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    Deutscher Bundestag 123. Sitzung Bonn, den 1. Juli 1960 Inhalt: Abg. Dr. Imle tritt in den Bundestag ein 7107 A Fragestunde (Drucksache 1957) Frage des Abg. Dürr: Beschäftigung ausländischer Praktikanten bei der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn Dr. -Ing. Seebohm, Bundesminister . 7107 B Frage des Abg. Vogt: Festsetzung der Nahverkehrszonen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 7108 A Frage des Abg. Rademacher: Vertretung Deutschlands auf dem VII. Kongreß der IRU Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 7108 B Frage der Abg. Frau Welter (Aachen) : Einordnung der Kindertransporte in das gebührenpflichtige Platzreservierungsverfahren für F- und D-Züge Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 7108 C, D, 7109 A Frau Welter (Aachen) (CDU/CSU) . 7108 D, 7109 A Frage des Abg. Simpfendörfer: Finanzielle Sicherstellung der Opfer des Lauffener Omnibusunglücks Dr. -Ing. Seebohm, Bundesminister 7109 A, C Simpfendörfer (CDU/CSU). . . 7109 B Frage des Abg. Wittrock: Regelung zum Schutz der ausschließlichen Verwendung der Farben rot und gelb für Verkehrsampeln Dr. -Ing. Seebohm, Bundesminister 7109 C, D, 7110 A Wittrock (SPD) . . . . 7109 D, 7110 A Frage des Abg. Büttner: Vorschläge des Ingenieurs Hermann Artz zur besseren Verkehrsabwicklung auf den Autobahnen Dr. -Ing. Seebohm, Bundesminister 7110 B, C Büttner (SPD) . . . . . . . 7110B, C Frage des Abg. Ritzel: Ausbildung der Bewerber für den Flugsicherungsdienst Dr. -Ing. Seebohm, Bundesminister . 7.110 D, 7111 A, B Ritzel (SPD) . . . . . . . . 7111 A, B II Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 123. Sitzung. Bonn, Freitag, den 1. Juli 1960 Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zum Schutze der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz) (Drucksache 1984) Arndgen (CDU/CSU) . . . . . . 7111 C Behrendt (SPD) . . . . . . . . 7112 C Entwurf eines Gesetzes über eine Rentenversicherung der Handwerker (Handwerkerversicherungsgesetz — HVG) (CDU/CSU) (Drucksache 993); Schriftlicher Bericht 'des Ausschusses für Sozialpolitik (Drucksache 1379) — Dritte Beratung — Wieninger (CDU/CSU) 7113 A Büttner (SPD) 7113 C Ruf (CDU/CSU) . . . . . . . 7115 A Dr. Schellenberg (SPD) 7115 B, 7116 A, B, 7117 A Blank, Bundesminister 7115 D Schmücker (CDU/CSU) . 7116B, 7120 A Weber (Georgenau) (FDP) . . . . 7116 C Mischnick (FDP) . . . . . . . . 7117 C Killat (Unterbach) (SPD) . . . . 7118 A Becker (Pirmasens) (CDU/CSU) . 7118 D Lange (Essen) (SPD) 7119 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes, des Körperschaftsteuergesetzes, des Gewerbesteuergesetzes und des Wohnungsbau-Prämiengesetzes (Steueränderungsgesetz 1960) (Drucksache 1811) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksachen 1941, zu 1941) — Zweite und dritte Beratung — Rösing (CDU/CSU) . . . . . . . 7120 B Dr. Miessner (FDP) . . . 7120 C, 7123 C, 7126B, 7129A, 7137D, 7140B Frau Beyer (Frankfurt) (SPD) . . . 7121 D Krammig (CDU/CSU) . . . 7123 A, 7124 D, 7126A, 7134C, 7139A Etzel, Bundesminister . . 7123 D, 7132 D Dr. Schmidt (Wuppertal) (CDU/CSU) 7124 A Seuffert (SPD) 7124 B, 7125 D, 7132B, 7138B Dr. Atzenroth (FDP) . . 7124 D, 7129 D, 7132 A, 3134 A, D, 7139 A Bausch (CDU/CSU) . . . . . . . 7125 B Eberhard (FDP) . . . 7126 C, 3127 A, D Dr. Dollinger (CDU/CSU) . . . . 7126 D, 7128 C, 7131 B Dr. Harm (SPD) . . . . . . . . 7128 A Dr. Dr. h. c. Dresbach (CDU/CSU) . 7133 B Dr. Willeke (CDU/CSU) 7134 B Kurlbaum (SPD) . . . . 7135 B, 7139 D Dr. Eckhardt (CDU/CSU) 7136 D Dr. Seffrin (CDU/CSU) s 7138 C Dr. Becker (Mönchen-Gladbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7139 B Einspruch des Bundesrates gegen das am 29. Juni 1960 vom Bundestag verabschiedete Gesetz zur Reinhaltung der Bundeswasserstraßen (WStrRG) . . 7124 C 7127 B Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Milch- und Fettgesetzes (Abg. Bauknecht, Bauer [Wasserburg], Struve, Dr. Krone und Fraktion der CDU/CSU, Walter, Dr. Mende und Fraktion der FDP, Logemann, Schneider [Bremerhaven] und Fraktion der DP) (Drucksache 1928) ; Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache 1945) — Zweite und dritte Beratung — Kriedemann (SPD) . . . . . . . 7140 D Anträge zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gem. §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes (DP, FDP und Fraktionen der DP, CDU/CSU); Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache 1911, Umdrucke 492, 497, 494) Schwarz, Bundesminister 7141 D Kriedemann (SPD) . . 7141 C, 7146 A Dr. Siemer (CDU/ CSU) 7144 B Rösing (CDU/CSU) 7146 A Mauk (FDP) 7147 B Bauknecht (CDU/CSU) 7147 D Entwurf eines Gesetzes über die Vereinbarung vom 30. Juni 1958 mit der Regierung des Königreichs der Niederlande über Gastarbeitnehmer (Drucksache 1741); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 1948) — Zweite und dritte Beratung — 7148 D Entwurf eines Gesetzes über die Vereinbarung vom 4. Dezember 1957 mit der Regierung des Großherzogtums Luxemburg über den Austausch von Gastarbeitnehmern (Drucksache 1742); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 1949) — Zweite und dritte Beratung — 7149 B Entwurf eines Gesetzes über die Durchführung von Statistiken der Bautätigkeit (BauStatGes) (Drucksache 1491) ; Schriftlicher Bericht des Wohnungsausschusses (Drucksache 1946) — Zweite und dritte Beratung — 7149 C Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 123. Sitzung. Bonn, Freitag, den 1. Juli 1960 III Entwurf eines Gesetzes über die Zuständigkeit auf dem Gebiet des Rechts des öffentlichen Dienstes (Drucksache 1080); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Inneres (Drucksache 1955) — Zweite und dritte Beratung — 7149 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Internationalen Weizen-Übereinkommen 1959 (Drucksache 1833); Mündlicher Bericht des Außenhandelsausschusses (Drucksache 1942) — Zweite und dritte Beratung — Bading (SPD) 7150 A Entwurf eines Gesetzes zur vorläufigen Änderung des Gaststättengesetzes (CDU/ CSU) (Drucksache 1692) ; Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksache 1950) — Zweite und dritte Beratung — 7150 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 30. Mai 1958 mit dem Königreich der Niederlande über die Zusammenlegung der Grenzabfertigung (Drucksache 1622) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache 1953) -- Zweite und dritte Beratung — . . . . . . . . . 7151 A Entschließungsantrag der Fraktion der DP zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1959; hier: Einzelplan 12; Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache 1944, Umdruck 329 [neu]) 7151 B Anträge der Fraktion der CDU/CSU und der Fraktion der SPD zur Großen Anfrage der Fraktion der SPD betr. Abkommen zwischen Bund und Ländern über Fragen der Kulturpolitik; Schriftlicher Bericht des Kulturpolit. Ausschusses (Drucksache 1954, Umdrucke 468, 469) Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 7151 C Antrag des Bundesministers für Finanzen betr. Zustimmung zur Überlassung junger Anteile an wirtschaftlichen Unternehmen an andere Bezieher als den Bund, hier: Überlassung neuer Anteile der Nassauischen Siedlungsgesellschaft mbH an das Land Hessen und die Hessische Landesbank (Drucksache 1921) 7151 D Ubersicht 13 des Rechtsausschusses über Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 1890) und Ubersicht 14 des Rechtsausschusses über Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 1952) 7152 A Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (FDP) (Drucksache 1798) — Erste Beratung — Dr. Atzenroth (FDP) 7152 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Drucksache 1901) —Erste Beratung — 7152 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Durchführung einer Repräsentativstatistik der Bevölkerung und des Erwerbslebens (Mikrozensus) (Drucksache 1925) — Erste Beratung — 7152 C Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsrates der Lastenausgleichsbank (Drucksache 1966) 7152 C Wahl von Mitgliedern des Kontrollausschusses beim Bundesausgleichsamt . 7 152 D Nächste Sitzung 7152 D Anlagen . . . . 7153 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 123. Sitzung. Bonn, Freitag, den 1. Juli 1960 7107 123. Sitzung Bonn, den 1. Juli 1960 Stenographischer Bericht Beginn: 9.04 Uhr.
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Graf Adelmann 2. 7. Dr. Becker (Hersfeld) 2. 7. Benda 2. 7. Bergmann* 2. 7. Berkhan* 2. 7. Birkelbach* 2. 7. Dr. Birrenbach* 2. 7. Dr. Böhm 2. 7. Frau Brauksiepe 2. 7. Brüns 2. 7. Dr. Burgbacher* 2. 7. Corterier 2. 7. Dr. Dahlgrün 2. 7. Dr. Deist* 2. 7. Deringer* 2. 7. Dewald 1. 7. Dopatka 2. 7. Döring (Düsseldorf) 1. 7. Dröscher 2. 7. Eilers (Oldenburg) 2. 7. Eisenmann 2. 7. Engelbrecht-Greve* 2. 7. Frau Engländer 2. 7. Even (Köln) 2. 7. Frenzel 1. 7. Dr. Friedensburg* 2. 7. Dr. Furler* 2. 7. Geiger (München)* 2. 7. Dr. Greve 2. 7. Hahn* 2. 7. Dr. von Haniel-Niethammer 2. 7. Dr. Graf Henckel 2. 7. Holla 2. 7. Illerhaus* 2. 7. Jahn (Frankfurt) 2. 7. Kalbitzer* 2. 7. Frau Klemmert 2. 7. Koenen (Lippstadt) 2. 7. Dr. Kopf* 2. 7. Dr. Kreyssig* 2. 7. Kühlthau 2. 7. Lenz (Brühl)* 2. 7. Dr. Lindenberg* 2. 7. Lücker (München)* 2. 7. Frau Dr. Dr. h. c. Lüders 2. 7. Maier (Freiburg) 2. 7. Margulies* 2. 7. Metzger* 2. 7. Müller-Hermann* 2. 7. Neuburger 2. 7. Odenthal* 2. 7. Dr. Philipp* 2. 7. Dr. Preusker 2. 7. Frau Dr. Probst* 2. 7. Rademacher 2. 7. Rasch 2. 7. * für die Teilnahme an der Tagung des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Reitz 1. 7. Richarts* 2. 7. Sander 2. 7. Scheel* 2. 7. Scheppmann 1. 7. Dr. Schild* 2. 7. Dr. Schmidt (Gellersen) 2. 7. Schmidt (Hamburg) 2. 7. Dr. Schneider (Saarbrücken) 20. 7. Schultz 2. 7. Schüttler 2. 7. Siebel 1. 7. Stahl. 2. 7. Dr. Starke* 2. 7. Storchs 2. 7. Sträter* 2. 7. Frau Strobel* 2. 7. Walter 2. 7. Frau Dr. h. c. Weber (Essen) 2. 7. Weinkamm* 2. 7. Frau Wessel 2. 7. Dr. Zimmermann 8. 7. Anlage 2 Erklärung gemäß § 59 der Geschäftsordnung zur Abstimmung. Bei der Abstimmung über den Einspruch des Bundesrates gegen das Gesetz zur Reinhaltung der Bundeswasserstraßen (WStrRG) gemäß Artikel 77, Absatz III des Grundgesetzes, haben wir aus verfassungspolitischen Gründen mit „nein" gestimmt, das heißt, der Zurückweisung des Einspruches des Bundesrates widersprochen. Bonn, den 1. Juli 1960. Dr. Jaeger Dr. Gleissner Frau Geisendörfer Kramel Dr. Winter Frau Dr. Kuchtner Unertl Dr. Kempfler Anlage 3 Schriftliche Erklärung der CDU/CSU-Fraktion zur Abstimmung über den Antrag des Ausschusses für Kulturpolitik und Publizistik betreffend Abkommen zwischen Bund und Ländern über Fragen der Kulturpolitik (Drucksache 1954, Umdrucke 468, 469). Die CDU/CSU-Fraktion begrüßt es, daß der Antrag Drucksache 1954 nicht nur vom Ausschuß für Kulturpolitik und Publizistik einstimmig angenommen wurde, sondern in der vorliegenden Fassung auch die Zustimmung des Haushaltsausschusses fand. 7154 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 123. Sitzung. Bonn, Freitag, den 1. Juli 1960 Die CDU/CSU-Fraktion ist der Meinung, daß mit der Anpassung unseres gesamten Schul- und Bildungswesens an die Erfordernisse unserer Zeit, die in allen Bereichen epochale Wandlungen erfahren hat und ständig weiter erfährt, keine Zeit mehr verloren werden darf. Sie richtet deshalb den dringenden Appell an alle Verantworlichen in Bund und Ländern, zu handeln. Der im Jahre 1933 verstorbene Professor Dr. Karl Becker, der bedeutende preußische Kultusminister in der Zeit der Weimarer Republik, sprach einmal als Antwort auf die Frage nach seinem parteipolitischen Standort die Worte: „Ich gehöre zur Partei der Bildung." So sehr auch politische Machtverhältnisse in der Kulturpolitik eine entscheidende Rolle spielen, heute kommt es nach Meinung der CDU/CSU-Fraktion vor allem darauf an, die „Partei der Bildung" stark zu machen, und zwar in dem Sinne, daß Bund und Länder sich ernstlich und verantwortungsbewußt bemühen, über die Abgrenzung der Aufgaben der deutschen Kulturpolitik möglichst bald eine Einigung zu finden. Nur dann kann das große und für die Zukunft unseres Volkes bedeutungsvolle Werk der grundlegenden Reform unseres Bildungswesens hoffnungsvoll begonnen und erfolgreich vollendet werden. Anlage 4 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Lohmar für die Fraktion der SPD zur Abstimmung über den Antrag des Aus- schusses für Kulturpolitik und Publizistik betreffend Abkommen zwischen Bund und Ländern über Fragen der Kulturpolitik (Drucksache 1954, Umdrucke 468, 469). Die sozialdemokratische Bundestagsfraktion hat seit dem 3. Oktober 1958, als der Bundestag die Bundesregierung beauftragte, in Verhandlungen mit den Ländern über die Bewältigung kulturpolitischer Aufgaben einzutreten, wiederholt darauf gedrängt, diese Verhandlungen rasch abzuschließen. Wir halben das zuletzt in der kulturpolitischen Debatte des Bundestages am 12. Februar d. J. getan. Damals wurden von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD Entschließungen eingebracht. Dem Plenum liegt jetzt eine gemeinsam erarbeitete Entschließung vor. Wir stimmen dem darin gefundenen Kompromiß zu, weil wir einen Anstoß geben wollen, die Stagnation in der Kulturpolitik iendlich zu überwinden. Aber selbst wenn alle Forderungen dieser gemeinsamen Entschließung sehr bald verwirklicht würden, ließe sich noch keineswegs sagen, dem Wirtschafts- und Militärwunder der Bundesrepublik sei nun etwa ein kulturpolitisches Wunder zur Seite gestellt worden. Notwendig bleibt nach wie vor eine andere Skala von Prioritäten in der deutschen Politik, und darüber konnten sich die gegenwärtige Mehrheit des Bundestages und die gegenwärtige Opposition bisher nicht verständigen. Wir begrüßen es, daß der Antrag des Ausschusses für Kulturpolitik und Publizistik sich nicht darauf beschränkt, die Frage der Kompetenzen in der Kulturpolitik in den Vordergrund zu stellen, sondern daß energische Anstrengungen des Bundes und der Länder verlangt werden, um einige der dringendsten Notstände beheben zu können. Das Ja zu einer Mitzuständigkeit des Bundes in Fragen der Wissenschaft und Forschung, das in dem Antrag zum Ausdruck kommt, sollte zugleich bedeuten, daß der Bund eine Ausweitung seiner Kompetenzen in darüber hinausgehende, andere Bereiche der Kulturpolitik nicht anstrebt. Unerörtert bleiben muß heute die Frage, ob die zusammenhanglose Wahrnehmung von Aufgaben im Bereich von Wissenschaft und Forschung durch mehrere Bundesministerien ein hinzunehmender Tatbestand bleiben soll oder ab sich nicht eine bessere Organisationsform entwickeln läßt. Die Stellung des Wissenschaftsrates als einer eigenverantwortlichen Institution sollte auf jeden Fall 'gestärkt werden. Besonderes Gewicht möchten wir legen auf eine großzügige Ausgestaltung aller sinnvollen Vorhaben und Einrichtungen in der staatsbürgerlichen und politischen Bildung. Die Gutachten des Deutschen Ausschusses für das Erziehungs- und Bildungswesen haben dafür wertvolle Grundlagen geschaffen. Schließlich darf hier die Bitte an die Länder geäußert werden, auch für die Bereiche des dungswesens außerhalb von Forschung und Wissenschaft unverzüglich langfristige Bedarfspläne aufstellen zu. lassen und zu Lösungen zu kommen. Der Föderalismus in der Kulturpolitik kann seine Bewährungsprobe nur bestehen, wenn eine freiwillige Zusammenarbeit aller Verantwortlichen zu einer Kulturpolitik führt, die den Namen deutsche Kulturpolitik verdient. Anlage 5 Umdruck 679 Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über eine Rentenversicherung der Handwerker (Handwerkerversicherungsgesetz -- HVG) (Drucksachen 993, 1379). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, in dem Bericht, der über die Lage der Mittelschichten zu erstatten ist — Drucksache 712 —, auch Vorschläge darüber zu machen, wie die Alterssicherung für die Gruppen der selbständig Erwerbstätigen und Angehörigen freier Berufe zu gewährleisten ist, für die ein Bedürfnis nach einer gesetzlichen Regelung einer Alterssicherung besteht. Der Bericht der Bundesregierung soll insbesondere Vorschläge enthalten über 1. die Höhe des Altersruhegeldes, der Rente wegen Erwerbsunfähigkeit und der Hinterbliebenenrenten; Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 123. Sitzung. Bonn, Freitag, den 1. Juli 1960 7155 2. die Höhe der Beiträge und die Verwaltung der Mittel; 3. die Sicherstellung von Rentenleistungen für Berufsangehörige, ehemalige Berufsangehörige sowie Hinterbliebene dieser Berufsangehörigen, . die die Wartezeit nicht erfüllt haben; 4. einen finanziellen Ausgleich mit den Trägern der Rentenversicherungen der Arbeiter und der Angestellten unter Berücksichtigung der in diesen Versicherungszweigen zurückgelegten . Versicherungs- und Ausfallzeiten (Wanderversicherungsausgleich) ; 5. die Anpassung der laufenden Renten und der Zugangsrenten an die wirtschaftliche Entwicklung nach den Vorschriften der Rentenversicherungs-Neuregelungsgesetze; 6. die Gewährung von Bundeszuschüssen in einer Höhe, die dem Anteil des durchschnittlichen Bundeszuschusses an den Rentenausgaben in den Rentenversicherungen der Arbeiter und der Angestellten entspricht; 7. eine Bundesgarantie nach den Vorschriften der Rentenversicherungs-Neuregelungsgesetze. Bonn, den 28. Juni 1960 Ollenhauer und Fraktion Anlage 6 Umdruck 680 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes, des Körperschaftsteuergesetzes, des Gewerbesteuergesetzes und des Wohnungsbau-Prämiengesetzes (Steueränderungsgesetz 1960) (Drucksachen 1811, 1941, zu 1941). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Artikel 1 (Einkommensteuer) 1. In Nr. 2 wird in § 4 Abs. 5 Ziff. 1 die Zahl „100" ersetzt durch die Zahl „50". 2. In Nr. 2 wird in § 4 Abs. 6 folgender Satz angefügt: „Die Summe der nach Satz 1 besonders aufgezeichneten Aufwendungen ist in der Einkommensteuererklärung als gesonderte Position auszuweisen." 3. Nummer 8 erhält folgende Fassung: ,8. § 23 Abs. 1 Ziff. 1 wird wie folgt geändert: a) In Buchstabe a wird das Wort „zwei" durch das Wort „fünf" ersetzt. b) In Buchstabe b wird das Wort „drei" durch das Wort „zwölf" ersetzt.' Bonn, den 28. Juni 1960 Ollenhauer und Fraktion Anlage 7 Umdruck 681 Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes, des Körperschaftsteuergesetzes, des Gewerbesteuergesetzes und des Wohnungsbau-Prämiengesetzes (Steueränderungsgesetz 1960) (Drucksachen 1811, 1941, zu 1941). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, einen Gesetzentwurf zur Reform der Steuerverwaltung vorzulegen, der vorsieht, daß 1. die veranlagte Einkommen- und Körperschaftsteuer alsbald nach fristgemäß abgegebener Steuererklärung zu berechnen und zu entrichten ist (Selbstveranlagung oder vorläufige Veranlagung), 2. sowohl bei nachzuzahlenden wie bei zu erstattenden Steuerbeträgen Zinsen zu berechnen sind. Bonn, den 28. Juni 1960 Ollenhauer und Fraktion Anlage 8 Umdruck 683 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes, des Körperschaftsteuergesetzes, des Gewerbesteuergesetzes und des Wohnungsbau-Prämiengesetzes (Steueränderungsgesetz 1960) (Drucksachen 1811, 1941). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel 4 wird folgende neue Ziffer vor vor 1 eingefügt: ,vor vor 1. § 9 erhält folgende neue Nummer 7: „7. bei natürlichen Personen 6000 Deutsche Mark, bei Gesellschaften im Sinne des § 2 Abs. 2 Nummer 1 6000 Deutsche Mark für den ersten Mitunternehmer, 4000 Deutsche Mark für den zweiten Mitunternehmer, 2000 Deutsche Mark für den dritten Mitunternehmer".' 2. Es wird folgender neuer vor Dritter Abschnitt eingefügt: ,vor Dritter Abschnitt Vermögensteuergesetz Artikel 4 b § 5 Abs. 1 des Vermögensteuergesetzes in der Fassung vom 26. Juli 1957 (Bundesgesetzbl. I S. 848) wird wie folgt geändert: In Ziffer 1 und 2 werden die Worte „10 000 Deutsche Mark" durch die Worte „20 000 7156 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 123. Sitzung. Bonn, Freitag, den 1. Juli 1960 Deutsche Mark" und in Ziffer 3 die Worte „5000 Deutsche Mark" durch die Worte „10 000 Deutsche Mark" ersetzt.' Bonn, den 28. Juni 1960 Dr. Atzenroth Mauk Weber (Georgenau) Keller Dr. Achenbach Eberhard Dr. Bucher Dr. Mende und Fraktion Anlage 9 Umdruck 684 Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes, des Körperschaftsteuergesetzes, des Gewerbesteuergesetzes und des Wohnungsbau-Prämiengesetzes (Steueränderungsgesetz 1960) (Drucksachen 1811, 1941). Der Bundestag wolle beschließen: Finanzschwachen Gemeinden wird der durch die Einfügung einer neuen Nummer 7 in § 9 des Gewerbesteuergesetzes entstehende finanzielle Ausfall im Wege des Finanzausgleichs erstattet. Bonn, den 28. Juni 1960 Eilers (Oldenburg) Dr. Atzenroth Dr. Mende und Fraktion Anlage 10 Umdruck 685 Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Seffrin, Gewandt, Schneider (Hamburg), Krammig und Genossen zur dritten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes, des Körperschaftsteuergesetzes, des Gewerbesteuergesetzes und des Wohnungsbau-Prämiengesetzes (Steueränderungsgesetz 1960) (Drucksachen 1811, 1941). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung möge bei Einbringung des Entwurfs zum Steueränderungsgesetz 1961 den § 7 b EStG wie folgt ergänzen: „Ersterwerber von Kaufeigenheimen und Kaufeigentumswohnungen, die diese nicht selbst bewohnen, können die erhöhten Absetzungen für bis zu vier im Veranlagungszeitraum erworbene Wohnungen in Anspruch nehmen." Bonn, den 29. Juni 1960 Dr. Seffrin Gewandt Schneider (Hamburg) Krammig Baier (Mosbach) Dr. Bergmeyer Dr. Czaja Draeger Gontrum Hackethal Dr. Höck (Salzgitter) Huth Leicht Leukert Dr. Stecker Dr. Stoltenberg Anlage 11 Umdruck 686 (neu) Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes, des Körperschaftsteuergesetzes, des Gewerbesteuergesetzes und des Wohnungsbau-Prämiengesetzes (Steueränderungsgesetz 1960) (Drucksachen 1811, 1941) . Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird aufgefordert, das durch das Steueränderungsgesetz 1960 sich für den Bund ergebende Mehraufkommen a) entweder zur zusätzlichen Tilgung von Auslandsverbindlichkeiten der Bundesrepublik Deutschland oder b) für Zwecke der Hilfe an Entwicklungsländer zu verwenden und dem Bundestag eine entsprechende Vorlage zu machen. Bonn, den 29. Juni 1960 Dr. Atzenroth Dr. Starke Dr. Achenbach Dr. Mende und Fraktion Anlage 12 Umdruck 689 Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, DP zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes, des Körperschaftsteuergesetzes, des Gewerbesteuergesetzes und des Wohnungsbau-Prämiengesetzes (Steueränderungsgesetz 1960) (Drucksachen 1811, 1941, zu 1941). Der Bundestag wolle beschließen: 1. Die Bundesregierung wird ersucht, zur Verbesserung der Möglichkeiten einer schnellen und wirksamen Konjunkturbeeinflussung baldigst, spätestens im Rahmen des Entwurfs des ,Jahressteuergesetzes 1961, den Vorschlag für eine Ermächtigung dem Bundestag zu unterbreiten, nach der die Bundesregierung bei einer die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bedrohenden Konjunkturabschwächung einmalige zusätzliche Sonderabschreibungen zulassen kann. Diese Sonderabschreibungen sollen für bewegliche und unbewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die in einem bestimmten Zeitraum neu angeschafft oder hergestellt werden, gewährt werden können und der Höhe nach begrenzt sein. Neben der Zustimmung des Bundesrates ist eine Mitwirkung des Bundestages in geeigneter Form anzustreben. 2. Die Bundesregierung wird ersucht, auf den ihrer Zuständigkeit unterliegenden Gebieten alles zu tun, um einer weiteren Anspan- Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 123. Sitzung. Bonn, Freitag, den 1. Juli 1960 7157 nung der Konjunktursituation und den Gefahren für die Preisstabilität entgegenzuwirken. Dies gilt vor allem für die Gestaltung der Ausgabenpolitik, wobei eine Zurückhaltung bei der Vergabe öffentlicher Aufträge besonders dringend erforderlich erscheint. Angesichts der Tatsache, daß ein großer Teil der für die gegenwärtige Konjunktursituation besonders bedeutsamen öffentlichen Ausgaben nicht der Gesetzgebungszuständigkeit des Bundes unterliegt, richtet der Bundestag den gleichen dringenden Appell an die Länder, die Gemeinden und die Gemeindeverbände. Bonn, den 29. Juni 1960 Dr. Krone und Fraktion Schneider (Bremerhaven) und Fraktion Anlage 13 Umdruck 690 (neu) Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes, des Körperschaftsteuergesetzes, des Gewerbesteuergesetzes und des Wohnungsbau-Prämiengesetzes (Steueränderungsgesetz 1960) (Drucksachen 1811, 1941, zu 1941). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel 1 Ziff. 3 werden in § 6 a Abs. 3 die Worte „vor dem ... beginnt" durch die Worte „vor dem 16. Dezember 1960 endet" ersetzt. 2. In Artikel 1 Ziff. 6 Buchstabe a wind in § 10 Abs. 1 Ziff. 3 das Wart „drei" jeweils durch das Wort „vier" ersetzt. • 3. Artikel 2 wird wie folgt geändert: a) Absatz 3 erhält die folgende Fassung: ,,13) Die Vorschriften des Artikels 1 Ziff. 3 sind erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 15. Dezember 1960 enden." b) Absatz 4 erhält die folgende Fassung: (4) Die Vorschriften des Artikels 1 Ziff. 4 sind erstmals auf Wirtschaftsgüter anzuwenden, die nach dem 8. März 1960 angeschafft oder hergestellt worden sind, es sei denn, daß a) die Wirtschaftsgüter vor dem 9. März 1960 bestellt und bis zum 31. Dezember 1961 geliefert worden sind und daß vor dem 13. März 1960 für die Wirtschaftsgüter eine Anzahlung geleistet oder von dem Lieferanten eine schriftliche Auftragsbestätigung erteilt worden ist; b) mit der Herstellung der Wirtschaftsgüter vor dem 9. März 1960 begonnen worden ist und die Wirtschaftsgüter bis zum 31. Dezember 1961 fertiggestellt worden sind." c) Absatz 6 erhält die folgende Fassung: „ (6) Die Vorschriften des Artikels 1 Ziff. 6 sind erstmals auf Bausparbeiträge anzuwenden, die auf Grund von Verträgen geleistet werden, die nach dem 8. März 1960 abgeschlossen worden sind." 4. In Artikel 5 Ziff. 1 wird in § 2 Abs. 1 Ziff. 1 das Wort „drei" jeweils durch das Wort „vier" ersetzt. 5. In Artikel 16 werden die Worte „nach dem 30. Juni 1960" durch die Worte „nach dem 8. März 1960" ersetzt. Bonn, den 29. Juni 1960 Dr. Krone und Fraktion Anlage 14 Umdruck 691 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über eine Rentenversicherung der Handwerker (Handwerkerversicherungsgesetz — HVG) (Drucksagen 1983, 1379, 993) . Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 5 a Abs. 1 wird ein zweiter Halbsatz mit folgendem Wortlaut angefügt: „;sie sind gesondert auszuweisen." 2. Es wird ein § 5 b mit folgendem Wortlaut eingefügt: . „§ 5 b Die Aufwendungen für Regelleistungen aus der Rentenversicherung der Handwerker sind gesondert auszuweisen. Der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung erläßt mit Zustimmung des Bundesrates die erforderlichen Verwaltungsvorschriften." Bonn, den 30. Juni 1960 Ollenhauer und Fraktion Anlage 15 Umdruck 692 Änderungsantrag der Abgeordneten Eberhard und Genossen zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes, des Körperschaftsteuergesetzes, des Gewerbesteuergesetzes und des Wohnungsbau-Prämiengesetzes (Steueränderungsgesetz 1960) (Drucksachen 1811, 1941). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel 1 wind nach Nummer 5 folgende neue Nummer 5 a eingefügt: 7158 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 123. Sitzung. Bonn, Freitag, den 1. Juli 1960 ,5 a. § 7 e erhält folgenden neuen Absatz 4: „(4) Die Vorschriften der Absätze 1 bis 3 gelten entsprechend für Steuerpflichtige, die einen Kriegssachschaden erlitten haben, der ihren Betrieb zerstört hat und sich noch im Jahre 1959 auf ,die Betriebslage erheblich auswirkte."' 2. In Artikel 1 wird nach Nummer 6 folgende Nummer 6 a eingefügt: ,6 a. § 10 a erhält folgenden neuen Absatz 4: „(4) Die Vorschriften der Absätze 1 bis 3gelten entsprechend für Steuerpflichtige, die einen Kriegssachschaden erlitten haben, der ihren Betrieb zerstört hat und sich noch im Jahre 1959 auf die Betriebslage erheblich auswirkte."' Bonn, den 30. Juni 1960 Mauk Murr Ramms ;Dr. Rutschke Spitzmüller Dr. Stammberger Weber (Georgenau) Zoglmann Eberhard Dr. Achenbach Dr. Atzenroth Frau Dr. Diemer-Nicolaus . Dowidat Dürr Dr. Hoven Keller
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. J. Hermann Siemer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ich finde auch — nennen wir ruhig den größeren Rahmen —, die sogenannte Geflügelwirtschaftspolitik ist keineswegs unwichtig, zumal sie schon heute in Deutschland einen Umfang von immerhin 1,2 Milliarden hat. Sie könnte aber, wenn sie richtig betrieben worden wäre, in der deutschen Landwirtschaft einen Umsatz von wenigstens 3,2 Milliarden DM bringen. Ich brauche hier nicht zu wiederholen, daß wir die Einfuhren von 1950 bis heute um 285% erhöht, dagegen unsere eigene Erzeugung auf nicht weniger als 56 % gesenkt haben.
    Warum nun dieser Antrag ,der CDU/CSU und der DP, von dem Herr Kriedemann sagt, er müsse ihn ablehnen? Selbst wenn Sie die hier vorgesehenen vertraglichen und handelspolitischen Möglichkeiten in Form von sogenanntem spezifischen Gleitzoll oder in Form von Ausgleichsabgabenzuschlägen nicht ausschöpfen wollen, wäre es doch richtig, daß Sie zustimmten. Denn Grund für diesen Antrag ist ja auch die Tatsache, daß wir die Einfuhren, die von den ostzonalen Ländern und von den unter sowjetischer Herrschaft. stehenden Satellitenstaaten kommen — die ja keine Marktpreise, sondern politisch diktierte Preise haben —, unter keinen Umständen mehr am deutschen Markt vertragen können. Man kann nicht ein polnisches Ei, das für 9 Pf in den Markt eingeschleust .ist, als marktmäßig erzeugt ansehen. Vielmehr handelt es sich bei diesem Ei um einen von der polnischen Regierung bestimmten Exportartikel.
    Zweitens beruht unser Antrag doch auch auf der Ewägung, daß wir uns dagegen wehren- müssen, wenn aus Holland und Dänemark — insbesondere meine ich hier Holland — jedes Jahr Einfuhren hereinkommen, die mit nicht erkennbaren Subventionen versehen sind.
    Ich möchte noch ein Drittes hierzu sagen. Ich war leider nicht bei der Beratung in der Ausschußsit-



    Dr. Siemer
    zung anwesend; denn wir waren ja in Italien, Herr Kriedemann, Sie ja auch. Der Antrag enthält auch 'den schönen Satz, daß die Rentabilität rationell wirtschaftender bäuerlicher Geflügelhaltungen wiederhergestellt werden soll. Wir wollen nicht nur die vertraglichen und handelspolitischen Möglichkeiten ausschöpfen, sondern gerade — und dazu möchte ich etwas sagen — die Rentabilität rationell wirtschaftender bäuerlicher Geflügelhaltungen fördern.
    Dazu gehört natürlich auch, daß wir uns genau überlegen, wie das Futterproblem gelöst werden soll. Ich sagte vorhin schon, daß wir für Getreide und Futtermittel eine andere Preisbindung als das Ausland haben. Sie liegt, wie bekannt, immerhin um etwa 40 bis 50 % höher als bei den ausländischen Futtermitteln in Holland oder Dänemark. Eine neuzeitliche Geflügelhaltung wird nicht mehr durch die Erzeugnisse bestimmt, die der Hof schafft, sondern sie wird durch die gemischten Futtermittel bestimmt. Eine neuzeitliche Geflügelhaltung kann nach alter Methode einfach nicht mehr rentabel gestaltet werden.

    (Abg. Kriedemann: Darum haben Sie sicher der Roggenbeimischung zugestimmt!)

    — Darauf komme ich.
    Nun haben wir, um der großen Roggenvorräte Herr zu werden, einen Beimischungszwang beschlossen; jedenfalls haben wir der Regierung die Ermächtigung gegeben, zu bestimmen, .daß den Futtermitteln für die Geflügelhaltung Roggen beigemischt werden kann. Wir haben aber, weil in der neuzeitlichen, modernen Geflügelhaltung andere Voraussetzungen gegeben sind als früher, dm Ausschuß die Regierung ausdrücklich gebeten, vor einer Ausdehnung dieses Beimischungszwangs auf die Geflügelhaltung wissenschaftliche und praktische Untersuchungen auf breiter Grundlage durchzuführen. Ich muß Ihnen schon sagen, Herr Minister, ich war sehr erstaunt darüber, daß das Ernährungsministerium trotz dieser vom Ausschuß einstimmig beschlossenen zusätzlichen Äußerung einen Beimischungszwang für die Geflügelwirtschaft vorgesehen hat. Sie stützen sich dabei darauf, daß sich Professoren in Gutachten in dieser Frage positiv geäußert und erklärt hätten, es könnten ohne Bedenken mindestens 10 bis 25 % Roggen beigemischt werden.
    Ich will Sie damit nicht lange aufhalten. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, daß in diesen Gutachten, obwohl sie letztlich zu einer positiven Stellungnahme kommen, immerhin Bedenken in reichem Maße geltend gemacht werden. Diese Bedenken sollten Anlaß zum Nachdenken sein. Es steht da z. B.: „Der Roggen hat zwar einen laxierenden Effekt". Ich hoffe, daß die Damen und Herren verstehen, was das heißt.

    (Heiterkeit.)

    Zweitens wird festgestellt, daß damit auch ein sehr großer Unsicherheitsfaktor verbunden sei. Schließlich wird erklärt, es seien auch Versuche gemacht worden, die gezeigt hätten, daß bei geringem Futterverzehr eine sehr viel geringere Legeleistung er-
    zielt worden sei. Die Gutachten der Professoren 1 kommen zu dem Ergebnis, daß eine Beimischung unbedenklich sei. Ich habe mich daraufhin in den letzten Tagen, wo ich in den, USA war, mit den maßgeblichen Versuchsanstalten und den großen Betrieben in Verbindung gesetzt. Dort habe ich zu meiner Überaschung gehört, daß die Beimischung von Roggen große Gefahren in sich birgt.
    Bei den modernen neuzeitlichen Versuchen werden drei Momente herausgestellt. Ich werde dem Herrn Bundesminister Schwarz darüber ausführlich berichten. Bei den Versuchen ist klar geworden, wodurch die Legehaltung sehr stark gefährdet werden kann. Ich will das im einzelnen nicht ausführen. Ich möchte hier dem Herrn Minister und seiner Verwaltung nur sagen, daß die Verordnung, die auch der Ausschuß gewünscht hat, nicht erlassen werden sollte, bevor nicht genaue Ergebnisse einer Untersuchung über eine moderne Legehaltung vorliegen.
    Zu dem Antrag, den ich sehr begrüße, möchte ich folgendes sagen. Im Eierprämiengesetz ist ja ein Ausgleich vorgesehen. Der Ausgleich in Form einer Eierprämie wird aber durch die Verwaltung auf einer Basis errechnet, die keineswegs die Differenz unserer Futtermittelpreise zu den ausländischen aufwiegt. Dadurch entsteht immer eine Differenz um einen oder eineinhalb Pfennig nach unten. Wenn man eine wirkliche Gesundung dieses Betriebszweiges der Landwirtschaft will, muß man auch konsequent für die entsprechenden Produktionsvoraussetzungen sorgen. Wir fordern keine Subventionen, sondern lediglich, daß unsere Produktionsgrundlagen mit denen des Auslandes gleich sind; wir wissen ja, daß heute 5 1/2 Milliarden Eier hier bei uns eingeschleust werden.
    Ich fordere das nicht nur deswegen, weil dieser Betriebszweig der Landwirtschaft zunehmend interessant wird, wie die steigenden Konsumziffern — seit 1950 haben wir eine Erhöhung von 133 auf 222 Eier pro Kopf der Bevölkerung — zeigen, sondern auch mit Rücksicht darauf, daß die Geflügelhaltung in gewissen Räumen unseres Bundesgebietes von eminenter Bedeutung ist. So liefert z. B. der WeserEms-Raum, meine Heimat, nicht weniger als 12. bis 15 Millionen der in Deutschland erzeugten Eier.
    Diese klein- und mittelbäuerlichen Betriebe haben ein Recht darauf, daß die landwirtschaftliche Politik für eine Erhaltung dieses Zweiges sorgt. Diese Erzeugung kann nämlich der kleinen und mittleren Familienwirtschaft eine maßgebliche Basis für die Zukunft liefern. Sie kann ihr auch eine maßgebliche Existenzbasis für die Situation im gemeinsamen Markt liefern. Wenn wir die von mir zu beanstandende Politik nicht ändern, dann wird, bevor der gemeinsame Markt voll wirksam geworden ist, die Geflügelwirtschaft so stark geschädigt sein, daß sie sich nicht mehr erholen kann. Man muß wissen, daß wir heute bereits mehr Geflügelfleisch einführen, als wir selber erzeugen. Dieser wichtige Zweig der landwirtschaftlichen Produktion darf nicht untergehen. Er ist deswegen so wichtig, weil der Fleischkonsum ständig zunimmt. Für die landwirtschaftlichen Kleinbetriebe liegt hier eine Quelle ihrer Existenz. Der genannte Zweig braucht aber
    7146 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 1(23. Sitzung. Bonn, Freitag, den 1. Juli 1960
    Dr. Siemer
    nicht unterzugehen, wenn er die gleichen Produktionsbedingungen erhält wie die entsprechenden Zweige im Ausland. Wir brauchen keine Subventionen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Wird weiter das Wort gewünscht? — Herr Abgeordneter Rösing!

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Josef Rösing


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident, ich bitte, über die drei Punkte des Ausschußantrages getrennt abzustimmen. Desgleichen bitte ich um getrennte Abstimmung über die beiden Unterpunkte des Punktes 2. Nachdem der Herr Bundesernährungsminister hier Ausführungen zur gesamten Disparität gemacht hat, werden wir den Unterpunkt 2 des Punktes 2 ablehnen; die anderen Punkte des Ausschußantrags werden wir annehmen.