrale für Heimatdienst — (Drucksache IV/700 Anlage S. 327) wird in den Erläuterungen in Nr. 11 hinter der Klammer angefügt „und Material für Besuchergruppen im Bundeshaus". Bonn, den 7. ,Mai 1963 Ollenhauer und Fraktion 3548 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. Mai 1963 Anlage 9 Umdruck 258 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1963, hier: Einzelplan 36 — Zivile Notstandsplanung (Drucksachen IV/700 Anlage, IV/1129). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 36 04 — Notstandsmaßnahmen im Aufgabenbereich des Bundesministers des Innern 1. In Tit. 309 — Kosten der Ausbildung des Luftschutzhilfsdienstes — (Drucksache IV/1129 S. 2) wird der Ansatz von 6 000 000 DM um 2 000 000 DM auf 8 000 000 DM erhöht. 2. In Tit. 714 — Instandsetzung von Luftschutzbunkern und -stollen, Errichtung neuer Luftschutzbauten sowie Erwerb von Grundvermögen für diese Zwecke und für abzugeltende Investitionen, 8. Teilbetrag — (Drucksache IV/700 Anlage S. 11) wird in den ,Erläuterungen gestrichen: „Ferner kann aus dem Ansatz ein Betrag bis zur Höhe von 10 000 000 DM für bauliche Maßnahmen zur Herrichtung von Ausweich- und Hilfskrankenhäusern gezahlt werden, auch soweit es sich nicht um Bundeseigentum handelt". Einfügung 6) erhält folgende Fassung: „Mehr durch verstärkte Instandsetzungsmaßnahmen". 3. Folgender neuer Tit. 878 wird eingefügt: „Tit. 878 Einrichtung und Ausrüstung von Hilfskrankenhäusern 10 000 000 DM" 4. In Tit. 879 — Bevorratung zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung, 9. Teilbetrag — (Drucksache IV/700 Anlage S. 12) werden in den Erläuterungen die Worte „Aus diesen Mitteln können auch Ausgaben bis zur Höhe von 5 000 000 DM für Einrichtung und Ausrüstung von Hilfskrankenhäusern geleistet werden" gestrichen. Ferner wird die Einfügung 7) gestrichen. 5. In Tit. 890 — Beschaffung der Ausrüstung für den Schwimmbrückenbau, 3. Teilbetrag — (Drucksache IV/1129 S. 3) wird zur Wiederherstellung der Regierungsvorlage der Ansatz von 5 600 000 DM um 3 000 000 DM auf 8 600 000 DM erhöht. 6. Folgender neuer Tit. 960 wird eingefügt: „Tit. 960 — Bauliche Maßnahmen zur Herrichtung von Ausweich- und Hilfskrankenhäusern, soweit es sich nicht um Bundeseigentum handelt 20 000 000 DM" Zu Kap. 36 05 — Notstandsmaßnahmen auf dem Gebiet der Wirtschaft 5. folgender Tit. 955 wird eingefügt: „Tit. 955 — Versorgungslager für Bekleidung, Säuglingsartikel, Decken usw. für den zivilen Bevölkerungsschutz und für allgemeine Katastrophenfälle 1 000 000 DM" 6. Folgender neuer Tit. 956 wird eingefügt: „Tit. 956 — Anschaffung von Trinkwasserbehältern zur Sicherstellung der Wasserversorgung der Bevölkerung im Rahmen des zivilen Bevölkerungsschutzes 1 000 000 DM" Bonn, den 7. Mai 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 10 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Schwarz vom 20. April 1963 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Ertl Drucksache IV/1093, Frage VIII/6 *) Beabsichtigt die Bundesregierung Maßnahmen einzuleiten, durch welche ein finanzieller Anreiz zur Steigerung des Qualitätsweizenanbaues geschaffen wird? Die Bundesregierung hat im Bundeshaushalt 1963 Einzelplan 10 Kap. 10 02 Tit. 622 in verstärktem Umfange Mittel zur Förderung der horizontalen Verbundwirtschaft vorgesehen. Mit diesen Mitteln soll auch ein finanzieller Anreiz zur verstärkten Erzeugung und Lieferung von Qualitätsgetreide gegeben werden. Da dem Markt nur mit größeren Partien einheitlicher Ware gedient ist, soll die Bildung von „Anbaugemeinschaften für Qualitätsgetreide" unterstützt werden, deren Mitglieder sich durch Anbau- und Lieferverträge zur sachgemäßen Erzeugung und Lieferung beispielsweise geeigneter Partien von Qualitätsweizensorten bereit erklären. Die Zuschüsse sollen einen Ausgleich für Mehraufwendungen bieten, die mit der Erzeugung und Aufbereitung von Qualitätsweizen und dessen Qualitätsprüfung verbunden sind. Die Verhandlungen mit den Ländern und beteiligten Wirtschaftskreisen über die zweckmäßigste Art und Weise der Durchführung sind gegenwärtig noch im Gange, doch soll diese Förderungsmaßnahme mit dem Winterweizenanbau 1963 anlaufen. Anlage 11 Schriftliche Antwort des Herrn Ministers Schwarz vom 22. April 1963 auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Varelmann zu der Mündlichen Anfrage des Abgeordneten Dr. Schmidt (Gellersen) **) Ihre Zusatzfrage in der Fragestunde der 71. Sitzung des Deutschen Bundestages am 29. März 1963, ob die Exportförderungsmaßnahmen der Bundesregierung für Zuchttiere auch die Geflügelzucht einbeziehen, erlaube ich mir wie folgt zu beantworten: 1. Die Bundesregierung stützt den Export von Zuchtgeflügel nicht. 2. Ein derartiger Antrag wurde bisher nicht gestellt. *) Siehe 70. Sitzung Seite 3166 D **) Siehe 70. Sitzung Seite 3168 A Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. Mai 1963 3549 Anlage 12 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Hopf vom 29. April 1963 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Peiter [Drucksache IV/1193, Frage VII/7 *)]. Ist die Zeitungsmeldung zutreffend, daß Soldaten der Bundeswehr, die freiwillig beim Ausbau eines deutschen Soldatenfriedhofes in Italien geholfen hatten, für ihren Aufenthalt 100 DM zuzahlen mußten? Alljährlich beteiligen sich Soldaten der Bundeswehr freiwillig am Kriegsgräbereinsatz des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. So haben z. B. 60 Soldaten Anfang dieses Jahres an einem Kriegsgräbereinsatz in MONTE CASSINO/ Italien teilgenommen und dafür einen Eigenbetrag von DM 60,— zu den Fahrkosten je Teilnehmer geleistet. Die Finanzierung des Kriegsgräbereinsatzes erfolgt zu zwei Dritteln aus Mitteln des Bundesjugendplanes und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, während ein Drittel von den Teilnehmern selbst zu leisten ist. Die frei'w'illig teilnehmenden Soldaten der Bundeswehr werden hinsichtlich des zu leistenden Eigenbetrages nicht anders als die übrigen jugendlichen Teilnehmer behandelt. Eine reisekostenrechtliche Abfindung mit Tage- und Übernachtungsgeld, Abwesenheitsvergütung usw. wäre auch nach den haushaltsrechtlichen Bestimmungen nicht möglich. Im übrigen unterstützt die Bundeswehr den Kriegsgräbereinsatz durch dienstliche Abstellung von Fahrzeugen für Transportfahrten, Feldküchen, Pioniergerät und Kommandierung des erforderlichen Begleitpersonals. *) Siehe 73. Sitzung Seite 3407 D Anlage 13 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Stücklen vom 30. April 1963 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Kahn-Ackermann [Drucksache IV/1193, Frage X/31]. Wie erklärt der Herr Bundespostminister die Tatsache, daß der von der Pressestelle der SPD im Bayerischen Landtag herausgegebene „Sozialdemokratische Pressedienst" bei der Zustellung an die Münchener Journalisten eine Postlaufzeit bis zu fünf Tagen benötigt? In der Zeit von etwa Ende Februar bis Ende März dieses Jahres sind beim Postamt München 2, bei dem alle für München bestimmten Sendungen eingelaufen und verteilt werden, infolge eines ungewöhnlich hohen Anfalls von Drucksachen und eines gleichzeitig ebenso ungewöhnlich hohen Krankenstandes des Verteilpersonals erhebliche Stauungen eingetreten. Die dadurch bedingten Verzögerungen in der Beförderung der Sendungen ließen sich trotz Leistung von Überstunden, Einsatz von Bediensteten anderer Postämter und Einrichtung von Ausweichverteilstellen nicht vermeiden. Ich bedaure, daß davon offensichtlich auch die Sendungen „Sozialdemokratischer Pressedienst" betroffen worden sind. Sie können versichert sein, daß ich der schnellen Beförderung von Presseinformationen meine besondere Aufmerksamkeit zuwende. Bei dem Massenbetrieb, den die Deutsche Bundespost zu bewältigen hat, lassen sich jedoch Verzögerungen in Einzelfällen nicht vermeiden. Dies gilt besonders dann, wenn eine Reihe von unglücklichen Umständen, wie ich sie dargestellt habe, zusammentreffen. *) Siehe 73. Sitzung Seite 3408 C
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    Rede von Wilhelm Brese


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ich bin jederzeit dazu bereit —und bin es auch bezüglich dieses Einzelplans 10 gewesen —, dafür zu sorgen, daß die Bürokratie nicht wuchert. Das ist die Antwort, die ich darauf zu geben habe.
    Ich hatte Ihnen aber noch nicht gesagt, wie es in unserem Hause aussieht. Ich wiederhole die Zahlen von 1932

    (Zurufe)

    und muß sagen: 110 Beamte, 45 — ach, nein, das habe ich schon gesagt —,

    (Heiterkeit)

    1 Ministerialrat, 3 Oberregierungsräte und 26 Regierungsräte. Und nun 1962 in diesem Hause — und das soll aufgestockt werden —: 1 Ministerialdirektor, 3 Ministeralräte, 37 Oberräte, 21 Regie-



    Brese
    rungsräte und 1 Regierungsdirektor. Die Zahl der Regierungsdirektoren soll ja jetzt auf 7 erhöht werden.

    (Zurufe.)

    Meine Damen und Herren, ich muß Ihnen sagen, daß das eine Entwicklung ist, der man seine Zustimmung nicht geben kann.
    Ich habe mich bei dem Leiter unseres Finanzamts in Celle erkundigt. Das ist ein Mann, der eine große Behörde verwaltet. Das ist gar nicht so einfach; denn da müssen ja die Gelder eingenommen werden, und er muß in seiner Stellung sehr objektiv sein. Er ist als Oberregierungsrat eingestuft. Ich habe ihm gesagt: Also, hören Sie mal, da haben wir andere Kriterien hier bei uns im Bund! Bedenken Sie, meine Damen und Herren: Oberregierungsrat für eine solche Stelle, wo Hunderte von Beamten und Angestellten zu betreuen sind. Und all die Beamten, die unten tätig sind, z. B. als Leiter von Kulturbauämtern usw., sind Regierungsräte.
    Ich finde, wir sollten hier nicht über das Ziel hinausschießen; denn diese Beamteninflation, wenn ich sie einmal so nennen soll,

    (Zurufe: Oh, oh!)

    trägt sehr viel dazu bei, daß der ganze Beamten- und Angestelltenstand in Mißkredit kommt. Es sollte unsere größte Sorge sein, daß das nicht geschieht.
    Ich war in der Versammlung von Herrn Parkinson und wollte mich informieren, wie die Bürokratisierung des öffentlichen Lebens in englischer Sicht ist. Herr Parkinson sieht es viel krasser als ich. Er hat unter anderem gesagt: wenn eine Behörde 1000 Personen hat, dann haben die einzelnen Abteilungen genug damit zu tun, daß sie gegenseitig die Schriftstücke lesen, die sie machen, und an positiver Arbeit kommt nichts mehr heraus. Das mag übertrieben sein; aber daß eine Durchforstung — so ist es hier oft genannt worden — sehr am Platze ist, das ist meine Meinung. Einmal, meine Damen und Herren — es war im Juni 1955 —, haben Sie meinem Antrag zugestimmt, daß jede vierte freiwerdende Beamtenstelle nicht wieder besetzt werden dürfte. Das war ein wunderschöner Erfolg und hatte auch überall eine große Schockwirkung.

    (in der dritten Lesung einen Entschließungsantrag 'einbringen, der bezweckt, daß wir wieder in einen Einstellungsstopp eintreten. Ich suche 15 Unterschriften. Hoffentlich bekomme ich sie. Weil das sehr schwer ist, mußte ich hier schon in der zweiten Lesung einen Änderungsantrag einbringen; denn in der zweiten Lesung kann man dies ja auch nur mit seinem eigenen Namen. Ich halte das für außerordentlich notwendig. Denn seien wir doch einmal ganz ehrlich: augenblicklich sind sehr viele Beamte kurz vor Erreichen der Altersgrenze. Es ist jedem Ressort möglich, jetzt Kräfte neu einzustellen — statt dieser ausscheidenden Kräfte —, die ihren Wünschen entsprechen; denn sicher gibt es überall neue Aufgaben. Aber, meine Damen und Herren, ich höre nur von neuen Aufgaben und von neuen Stellen für diese Aufgaben. Ich habe in meiner langjährigen 'Praxis noch niemals gehört, daß Stellen auslaufen und daß Stellen überflüssig geworden sind. Die Zeit ist weitergegangen; auch dieser Fall müßte einmal eingetreten sein. Deshalb wende ich diesen Entschließungsantrag einbringen, um noch 'ein Jahr einen Stopp einzulegen. Aber heute möchte ich Sie bitten, für meinen Antrag auf Umdruck 249 zustimmen, der besagt, daß wir hier in diesem Hause unseren Personalstand von 1962 erhalten. Das bedeutet natürlich gleichzeitig, daß der Antrag auf Umdruck 248 abgelehnt werden soll. Und nun, meine Damen und Herren, habe ich noch ein persönliches Anliegen. Wir haben hier eine Hausordnung. Die Presse beschäftigt sich ja sehr weidlich mit uns Abgeordneten und stellt fest, daß wir sim großen und ganzen unsere Pflicht nicht tun. Meine eigene Frau ist entsetzt und sagt: Ja, was macht 'ihr denn eigentlich? Du verzehrst dich noch in dieser Politik. Du bist von Montag bis Sonnabend unterwegs. Und das ist die Anerkennung dafür! (Abg. Wehner: Ja, ja, genau das! — Heiterkeit und weitere Zurufe.)


    (Heiterkeit.)


    (Heiterkeit)


    (Zustimmung des Abg. Wehner.)

    Ja, und in der Presse steht: Die Abgeordneten müssen schon eine strengere Hausordnung bekommen; die sind aus sich heraus nicht mehr in der Lage, ihre Aufgaben wahrzunehmen.

    (Zuruf des Abg. Wehner.)

    Meine Damen und Herren, dagegen bäumt sich mein Gewissen, möchte ich sagen, dagegen bäumt sich meine ganze Einstellung auf. Ich habe in meinem Leben nach meiner Entlassung vom Militär 1918 immer pflichtbewußt gehandelt. Ich habe die Aufgaben, die mir gestellt worden sind, immer so wahrgenommen, wie ich es konnte, und ich tue das auch hier. Ich lehne es ab, mich hier irgendwie unter eine Hausordnung zu stellen. Herr Präsident, nehmen Sie es mir nicht übel.

    (Heiterkeit.)

    Aber das muß ich einmal sagen. Ich habe deswegen schon geschrieben, habe aber keine Antwort bekommen.

    (Heiterkeit und Zurufe.)

    Die Amtsgehilfen, die hier eingestellt sind, damit sie uns überprüfen und um 12 Uhr mit der Liste hinter uns herlaufen, können Sie einer produktiveren Beschäftigung zuführen.

    (Heiterkeit und Beifall.)

    Ich will Ihnen meinen Standpunkt sagen. Ich arbeite freudig in diesem Parlament mit. Ich bin in meinem ganzen Leben ein überzeugter Demokrat gewesen, und darauf bin ich stolz. Sorgen Sie dafür, daß die Demokratie auch künftig die Achtung behält! Durch solche Dinge wird sie abgewertet.

    (Zurufe.)




    Brese
    — Nein, nicht Sie, unser gesamtes Präsidium —
    oder wer das verbrochen hat, das weiß ich nicht —

    (Heiterkeit)

    hat diese Anordnung getroffen. Wann ich eine Sitzung verlasse, bestimme ich, und ob ich wichtigere Aufgaben zu erledigen habe, das entscheide ich. Ich bleibe nicht nur wegen der 30 DM bis 12 Uhr sitzen, um darauf zu warten, daß ein Bote kommt und mir die Liste vorlegt.

    (Beifall und Heiterkeit.)

    Wir sollten alle so viel Stolz haben und dafür sorgen, daß diese Dinge wieder ins reine gebracht werden.

    (Lebhafte Zustimmung auf allen Seiten des Hauses.)

    Denn das sind kleine Dinge.
    Wenn ich vorhin so in freier Rede gesagt habe, ich hätte mir einen schwierigen Ausschuß ausgesucht, so sollte das keine Abwertung sein. Aber wenn es da räudige Schafe in den Ausschüssen gibt, die nicht mitarbeiten, sollte das unserer kollegialen Aufsicht unterliegen. Dann sollten wir selber, der Vorsitzende, der stellvertretende Vorsitzende und die Mitglieder, entscheiden. Wir sollten dann unseren Kollegen zur Rechenschaft ziehen und ihm sagen: mein lieber Freund, das geht nicht, scheide aus, — und wenn er dann schließlich in keinem Ausschuß mehr ist, dann wird ihn ja auch kein Mensch wiederwählen.

    (Heiterkeit.)

    Tun Sie mir den Gefallen, unterstützen Sie meinen Wunsch, daß wir von diesen Fesseln wieder befreit werden, daß wir nicht nach der Stoppuhr zu arbeiten brauchen und daß wir hier als freie Menschen auftreten können.

    (Heiterkeit. — Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Damit hat sich die ganze Sache etwas gelöst. Aber nehmen Sie das, was ich Ihnen gesagt habe, nun nicht auf die leichte Schulter. Ein Abgeordneter hat mir vorhin am Eingang gesagt: Na, Sie haben ja auch einen Antrag eingereicht, alle Jahre wieder muß ja dieses Gespräch kommen, und der Antrag wird natürlich abgelehnt. Nehmen Sie meine Ausführungen bitte ernst. Ich arbeite weiter im Haushaltsausschuß, und dort habe ich viele Freunde. Herr Ritzel hat es ja schon gesagt: Wir alle, alle Fraktionen, sind davon überzeugt, daß hier Einhalt geboten, daß eine sparsame Verwaltung aufgebaut werden muß. Das ist aber kein Erfolg, wenn wir bei diesem Haushalt von den in der Vorlage geforderten 779 Kräften — 26 mehr als im Vorjahr — schließlich auf 773 kommen, also nur 6 eingespart haben. Meine Damen und Herren, das kalkulieren die Verwaltungen schon mit ein; sie fordern gleich etwas mehr, weil sie von vornherein wissen, daß doch etwas gestrichen wird.
    Nehmen Sie also meinen Antrag ernst! Lehnen Sie vor allen Dingen zunächst den Antrag Umdruck 248 ab,

    (Heiterkeit)

    und dann stimmen Sie meinem Antrag zu! Dann haben wir zum erstenmal einen Stopp in diesem Hause. Und vor allem noch einmal die Bitte: Unterschreiben Sie meinen Entschließungsantrag zur dritten Lesung, der einen Stopp einlegt! Ich nehme an, Herr Schäfer, Sie werden der erste sein, gerade als Beamter wissen Sie ja auch, wie schlecht es ist, wenn Sie in eine falsche Sicht kommen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Eugen Gerstenmaier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren! Ehe ich weiter das Wort gebe, mache ich auf eine geschäftsordnungsmäßige Bestimmung aufmerksam, die es dem Präsidenten des Hauses verbietet, von diesem Sitz aus auch in einer Sache, die er als Präsident zu vertreten hätte, in der Debatte das Wort zu nehmen. Dem Präsidenten bleibt nichts übrig als zu schweigen —

(Heiterkeit)

was nicht bedeutet, daß er auf jede Art von Reaktion verzichten müßte.

(Erneute Heiterkeit.)

Das Wort hat zu diesem Änderungsantrag der Herr Abgeordnete Dr. Götz.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Götz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Brese, ich möchte Ihnen zunächst ein freundliches Wort sagen. Ich meine, Sie verdienen den Dank des Hauses dafür, daß Sie durch Ihre Ausführungen wesentlich dazu beigetragen haben, die Arbeitsstimmung dieses Hauses in dieser frühen Nachmittagsstunde aufzulockern.

    (Heiterkeit und Beifall.)

    Zur Sache selbst werde ich im Laufe meiner Ausführungen noch ein Wort sagen.
    Ich möchte Sie bitten, Ihre Aufmerksamkeit wieder dem Antrag zuzuwenden, den Frau Kollegin Wessel hier eingebracht und begründet hat. Denn ich bin der Meinung, daß eingroßer Teil der Argumente, die sie zur Begründung ihres Antrages vorgebracht hat, durchaus erwägenswert ist. Ich habe Verständnis dafür, Frau Kollegin Wessel, daß Ihnen der Arbeitsanfall im Petitionsausschuß und die Personallage in der Petitionsabteilung einige Sorgen bereiten. Es ist nicht das einzige Problem dieses Hauses, das die Arbeits- und Funktionsfähigkeit des Parlaments betrifft und das uns einiges Kopfzerbrechen macht. Wenn Sie hier beispielsweise eine erhebliche quantitative und qualitative Ausweitung der Petitionsabteilung fordern, dann stellt sich sofort ein anderes Problem, nämlich das Problem der Arbeitsplatzversorgung für das Mehr an Arbeitskräften, das Sie gefordert haben. Sie wissen, wie sehr uns dieses Problem immer wieder beschäftigt.
    Aber bevor ich zur Sache ein Wort sage, darf ich eine ganz allgemeine Bemerkung zum Verfahren machen, eine Bemerkung, zu der mir der Antrag Anlaß gibt, die ich aber ganz generell meine. Meine Damen und Herren, es ist doch sehr ungewöhnlich und es entspricht auch nicht der bisher geübten Praxis dieses Hauses, bei einer zweiten und dritten Le-



    Dr. Götz
    sung des Haushalts Änderungsanträge hier zu beraten und darüber zu entscheiden, die den Stellenplan betreffen, die eine Änderung des Stellenplans durch Stellenvermehrungen oder Stellenhebungen vorsehen. Ich meine, wir sollten von der Praxis, die Wir bisher geübt haben, nicht ohne wirklich zwingenden Grund abgehen, vor allem dann nicht, wenn es sich um den Stellenplan ides eigenen Hauses handelt und wenn dabei schließlich auch noch bedacht werden muß, daß sich mit diesem Stellenplan schon zwei Gremien eingehend befaßt haben, nämlich der Vorstand dieses Hauses und der Haushaltsausschuß.
    Der Haushaltsausschuß hat übrigens — ich glaube, das muß man hier einmal sagen — nach sehr eingehenden Beratungen gerade über den Stellenplan dieses Hauses den Beschlüssen des Vorstands in einem Umfang zugestimmt, wie er Ihnen aus der Vorlage ersichtlich ist. Wir haben Stellenhebungen vorgenommen, wir haben sogar Stellenvermehrungen vorgenommen, soweit wir diese im Augenblick für unabweisbar und für unbedingt erforderlich gehalten haben. Wir sind — Sie haben darauf hingewiesen, wenn ich Sie richtig verstanden habe, Frau Kollegin Wessel — dem Vorstand nicht in allen seinen Beschlüssen gefolgt, das ist richtig. Aber wir sind ihnen nur dann und dort nicht gefolgt, wo wir als Haushaltsausschuß in Ausübung der dem Haushaltsausschuß zukommenden und zustehenden Funktionen glaubten, nicht anders entscheiden zu können.
    Ich glaube, der Haushaltsausschuß muß nun einmal — und das wird niemand bestreiten — allgemeingültige Grundsätze der Personalpolitik bei allen Ressorts und bei allen Häusern gleichermaßen anwenden und zur Geltung bringen.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU.)

    Er darf keine Berufungsfälle schaffen. Der Präsident des Hauses hat in der Plenarsitzung am 14. März 1962 ausdrücklich erklärt, daß niemand daran denke, die normative Kontrolle des Haushaltsausschusses anzutasten. Nur im Rahmen dieser normativen Kontrolle hat der Haushaltsausschuß seine Beratungen geführt und seine Beschlüsse gefaßt, denen nun schließlich auch der Vorstand nicht widersprochen hat.
    Die Beschlüsse, die der Haushaltsausschuß zum Stellenplan dieses Hauses gefaßt hat — das möchte ich als Antwort auf das, was Herr Brese ausgeführt hat, sagen —, tragen den Notwendigkeiten einer funktionierenden Parlamentsverwaltung Rechnung. Ich glaube, diese kurze Feststellung genügt als Antwort auf das, was Herr Brese hier über die Aufblähung der Bürokratie gesagt hat.
    Ganz kurz ein Wort zu Ihrem Argument „Arbeitsanfall im Petitionsausschuß", Frau Kollegin Wessel. Das ist nicht zu 'bestreiten, das wird auch niemand bestreiten. Es ist auch nicht zu bestreiten, daß der Zustand, daß heute viele Petenten sehr lange Zeit auf die Erledigung ihrer Petitionen warten müssen, unerfreulich ist. Aber ich möchte doch einmal die Antragsteller fragen, wie sie denn nun eigentlich diesen Übelstand durch zwei Stellenhebungen, durch die wir nicht eine zusätzliche Arbeitskraft bekommen, beheben wollen. Das scheint mir nicht der richtige Weg zu sein.
    Wir haben uns im Haushaltsausschuß auch mit der Beschäftigungslage der Ausschüsse und Sekretariate und auch des Petitionsausschusses befaßt. Ich glaube, die Anregung, die dort gegeben wurde, sollte man aufgreifen, nämlich einmal zu prüfen, ob nicht bei der unterschiedlichen Beschäftigungslage unserer Ausschüsse und ihrer Sekretariate vor allem in Zeiten, in denen das Haus und seine Ausschüsse nicht tagen, in den Ferien, Arbeitskräfte in anderen Ausschüssen und anderen Abteilungen der Verwaltung, soweit sie dort nicht voll ausgelastet sind, abgezogen und in der Petitionsabteilung zur Aufarbeitung der vorliegenden Petitionen verwendet werden können. Frau Kollegin Wessel, ich persönlich bin der Meinung, daß dieser Möglichkeit in der Praxis wahrscheinlich sehr enge Grenzen gezogen sind. Immerhin sollte man den Versuch machen.
    Sie haben darauf hingewiesen, daß die Personallage bei der Petitionsabteilung — das scheint mir eines der erwägenswerten Argumente zu sein — dazu führt, daß die Petitionen nur routinemäßig bearbeitet werden können, daß der Petitionsausschuß und die Petitionsabteilung weitgehend auf die Stellungnahme der Exekutive angewiesen und davon abhängig ist. Das ist gewiß kein befriedigender Zustand; da gebe ich Ihnen recht. Das ist ein Gesichtspunkt, der Beachtung verdient. Aber wenn man diesem Gesichtspunkt Rechnung tragen will, muß man auch über die Konsequenzen im klaren sein, die sich daraus ergeben. Ich frage mich, wie groß die Zahl der erstklassigen Fachkräfte sein muß, die erforderlich ist, um den Zustand, wie wir ihn heute haben, zu beseitigen. Sicherlich ist die Zahl der erforderlichen erstklassigen Fachkräfte nicht klein. Es stellt sich dann natürlich sofort auch die Frage der Planstellen, die benötigt werden, damit man diese Fachkräfte überhaupt bekommt.
    Was ich damit sagen will, ist, daß es sich hier um eine Frage handelt, die man jetzt im Plenum nicht ausdiskutieren kann, wie ich überhaupt der Meinung bin, daß die Personallage dieser nicht unwichtigen Abteilung des Hauses nicht isoliert gesehen werden kann, sondern im Zusammenhang mit der Frage gesehen werden muß, was noch geschehen muß, um die Funktionsfähigkeit des Parlaments weiter zu erhalten, was in der Frage der Organisation oder der Reorganisation der Verwaltung dieses Parlaments geschehen muß. Sie wissen ja, daß sich Vorstand und Haushaltsausschuß mit dieser Frage im Zuge der Beratung des Haushalts 1963 befaßt haben. Wir sind noch zu keinen endgültigen Ergebnissen gekommen, und wir werden bei der Vorbereitung des Haushalts 1964 die Diskussion darüber weiterführen müssen.
    Ein Wort an die Antragsteller! Ich habe drei Gründe kurz genannt, die meines Erachtens — und das ist auch die Auffassung meiner Freunde — gegen eine Entscheidung über diesen Antrag hic et nunc bei dieser zweiten Lesung sprechen. Frau Kollegin Wessel, ich spreche mich keineswegs gegen die Motive aus, aus denen heraus dieser Antrag



    Dr. Götz
    gestellt wurde. Darüber sollte man sich, darüber muß man sich im Vorstand und im Haushaltsausschuß einmal Gedanken machen. Daher stelle ich auch nicht den Antrag, diesen Antrag abzulehnen, sondern ich beantrage, den Antrag dem Vorstand und dem Haushaltsausschuß als Material für die Vorbereitung des Haushalts 1964 zu überweisen.

    (Beifall in der Mitte.)