Rede:
ID0310735300

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 3107

  • date_rangeDatum: 16. März 1960

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    Deutscher Bundestag 107. Sitzung Bonn, den 16. März 1960 Inhalt: Begrüßung einer Delegation des britischen Unterhauses 5852 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Leonhard und Meyer (Wanne-Eickel) 5803 A Abg. Dr. Hauser tritt als Nachfolger des verstorbenen Abg. Dr. Lindrath in den Bundestag ein 5803 A Zusammenstellung der über- und außerplanmäßigen Haushaltsausgaben im 1. Halbjahr des Rechnungsjahres 1959 (Drucksache 1645) . . . . . . . . . . . 5803 B Fragestunde (Drucksache 1673) Frage des Abg. Schmidt (Hamburg): Verdrängung der Kleinaktionäre aus Aktiengesellschaften Schäffer, Bundesminister 5803 D, 5804 A, B Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . . 5804 A Frage des Abg. Dr. Bucher: Äußerung des Bundeskanzlers am 15. Februar 1960 in Köln über die Stellung der Bundesminister Schäffer, Bundesminister . . . . 5804 B, C Dr. Bucher (FDP) . . . . . . . 5804 C, D Frage des Abg. Rehs: Erlaß einer Rechtsverordnung gemäß § 3 des Häftlingshilfegesetzes Dr. Nahm, Staatssekretär . . . . 5805 A, B Frage der Abg. Frau Korspeter: Alterssicherung der vertriebenen und geflüchteten Bauern Dr. Nahm, Staatssekretär . 5805 C, 5806 A Frau Korspeter (SPD) 5806 A Frage des Abg. Dr. Bechert: Radioaktive Niederschläge Dr. Cartellieri, Staatssekretär . . . 5806 B, 5807 B, D Dr. Bechert (SPD) 5807 A, C Frage des Abg. Rehs: Vorzeitige Ablösung der Lastenausgleichsabgabe aus dem Erlös der Aktien des Volkswagenwerkes im Falle seiner Privatisierung Dr. Busch, Staatssekretär . . . . 5808 A Rehs (SPD) 5808 A Frage des Abg. Josten: Klärung der Besitzverhältnisse des ehemaligen Truppenübungsplatzes Ahrbrück Dr. Busch, Staatssekretär . . . . 5808 B, C Josten (CDU/CSU) 5808 C Frage des Abg. Schmitt (Vockenhausen) : Aufstellung eines öffentlichen Fernsprechers in Lorsbach Stücklen, Bundesminister . . . . . 5808 D II Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 107. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. März 1960 Frage des Abg. Dr. Brecht: Bundesmittel für das Bauzentrum in Köln Lücke, Bundesminister . . 5808 D, 5809 B Dr. Brecht (SPD) 5809 A, B Frage des Abg. Dr. Brecht: Rechtzeitige Veröffentlichung der Ergebnisse von Forschungsarbeiten, die mit Bundesmitteln gefördert werden Lücke, Bundesminister 5809 C, D Dr. Brecht (SPD) . . . . . . . 5809 C Frage des Abg. Dr. Brecht: Zuteilung von Bundesmitteln für den Wohnungsbau der SBZ-Zuwanderer Lücke, Bundesminister . 5809 D, 5810 A, B Dr. Brecht (SPD) 5810 A, B Frage des Abg. Gewandt: Sittliche Gefährdung der in Großbritannien arbeitenden deutschen Mädchen Dr. van Scherpenberg, Staatssekretär 5810 C, 5811 A Gewandt (CDU/CSU) 5811 A Fragen des Abg. Schneider (Bremerhaven) und des Abg. Dr. Mommer: Rückgabe des deutschen Vermögens in den USA Dr. van Scherpenberg, Staatssekretär 5811 B, C, D Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 5811 C Frage des Abg. Schmidt (Hamburg) : Presseberichte über die Möglichkeit der Stationierung eisenbahnlafettierter Polaris-Mitteistreckenraketen mit atomaren Sprengköpfen auf westdeutschem Gebiet Dr. van Scherpenberg, Staatssekretär 5811 D Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . . 5812 A Frage des Abg. Bauer (Würzburg) : Aktenmaterial des Document Center Berlin Dr. van Scherpenberg, Staatssekretär 5812 B Bauer (Würzburg) (SPD) 5812 B Frage des Abg. Dr. Bechert: Selbstmordfälle von Studierenden in Prüfungssemestern Dr. Anders, Staatssekretär . . . 5812 C, D Dr. Bechert (SPD) . . . . . . . 5812 C Frage des Abg. Dr. Arndt: Einreisevisum für Bürger des Staates Israel zum Besuch Münchens Ritter von Lex, Staatssekretär . . . 5812 D, 5813 C, D Dr. Arndt (SPD) . . . 5813 B, D, 5814 A Frage des Abg. Mischnick: Eintragung der Blutgruppe in den Bundespersonalausweis Ritter von Lex, Staatssekretär . . 5814 A, B Mischnick (FDP) 5814 B Frage des Abg. Felder: Die sogenannte „Ungarische Bewegung" auf Schloß Teising Ritter von Lex, Staatssekretär . . 5814 C, 5815A Felder (SPD) 5815 A Frage des Abg. Schmitt (Vockenhausen) : Zweites Fernsehprogramm Dr. Anders, Staatssekretär . . . . 5815 A Frage des Abg. Schneider (Bremerhaven) : Begriff der Seedienstuntauglichkeit Blank, Bundesminister . . . . . 5815 B Frage des Abg. Dröscher: Gewährung der Altershilfe für Landwirte im Falle der sogenannten stufenweisen Entäußerung Blank, Bundesminister . . . . . 5815 D Frage des Abg. Büttner: Neueinteilung der Arbeitsamtsbezirke im Lande Nordrhein-Westfalen Blank, Bundesminister . . . . . 5816 B Frage des Abg. Welslau: Unfälle von Kindern unter 14 Jahren in der Landwirtschaft Blank, Bundesminister . . . . . 5816 D Fage des Abg. Wittrock: Anlage von Ölversickerungsgruben durch die amerikanischen Streitkräfte in der Bundesrepublik Dr. Hettlage, Staatssekretär . . 5818 B, D, 5818 A Wittrock (SPD) 5817 D Frage des Abg. Ritzel: Steuerpflichtige Millionäre und Bezieher von Einkommen über 100 000 DM Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 5818 A, 5819 A, B Ritzel (SPD) . . . . . . . . . 5819 A Frage des Abg. Bach: Doppelbesteuerung von in Frankreich beschäftigten Arbeitnehmern der Bundesrepublik Dr. Hettlage, Staatssekretär 5819 C, 5820 A Bach (SPD) . . . . . . . . . . 5820 A Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 107. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. März 1960 III Frage des Abg. Faller: Unterschiedliche Regelung für das Mitführen von Tabakwaren durch in der Schweiz arbeitende weibliche und männliche Grenzgänger Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 5820 B Frage des Abg. Faller: Verwaltungszuschuß für in Weil am Rhein tätige Beamte Dr. Hettlage, Staatssekretär 5820 C, 5821 A Faller (SPD) 5821 A, B Frage des Abg. Rehs: Vorgesehene Rechtsverordnung gemäß § 43 Abs. 1 Nr. 2 Buchstabe a des Feststellungsgesetzes Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 5821 C Rehs (SPD) . . . . . . . . . 5821 D Frage des Abg. Dr. Arndt: Beachtung von Urteilen des Bundesverwaltungsgerichts durch das Bundesausgleichsamt Dr. Hettlage, Staatssekretär . 5822 A, B, C Dr. Arndt (SPD) . . . . . . . 5822 B, C Frage des Abg. Seuffert: Steuerliche Nachprüfung von Spesen und Repräsentationsausgaben bei wirtschaftlichen Unternehmungen Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 5822 C, 5823 A, B Seuffert (SPD) 5823 A, B Frage des Abg. Erler: Einschläge von Explosivkörpern in Ortschaften in der Umgebung des Truppenübungsplatzes Heuberg und Frage der Abg. Frau Dr. Diemer-Nicolaus: Explosion im Stadtgebiet von Ebingen am 22. Februar 1960 Hopf, Staatssekretär . 5823 C, 5824 A, B Erler (SPD) 5824 A, B Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . 5824 C Frage des Abg. Faller: Ersatz von Lohnausfall bei der Erfassung und Musterung von im Ausland arbeitenden Wehrpflichtigen Hopf, Staatssekretär 5825 A Faller (SPD) 5825 A Frage des Abg. Dürr: Flucht eines Offiziers der Bundeswehr in die Fremdenlegion Hopf, Staatssekretär 5825 B Frage des Abg. Probst (Freiburg): Unverzügliche Bestrafung von Disziplinarverstößen bei der Bundeswehr Hopf, Staatssekretär 5825 C Probst (Freiburg) (DP) . . . . 5825 D Frage des Abg. Folger: Angebliche Androhung der Zurückziehung des 400-Millionen-DM-Triebwerksbauauftrags durch das Bundesverteidigungsministerium Hopf, Staatssekretär . . 5825 D, 5826 A Folger (SPD) . . . . . . . . . 5826 A Frage des Abg. Logemann: Rationalisierungsmaßnahmen der Deutschen Bundesbahn Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 5826 B, C Logemann (DP) . . . . . . . . 5826 C Frage des Abg. Felder: Ausbau der Straße zwischen Erlangen und Uttenreuth Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 5826 D Frage des Abg. Felder: Bau einer Umgehungsstraße bei Baiersdorf und eines Radwegs zwischen Erlangen und Baiersdorf Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 5827 A Frage des Abg. Dr. Friedensburg: Zahl der Verkehrsunfälle durch Lastkraftwagen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 5827 B, 5828 B Dr. Friedensburg (CDU/CSU) . . 5828 A, B Frage des Abg. Ritzel: Entlastung des Großstadtverkehrs durch die Anlage von unterirdischen Schnellbahnen und Autostraßen oder von Hochstraßen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 5828 C, 5829 B Ritzel (SPD) . . . . . . . . . 5829 A Frage des Abg. Ritzel: Verkehrsunfälle und dadurch bedingte Schadensersatzleistungen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 5829 C, 5830 A Ritzel (SPD) 5829 D Nächste Fragestunde . . . 5844 B IV Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 107. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. März 1960 Entwurf eines Gesetzes über Mindesturlaub für Arbeitnehmer (Bundesurlaubsgesetz) (SPD) (Drucksache 1376) — Erste Beratung — Wischnewski (SPD) . . . . . . 5830 B Scheppmann (CDU/CSU) . . . . . 5832 C Dr. Hoven (FDP) . . . . . . . 5833 A Killat (Unterbach) (SPD) . . . . . 5834 B Frau Nadig (SPD) . . . . . . . 5835 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes (Drucksache 1621) — Erste Beratung — . . . . . . 5836 C Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes (FDP) (Drucksache 1283 [neu]) — Erste Beratung — Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . . 5836 C Dr. Eckhardt (CDU/CSU) 5838 C Seuffert (SPD) 5839 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Beförderungsteuergesetzes (FDP) (Drucksache 1520) — Erste Beratung — Eisenmann (FDP) 5840 A Krammig (CDU/CSU) 5840 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Körperschaftsteuergesetzes (SPD) (Drucksache 1554) — Erste Beratung — Seuffert (SPD) . . . . . . . . 5840 D Entwurf eines Gesetzes über die Abwicklung der Kriegsgesellschaften (Drucksache 1421); Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksachen 1634, zu 1634) — Zweite und dritte Beratung — 5841 A Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Kraftloserklärung von Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldbriefen in besonderen Fällen (Drucksache 1511) ; Mündlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksache 1654) — Zweite und dritte Beratung — 5841 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 12. August 1959 mit der Republik Island über den Luftverkehr (Drucksache 1507); Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache 1679) — Zweite und dritte Beratung — 5841 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 30. Mai 1958 mit dem Königreich der Niederlande über die Zusammenlegung der Grenzabfertigung und über die Einrichtung von Gemeinschafts- oder Betriebswechselbahnhöfen an der deutschniederländischen Grenze (Drucksache 1622) — Erste Beratung — 5841 C Entwurf eines Gesetzes über die Statistik der Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte (Drucksache 1623) — Erste Beratung — 5841 D Entwurf eines Gesetzes über eine Gewerbesteuerstatistik für das Kalenderjahr 1958 (Drucksache 1624) — Erste Beratung — 5841 D Entwurf eines Gesetzes über eine Schlachtgewichtsstatistik (Drucksache 1625) — Erste Beratung — . . . . . . . . 5842 A Entwurf eines Gesetzes über eine Fischereistatistik (Drucksache 1626) — Erste Beratung — 5842 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Rechnungsjahr 1960 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1960) (Drucksache 1650) — Erste Beratung — . . . . 5842 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (Abg. Dr. Schmidt [Wuppertal], Bading, Margulies, Dr. Schild, Geiger [München] u. Gen.) (Drucksache 1639) — Erste Beratung — 5842 B Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes (Drucksache 1669) — Erste Beratung — . . . 5842 B Sammelübersicht 17 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen zu Petitionen (Drucksache 1661) . . . . 5842 C Entschließungsantrag zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1959, hier: Einzelplan 05 (DP) ; Schriftlicher Bericht des Auswärt. Ausschusses (Drucksache 1611, Umdruck 328 [neu]) . 5842 C Antrag betr. Teilnahme an der Kampagne der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen (FAO) für die Erzeugung und Verwendung hochwertigen Saatgutes (Abg. Lücker [München], Gerns, Jacobs u. Gen.); Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksachen 1493, 1632) 5842 D Entwurf einer Dreiundzwanzigsten Verordnung über Zolltarifänderungen zur Durchführung des Gemeinsamen Marktes der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Spezialwalzdraht) (Drucksache 1641) 5842 D Deutscher Bundestag — 3: Wahlperiode — 107. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. März 1960 Antrag betr. Trockenheitsschäden (CDU/ CSU, SPD, FDP, DP); Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksachen 1552, 1647) 5843 A Antrag betr. Überwachung radioaktiver Verseuchung (SPD) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Atomkernenergie (Drucksachen 496, 1655) 5843 A Antrag betr. Bau der Autobahn im Raume Heilbronn (Abg. Simpfendörfer, Baier [Mosbach], Berberich u. Gen.); Mündlicher Bericht des Haushaltsausschusses (Drucksachen 1560, 1662) Simpfendörfer (CDU/CSU) . . . . 5843 B Entwurf einer Zweiundzwanzigsten Verordnung über Zolltarifänderungen zur Durchführung des Gemeinsamen Marktes der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Wälzlagerstahl usw.); Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses (Drucksachen 1561, 1678) . . 5843 D Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung von reichseigenen Grundstücken an das Land Berlin für den Neubau der Berliner Philharmonie (Drucksache 1677) . . . . . . . . . 5844 A Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Verkauf der ehem. Hansa-Mühle in Bremen an die Soja-Gesellschaft Bremen GmbH in Bremen (Drucksache 1657) 5844 A Entwurf eines Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung (CDU/CSU) (Drucksache 1217); Mündlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksache 1586) — Zweite und dritte Beratung —; verbunden mit Entwurf eines Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Überführung der Anteilsrechte in private Hand (Abg. Dr. Adenauer, Dr. Dr. h. c. Erhard, Blank, Häussler, Arndgen, Hahn, Stücklen, Cillien, Dr. Elbrächter, Dr. Krone und Fraktion der CDU/CSU) (Drucksache 102); Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksachen 1680, zu 1680) —Zweite und dritte Beratung — Dr. Wilhelmi (CDU/CSU) 5844 C, 5855 B, 5860 B Dr. Dahlgrün (FDP) . . 5845 A, 5866 B Dr. Deist (SPD) . 5846 A, 5874 A, 5880 A, 5881 D Schmücker (CDU/CSU) 5883 D, 5862 A, 5880 D Dr. Mommer (SPD) 5854 B Dr. Atzenroth (FDP) . . 5846 A, 5854 D, 5855 A, D, 5864 A, 5865 B, 5870 A Jahn (Marburg) (SPD) . 5856 A, 5859 B Dr. Barzel (CDU/CSU) 5856 D, 5864 B, 5877 B Katzer (CDU/CSU) . . . 5865 C, 5878 B Dr. Burgbacher (CDU/CSU) 5867 A, 5878 C Dr. Steinmetz (DP) . . . . . . 5872 A Häussler (CDU/CSU) 5873 B Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . 5881 D Entwurf einer Vierzehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1959 (Roßhaar, Zwischenpositive usw.) ; Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses (Drucksachen 1682, 1694) . . . . 5883 A Nächste Sitzung 5883 C Anlagen 5885 A Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 107. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. März 1960 5803 107. Sitzung Bonn, den 16. März 1960 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Baade 30.4. Blöcker 19. 3. Brüns 2. 7. Cillien 9. 4. Deringer 18. 3. Dr. Dittrich 18. 3. Dr. Dr. h. c. Dresbach 8. 4. Engelbrecht-Greve 18. 3. Even (Köln) 8. 4. Frau Friese-Korn 31. 3. Fuchs 18. 3. Frau Dr. Gantenberg 31. 3. Geiger (München) 18. 3. Dr. Görgen 18. 3. Dr. Greve 15.4. Dr. Gülich 16. 4. Freiherr zu Guttenberg 4. 4. Hahn 17. 3. Jahn (Frankfurt) 23.4. Jaksch 5. 4. Dr. Jordan 19. 3. Frau Kipp-Kaule 18.3. Kisters 18.3. Frau Klemmert 15. 5. Köhler 18.3. Dr. Leiske 16. 3. Dr. Löhr 17. 3. Lücker (München) 17.3. Lulay 31.3. Maier (Freiburg) 16.4. Margulies 16. 3. Dr. Martin 16. 4. Mauk 16. 3. Mensing 16. 3. Dr. Miessner 19. 3. Müller (Worms) 18. 3. Pelster 19. 3. Prennel 18. 3. Rademacher 18. 3. Ramms 2. 4. Richarts 18. 3. Ruhnke 18. 3. Sander 16. 3. Scheel 16. 3. Dr. Schild 16. 3. Schlick 19. 3. Dr. Schmid (Frankfurt) 19. 3. Schneider (Hamburg) 24.3. Dr. Schneider (Saarbrücken) 18.3. Seither 8. 4. Frau Seppi 16.3. Stahl 18. 3. Wagner 18. 3. Weinkamm 18. 3. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich b) Urlaubsanträge Dr. Bucerius 25. 3. Günther 20. 4. Dr. Kliesing (Honnef) 25.3. Ollenhauer 15. 4. Dr. Ratzel 30. 4. Dr. Ripken 15. 5. Vogt 30. 4. Dr. Will 25.3. Anlage 2 Umdruck 499 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von den Abgeordneten Dr. Adenauer, Dr. Dr. h. c. Erhard, Blank, Häussler, Arndgen, Hahn, Stücklen, Cillien, Dr. Elbrächter, Dr. Krone und Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Überführung der Anteilsrechte in private Hand (Drucksachen 102, 1680). Der Bundestag wolle beschließen: § 4a Abs. 4 erhält folgende Fassung: „ (4) Die Stimmrechtsbeschränkung nach Absatz 1 gilt nicht für die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen." Bonn, den 16. März 1960 Ollenhauer und Fraktion Anlage 3 Umdruck 500 Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Drucksachen 1217, 1586). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird beauftragt, 1. mit dem Lande Niedersachsen in Verhandlungen einzutreten mit dem Ziel, daß der Vertrag zwischen dem Bund und dem Lande Niedersachsen über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung und über die Errichtung einer „Stiftung Volkswagenwerk" wie folgt geändert bzw. ergänzt wird: Der „Stiftung Volkswagenwerk" werden 20 v. H. des Grundkapitals der Volkswagenwerk Aktiengesellschaft als Stiftungsvermögen zusätzlich übertragen; 5886 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 107, Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. März 1960 2. dem Bundestag den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Überführung der Anteilsrechte in private Hand vorzulegen, in dem bestimmt wird, daß a) die „Stiftung Volkswagenwerk" keiner Stimmrechtsbeschränkung unterliegt, b) die „Stiftung Volkswagenwerk" berechtigt ist, zwei Aufsichtsratsmitglieder in den Aufsichtsrat zu entsenden und c) für die Bundesregierung eine Verkaufspflicht für die Aktien der Volkswagenwerk AG im Gesamtnennbetrag von 40 v. H. des Grundkapitals besteht. Bonn, den 16. März 1960 Ollenhauer und Fraktion Anlage 4 Umdruck 501 Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD, FDP, DP zur dritten Beratung des von den Abgeordneten Dr. Adenauer, Dr. Dr. h. c. Erhard, Blank, Häussler, Arndgen, Hahn, Stücklen, Cillien, Dr. Elbrächter, Dr. Krone und Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Überführung der Anteilsrechte in private Hand (Drucksachen 102, 1680). Der Bundestag wolle beschließen: Der Bundestag ist der Auffassung, daß der weitere Aufbau der Volkswagenstadt Wolfsburg auch nach der Privatisierung des Volkswagenwerkes ein besonderes Anliegen bleibt. Die Bundesregierung wird gebeten, zu prüfen, welche Maßnahmen erforderlich sind, um dieser Auffassung Rechnung zu tragen, und hierbei berechtigte Wünsche der Stadt Wolfsburg zu berücksichtigen. Bonn, den 16. März 1960 Dr. Krone und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Bucher und Fraktion Frau Kalinke und Fraktion Anlage 5 Umdruck 502 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des von den Abgeordneten Dr. Adenauer, Dr. Dr. h. c. Erhard, Blank, Häussler, Arndgen, Hahn, Stücklen, Cillien, Dr. Elbrächter, Dr. Krone und Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Überführung der Anteilsrechte in private Hand Drucksachen 102, 1680) . Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 2 Abs. 2 wird folgender Satz 2 angefügt: „Die Interessen des Unternehmens sind angemessen zu berücksichtigen." 2. In § 4a Abs. 4 wird der Satz 2 gestrichen. 3. § 8 erhält folgende Fassung: „§ 8 Verkaufspflicht Die Bundesregierung hat Aktien im Gesamtnennbetrag von sechzig vom Hundert des Grundkapitals nach Maßgabe der §§ 10 und 11 zu veräußern. Der Bundesminister für wirtschaftlichen Besitz des Bundes setzt den Veräußerungskurs fest." 4. § 10 erhält folgende Fassung: „§ 10 Sozialbevorrechtigter Erwerb Die Bundesregierung hat die zu veräußernden Aktien für die Dauer von zwei Monaten zunächst anzubieten natürlichen Personen, die im Inland einen Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt und bei Ablauf der Frist von zwei Monaten das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben, wenn, für den Fall, daß sie unverheiratet sind, ihr steuerpflichtiges Jahreseinkommen 1959 achttausend Deutsche Mark und für den Fall, daß sie verheiratet sind, das steuerpflichtige Jahreseinkommen beider Ehegatten zusammen 1959 sechzehntausend Deutsche Mark nicht überstiegen hat. An den einzelnen Erwerber dürfen Aktien bis zum Gesamtnennbetrag von fünfhunder Deutsche Mark veräußert werden." 5. § 11 erhält folgende Fassung: „§ 11 Verkauf an die Belegschaft Ist der Erwerber Arbeitnehmer der Gesellschaft, so können an ihn unter Voraussetzung des § 10 Aktien im Gesamtnennbetrag von eintausend Deutsche Mark veräußert werden." 6. § 11a erhält folgende Fassung: „§ 11a Allgemeiner Verkauf Nach Ablauf der in § 10 bezeichneten Frist sind die nicht nach § 10 veräußerten Aktien für die Dauer von zwei Monaten allgemein zum Verkauf anzubieten." Bonn, den 16. März 1960 Dr. Atzenroth Dr. Dahlgrün Lenz (Trossingen) und Fraktion
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    Rede von Erwin Häussler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte mich kurz zu der Stiftung äußern, die bei der Privatisierung des Volkswagenwerkes mit entstehen soll. In § 3 des
    Vertrags zwischen dem Bund und dem Land Niedersachsen wird die Errichtung einer „Stiftung Volkswagenwerk" vorgesehen; deren Aufgabe soll es sein, Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre zu fördern. Das ist nach meiner Meinung eine allgemeine Formulierung, unter der man sich die Förderung sowohl wissenschaftlicher Spitzenleistungen als auch breiter Volksbildung vorstellen kann.
    Bekanntlich sollen die Vermögenswerte der Stiftung aus den jährlichen Gewinnen auf die den Vertragspartnern verbleibenden Aktien, aus den Zinsen des Darlehens an den Bund und aus denjenigen Gewinnen bestehen, die auf die vom Bund zu verwaltenden Aktien entfallen. Das ergibt voraussichtlich einen Jahresertrag von 60 Millionen DM.
    Ursprünglich war die Verwendung des Erlöses aus der Privatisierung als Kapitalgrundstock zugunsten der kapitalmäßig ausgebluteten Sowjetzone für den Tag nach der Wiedervereinigung vorgesehen. Zwischenzeitlich sollten günstige revolvierende Kredite für den Mittelstand ermöglicht und eigentumspolitische Maßnahmen durchgeführt werden.
    Wir begrüßen natürlich auch die Förderung von Wissenschaft und Technik, die auf Grund des Vergleichs vorgesehen ist. Nachdem der Verzicht auf unsere ursprüngliche Konzeption notwendig wurde, richten wir heute schon an die zu bildende Stiftung das dringende Ersuchen, die vorgesehene Förderung von Wissenschaft und Technik sowohl dem akademischen als auch dem handwerklich-technischen Nachwuchs zugute kommen zu lassen. Hierbei kann an die Berufsausbildung, an die Berufsweiterbildung, an den zweiten Bildungsweg und darüber hinaus sogar an die allgemeine Volksbildung gedacht werden. So könnte — das wäre ein schöner Begleitton — aus der Privatisierung ein hervorragendes Ergebnis für die Allgemeinheit erzielt werden.
    Wir wünschen aber nicht, daß die Stiftung eine eigene Politik betreibt. Die Stiftung sollte vielmehr auf Grund des Bevölkerungsschlüssels Mittel an die Länder weitergeben, dabei allerdings gewisse Bindungen für die Verwendung vorsehen.
    Ich bedauere es in diesem Zusammenhang übrigens, daß die Satzung der Stiftung noch nicht vorliegen kann. Es müßte meines Erachtens eine Möglichkeit für die Mitwirkung des Parlaments bei der Festlegung der Satzung der „Stiftung Volkswagenwerk" und bei der Verteilung der Mittel vorgesehen werden.
    Einem zweiten Gedanken möchte ich an dieser Stelle kurz Ausdruck geben. Es handelt sich bei der Privatisierung des Volkswagenwerks um eine hervorragende Möglichkeit, daß sich vor allem in der Hand der einkommensschwachen Schichten eigenes Kapitalvermögen bildet. Dieses wird nach menschlichem Ermessen wertsicher und ertragsstark sein. Es ist also anzunehmen, daß ein lebhafter Ansturm auf die Volkswagenwerkaktie erfolgen wird. Nun soll doch, und zwar noch mehr, als es bei der Teilprivatisierung der Preußag der Fall war, gerade der



    Häussler
    Arbeitnehmer in den Genuß dieser Aktie kommen. Ich bin allerdings der Meinung, daß ein noch so günstig angesetzter Sozialbonus für sich allein noch f keineswegs ausreicht, den unabdingbar zu fordernden gesellschaftspolitischen Zweck der Streuung und Beheimatung dieser Privatisierungsaktien bei den Arbeitnehmern im gewünschten Ausmaße zu erreichen. Vor allem ist der noch vorhandene Mißtrauenskomplex gegen die Aktie zu überwinden, um zu erreichen, daß die Privatisierung zu einem Erfolg für die privateigentumsorientierte Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung wird.
    Aus diesem Grunde richte ich den dringenden Wunsch an das Bundesschatzministerium, aber auch an die Gewerkschaften, Betriebe und Betriebsräte, dazu beizutragen, daß in erster Linie der einfache Mann in den Besitz dieser Aktien gelangt. In der Öffentlichkeit wie auch in den Betrieben sollte durch geeignete Maßnahmen auf die Möglichkeit des Bezugs dieser Aktie hingewiesen und sogar Hilfestellung beim Erwerb geboten werden.
    Diese beiden Wünsche wollte ich vor Verabschiedung des Gesetzes äußern. Hoffentlich werden sie bei der Weiterbehandlung der Privatisierung erfüllt.

    (Beifall in der Mitte.)



Rede von: Unbekanntinfo_outline
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Deist.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heinrich Deist


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ein Teil der Redner hat sich mit den Ausführungen meines Freundes Jahn und mit meinen eigenen Ausführungen befaßt. Ich sehe mich gezwungen, auf diese Ausführungen zurückzukommen.
    Zunächst einmal: Es muß leider bei der Feststellung bleiben, daß die Auslegung, die der Vertrag in dem Privatisierungsgesetz gefunden hat, nach unserer Auffassung nicht loyal ist. Ich gestatte Ihnen gerne, eine andere Auffassung zu vertreten, aber Sie müssen mir erlauben, daß ich diese Auffassung hier sehr deutlich sage.

    (Abg. Dr. Burgbacher: „Loyal" ist ein Werturteil!)

    Vielleicht ist sie auch gar nicht so unbegründet, wenn Sie daran denken, ,daß der eine Vertragspartner, nämlich das Land Niedersachsen, genau der gleichen Auffassung ist wie wir.

    (Lachen in der Mitte.)

    Schließlich kommt es ja wohl bei der Auslegung eines Vertrages auf die Meinung der beiden beteiligten Vertragspartner an, und es geht sehr weit, wenn Sie meinen, im Hinblick auf die Mehrheit hier im Hause darüber lächeln zu können, daß ein gleichwertiger Vertragspartner eine andere Auffassung hat als Sie.

    (Abg. Dr. Burgbacher: Darüber lächeln wir ja gar nicht!)

    — Ich habe ein sehr deutliches Lächeln gesehen.
    Dann zu den Ausführungen des Herrn Kollegen Schmücker. Er hat mit Recht darauf hingewiesen — und wir haben das nicht bestritten; ich habe es im Gegenteil unterstrichen —, daß die niedersächsischen Interessen sehr weitgehend berücksichtigt worden sind und daß Niedersachsen mit diesem Ergebnis zufrieden sein kann. Ich habe darum auch die niedersächsische Regierung beglückwünscht. Aber ich habe auch betont: Wir sitzen hier im Bundestag, wir haben es mit den allgemeinwirtschaftlichen Interessen, auch mit dem allgemeinen Interesse des gesamten Volkes zu tun, und da sind wir der Auffassung — Sie mögen anderer sein —, daß ein ernsthafter öffentlicher Einfluß in Unternehmen dieser Art von entscheidender Bedeutung ist.

    (Abg. Schmücker: Das muß klargestellt werden: für alle Industrien?)

    — Nein, in Unternehmen dieser Art. Sie haben hoffentlich die Begrenzung deutlich gehört. Herr Kollege Schmücker, Sie sagen, hier sei doch der Öffentlichkeit ein sehr weitgehender Einfluß zugebilligt worden. Sie sprachen das 20%ige Kapital an. Was nützen 20 % Kapital, wenn sie nach fünf Jahren auf ein Zehntausendstel Stimmrecht beschränkt werden?

    (Abg. Dr. Barzel: § 5b Abs. 3!) Das sind 600 Stimmen von 6 Millionen.


    (Zuruf von der Mitte: Das stimmt doch .gar nicht!)

    — Sicher stimmt das. Und ich habe Ihnen dargelegt, wie sich in Anbetracht der Tatsache, daß einzelne Banken bis ein Fünfzigstel Stimmrecht verwalten und vertreten können, die Dinge praktisch auswirken müssen. Dann zu sagen, in einem Aufsichtsrat von 18 Personen seien zwei Mitglieder eine entscheidende Position, scheint mir doch wohl etwas zu weit zu gehen.
    Gegenüber dem Herrn Kollegen Atzenroth darf ich folgendes bemerken. Er meint, die Konsequenz unseres Verhaltens sei, daß das Volkswagenwerk bewußt kleingehalten werden müsse. Herr Kollege Atzenroth, ist es nur dadurch möglich, ein so großes Unternehmen sich vernünftig fortentwickeln zu lassen, daß man ihm die Möglichkeit zur Selbstfinanzierung in diesem Umfang gibt und daß man ihm die Möglichkeit gibt, seine Machtstellung so rücksichtslos auszunützen, wie es hier geschehen ist? Dann gäbe es überhaupt keine Möglichkeit des Wettbewerbs. Wäre es nicht vielmehr auch denkbar, daß ein größeres öffentliches Unternehmen an den Kapitalmarkt, z. B. an den Anleihemarkt, herantritt, um sich das erforderliche Kapital zu besorgen? Das wäre ein normaler Weg, den man einschlagen sollte, um die erforderliche Entwicklung des Werkes zu sichern,
    — aber nicht diese unbegrenzte Selbstfinanzierung, wie sie in der Automobilindustrie üblich ist.
    Nun eine Bemerkung zu Ihnen, Herr Kollege Burgbacher. Sie meinten, Sie müßten zu Ihrem Bedauern feststellen, daß in wichtigen wirtschaftspolitischen Fragen sehr verschiedene Meinungen be-



    Dr. Deist
    stehen. Nun, wir haben nie ein Hehl daraus gemacht. Und ich wundere mich, daß Sie auf einmal erstaunt sind, daß zwischen den wirtschaftspolitischen Auffassungen der CDU, die leider in vielen Fällen mit dem sozialen Gehalt sowohl der katholischen wie auch der evangelischen Soziallehre kaum zu vereinbaren sind,

    (Sehr gut! bei der SPD)

    und unserer Haltung ernsthafte Unterschiede bestehen.
    Herr Kollege Burgbacher war darüber erstaunt, daß ich gesagt habe, ein öffentliches Unternehmen sei die einzige wirksame Gegenmacht innerhalb der Wirtschaft.

    (Zuruf des Abg. Dr. Burgbacher.)

    — Das hatte diese Bedeutung, Herr Kollege Burgbucher. Ich habe nicht gesagt, das sei das einzige Mittel, um Machtmißbrauch zu verhindern. Leider ist unsere Wirtschaft so kompliziert, daß man eine große Zahl von Mitteln anwenden muß, um Mißbrauch zu verhindern.
    Sie meinten aber offenbar umgekehrt, die Gesetzgebung müsse das entscheidende Mittel sein. Herr Kollege Burgbacher, da kommen Sie zu merkwürdigen Konsequenzen. Wenn die Gesetzgebung das einzige Mittel ist und ja wohl kein anderer da ist, der überwacht, was mit den Gesetzen durchgesetzt werden soll, als die öffentliche Verwaltung, dann muß Ihr Programm ja sein: Was notwendig ist, um diesen Machtmißbrauch zu beseitigen — und das ist sehr viel —, müßte über die öffentliche Verwaltungskontrolle geschehen. Wir sind der Meinung, daß es besser ist, durch Schaffung von Gegenkräften in der Wirtschaft für etwas mehr Wettbewerb zu sorgen, damit die öffentliche Verwaltungskontrolle in einem geringeren Umfange gehalten werden kann, als es sonst möglich wäre.

    (Beifall bei der SPD.)

    Herr Kollege Burgbacher, Sie meinten, einen Grundsatz der CDU aufstellen zu sollen, die öffentliche Hand dürfe nicht selbst wirtschaften. Herr Kollege Burgbacher, ich entsinne mich einer Stelle, wo es heißt, das Eigentum habe sich in der modernen Großwirtschaft eine Herrschaftsmacht angeeignet, die von Rechts wegen nicht dem Eigentum, sondern eigentlich dem Staate zukomme. Das Zitat wird Ihnen nicht unbekannt sein. Meinen Sie nicht, daß sich daraus die Verpflichtung ergibt, alle Wege zu überlegen, die geeignet sein könnten, einem Mißbrauch der Macht aus dem Eigentum zu begegnen? Wenn ein öffentliches Unternehmen ein wichtiges Mittel ist, darf man dann sagen: Das ist für uns tabu; öffentliche Unternehmen kommen nach unseren Grundsätzen nicht in Frage? Vielleicht denken Sie auch daran, daß öffentliche Unternehmen in allen modernen demokratischen großindustriellen Staaten ein selbstverständliches und wichtiges Mittel sind, in unserer vermachteten Wirtschaft wenigstens ein Stück Wettbewerb aufrechtzuerhalten.

    (Beifall bei der SPD.)

    Herr Kollege Burgbacher meinte dann, das sei ein erster Schritt zur Eigentumsbildung. Auch wir sind sehr für schrittweises Vorgehen. Wir müssen nur verhindern, daß dieser Anfang nach einigen Schritten aufhört und keine Möglichkeit mehr zu sehen ist, auf den Wegen, die Sie beschreiten wollen, eine wirklich breite Eigentumsstreuung herbeizuführen.
    Es war sehr merkwürdig, daß alles, was Sie auf diesem Gebiet zu bieten hatten, der Appell des Kollegen Häussler an den guten Willen von Unternehmen, Bundesschatzminister, Gewerkschaften usw. war, sonst nichts. Wir wissen doch, wie wenig entwickelt in der privaten Wirtschaft die Neigung ist, auf dem Wege der Beteiligung der Arbeitnehmer voranzuschreiten. Wenn Sie es daher mit dem „ersten Schritt" ernst meinen, dann muß wesentlich mehr kommen, auch etwas darüber, was Sie mit dem gewaltigen Vermögenszuwachs in der Privatwirtschaft machen wollen, von dem ich gesprochen habe. Wenn wir dagegen Ihre übrige Politik sehen, die in großem Umfange der Förderung des Großeinkommens und der Großvermögensbesitzer dient, kommen uns einige Zweifel an der Ernsthaftigkeit dieses Wollens.
    Ich habe auf das Gratisaktiengesetz hingewiesen, das ich vor allen Dingen nach den Erfahrungen, die man inzwischen mit der Ausschüttung von Gratisaktien gemacht hat, weiß Gott nicht als ein Mittel breiter Eigentumsstreuung ansehen kann. Die meisten Gesellschaften, die bis jetzt Gratisaktien ausgeschüttet haben oder ,das beabsichtigen, sind vielmehr solche, bei denen ein größerer Aktionär oder eine Familie eine Rolle spielt, in den seltensten I Fällen Klein- und Mittelaktionäre. Die interessantesten Objekte auf diesem Gebiet scheinen merkwürdigerweise die Bierbrauereien zu sein, an denen weder Klein- noch Mittelaktionäre beteiligt sind.
    Wenn ich weiter die Körperschaftsteuer mit ihrer Bevorzugung der Körperschaften erwähne, kann ich das Umwandlungsgesetz und das Umwandlungssteuergesetz nicht unerwähnt lassen. Danach ist es möglich, daß eine Mehrheit von 75 % des Aktienkapitals 25 % mittlere und kleinere Aktionäre einfach enteignet und hinaussetzt. Wir haben Ihnen, als wir sahen, wohin dieses Gesetz führte, im vergangenen Jahre, noch vor den Sommerferien, vorgeschlagen, dieses Gesetz aufzuheben und einen Schlußstrich unter den Mißbrauch des Gesetzes zu ziehen. Sie haben sich geweigert, diese notwendige Korrektur vorzunehmen. Das müssen wir Ihren Darlegungen über Ihren guten Willen gegenüberstellen, und ich muß sagen, daß Zweifel wohl doch sehr berechtigt sind.
    Herr Kollege Burgbacher, Sie haben vorhin die Frage aufgeworfen, ob unser Bestreben, die Prämiierung und die Förderung des Sparens zu unterstütze, wirklich ernst gemeint sei. Sie haben auf das Sparprämiengesetz hingewiesen und haben — ich weiß nicht, ob Sie es gesagt haben — den Eindruck erweckt, daß ein großer Teil meiner Fraktion gegen das Sparprämiengesetz gestimmt habe. Ich muß das korrigieren. Zunächst darf ich Ihnen sagen, warum wir skeptisch gegenüber diesem Gesetz waren. Wir hatten z. B. gewünscht, daß für Großfamilien mit



    Dr. Deist
    mindestens drei Kindern der Prämiensatz von 20 auf 25 % erhöht wird. Das haben Sie — trotz Familienminister — abgelehnt.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Dann darf ich darauf hinweisen — ich habe es schon erwähnt —, daß Sie das Genossenschaftssparen nicht einbezogen haben. Sie haben unseren Antrag abgelehnt, Sparverträge mit Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaften, also Verträge, die der Schaffung von Wohnraum dienen, in die Prämiierung einzubeziehen.
    Nun das Wesentliche. In der Regierungsvorlage stand, wenn ich nicht sehr irre, daß die Sparprämie bis zu einer Höhe von 250 bzw. 500 DM gewährt werden sollte. Von Ihnen, meine Damen und Herren von der CDU, wurde dieser Satz auf 120 bzw. 240 DM herabgemindert.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Das heißt, die Vorlage der Bundesregierung wurde von Ihnen erheblich verschlechtert. Darauf haben wir versucht, wenigstens einen Teil der Regierungsvorlage wiederherzustellen, nämlich die Grenze auf 250 bzw. 500 DM zu erhöhen. Auch das haben Sie abgelehnt.
    Wir mußten also sehen, daß es Ihnen mit der Sparförderung gar nicht so ernst war. Nachdem wir außerdem feststellen mußten, daß Sie rücksichtslos jeden Versuch einer Verbesserung der Vorlage niederstimmten, haben wir uns als Fraktion der Stimme enthalten. Unsere Fraktion hat — ich habe es kontrolliert — von diesem Platz aus erklärt, daß sie sich deswegen, weil Sie jegliche Verbesserung abgelehnt haben, der Stimme enthalte. Wie das zulässig und üblich ist, auch bei Ihnen, hat dann ein Teil der Mitglieder meiner Fraktion, weil er zu Recht über diese Behandlung durch Ihre Fraktion verärgert war, gegen die Vorlage gestimmt. — Dieser ganze Verlauf, den ich hier nach Ihrer Schilderung der Dinge, Herr Kollege Burgbacher, darlegen mußte, zeigt deutlich, wie ernst es uns mit dem Prämiensparen, d. h. mit der Förderung des Sparens des kleinen Mannes, in Wirklichkeit ist.
    Es sind hier die Investment-Gesellschaften angeführt worden. Meine Damen und Herren, vielleicht erinnern Sie sich, daß wir sehr ernsthaft und sehr positiv an der Schaffung des Investment-Gesetzes gearbeitet haben, weil wir darin — insbesondere wegen der Risikostreuung — sogar ein besseres Mittel des Sparens für den kleinen Mann sehen als in der Aktie.
    Herr Kollege Barzel hat gemeint, er sei auf die politische Begründung gespannt, wie die Sozialdemokratie ihre Abstimmung mit dem Godesberger Programm vereinbare. Nun, meine Damen und Herren, mit der CDU sich über Parteiprogramme zu unterhalten, ist ein klein wenig schwierig.

    (Beifall bei der SPD.)

    Sie haben im Jahre 1947 ein sehr fortschrittliches „Ahlener Programm" gehabt. Kurz vor den Wahlen des Jahres 1957 hielten Sie es für richtig, durch den Mund des Herrn Ministerpräsidenten Meyers dieses Programm praktisch mit einer Handbewegung vom
    Tisch zu fegen. Jetzt aber, anderthalb Jahre vor den Wahlen, darf Herr Kollege Katzer auf der Hauptversammlung der rheinischen Sozialausschüsse am 13. Februar 1960 wieder ausrufen, die CDU solle sich doch auf das Ahlener Programm besinnen; da verlangte er überbetriebliche Mitbestimmung, Bundeswirtschaftsrat, Mitbestimmung in Kammern usw. usw. Er mußte sich von einem Delegierten darauf hinweisen lassen, daß das wohl nicht so sehr viel Sinn habe; die Sozialausschüsse stünden doch „im toten Winkel der Macht". Sehen Sie, meine Damen und Herren, das ist von diesen Darlegungen zu halten. Bei einer Diskussion über einen anderen Vorschlag der CDU, nämlich die Umwandlung der Pensionsfonds und ihre Verwendung zur Eigentumsbildung, hat Herr Kollege Elbrächter, der ja auch ihrer Fraktion angehört, vor der Arbeitsgemeinschaft selbständiger Unternehmer in München erklärt, man müsse sehr deutlich unterscheiden zwischen Vorschlägen der CDU/CSU und den Vorschlägen der Freunde um Katzer. — Ich zitiere nur! So schwierig ist es, mit Ihnen über Programme zu streiten. Mit uns, Herr Kollege Barzel, ist das nicht so schwierig.

    (Zurufe: Na, na, na!)

    —Lassen Sie mich doch mal ein bißchen zu Ende reden. „Na, na, na!" ist kein überzeugender Einwand; jedenfalls kann ich ihn nicht als solchen anerkennen.

    (Beifall bei der SPD.)

    Als wir unser Grundsatzprogramm verabschiedet hatten, da war der Herr Bundeskanzler, der ja Chef Ihrer Partei ist und daher wohl für diese Partei spricht, der Auffassung: „Da hat sich nichts geändert, die haben aus der Vergangenheit nichts gelernt, das ist alles Tarnung." Das war die eine Auffassung. Herr Kollege Barzel meint, das Programm verpflichte eigentlich die SPD, nunmehr CDU-Politik zu treiben. Meine Damen und Herren, beides ist nicht drin. Wir führen unsere sozialdemokratische Politik durch und nicht das, was Sie meinen dafür halten zu sollen.

    (Beifall bei der SPD.)

    Ich will Ihnen ein klein wenig nachhelfen mit einigen Zitaten aus dem Grundsatzprogramm — ich darf sie mit Genehmigung des Herrn Präsidenten verlesen , die auf diesen Gesetzentwurf Bezug haben. Da heißt es nämlich:
    Wer in den Großorganisationen der Wirtschaft die Verfügung über Millionenwerte und über Zehntausende von Arbeitnehmern hat, der wirtschaftet nicht nur, er übt Herrschaftsmacht über Menschen aus.
    Ein zweiter Satz:
    Wo das Großunternehmen vorherrscht, gibt es keinen freien Wettbewerb. Wer nicht über gleiche Macht verfügt, hat nicht die gleiche Entfaltungsmöglichkeit, er ist mehr oder weniger unfrei.
    Und wir ziehen die Schlußfolgerung:
    Diese Entwicklung ist eine Herausforderung an
    alle, für die Freiheit und Menschenwürde, Ge-



    Dr. Deist
    rechtigkeit und soziale Sicherheit die Grundlagen der menschlichen Gesellschaft sind.
    Unter zahlreichen Beispielen für Mittel, die dem modernen Staat zur Verfügung stehen, um dieses Problems Herr zu werden, heißt es dann:
    Wettbewerb durch öffentliche Unternehmen ist ein entscheidendes Mittel zur Verhütung privater Marktbeherrschung. Durch solche Unternehmen soll den Interessen der Allgemeinheit Geltung verschafft werden.
    Das ist die eine Seite.
    Zur Frage der Eigentumsbildung haben wir in diesem — wie ich immer mehr finde — recht guten Grundsatzprogramm ebenfalls einiges gesagt. Da heißt es:
    Geeignete Maßnahmen sollen dafür sorgen, daß ein angemessener Anteil des ständigen Zuwachses am Betriebsvermögen der Großwirtschaft als Eigentum breit gestreut oder gemeinschaftlichen Zwecken dienstbar gemacht wird. Es ist ein Zeichen unserer Zeit, daß sich das private Wohlleben privilegierter Schichten schrankenlos entfaltet, während wichtige Gemeinschaftsaufgaben, vor allem Wissenschaft, Forschung und Erziehung, in einer Weise vernachlässigt werden, die einer Kulturnation unwürdig ist.
    Sie können sich selber ausrechnen, wie wir uns nach diesen unseren grundlegenden programmatischen Verkündungen zu Ihrem Gesetzentwurf verhalten werden. Wir können ihm nicht zustimmen, sondern werden ihn ablehnen.

    (Beifall bei der SPD.)