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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 28. Sitzung Bonn, den 9. Mai 1962 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Finckh . . . 1171 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Horn, Diekmann, Gerns, Müser, Paul, Dr. Harm (Hamburg) und Kurlbaum 1171 B Fragestunde (Drucksachen IV/ 380, IV/381) Frage des Abg. Dr. Mommer: Papier- und Abfallbehälter in Automobilen Dr. Seiermann, Staatssekretär . . 1172 B Frage des Abg. Baier (Mosbach) : Bundesbahn-Sondertarif für Kohle und Getreide Dr. Seiermann, Staatssekretär . . 1272 C, 1173 A, B, C, D Baier (Mosbach) (CDU/CSU) . . . 1173 A Ramms (FDP) . . . . . . . . 1173 B, C Maier (Mannheim) (CDU/CSU) . . 1173 D Frage des Abg. Schmidt (Braunschweig) : Entlassung von deutschen Fremdenlegionären Lahr, Staatssekretär . . . . . 1174 A, B Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . . 1174 B Fragen des Abg. Dr. Dörinkel: Eheschließung des Scheichs Abdullah al-Jaber al-Sabah Lahr, Staatssekretär . . . . . 1174 B, C Frage des Abg. Felder: Arbeit an den deutschen Auslandsschulen Lahr, Staatssekretär 1174 D Frage des Abg. Varelmann: Wohnungsaufwand im Index für Lebenshaltungskosten Höcherl, Bundesminister . . . . . 1175 A Frage des Abg. Dürr: Liste der jugendgefährdenden Schriften für Leihbüchereien Höcherl, Bundesminister . . 1175 B, C, D Dürr (FDP) . . . . . . . . . . 1175 C Dr. Kohut (FDP) i 175 D Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Altersversorgung der Angestellten des öffentlichen Dienstes Höcherl, Bundesminister . . 1176 A, B, C Ritzel (SPD) . . . . . . . 1176 B, C Frage des Abg. Lohmar: Finanzierung des Senders Freies Berlin und der „Deutschen Welle" Höcherl, Bundesminister . . . . . 1176 C Frage des Abg. Keller: Warnschilder an der Zonengrenze Höcherl, Bundesminister . . . 1177 A, B Fritsch (SPD) . . . . . . . . . 1177 B II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 28. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Mai 1962 Fragen des Abg. Rehs: Unterhaltsrechtliche Position des unehelichen Kindes Dr. Strauß, Staatssekretär . . 1177 B, D, 1178 A, B, C Rehs (SPD) 1177 D, 1178 A Folger (SPD) . . . . . . . 1178 B, C Frage des Abg. Dr. Schmidt (Wuppertal) : Verbindliche Auskunft im Steuerrecht Dr. Hettlage, Staatssekretär 1178 D, 1179 B Dr. Schmidt (Wuppertal) (CDU/CSU)1179 A, B Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Studienkosten im Steuerrecht Dr. Hettlage, Staatssekretär 1179 C, 1180 A Schmitt-Vockenhausen (SPD) 1179 D, 1 180 A Frage des Abg. Jahn: Steuerpflichtige mit überdurchschnittlicher Körpergröße Dr. Hettlage, Staatssekretär . . 1180 B, C Jahn (SPD) . . . . . . . . . 1180 B, C Frage des Abg. Peiter: Entschädigung für Kahlschläge in Gemeindewaldungen . . . . . . . 1180 D Frage des Abg. Büttner: Untersagung der Gewerbeausübung bei Tierquälerei Dr. Westrick, Staatssekretär 1180 D, 1181 A Büttner (SPD) 1181 A Sammelübersicht 6 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache IV/ 372) 1181 B Entwurf eines Gesetzes zur Einschränkung der Bautätigkeit (CDU/CSU) (Drucksache IV/353) — Erste Beratung —; in Verbindung mit dem Entwurf eines Gesetzes über das Verbot der Errichtung oder Veränderung von Verwaltungs-, Büro- und Repräsentationsgebäuden (FDP) (Drucksache IV/341) — Erste Beratung — und dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (FDP) (Drucksache IV/342) — Erste Beratung — Dr. Dollinger (CDU/CSU) 1181 C, 1201 B Dr. Atzenroth (FDP) . . 1183 D, 1199 B Dr. Imle (FDP) 1185 B Leber (SPD) 1187 A Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister 1196 C Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1198 C Dr. Bleiß (SPD) 1202 C Baier (Mosbach) (CDU/CSU) 1203 C, 1205 B Ritzel (SPD) . . . . . . . . . 1203 D Frau Berger-Heise (SPD) 1204 D Entwurf eines Gesetzes zur Erleichterung des Grundbuchverfahrens (Drucksache IV/351) — Erste Beratung — 1206 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Finanzverwaltung, der Reichsabgabenordnung und anderer Steuergesetze (Drucksache IV/352) — Erste Beratung — 1206 B Entwurf eines Gesetzes über die in Monaco am 18. November 1961 unterzeichnete Zusatzvereinbarung zu dem am 2. Juni 1934 in London revidierten Haager Abkommen vom 6. November 1925 über die internationale Hinterlegung gewerblicher Muster und Modelle (Drucksache IV/367) — Erste Beratung — 1206 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Jugendarbeitsschutzgesetzes (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/121); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache IV/349) — Zweite und dritte Beratung — Ravens (SPD) . . . . . . . . 1206 C Scheppmann (CDU/CSU) . . . . 1207 C Dürr (FDP) . . . . . . 1208 C, 1211 D Liehr (SPD) . . . . . . . . . 1209 B Franzen (CDU/CSU) . . . . . 1211 B Behrendt (SPD) 1212 D Entwurf eines Gesetzes zur Gleichstellung der Wehrpflichtigen und der ehemaligen Wehrpflichtigen in der sozialen Rentenversicherung (SPD) (Drucksache IV/122); — Schriftlicher Bericht des Sozialpol. Ausschusses (Drucksachen IV/289, zu IV/ 289) — Zweite Beratung — . . . Ruf (CDU/CSU) . . . . 1213 A, 1221 A Killat (SPD) . . 1213B, 1215D, 1220 A Stingl (CDU/CSU) . . . 1214 C, 1218 C Schmidt (Kempten) (FDP) . . . 1215 A Biermannn (SPD) 1216 B Langebeck (SPD) . . . . . . . 1217 B Dr. Schellenberg (SPD) . 1219 B, 1221 C Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Reichsknappschaftsgesetzes (Erstes Knappschaftsrentenversicherung-Änderungsgesetz — 1. KnVÄG) ,(SPD) (Drucksache IV/296) — Erste Beratung — Arendt (Wattenscheid) (SPD) . . 1221 D Scheppmann (CDU/CSU) 1224 A Büttner (SPD) 1225 D Entwurf eines Gesetzes zu .dem Abkommen vom 1. Juni 1961 mit der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Errichtung nebeneinanderliegender Grenzabfertigungsstellen und die Grenzabfertigung in Verkehrsmitteln (Drucksache IV/179) : Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache IV/347) — Zweite und dritte Beratung — 1226 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Januar 1961 mit der Republik Österreich über die Zollbehandlung der Donauschiffe (Drucksache IV/97) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache IV/355) — Zweite und dritte Beratung — 1226 D Entwurf eines Gesetzes zu 'dem Europäischen Übereinkommen vom 13. Dezember 1957 über Straßenmarkierungen (Drucksache IV/177); Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache IV/276) — Zweite und dritte Beratung — 1226 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 9. Juli 1961 zur Gründung einer Assoziation zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und Griechenland, dem Abkommen über die zur Durchführung des Assoziierungsabkommens intern zu treffenden Maßnahmen und die dalbei anzuwendenden Verfahren und dem Abkommen über .das Finanzprotokoll (Drucksache IV/280) — Erste Beratung — 1227 A Entwurf eines Gesetzes zu ,dem Abkommen vom 22. Dezember 1960 mit dem Malaiischen Bund über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache IV/279) — Erste Beratung — 1227 B Bericht des Wahlprüfungsausschusses über den Wahleinspruch des Referendars Martin Florin, Münster (Drucksache IV/369) 1227 B Bericht des Wahlprüfungsausschusses über den Wahleinspruch der Partei Vereinter Nationen, Heidelberg (Drucksache IV/373) 1227 C Bericht des Wahlprüfungsausschusses über den Wahleinspruch des Wilhelm Ackermann, Nördlingen (Drucksache IV/374) . 1227 D Bericht des Wahlprüfungsausschusses über den Wahleinspruch des Josef Burgmaier, Erolzheim Kr. Biberach (Drucksache IV/376) 1227 D Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den Antrag der Fraktion der SPD zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft (Drucksache IV/379, Umdruck 32) 1228 A Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Antrag der Abg. Adorno, Seidl (München), Dr. Zimmermann (München), Weinzierl, Murr u. Gen. betr. Hopfenanbau im Gemeinsamen Markt (Drucksachen IV/217, IV/368) . . 1228 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . 1228 C Berichtigungen 1228 C Anlagen 1229 28. Sitzung Bonn, den 9. Mai 1962 Stenographischer Bericht Beginn: 14.01 Uhr
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    Berichtigungen Es ist zu lesen: 23. Sitzung Seite 802 B Zeile 10 statt „am": im; 26. Sitzung Seite 1075 B Zeile 15 statt „Sie": sie; Seite 1129 A Zeile 14 statt „4 Millionen": 400 Millionen; Seite 1140 D 2. Zeile von unten statt „CDU/CSU": CSU; Seite 1143 B Zeile 9 statt „Haushalt": Haushaltsjahr. Auf Seite 1116 B ist hinter Zeile 10 einzufügen: Das gleiche gilt für den Antrag Umdruck 79. Wer der vorgeschlagenen Überweisung zustimmen will, gebe Zeichen! — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Einstimmig beschlossen. Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach 11. 5. Dr. Aigner* 11. 5. Arendt (Wattenscheid) * 11. 5. Dr. Aschoff* 11.5. Bauer (Wasserburg) 11. 5. Bergmann* 11. 5. Birkelbach* 11.5. Dr. Birrenbach 9. 5. Fürst von Bismarck 11. 5. Frau Dr. Bleyler 11. 5. Dr. h. c. Brauer 9. 5. Dr. Brecht 11. 5. Dr. von Brentano 9. 5. Dr. Burgbacher* 11. 5. Dr. Deist* 11. 5. Deringer* 11. 5. Dr. Dichgans* 11. 5. Eichelbaum 12. 5. Frau Dr. Elsner* 11. 5. Engelbrecht-Greve* 11. 5. Erler 10. 5. Eschmann 18. 5. Even (Köln) 10. 5. Faller* 11. 5. Dr. Dr. h. c. Friedensburg* 11. 5. Dr. Fritz (Ludwigshafen) 12. 5. Dr. Furler* 11. 5. Gehring 11. 5. Gems 9. 5. Giencke 15. 5. Dr. Gleissner 11. 5. Gscheidle 9. 5. Haage (München) 11. 5. Hahn (Bielefeld)* 11. 5. Heide 11. 5. Höfler 10. 5. Höhne 9. 5. Illerhaus* 11. 5. Jacobi (Köln) 11. 5. Dr. Jaeger 12. 5. Josten 11. 5. Kalbitzer* 11. 5. Klein (Saarbrücken) 12. 5. Dr. Kopf 9. 5. Dr. Kreyssig* 11. 5. Kriedemann* 11. 5. Lenz (Brühl)* 11. 5. Dr. Löhr* 11. 5. Lücker (München)* 11. 5. Margulies* 11. 5. Mauk* 11. 5. Dr. Menzel 31. 5. Metzger* 11. 5. Michels* 11. 5. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 9. 5. Müller (Remscheid) 9. 5. Müller-Hermann* 11. 5. Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Ollesch 9. 5. Dr.-Ing. Philipp* 11. 5. Frau Dr. Probst* 11. 5. Rademacher* 11. 5. Richarts* 11. 5. Dr. Schäfer 11. 5. Riedel (Frankfurt) 11. 5. Seifriz* 11. 5. Dr. Sinn 11. 5. Spitzmüller 15. 5. Storch* 11. 5. Frau Strobel* 11. 5. Dr. Süsterhenn 9. 5. Dr. Weber (Koblenz) 9. 5. Wehking 11. 5. Wehner 9. 5. Weinkamm* 11. 5. Wischnewski* 11. 5. b) Urlaubsanträge Dr. Bleiß 18. 5. Drachsler 26. 5. Gewandt 4. 6. Glombig 11. 6. Dr. Hesberg 31. 5. Jacobs 31. 5. Frau Dr. Kiep-Altenloh 14. 5. Dr. Klein (Berlin) 11. 6. Koenen (Lippstadt) 9. 6. Frau Dr. Kuchtner 31. 5. Frau Meermann 25. 5. Neumann (Allensbach) 26. 5. Oetzel 25. 5. Rasner 26. 5. Reitzner 11. 6. Schlick 26. 5. Dr. Schneider (Saarbrücken) 12. 6. Schoettle 18. 5. Dr. Siemer 9. 6. Frau Dr. h. c. Weber (Essen) 26. 5. * für die Teilnahme an der Tagung des Europäischen Parlaments Anlage 2 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Hüttebräuker auf die Zusatzfrage zu der Mündlichen Anfrage des Abgeordneten Unertl (Fragestunde der 23. Sitzung vom 5. April 1962, Drucksache IV/288, Frage VI/1) *) In Beantwortung Ihrer Zusatzfrage nach der Höhe der bisher für die Werbeaktion ausgegebenen Beträge erlaube ich mir, Ihnen folgendes mitzuteilen: Für die im Auftrage der Bundesregierung durchgeführte Aufklärungsaktion Haushaltbevorratung *) Siehe 23. Sitzung Seite 804. 1230 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 28. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Mai 1962 wurden bisher insgesamt 2 528 480,99 DM ausgegeben. Dieser Betrag, der sich auf die Rechnungsjahre 1959 bis 1961 verteilt, wurde für folgende Aufklärungsmaßnahmen verwendet: Herstellung und Verteilung von 250 000 Stück der Broschüre „Der König auf dem Hafersack"; Behandlung der Frage Haushaltbevorratung in der Öffentlichkeit (Presse, Rundfunk, Fernsehen) ; Anzeigenwerbung in der Tagespresse, illustrierten Zeitschriften, Kundenzeitschriften sowie Fachzeitschriften des Handels; Ansprache des Handels durch Briefe und direkte Gespräche; Herstellung und Verteilung von Werbematerial an den Lebensmitteleinzelhandel; Einrichtung eines Informationsstandes Haushaltbevorratung auf der Allgemeinen Nahrungs- und Genußmittel-Ausstellung (ANUGA) 1961 in Köln; Befragung der öffentlichen Meinung; Herstellung von 17 Mill. Stück der Aufklärungsschrift „Der König auf dem Hafersack" und Verteilung an alle Haushaltungen. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Hüttebräuker auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Bading zu der Mündlichen Anfrage des Abgeordneten Unertl (Fragestunde der 23. Sitzung vom 5. April 1962, Drucksache IV/288, Frage VI/1) *) In Beantwortung Ihrer Zusatzfrage, wie sich die 25 % der bis jetzt mit Haushaltsvorräten versehenen Haushaltungen auf die Gesamtzahl der städtischen und der ländlichen Haushaltungen verteilen, erlaube ich mir, Ihnen folgendes mitzuteilen: Im November 1961 wurden unabhängig voneinander drei Repräsentativbefragungen durchgeführt. Zwei Meinungsforschungsinstitute befragten sowohl ländliche als auch städtische Haushaltungen, wobei der Prozentsatz der ländlichen Haushaltungen etwa 6 bis 7 % der insgesamt befragten Haushaltungen betrug. Bei diesem geringen Prozentsatz würde eine Aufteilung auf städtische Haushaltungen einerseits und ländliche andererseits für letztere nicht repräsentativ sein. Das dritte Institut berücksichtigte bei seiner Befragung nur Städte und Ortschaften mit über 2000 Einwohnern, da es davon ausging, daß die ländlichen Haushaltungen ohnehin über Vorräte verfügen. Die Ergebnisse dieser drei Befragungen wichen nur unwesentlich voneinander ab. *) Siehe 23. Sitzung Seite 804. Anlage 4 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Höcherl auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Kahn-Ackermann (Fragestunde der 26. Sitzung vom 12. April 1962, Drucksache IV/340, Fragen IV/2 und IV/3) : Wird im Interesse der Filmwissenschaft und der Filmgeschichte von ingendeiner Stelle in der Bundesrepublik wenigstens eine Kopie aller seit .1945 in der Bundesrepublik hergestellten Filme archiviert? Trifft es zu, daß auf Grund der Bestimmungen des Sicherheitsfilmgesetzes in »den letzten Jahren zahlreiches Spiel-Filmmaterial vernichtet wonden ist, ohne daß wenigstens ein oder zwei Kopien für filmwissenschaftliche Zwecke erhalten geblieben sind? Zu Ihrer ersten Frage ist zu sagen, daß es in der Bundesrepublik keine Stelle gibt, die von allen seit 1945 hergestellten Filmen je eine Kopie archiviert. Eine vollständige Archivierung aller hergestellten Filme ist auch im Ausland nicht üblich. Auch dort werden im allgemeinen nur Kopien von solchen Filmen archiviert, deren Erhaltung für die Zukunft von Bedeutung ist. Die Bundesregierung hat in den vergangenen Jahren zunächst dafür Sorge getragen, daß die historisch wertvollen Filmdokumente beim Bundesarchiv gesammelt werden. Dort ist inzwischen ein Filmarchiv aufgebaut worden, dessen Bestände von zahlreichen Interessenten, vor allem von den Rundfunkanstalten, regelmäßig benutzt werden. Als nächsten Schritt hat die Bundesregierung beim Bundesarchiv eine umfangreiche Kartei anlegen lassen, die die wichtigsten Angaben über den Verbleib des deutschen Filmmaterials enthält. Seit dem vergangenen Jahr werden Kopien aller mit Bundesmitteln prämiierten Filme beim Bundesarchiv gesammelt. In den letzten Monaten hat das Bundesarchiv die Kopien des Vereins „Deutsches Filmarchiv" in seine Obhut genommen, um sie vor dem drohenden Verfall zu bewahren. Das Bundesarchiv setzt Erfassung, Lagerung, Regenerierung und Aufbereitung deutschen Filmmaterials fort und schafft damit die unabdingbaren Voraussetzungen für die Errichtung einer deutschen Kinemathek. Wenn die für dieses Jahr vorgesehenen Einlagerungen durchgeführt sind, wird der Filmbestand annähernd den normalen Bestand des Reichsfilmarchivs in der Vorkriegszeit erreicht haben. Zu Ihrer zweiten Frage kann ich nur sagen, daß mir über die Vernichtung zahlreichen Spielfilmmaterials auf Grund der Vorschriften des Sicherheitsfilmgesetzes ohne Zurückbehaltung von Archivmaterial nichts bekannt ist. Ich glaube auch nicht, daß Anlaß zu einer solchen Befürchtung besteht. Die deutschen Filmproduzenten sind schon vor längerer Zeit gebeten worden, jede beabsichtigte Vernichtung von Filmmaterial in Zusammenhang mit dem Sicherheitsfilmgesetz dem Bundesarchiv mitzuteilen, damit archivwertes Material vor der Vernichtung bewahrt und im Bundesarchiv eingelagert werden kann. Von dieser Möglichkeit ist auch Gebrauch gemacht worden. Ich werde mich dennoch bemühen, Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 28. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Mai 1962 1231 den Auswirkungen des Sicherheitsfilmgesetzes im Hinblick auf die Vernichtung auch archivwerten Materials nachzugehen, und werde mir erlauben, auf die Angelegenheit zurückzukommen, sobald ich etwas in Erfahrung gebracht habe. Ich fürchte, Sie aber jetzt schon um sehr viel Geduld bitten zu müssen. Es gibt so zahlreiche Stellen, bei denen Filmkopien lagern, daß es einige Zeit dauern wird, ehe ich einen hinreichenden. Überblick über den Stand der Angelegenheit bekommen kann. Ich hoffe, hiermit Ihre Fragen beantwortet zu haben, stehe Ihnen aber selbstverständlich für weitere Auskünfte zur Verfügung. Vielleicht haben Sie Gelegenheit, sich beim Bundesarchiv einmal über den gegenwärtigen Stand des Aufbaus des Filmarchivs zu informieren, wie es Herr Kollege Jacobs kürzlich getan hat. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Dr. Seiermann auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Börner (Fragestunde der 27. Sitzung vom 13. April 1962, Drucksache IV/340, Frage X/8) : Entsprechen Ausbildungsvorschriften für Privatpiloten in der Bundesrepublik den Anforderungen, die sich aus der ständigen Zunahme des Luftverkehrs ergeben? Die Anforderungen, die nach der Prüfordnung für Luftfahrtpersonal an die Bewerber um die Erlaubnis für Privatflugzeugführer gestellt werden, entsprechen den Bestimmungen der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO), deren Richtlinien und Empfehlungen laufend der Entwicklung des internationalen Luftverkehrs angepaßt werden. Darüber hinaus bestehen in der Bundesrepublik für die Einzelheiten des Ausbildungsganges Richtlinien für die Ausbildung von Privatflugzeugführern. Diese — im Dezember 1961 veröffentlichen — Richtlinien sind unter Berücksichtigung der neuesten Anforderungen der Praxis von den aus Mitteln meines Hauses beim Deutschen Aero Club eingesetzten Flugsicherheitsinspektoren im Zusammenwirken mit den führenden Sachverständigen des deutschen Luftsports erarbeitet worden. Für Privatflugzeugführer, die die Berechtigung für Instrumentenflüge erwerben wollen, hat die Verkehrsfliegerschule in Bremen besondere Lehrgänge eingerichtet. Die Flugschule, die diese Kurse nach den gleichen Richtlinien durchführt, die für die Ausbildung von Verkehrsfliegern gelten, ist wegen ihres hohen Ausbildungsstandes weit über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus bekannt. Anlage 6 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Dr. Seiermann auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Rinderspacher (Fragestunde der 27. Sitzung vom 13. April 1962, Drucksache IV/340, Frage X/9) : Ist der Bundesregierung bekannt, ob die durch die Vergrößerung des NATO-Flugplatzes in Lahr erforderlich werdende Umsiedlung der Gemeinde Langenwinkel auch eine Änderung in .der hart südlich Langenwinkel geplanten Linienführung des Autobahnzubringers nach Lahr und eine Verlegung der Bundesstraße 36 notwendig macht? Es ist mir bekannt, daß in der nächsten Zeit an der Anlage des NATO-Flugplatzes Änderungen durchgeführt werden sollen. Ob diese Änderungen jedoch eine den öffentlichen Verkehr auf der bestehenden B 36 beeinträchtigende Verminderung der Überflughöhe zur Folge haben werden, läßt sich augenblicklich noch nicht übersehen. Die ins einzelne gehenden Untersuchungen sind hierüber noch im Gange. Für die Verlegung des Autobahnzubringers Lahr wurde ein Vorentwurf ausgearbeitet. Dieser sieht vor, die Gemeinde Langenwinkel südlich zu umgehen und die B 3 zwischen Lahr-Dinglingen und Mietersheim höhenfrei zu kreuzen. Mit der neuen Linienführung des Autobahnzubringers soll die werkehrlich nicht mehr ausreichende höhengleiche Kreuzung mit der B 3 am sog. Hirschenplatz in LahrDinglingen für den Fernverkehr ausgeschaltet werden. Außerdem wird in Verbindung mit der vom Land Baden-Württemberg geplanten Weiterführung des Zubringers östlich der B 3 in Richtung Biberach eine leistungsfähige Verbindung zum Kinzigtal geschaffen werden. Bei der noch erforderlichen Ausarbeitung der baureifen Pläne für den neuen Autobahnzubringer Lahr wird es möglich sein, den Erfordernissen des NATO-Flugplatzes Rechnung zu tragen. Anlage 7 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Dr. Seiermann auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Mommer (Fragestunde der 27. Sitzung vom 13. April 1962, Drucksache IV/340, Frage X/10) : Ist die Bundesregierung bereit, sich dafür einzusetzen, daß von der Deutschen Bundesbahn für in Pension gehende Bedienstete, die Dienstwohnungen räumen müssen, Pensionärwohnungen bereitgestellt werden? Besondere Pensionärwohnungen besitzt die Deutsche Bundesbahn nicht; ihre finanzielle Lage erlaubt es leider bisher noch nicht, solche zu errichten. Auch konnte dem räumungspflichtigen Dienstwohnungsinhaber eine Vertragswohnung, über die die Bundesbahn verfügungsberechtigt ist, bisher nicht angeboten werden. Von den 178 000 zweckbestimmten Wohnungen der Deutschen Bundesbahn waren am 31. 12. 1961 bereits 26 464, das sind rd. 1-4,8 %, mit Ruheständlern, Hinterbliebenen und Betriebsfremden besetzt, während fast die gleiche Zahl wohnungsuchender aktiver Bundesbahnbediensteter vorhanden waren; hinzu kommen jährlich 5000 bis 6000 aktive Bedienstete, die versetzt oder aus Gründen der Rationalisierung umgesetzt werden müssen und die ebenfalls unterzubringen sind. In der Fragestunde vom 21. 3. 1962 habe ich ausgeführt, daß Dienstwohnungen bei einem Wechsel des Dienstposteninhabers baldmöglichst geräumt werden müssen, damit der Dienstpostennachfolger, wie sein Vorgänger, jederzeit erreichbar ist. Trotzdem prüft die Deutsche Bundesbahn jeden Fall individuell und nimmt, soweit als möglich, auf den Einzelfall Rücksicht. Ich bin bereit, mich weiter dafür einzusetzen, daß bei der unumgänglichen Räumung von Dienstwohnungen Härten möglichst vermieden werden. Ich habe dies in zahlreichen Fällen auch in der Vergangenheit schon getan. Anlage 8 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Dr. Seiermann auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Spitzmüller (Fragestunde der 27. Sitzung vom 13. April 1962, Drucksache IV/340, Frage X/11): Entsprechen Zeitungsmeldungen der Wahrheit, nach denen die gefertigte und vom Bundesverkehrsminister als endgültig bezeichnete Planung der Autobahnausfahrt Weil-Priedlingen wegen der erst jetzt bekanntgewordenen Erweiterungsplanungen der Deutschen Bundesbahn nicht ausgeführt werden? Es trifft nicht zu, daß die Autobahnanschlußstelle Weil wegen der Planungen für die Erweiterung des Rangierbahnhofes nicht ausgeführt werden soll. Allerdings war die Deutsche Bundesbahn entgegen ihrer ursprünglichen Absicht leider gezwungen, vorsorglich Einspruch gegen die Pläne für die Autobahnanschlußstelle einzulegen. Die schon vor Jahren beabsichtigten Ausbaupläne des Bahnhofs Weil wurden s. Z. mit Rücksicht auf die außerordentlich hohen Baukosten zurückgestellt, zumal die Elektrifizierung der Bundesbahnstrecken dieses Raumes zunächst eine beachtliche Leistungssteigerung mit sich brachte. Seit dem Herbst vergangenen Jahres leidet der grenzüberschreitende Güterzugverkehr unter unzureichender Vorflut nach der Schweiz und Italien über Basel. Die zahlreichen Rückstauungen von Güterzügen im Bereich der Deutschen Bundesbahn um die Jahreswende 1961/62, bei denen vornehmlich Transitfrachten aus Holland, Belgien und den nordischen Ländern nach Italien betroffen wurden, veranlaßten die Eisenbahnverwaltungen zum sofortigen Eingreifen. Den durch die Schweizer Bundesbahn unverzüglich eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Gotthardstrecke, insbesondere des Ausbaus des Rangierbahnhofs Basel, mußte sich die Deutsche Bundesbahn mit eigenen Überlegungen anschließen. Zur wirksamen Begegnung des sich rückwärts bis in den Bezirk Köln auswirkenden Rückstaues mußte das vorerwähnte Ausbauprojekt des Bahnhofs Weil wieder aufgegriffen werden, um künftig eine reibungslose Abwicklung des internationalen und Transit-Eisenbahngüterverkehrs zu gewährleisten. Der Einspruch der Deutschen Bundesbahn bedeutet, daß hiervon auch die Planungen für die vorgesehene Autobahnanschlußstelle Weil betroffen werden. Die Untersuchungen, sowohl für die Umgestaltung des Rangierbahnhofs als auch für die Änderungen des Straßenanschlußknotens, sind augenblicklich noch im Gange, so daß Endgültiges zunächst noch nicht gesagt werden kann. Ich lege jedoch nach wie vor großen Wert darauf, daß in diesem Raum sobald als möglich ein leistungsfähiger Anschluß an die Autobahn hergestellt wird. Anlage 9 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Dr.-Ing. e. h. Herz auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Bading (Fragestunde der 27. Sitzung vom 13. April 1962, Drucksache IV/340, Fragen XI/2 und XI/3) : Bemüht sich die Bundespostverwaltung zur Abkürzung der bei der Erstellung von Telefonanschlüssen bis zu zwei Jahren währenden Ausführungsfristen um die Lieferung von Material und Geräten aus dem Ausland? Soweit die Lieferkapazität der deutscher Industrie nicht ausreicht, um den laufenden Bedarf an Material, insbesondere an Kabeln, für die Erstellung von Fernsprechanschlüssen zu decken, greift die Deutsche Bundespost auf ausländische Firmen zurück. Bei komplizierten fernmeldetechnischen Geräten ist ein Ausweichen auf die ausländische Industrie jedoch nicht möglich, weil eine dann unvermeidbare Vielfalt der Typen den Betrieb stark belasten und die Kosten erhöhen würde. Wann gedenkt die Bundespostverwaltung die neuen Postleitzahlen im eigenen Dienstbereich zu verwenden? Es ist selbstverständlich, daß die Deutsche Bundespost alle Anstrengungen unternimmt, um bei der Verwendung der neuen Postleitzahlen in ihrem eigenen Bereich mit gutem Beispiel voranzugehen. Eine Umstellung von heute auf morgen ist allerdings da nicht möglich, wo die Anschriften mechanisch hergestellt werden, z. B. mittels Lochkarten und Adremaplatten. Das gilt nicht nur für die Deutsche Bundespost, sondern für die gesamte Wirtschaft. Die Deutsche Bundespost mit etwa 20 Millionen Adressen in ihren verschiedenen Dienstzweigen hat wahrscheinlich den größten Adressenbestand zu ändern; die Umstellungen sind im Gange und werden beschleunigt durchgeführt. Auch die Umstellung der Stempel wird mit Rücksicht auf die Lieferkapazität der in Betracht kommenden Firmen eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Anlage 10 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Dr.-Ing. e. h. Herz auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Börner (Fragestunde der 27. Sitzung vom 13. April 1962, Drucksache IV/340, Frage XI/4) : Wann werden graphische Gestaltung und Auswahl der Schmucktelegramme der Deutschen Bundespost den Wünschen der Postkunden angepaßt? Die Wünsche der Postkunden in bezug auf Motiv und graphische Gestaltung der Telegrammschmuckblätter sind naturgemäß sehr vielgestaltig. Alle Wünsche zu erfüllen, ist unmöglich. In Zukunft Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 28. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Mai 1962 1233 werden daher an Stelle von eigens für die Schmuckblätter geschaffenen Motiven Werke bekannter Meister aus vergangenen Kunstepochen verwendet werden. Eine nach diesen Grundsätzen gestaltete Serie ist in Vorbereitung. Anlage 11 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Dr. Ernst auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Ertl (Fragestunde der 27. Sitzung vom 13. April 1962, Drucksache IV/340, Frage XII/1) : Treffen Pressemeldungen zu, wonach die Bundesregierung erwägt, notfalls Baugrundstücke durch Enteignung zu beschaffen? Mir ist nicht bekannt, auf welche Pressemeldungen die Anfrage Bezug nimmt. Bauland für den Wohnungsbau zu beschaffen, ist nach dem Zweiten Wohnungsbaugesetz Aufgabe der Gemeinden. Hierbei kann es u. U. notwendig werden, zu dem Mittel der Enteignung zu greifen, wenn ein freihändiger Erwerb nicht möglich ist und wenn der vorgesehene Zweck auf andere Weise nicht erreicht werden kann. Auch das Bundesbaugesetz gibt den Gemeinden zur Ordnung der baulichen Entwicklung die Möglichkeit, ein Enteignungsverfahren zu beantragen. Selbstverständlich müssen bei der Enteignung stets alle verfassungsmäßigen Garantien gewahrt sein. Anlage 12 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Dr. Ernst auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Brecht (Fragestunde der 27. Sitzung vom 13. April 1962, Drucksache IV/340, Frage XII/2) : Ist die Bundesregierung auch jetzt noch der Auffassung, daß die Frist von rund einem Monat ,ausreicht, um die neuen Mieter des sozialen Wohnungsbaues über die Gewährung von Miet- und Lastenbeihilfen nach den neuen Grundsätzen auf Grund der Verordnung vom 22. März 1962 in ausreichendem Umfang aufzuklären, so daß die in Frage kommenden Mieter noch rechtzeitig bis zum 1. Mai ihre Anträge auf Grund der seit dem 1. Januar 1962 in Kraft getretenen Neuregelung steilen können? Die entscheidende Rechtsgrundlage für die Gewährung von Miet- und Lastenbeihilfen für öffentlich geförderte Sozialwohnungen, die nach dem 31. Dezember 1961 bezugsfertig werden, ist das „Gesetz zur Änderung des Zweiten Wohnungsbaugesetzes". Dieses Gesetz wurde am 21. Juli 1961 im Bundesgesetzblatt verkündet. Seit dieser Zeit wird die deutsche Öffentlichkeit durch Presse und Rundfunk, durch Artikel und Vorträge u. a. m. über die Neuregelung unterrichtet. Die Rechtsverordnung vom 19. März 1962 bringt nur Durchführungsbestimmungen. Von der zwischenzeitlich erfolgten Veröffentlichung dieser Verordnung war die Antragstellung nicht abhängig; insbesondere konnten die Anträge formlos gestellt werfen. Die von Ihnen erwähnte Übergangsregelung ermöglicht es, Miet- und Lastenbeihilfen bis zu vier Monaten rückwirkend zu gewähren, wenn ein entsprechender Antrag bis zum 1. Mai gestellt ist. Die Länder sind bereits Ende Dezember 1961 von der zu erwartenden Übergangsregelung unterrichtet und gebeten worden, bis zur Verkündung der Verordnung Bewilligungen unter Vorbehalt auszusprechen und Auszahlungen vorzunehmen. Über diese Regelung sind Anfang Januar 1962 auch die kommunalen Spitzenverbände, die Spitzenverbände des Bau- und Wohnungswesens unterrichtet worden. Ich bin sicher, daß insbesondere die Spitzenverbände der Wohnungswirtschaft es sich haben angelegen sein lassen, die in Betracht kommenden Personen über die Rechtslage zu unterrichten. Ich werde nochmals eine offizielle Verlautbarung darüber in die Presse bringen, daß die Anträge für die Übergangszeit bis zum 1. Mai gestellt werden müssen und formlos gestellt werden können. Die Verlautbarung ist am 16. April 1962 erfolgt; ein Abdruck liegt bei. Der Bundesminister für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung — Pressereferent — Bad Godesberg, den 16. April 1962 Nr. 16/62 Mitteilung an Presse und Rundfunk Für öffentlich geförderte Sozialwohnungen, die ab 1. Januar 1962 bezugsfertig geworden sind oder bezugsfertig werden, können bekanntlich auf Grund einer gesetzlichen Neuregelung Miet- und Lastenbeihilfen beantragt werden. Berechtigt sind diejenigen, deren Familieneinkommen die allgemeine Grenze des sozialen Wohnungsbaues nicht überschreitet; sie beträgt 9000,— DM zuzüglich 1800,—DM für jeden zur Familie rechnenden, vom Haushaltungsvorstand unterhaltenen Familienangehörigen. Voraussetzung für die Bewilligung einer Miet- oder Lastenbeihilfe ist außerdem, daß die tatsächlich aufzuwendende Miete oder Belastung die tragbare Miete oder Belastung, die nach Einkommenshöhe und Familiengröße gestaffelt ist, überschreitet; ist die tatsächliche Belastung höher als die Miete einer Vergleichswohnung, so wird nur die Vergleichsmiete berücksichtigt. Zur Durchführung der neuen gesetzlichen Regelung hat die Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates vor kurzem eine Rechtsverordnung erlassen. Nach dieser Verordnung können Miet- und Lastenbeihilfen für die ab 1. Januar 1962 bezugsfertig gewordenen öffentlich geförderten Wohnungen auch rückwirkend vom Ersten des Monats an gewährt werden, in dem die Wohnung bezogen worden ist. Voraussetzung für die rückwirkende Bewilligung ist, daß der Antrag auf Bewilligung der Beihilfe bereits gestellt worden ist oder spätestens bis zum 1. Mai 1962 gestellt wird. Wer in einer Wohnung des sozialen Wohnungsbaues wohnt, die ab 1. Januar 1962 bezugsfertig 1234 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 28. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Mai 1962 geworden ist und glaubt, die Voraussetzungen für die Gewährung einer Miet- oder Lastenbeihilfe zu erfüllen, sollte einen Antrag auf Gewährung einer solchen Beihilfe möglichst bald einreichen; welche Stelle zuständig ist, kann bei der örtlichen Gemeindeverwaltung erfragt werden. Wenn ein Formblatt für die Antragstellung nicht zur Verfügung steht, so genügt zur Wahrung der Antragsfrist ein formloser schriftlicher Antrag. Wenn jemand im Zweifel sein sollte, ob er unter die neue Regelung fällt, so kann er vorsorglich einen Antrag einreichen und die Frage, ob in seinem Falle die Voraussetzungen für die Gewährung einer Beihilfe erfüllt sind, bei der zuständigen Stelle nach dem 1. Mai 1962 klären. gez.: Dr. Lunke Anlage 13 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Dr. Ernst auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Brecht (Fragestunde der 27. Sitzung vom 13. April 1962, Drucksache IV/340, Frage XII/3) : Hält die Bundesregierung die auf .Grund der Reichsgaragenordnung in Länder-Erlassen festgelegte Richtzahl für die Ermittlung der Zahl der Wagenstellplätze für richtig, wonach auch bei Mehrfamilienhäusern des sozialen Wohnungsbaues ein Wagenstellplatz für 1 bis 2 Wohnungen vorgeschrieben wind, also auch für Wohnungen, deren Mieter nur über ein geringeres Einkommen venfügen, ohne daß von diesen Richtzahlen Ausnahmen im sozialen Wohnungsbau zugelassen werden? Die Erlasse, auf die die Frage Bezug nimmt, beruhen auf § 2 der Reichsgaragenordnung. Diese Vorschrift ist Landesrecht. Soweit mir bekannt ist, wird in allen Erlassen ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die angegebenen Richtzahlen nicht schematisch angewendet werden dürfen. Vielmehr werden die Baugenehmigungsbehörden angehalten, für das einzelne Objekt zu prüfen, welche Anzahl von Einstellplätzen je nach der Art der Wohnung, der Wohngegend und der Bevölkerungsschichtung angemessen ist. Hierdurch ist die Möglichkeit geschaffen, die soziologische Struktur der Bewohner angemessen zu berücksichtigen. Werden die Erlasse in diesem Sinne verstanden und gehandhabt, so scheint mir im Grundsatz gegen die Anwendung dieser Vorschriften auch bei Mehrfamilienhäusern des sozialen Wohnungsbaues nichts einzuwenden zu sein. Allgemein möchte ich sagen: Im Interesse der Bevölkerungskreise, für die der soziale Wohnungsbau gedacht ist, muß Wert darauf gelegt werden, daß die Wohnungen auf längere Sicht einen angemessenen Wohnwert behalten. Bei der in starkem Maße zunehmenden Motorisierung muß damit gerechnet werden, daß auch für die erwähnten Bevölkerungskreise der Besitz eines Pkws nichts Ungewöhnliches sein wird. Die Festsetzung der Zahl der Stellplätze im einzelnen richtet sich nach den örtlichen Verhältnissen und kann daher von hier aus nicht beurteilt werden. Anlage 14 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Thedieck auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Müller (Nordenham) (Fragestunde der 27. Sitzung vom 13. April 1962, Drucksache IV/340, Fragen XIII/1, XIII/2 und XIII/3) : Isst bekannt, daß beim Zonenübergang Heinrich-Heine-Straße in Ost-Berlin Besucher aus der Bundesrepublik zwecks Ausstellung eines Tagespassierscheines his zu vier Stunden bei Wind und Wetter draußen in einer langen Schlange warten müssen, während immer nur fünf Pensonen auf einmal in die neuerbauten Kontrollbaracken eingelassen wenden, obwohl drinnen Platz für etwa 30 bis 40 Personen ist? Beim Sektorenübergang (nicht Zonenübergang) Heinrich-Heine-Straße im Sowjetsektor von Berlin mußten Besucher aus der Bundesrepublik besonders am Wochenende zwecks Ausstellung einer Tagesaufenthaltsgenehmigung häufig 3 bis 4 Stunden auf ihre Abfertigung warten. Diese lange Wartezeit gilt allerdings nicht für alle Tage. Die Dauer der Wartezeit hängt im allgemeinen von der jeweiligen Stärke des Besucherstroms ab. Am Sonnabend, dem 31. März d. J., war der Andrang an diesem Sektorenübergang z. B. derartig stark, daß ein großer Teil der Besucher auf der westlichen Seite des Sektorenübergangs 4 Stunden warten mußte. Die durchschnittliche Abfertigungszeit liegt zwischen 1/2 und 3/4 Stunden. Die vor etwa 3 Wochen neuerbauten zwei Kontrollbaracken auf dem Gebiet des sowjetischen Sektors haben zwar ein Fassungsvermögen von 30 bis 40 Personen; sie sind jedoch nicht mit der nötigen Zahl von Sitzplätzen ausgestattet. Man läßt daher die Besucher bei Wind und Wetter im Freien warten. Ist bekannt, daß Interzonenhändler am Zonenübergang Heinrich-Heine-Straße in Ost-Berlin bevorzugt Rund sofort abgefertigt werden? Interzonenhändler aus der Bundesrepublik Deutschland werden am Sektorenübergang Heinrich-HeineStraße schneller abgefertigt als die übrigen Besucher, wenn sie im Besitz besonderer Einladungsschreiben von Dienststellen im Sowjetsektor sind und zu bestimmten Terminen dort erscheinen sollten. Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, dem Mißstand in der Abfertigung beim Zonenübergang Heinrich-HeineStraße in Ost-Berlin abzuhelfen? Die Möglichkeiten der Bundesregierung, Mißständen in der Abfertigung beim Sektorenübergang Heinrich-Heine-Straße in Ost-Berlin abzuhelfen, sind abhängig von den rechtlichen und tatsächlichen Verhältnissen. Nach dem Deutschlandvertrag zwischen der Bundesrepublik und den drei Westmächten und auf Grund des Viermächtestatus von Berlin sind für Berlin ausschließlich die drei Westalliierten zuständig. Proteste dieser Schutzmächte wurden aber bisher von der sowjetischen Besatzungsmacht stets mit der Begründung zurückgewiesen, daß der Sowjetsektor die Hauptstadt der sogenannten DDR sei und diese auf Grund ihrer vorgeblichen Souveränität allein für die Regelung derartiger Fragen entscheidungsbefugt sei. Die Bundesregierung hat bekanntlich seit Errichtung der Mauer in Berlin immer wieder auf die un- Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 28. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Mai 1962 1235 menschlichen Konsequenzen dieser rechtswidrigen Maßnahmen hingewiesen. Seit jeher ist der freizügige Verkehr in ganz Berlin von der Bundesregierung in Übereinstimmung mit der Auffassung der Westmächte als allein rechtmäßiger Zustand bezeichnet worden. Die Westmächte und die Bundesregierung werden an ihrer Forderung nach Wiederherstellung der Freizügigkeit nicht nur am Sektorenübergang Heinrich-Heine-Straße, sondern in ganz Berlin unbeirrt festhalten. Wenn ich Ihre Frage, Herr Abgeordneter Müller, aber so verstehen soll, ob es auf Westberliner Seite vielleicht Möglichkeiten einer Abhilfe gebe, so muß ich zunächst darauf hinweisen, daß hier der Berliner Senat zuständig ist. Soweit ich es aber übersehe, ist die Lage so: Auf Westberliner Seite an den Sektorenübergängen, die für Bürger der Bundesrepublik zur Verfügung stehen, Heinrich-Heine-Straße und Bornholmer Straße, sind keine Warteräume vorhanden. Zwar bestünde die Möglichkeit, solche Warteräume auf Westberliner Seite einzurichten. Dennoch ist bisher davon abgesehen worden, weil nach den gemachten Erfahrungen Besucher des Sowjetsektors lieber bereits auf sowjetsektoraler Seite die Wartezeit verbringen als innerhalb des Westsektors. Es besteht daher die begründete Erfahrung, daß auf Westberliner Seite errichtete Wartehallen nicht benutzt werden würden. Anlage 15 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs von Eckhardt auf die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Frau Meermann (Fragestunde der 27. Sitzung vom 13. April 1962, Drucksache IV/344) : Hat die Bundesregierung .den Film „Bewährungsprobe Berlin" inzwischen aus den Landesfilmdiensten zurückgezogen? Von den Kopien des Filmes „Bewährungsprobe Berlin" befindet sich nur noch ein geringer Teil im Einsatz bei den Landesfilmdiensten. Da das Angebot an politischen informativen Berlinfilmen immer noch gering ist, sind die Landesfilmdienste nicht bereit, auf den Einsatz dieser Kopien zu verzichten. Sie werden jedoch in absehbarer Zeit nicht mehr eingesetzt werden, weil sie wegen der starken Beanspruchung nicht mehr vorführbar sind. Es ist nicht beabsichtigt, neue Kopien dieses Filmes zu erwerben. Auf den Einsatz weiterer Kopien, die die Landesfilmdienste mit Mitteln erworben haben, die nicht aus dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung stammen, kann das Presse- und Informationsamt keinen Einfluß nehmen. Anlage 16 Umdruck 95 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/ CSU, FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Jugendarbeitsschutzgesetzes (Drucksachen IV/121, IV/349). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel 1 erhält Nr. 1 folgende Fassung: ,1. Dem § 17 wird folgender neuer Absatz 5 angefügt: „(5) Im Friseurhandwerk dürfen Jugendliche, die montags keinen Berufsschulunterricht hablen, an allen Samstagnachmittagen beschäftigt werden. Den hiernach beschäftigten Jugendlichen ist der Montag derselben oder der folgenden Woche freizugeben. Bleiben in einem Monat mindestens zwei Samstagnachmittage beschäftigungsfrei, so gilt Absatz 4." ' 2. In Artikel 1 erhält Nr. 2 folgende Fassung: ,2. In § 67 Abs. 1 Nr. 1 werden hinter die Worte „§ 17 Abs. 4" die Worte „oder Abs. 5 Satz 2" eingefügt.' Bonn, den 8. Mai 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 17 Umdruck 96 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gleichstellung der Wehrpflichtigen und der ehemaligen Wehrpflichtigen in der sozialen Rentenversicherung (Drucksachen IV/122, IV/289, zu IV/289). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 1 Nr. 1 erhält der anzufügende Halbsatz folgende Fassung: „gleiches gilt, wenn eine Ersatzzeit nach dem 1. Januar 1924 nach § 1251 Abs. 1 Nr. 1 zurückgelegt ist." 2. § 1 Nr. 2 erhält folgende Fassung: ,2. Dem § 1251 wird folgender Absatz 3 angefügt: „ (3) Ersatzzeiten nach Absatz 1 Nr. 1 werden auch dann angerechnet, wenn die rentenversicherungspflichtige Beschäftigung oder Tätigkeit nach Ablauf von zwei Jahren nach Beendigung der Ersatzzeit aufgenommen worden ist." ' 3. § 1 Nr. 3 erhält folgende Fassung: ,3. Dem § 1251 wird folgender Absatz 4 angefügt: „ (4) Ersatzzeiten nach Absatz 1 Nr. 1 gelten bei Anwendung der Absätze 2 und 3 sowie der §§ 1233, 1259 und 1260 als Zeiten, in denen Beiträge für leine rentenversicherungspflichtige Beschäftigung oder Tätigkeit entrichtet worden sind." 1236 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 28. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Mai 1962 4. In § 2 Nr. 1 erhält der anzufügende Halbsatz folgende Fassung: „gleiches gilt, wenn eine Ersatzzeit nach dem 1. Januar 1924 nach § 28 Absatz 1 Nr. 1 zurückgelegt ist." 5. § 2 Nr. 2 erhält folgende Fassung: ,2. Dem § 28 wird folgender Absatz 3 angefügt: „(3) Ersatzzeiten nach Absatz 1 Nr. 1 werden auch dann angerechnet, wenn die rentenversicherungspflichtige Beschäftigung oder Tätigkeit nach Ablauf von zwei Jahren nach Beendigung der Ersatzzeit aufgenommen worden ist." ' 6. § 2 Nr. 3 erhält folgende Fassung: ,3. Dem § 28 wird folgender Absatz 4 angefügt: „,(4) Ersatzzeiten nach Absatz 1 Nr. 1 gelten bei Anwendung der Absätze 2 und 3 sowie der §§ 10, 36 und 37 als Zeiten, in denen Beiträge für eine rentenversicherungspflichtige Beschäftigung oder Tätigkeit entrichtet worden sind." ' 7. In § 3 Nr. 1 erhält der anzufügende Halbsatz folgende Fassung: „gleiches gilt, wenn eine Ersatzzeit nach dem 1. Januar 1924 nach § 51 Nr. 1 zurückgelegt ist." 8. § 3 Nr. 2 erhält folgende Fassung: ,2. In § 50 wird hinter Absatz 3 folgender Absatz 3 a eingefügt: „ (3 a) Ersatzzeiten nach § 5,1 Nr. 1 werden werden auch dann angerechnet, wenn die knappschaftlich versicherungspflichtige Beschäftigung oder Tätigkeit nach Ablauf von zwei Jahren nach Beendigung der Ersatzzeit aufgenommen worden ist." ' 9. § 3 Nr. 3 erhält folgende Fassung: ,3. In § 50 wird hinter Absatz 3 a folgender Absatz 3 b eingefügt: „ (3 b) Ersatzzeiten nach § 51 Nr. 1 gelten bei Anwendung der Absätze 3 und 3 a sowie der §§ 33, 56 und 58 als Zeiten, in denen Beiträge für eine knappschaftlich versicherungspflichtige Beschäftigung oder Tätigkeit entrichtet worden sind." ' Bonn, den 8. Mai 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 18 Umdruck 97 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zu Nr. 2 des Antrages des Ausschusses für Sozialpolitik zum von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Gleichstellung der Wehrpflichtigen und der ehemaligen Wehrpflichtigen in der sozialen Rentenversicherung (Drucksachen IV/122, IV/289, zu IV/289). Der Bundestag wolle beschließen: Für den Fall der Ablehnung der Drucksache IV/122 wird dem vom Ausschuß für Sozialpolitik vorgelegten Entschließungsantrag auf Drucksache IV/289 folgender Absatz angefügt: „Die Bundesregierung hat über das Ergebnis der Prüfung dem Bundestag bis zum 30. September 1962 zu berichten." Bonn, den 8. Mai 1962 Ollenhauer und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Dollinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Einige Bemerkungen zu den Ausführungen des Herrn Kollegen Leber! Herr Kollege Leber hat von neuen Baumethoden gesprochen. Ich glaube, daß in den Nachkriegsjahren mancher Forschungsauftrag erteilt worden ist und auch auf Grund der laufenden Mittel erteilt dist. Manche gute Forschung wurde entwickelt und manche schlechte — das wird im Leben immer so sein, also auch im Bau —, und manches Bundesgeld und manches Landesgeld ist leider für Forschungen ausgegeben worden, die sich nicht als realisierbar erwiesen haben. Ich glaube aber, wir sollten hier doch eines feststellen: daß die Intelligenz der deutschen Techniker, die Intelligenz der deutschen Unternehmer und die der deutschen Bauarbeiter nicht gerade so rückständig ist, wie man nach Ihren Ausführungen, Herr Kollege, meinen könnte.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Zurufe von der SPD.)

    Ich möchte weiter sagen, was Herr Professor Erhard schon herausgestellt hat: daß ja der Anteil des Bundes an den Ausgaben des Hochbaues mit 1,9 Milliarden DM von 39,5 Milliarden DM sehr gering ist. Herr Kollege Leber, ich hatte den Eindruck, daß Sie bei den Verwaltungsbauten dies Bundes, wo Sie so viel im Bogen herumgeredet haben —,

    (Heiterkeit bei dier CDU/CSU)

    etwas ganz Bestimmtes meinten und es nicht aussprechen wollten. Vielleicht waren es doch die Verteidigungsbauten, die Sie damit beanstanden wollten. Denn die übrigen 600 Millionen DM sind ja kaum ein nennenswerter Betrag, um den zu diskutieren es sich bei diesem Bauvolumen überhaupt lohnt.


Rede von Georg Leber
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Kollege Dollinger, sind Sie mit mir in folgendem Punkt gleicher Auffassung? Sie sagen „Verteidigung" ; ich meine nicht „Verteidigung" ; denn Verteidigungsbau ist in der Regel Tiefbau. Aber wenn Sie schon „Verteidigung" sagen, möchte ich Sie fragen, ob Sie mit mir der Meinung sind, daß man, wenn man verlangt, daß ein industrielles Unternehmen den Bau einer Kantine oder eines Aufenthaltsraumes für die Beschäftigten zurückstellt, nicht ebenso verlangen kann, daß der Bau eines Aufenthaltsraumes oder einer Kantine für Bundeswehrangehörige zurückgestellt wird.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Dollinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Leber, ich will Ihnen gern antworten. Das steht in unserem Entwurf drin. Wir wollen nur die notwendigen Bauten der Bundeswehr.
    Aber ich darf hier doch noch etwas zu den Aufträgen der öffentlichen Hand sagen. Sie haben hier sehr stark an den Bund appelliert unter Hinweis auf die 1,9 Milliarden DM. Ich glaube, Herr Leber, es wäre gut, wenn wir alle, die wir hier im Bundestag sitzen, zu Hause, in unseren Landesparteien, dafür sorgten, daß die Länder wenigstens so viel tun wie der Bund.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Dazu müßte dann aber auch gehören, daß man die ständigen Forderungen, die gerade von der Opposition erhoben werden — mehr Schulen, mehr Krankenhäuser, mehr Wohnungen, immer mehr Geld für diese Zwecke, selbst dann noch, meine Damen und Herren, wenn kein einziger freier Bauarbeiter mehr zu finden ist — und die doch letzten Endes gar nicht realisierbar sind, die aber einem ganz klaren politischen Ziel dienen, jetzt auch einmal etwas zurückstellt.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Herr Leber, Sie haben sich Sorgen gemacht, wir könnten dem mittelständischen Unternehmer seine Vollbeschäftigung nehmen. Das wollen wir nicht.

    (Abg. Leber: Sie tun's!)

    — Ja, Herr Leber, über die Frage, durch was der Mittelstand, durch was der mittelständische Unternehmer am stärksten bedroht ist, kann man diskutieren. Ich glaube, es gibt im Baubereich Faktoren, die den mittelständischen Unternehmer in seiner Existenz stärker bedrohen als unser Gesetzentwurf.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich glaube auch, wir sollten nicht „gesperrt" mit „gekürzt" gleichsetzen, wir sollten nicht gesperrte und gekürzte Mittel gleichsetzen. Das ist falsch. Sie wissen ganz genau, daß diese Mittel wieder freigegeben werden können. Ich stimme Ihnen sogar zu: wenn sich herausstellt, daß beim Straßenbau Kapazitäten frei sind, dann kann die Sperre hier beseitigt werden, ja, sie muß dann sogar beseitigt werden.



    Dr. Dollinger
    Nun zu Ihren Gedanken zum Entwurf. Verfassungsrechtliche Bedenken! Nun, es gibt fast keinen Gesetzentwurf mehr, gegen den nicht irgend jemand verfassungsrechtliche Bedenken äußert. Das ist bekannt.

    (Zuruf von der SPD.)

    Aber Sie haben dann etwas gesagt, was mich doch etwas, ich muß sagen, traurig gestimmt hat. Sie haben gesagt, daß mit diesem Gesetzentwurf eigentlich der Korruption Tür und Tor geöffnet werde.

    (Zuruf des Abg. Leber.)

    — Verzeihen Sie, Herr Leber, lesen Sie doch bitte einmal nach, wer hier nach unserem Entwurf Anträge stellen muß. Vielleicht darf ich es einmal vorlesen. § 2 lautet:

    (1) Die für die Wirtschaft zuständige oberste

    Landesbehörde kann auf Antrag des Bauherrn
    Ausnahmen vom Verbot des § 1 zulassen, wenn
    1. ...
    — das kann ich weglassen; das ist im Grunde genommen eine Frage, die Brandschäden betrifft —
    2. ...
    3. die Errichtung oder Änderung des Gebäudes im öffentlichen Interesse erforderlich ist, um einem empfindlichen örtlichen Mangel an Räumen
    a) für Zwecke der Seelsorge,
    b) für den Unterricht an öffentlichen oder staatlich anerkannten, Schulen,
    c) zur Pflege der Leibesübungen abzuhelfen . . .
    Herr Leber, Sie werden doch nicht im Ernst behaupten wollen, daß die Kreise, die hier antragsberechtigt sein sollen, der Korruption dienen wollen. Im übrigen möchte ich auch davon ausgehen, daß die Beamtenschaft in Deutschland nicht so schlecht ist, wie man nach Ihren Ausführungen meinen könnte.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU.)

    Wenn Sie hier auf der einen Seite sagen, es sei die Gefahr der Korruption gegeben, oder auf den Ermessensspielraum der Verwaltung verweisen und auf der anderen Seite fordern, daß wir für die Ballungsräume Sonderregelungen treffen, so muß ich Ihnen entgegenhalten, daß Sie damit im Grunde genommen einen noch viel größeren Ermessensspielraum schaffen wollen, als unser Gesetzentwurf ihn vorsieht.
    Ich ,gebe Ihnen recht: man muß versuchen, in den Räumen ohne Vollbeschäftigung — nehmen wir das Zonenrandgebiet, nehmen wir die Notstandsgebiete
    — das Bauen nicht zu verbieten. Darin bin ich mit Ihnen völlig einig. Aber wenn wir das wollen, müssen wir in irgendeiner Form wieder einen Ermessensspielraum schaffen. Und bei einem solchen Ermessensspielraum ergeben sich dann sicher die Gefahren, die Sie jetzt bereits auf Grund des § 2 unseres Entwurfs für jene Bereiche für möglich halten, die ich hier vorgelesen habe.
    Ich möchte abschließend sagen: Selbstverständlich kann man einen solchen Entwurf kritisieren. Man kann sagen, ein Verbot passe nicht ins Wirtschaftssystem, es sei zuviel oder zuwenig. Seien wir doch bitte ehrlich, meine Damen unid Herren: wenn wir die jetzige Lage, wenn wir Angebot unid Nachfrage wieder in Ordnung bringen wollen, müssen wir auf der Nachfrageseite für Bauleistungen irgend jemandem wehe tun. Das ist nun einmal keine populäre Sache; aber wenn wir das nicht tun, werden wir einfach nichts erreichen können.
    Herr Leber, Sie haben viel Kritik geübt. Sie haben aber auch gesagt, daß Sie mitarbeiten wollten. Das freut uns. Ihre Kritik ist aber wohl doch manchmal etwas zu weit gegangen. Sie war nicht gerade konstruktiv. Sie haben nur kritisiert. Sie haben gesagt, Sie stellen keinen Antrag; Sie haben aber der Regierung und uns vorgeworfen, wir hätten nichts getan. Jetzt, da wir etwas tun, sind wieder Fehler vorhanden. Ich hoffe, daß es Ihnen möglich sein wird, die Fehler, die der Entwurf noch hat, beseitigen zu helfen.

    (Beifall Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Bleiß. Meine Damen und Herren, ich wollte mich in wenigen Sätzen mit den Ausführungen von Herrn Staatssekretär Seiermann auseinandersetzen. Herr Staatssekretär Seiermann, Sie haben den Schnellbrief des Bundesverkehrsministeriums verteidigt. Das war Ihre Pflicht. Auch Sie sind ja an die Kabinettsbeschlüsse gebunden. Ich möchte gar keine Kritik an Ihrer Verteidigung üben, möchte aber doch folgendes feststellen. Die bisherigen Ausführungen des Herrn Bundesverkehrsministers dekken sich mit dem Inhalt des Schnellbriefs keineswegs. Immer dann, wenn wir uns im Ausschuß mit der Straßenbaupolitik befaßt haben, hat Herr Minister Seebohm drei Thesen herausgestellt. Die erste These war, daß man mehr Mittel für den Straßenbau brauche. Der Schnellbrief unid der Beschluß der Mehrheit dieses Hauses handeln dem entgegen. Die zweite These, die er deutlich herausgestellt hat, war, .daß wir keine Preiserhöhungen und keine Kostensteigerungen im Straßenbau haben. Als drittes hat er herausgestellt, daß im Straßenbau noch freie Kapazitäten vorhanden sind, so daß alle Überlegungen, die mit einer konjunkturpolitischen Überhitzung zusammenhingen, für den Straßenbau einfach nicht in Betracht kommen. Wenn wir diese Argumente würdigen, müssen wir feststellen, daß der Schnellbrief unid die Beschlüsse, die hier gefaßt worden sind, mit konjunkturpolitischen Erwägungen überhaupt nichts zu tun haben. Nach meiner Meinung scheinen für den Straßenbau rein fiskalische, finanzpolitische Überlegungen das Entscheidende zu sein. Wie ist aber die Situation nach dem Schnellbrief? Dia sieht eis nun leider etwas ernster aus, Herr Staatssekretär, als Sie es dargestellt haben. Es heißt nämlich in dem Schnellbrief: Dr. BleiB Der Vergabe von Aufträgen über 1 Million DM werde ich ab 4. Mai 1962 nicht mehr zustimmen. Da haben wir also einen totalen Stopp. Für Vergaben bis zu 1 Million DM, die in Ihrer Zuständigkeit liegen, — d. h. in der Zuständigkeit der Länder — bitte ich ab 10. Mai 1962 Abstand zu nehmen. Auch da haben wir also einen totalen Stopp ohne Fristen und Termine. Dann heißt es weiter: Von dieser Vergabesperre ausgenommen bleiben nur drei Bauvorhaben, einmal die Behebung von Frostschäden, zweitens kleinere Ausbauarbeiten an den Fahrbahndecken und schließlich Flußund Talbrücken. Aber auch in diesen drei Ausnahmefällen soll eine Vergabe nur bei vorheriger Zustimmung des Bundesverkehrsministers erfolgen. Das bedeutet — und so weit sind wir nun leider wieder im Straßenbau gekommen —, daß man einen Frostschaden nur beheben darf, wenn vorher die Zustimmung des Bundesverkehrsministers erfolgt ist. Ich bin der Meinung, daß hier das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Wenn man diesen Schnellbrief wörtlich nimmt — und man ist gezwungen, ihn wörtlich zu nehmen, weil er ja ein Verbot enthält —, bedeutet das nach meiner Meinung eine völlige Umkehr in der Straßenbaupolitik der Bundesregierung. Bisher war man der Meinung, man müßte laufend mehr Mittel für den Straßenbau aufwenden. Hieraus ergibt sich deutlich, daß in Zukunft weniger Mittel für den Straßenbau aufgewandt werden sollen. Ich sehe in dieser Maßnahme, die hier eingeleitet ist, eine Aushöhlung der bisherigen Zweckbindung, die wir für den Straßenbau jedenfalls zu einem erheblichen Teil in Anspruch nehmen konnten. Ich sehe darin eine außerordentliche Gefahr für die Verkehrssicherheit und für den Straßenbau. Ich möchte darum bitten, bei den Verhandlungen im Ausschuß noch einmal klarzustellen, daß man von einer Überhitzung auf dem Straßenbausektor einfach nicht sprechen kann, sondern daß es sich hier um rein fiskalische Maßnahmen handelt. Meine Damen und Herren, daraus ergibt sich nach unserer Auffassung zwangsläufig die Alternative: wenn dieser Schnellbrief und diese Maßnahmen durchgeführt werden, wollen Sie in der Zukunft eben weniger Straßen bauen. Wir sind der Meinung, daß mehr und bessere Straßen gebaut werden müssen. Das scheint uns eine klare Alternative zu sein. Deswegen werden wir in der zweiten Lesung der Gesetzentwürfe erneut den Antrag stellen, die Beschlüsse zu § 8 des Haushaltsgesetzes, soweit sie den Straßenbau betreffen, auf jeden Fall rückgängig zu machen. Wir halten diesen Beschluß für außerordentlich gefährlich und wir halten ihn für falsch. Ich fühlte mich verpflichtet, diese Ausführungen in Zusammenhang mit dem Schnellbrief zu machen. Das Wort hat der Abgeordnete Baier. Herr Präsident! I Meine Damen und Herren! Ich möchte namens meiner Fraktion nur noch wenige Worte zu dem Antrag der FDP betreffend § 7 b sagen. Im Zusammenhang mit der Einführung der Baudämpfungsmaßnahmen ist natürlich auch eine Überprüfung aller bisherigen steuerlichen Anreize — und dazu gehört wesentlich auch der § 7 b des Einkommensteuergesetzes — notwendig. Aber ich glaube; wir müssen diese Frage sehr sorgfältig und nicht ad hoc lösen. Deshalb haben wir, um diese Baukonjunktur in den Griff zu bekommen, als Sofortmaßnahme den § 8 im Haushaltsgesetz mit der 20 %igen Sperrung vorgesehen. Deswegen haben wir unseren Antrag zum Bauverbotsgesetz eingebracht. Auf weite Sicht gesehen sind wir der Meinung, daß eine Überprüfung der Steuergesetze notwendig ist. Aber dazu gehört, daß wir uns auch mit der Gesamtproblematik der Wohnungsbaufinanzierung in der Zukunft werden befassen müssen. Denn entweder können Sie den Wohnungsbau nur aus Darlehensmitteln des Staates und mit Zuschüssen des Staates finanzieren, oder Sie verweisen den Wohnungsbau auf den Kapitalmarkt; aber auch dann ist es notwendig, ihm gewisse Anreize zu geben. Ich glaube, hier sind wir auch mit der SPD einig, daß der Wohnungsbau in Zukunft vom Kapitalmarkt her stark mit gespeist werden soll. Diese Gesamtproblematik muß bei der Behandlung des § 7 b zweifellos beachtet werden; denn er spielt im Wohnungsbau eine wesentliche Rolle. Wir sind der Meinung, daß nach der Überweisung des FDP-Antrages an die beiden Ausschüsse, der wir zustimmen, die Gelegenheit zu einer solchen Erörterung mal zur Prüfung geboten sein wird, ob und inwieweit Auswüchse, die da und dort vorhanden sein mögen, beschnitten werden können. Das Wort hat der Abgeordnete Ritzel. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Da die drei Anträge, die hier zur Debatte stehen, leider mit keinem Satz auf das Problem des Straßenbaus eingehen, können bei der Ausschußberatung dieser Anträge daran auch keine Änderungen vorgenommen werden. Das Entscheidende ist, was hier in der Debatte heute schon erwähnt wurde, der § 8 des Haushaltsgesetzes. Hier liegt nun ein merkwürdiges, fast eigenartiges Zusammentreffen vor. Auf der einen Seite handelt es sich in § 8 des Haushaltsgesetzes um eine Maßnahme, die aus rein fiskalischen Gründen erfolgt ist. In dem gleichen Zusammenhang werden Maßnahmen erörtert, die, wenn der § 8 im Straßenbau so angewandt wird, wie es der Bundesverkehrsminister in seinem Schnellbrief angekündigt hat, verkehrsfeindlich und zugleich — das wollen Sie, wir wollen es in bezug auf den Hochbau, aber nicht in bezug auf den Straßenbau — konjunkturdämpfend wirken. Es ist ein eigenartiges Zusammentreffen, daß diese beiden völlig verschiedenen Gegenstände in ein und demselben Atem ein und derselben Betrachtung unterzogen werden müssen. Ritzel Herr Kollege Dr. Dollinger hat vorhin gemeint, wenn es sich als richtig erweise, daß im Straßenbau die Kapazität ausreiche und dort keine Überhitzung vorhanden sei, könne man darüber reden, den Straßenbau fortzuführen. Herr Dr. Bleiß hat darauf hingewiesen, daß kein anderer als der Bundesverkehrsminister — der heute leider nicht da ist — erklärt hat, daß im Straßenbau in der Tat keine Überhitzung vorhanden sei. Das wissen wir im wesentlichen wohl aber auch alle selber. Ich habe nun einmal versucht, diesen Schnellbrief in die Praxis zu übersetzen. Zunächst einmal erinnere ich an das, was ich bei der Beratung des Etats gesagt habe: Schon ohne einen § 8, wie er jetzt im Augenblick mit zur Kritik steht, ist 'der erste Vierjahresplan in diesem Jahr bis zum 31. Dezember im Straßenbau nicht im vollen Umfang durchzuführen. Es bleibt ein Rest, der in den Zeitraum ides zweiten Vierjahresplans übergeht. Auch ohne den § 8 ist der zweite Vierjahresplan wegen der Belastung mit Resten des ersten Vierteljahresplans nicht durchzuführen. Und nun kommt die Anwendung dieses § 8! Es ist eine erstaunliche Tatsache, daß, obwohl (in § 8 gesagt wind: „Der Bundesminister der Finanzen kann im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Wirtschaft Befreiungen von dieser Sperre zulassen", der Bundesverkehrsminister den § 8 ohne weiteres auf sich bezieht und nichts unternimmt und nichts unternommen hat, um die notwendigen Freigaben für die Durchführung des geplanten Straßenbaues zu erwirken. Es ist merkwürdig, daß bei dier Etatberatung erklärt wurde — auch von dem. Bundesverkehrsminister —, die Straßenbauverwaltungen der Länder seien mit größeren Vollmachten ausgestattet worden, und jetzt festzustellen ist, daß der Bundesverkehrsminister bis herab zu der Reparatur von Winterstraßenschäden eingeschaltet werden will. Das sind Dinge, die der deutsche Straßenverkehr einfach nicht verträgt. Nun, ich sagte Ihnen soeben, ich versuche, die Dinge einmal in die Praxis zu übersetzen .Namentlich aus diesem Grunde habe ich mich Ende April an den Herrn hessischen Minister für Wirtschaft und Verkehr gewandt. Hören Sie bitte aus dem Antwortschreiben (des Herrn hessischen Ministers für Wirtschaft und Verkehr, dessen diesbezügliche Stellen ich dem Herrn Bundesverkehrsminister schon mitgeteilt habe, welche Wirkung diese Sperrmaßnahme auf ein Gebiet wie (das Land Hessen hat. Der hessische Minister schreibt mir: Der Anteil des Landes Hessen an den diesjährigen Haushaltsmitteln des Bundes für die Bundesfernstraßen beträgt 213,5 Millionen DM. Die aus dem Jahre 1961 übertragenen Ausgabereste sind in dieser Zahl nicht enthalten. Nach Absetzung faller nichtvergabeintensiven Anteile wie z. B. für Grunderwerb, Wetterlöhne, Winterlöhne und ähnliches verbleibt ein bauwirksamer Betrag von 175,3 Milionen DM. Hiervon wurden bereits bis zum 15. April 1962 Haushaltsmittel in Höhe von 108,8 Millionen DM vertraglich gebunden. Darüber hinaus wurden Baumaßnahmen im Werte von 40,9 Millionen DM ausgeschrieben. Bezogen auf den bauwirksamen Betrag von 175,3 Milionen DM waren somit am 15. April 1962 Arbeiten im Gesamtbetrag von 108,8 Millionen DM plus 40,9 Millionen DM gleich 149,7 Millionen DM, also 85,4 % von 175,3 Millionen DM ausgeschrieben und zumeist auch vergeben. Lediglich 25,6 Millionen DM gleich 14,6 % sind zur Zeit noch nicht durch Ausschreibungen und Vergaben gebunden. Nun könnte man theoretisch annehmen, es bleibe noch etwas, was gesperrt werden könne. Hören Sie, was der Minister von Hessen dazu sagt: Die letztgenannten Mittel — also diese 14,6 % —werden vorwiegend für die Beseitigung der umfangreichen Frostschäden, Fortführung verschiedener Großbauvorhaben wie z. B. des Südmain-Schnellweges, des Rhein-Main-Schnellweges und der Umgehungsstraße Bad König, und für Zuschüsse an Gemeinden und Kreise dringend benötigt. Eine Sperrung von Haushaltsmitteln kann bei den an sich schon knappen Mittelzuweisungen für den Ausbau der Bundesstraßen und den besonderen verkehrlichen Erfordernissen in Hessen keinesfalls verantwortet werden. Ich behaupte nicht, daß die Dinge in anderen Ländern günstiger liegen; aber ich behaupte, daß es einfach nicht vertretbar und daß es unverantwortlich ist, den Straßenbauhaushalt ohne Rücksicht auf die Tatsache, daß hier keine Konjunkturdämpfung notwendig ist, aus fiskalischen Gründen, was auch nicht unbedingt notwendig gewesen wäre, in dieser Weise zu mißhandeln, wie es praktisch geschieht. Ich bin überzeugt davon, daß draußen in unserem Volk dafür kein Verständnis besteht. Meine Herren und Damen! Ich möchte nur ein paar Worte zu dem vorhin hier umstritten gewesenen § 8 des Haushaltsgesetzes sagen. Als mein Kollege Leber vorhin über die Auswirkungen des § 8 sprach und sagte, daß damit auch der soziale Wohnungsbau gedrosselt werde, machte sich in der Mitte Unruhe und Widerspruch bemerkbar. Kurz zuvor sagte Herr Dr. Imle: § 8 des Haushaltsgesetzes war die erste Maßnahme zur Dämpfung der Baukonjunktur. Er meinte — und ich glaube, das steht wörtlich so im Protokoll —, die 20%ige Sperre wirke sich auf den ganzen Wohnungsbau aus. Ich habe noch keinen Widerspruch dagegen von ihm gehört. Nun meinen wir, daß die Gelder für den sozialen Wohnungsbau gerade nicht gedrosselt werden sollten. Sie wissen, daß in derselben Vorlage noch ein § 19 enthalten ist. Nach dieser Bestimmung wird der Bundesminister die Gelder für den sozialen Wohnungsbau nicht mehr bis zum Jahresende verteilen Frau Berger-Heise müssen, sondern es bleibt ihm überlassen. Das ist eine weitere Behinderung des sozialen Wohnungsbaus. Wir sind der Meinung, daß die Maßnahmen, über die heute hier debattiert wurde, die notwendigen Dämpfungsmaßnahmen im Baugewerbe, im Baugeschehen doch auch zu einem Teil der besseren Förderung des Wohnungsbaus dienen sollen. Es wäre also nur logisch, wenn Sie sich noch einmal überlegten, ob dieser § 8, den Sie am 12. April verabschiedet haben, noch seine Berechtigung hat. Ich gebe Ihnen — und die Herren, die vorhin Herrn Leber widersprochen haben, mögen das noch einmal berücksichtigen — zu bedenken, daß wir schließlich mit dieser Außerkraftsetzung des § 19 beschlossen haben, daß für eine lange Zeit, wahrscheinlich für das ganze Frühjahr, die Baumaßnahmen im sozialen Wohnungsbau weitgehend gedämpft werden, und gerade das wollten Sie doch wohl nicht. Wir werden einen Antrag stellen! — Sie entsinnen sich vielleicht, Herr Dr. Czaja; Sie haben ja selbst mit abgestimmt. — Sie haben nicht mit abgestimmt? Wie vorsichtig! Sie entsinnen sich, daß die SPD-Fraktion damals einen Antrag Umdruck 89 eingebracht hat und daß über Abschnitt 2 getrennt, und zwar namentlich, abgestimmt wurde. Dieser Abschnitt lautete: „Diese Bestimmungen finden auf den öffentlich geförderten Wohnungsbau keine Anwendung." Das Abstimmungsergebnis — Sie können sich noch entsinnen —: 156 SPD-Abgeordnete haben dafür und 233 Abgeordnete der anderen Fraktionen haben dagegen gestimmt. Das Wort hat der Abgeordnete Baier. Baier Deshalb haben wir Widerspruch erhoben. — Nein, bei mir ist das nicht dasselbe. — Das war das Entscheidende. Was nun die tatsächliche Sperrung des Wohnungsbauvolumens in § 8 des Haushaltsgesetzes betrifft, — meine sehr verehrte Kollegin, nun, ich wäre ja eigentlich fein heraus. Sie wissen, ich habe in diesem Fall sogar mit der SPD gestimmt, daß die Sperrung nicht durchgeführt wird. Aber ich darf Ihnen auf der anderen Seite sagen: so schlimm ist es nun wieder nicht. Sämtlicher Wohnungsbau, wo gesetzliche Verpflichtungen vorliegen, wird davon nicht betroffen, ja, die Mittel sind für dieses Haushaltsjahr längst ausgezahlt. Nach den vorliegenden Schätzungen werden in diesem Jahr höchstens 8 Millionen DM an Wohnungsbaumitteln von der Sperrung betroffen, die aber von der Regierung jederzeit wieder freigegeben werden können. So ist doch der Sachverhalt, und wir sollten uns hüten, hier der Öffentlichkeit etwas anderes zu erzählen, als es in Wirklichkeit ist. Der § 8 mit der Sperrung — Herr Kollege Ritzel, das möchte ich Ihnen sagen; ich schätze Sie sehr als Haushaltsexperten — ist doch nicht aus fiskalischen Gründen gemacht worden. Sagen Sie mir, was die Sperrung mit der Abdeckung des Bundeshaushalts überhaupt zu tun hat. Das tritt doch dort überhaupt nicht in Erscheinung. Es sind doch lediglich konjunkturpolitische Überlegungen, die dazu geführt haben. (Abg. Dr. Bleiß: Das hat Ihnen doch der Minister selbst widerlegt!)