Rede:
ID0310734900

insert_comment

Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 3107

  • date_rangeDatum: 16. März 1960

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: 09:01 Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 18:48 Uhr

  • fingerprintRedner ID: Nicht erkannt

  • perm_identityRednertyp: Präsident

  • short_textOriginal String: Vizepräsident Dr. Becker: info_outline

  • record_voice_overUnterbrechungen/Zurufe: 0

  • subjectLänge: 6 Wörter
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Steinmetz.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 107. Sitzung Bonn, den 16. März 1960 Inhalt: Begrüßung einer Delegation des britischen Unterhauses 5852 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Leonhard und Meyer (Wanne-Eickel) 5803 A Abg. Dr. Hauser tritt als Nachfolger des verstorbenen Abg. Dr. Lindrath in den Bundestag ein 5803 A Zusammenstellung der über- und außerplanmäßigen Haushaltsausgaben im 1. Halbjahr des Rechnungsjahres 1959 (Drucksache 1645) . . . . . . . . . . . 5803 B Fragestunde (Drucksache 1673) Frage des Abg. Schmidt (Hamburg): Verdrängung der Kleinaktionäre aus Aktiengesellschaften Schäffer, Bundesminister 5803 D, 5804 A, B Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . . 5804 A Frage des Abg. Dr. Bucher: Äußerung des Bundeskanzlers am 15. Februar 1960 in Köln über die Stellung der Bundesminister Schäffer, Bundesminister . . . . 5804 B, C Dr. Bucher (FDP) . . . . . . . 5804 C, D Frage des Abg. Rehs: Erlaß einer Rechtsverordnung gemäß § 3 des Häftlingshilfegesetzes Dr. Nahm, Staatssekretär . . . . 5805 A, B Frage der Abg. Frau Korspeter: Alterssicherung der vertriebenen und geflüchteten Bauern Dr. Nahm, Staatssekretär . 5805 C, 5806 A Frau Korspeter (SPD) 5806 A Frage des Abg. Dr. Bechert: Radioaktive Niederschläge Dr. Cartellieri, Staatssekretär . . . 5806 B, 5807 B, D Dr. Bechert (SPD) 5807 A, C Frage des Abg. Rehs: Vorzeitige Ablösung der Lastenausgleichsabgabe aus dem Erlös der Aktien des Volkswagenwerkes im Falle seiner Privatisierung Dr. Busch, Staatssekretär . . . . 5808 A Rehs (SPD) 5808 A Frage des Abg. Josten: Klärung der Besitzverhältnisse des ehemaligen Truppenübungsplatzes Ahrbrück Dr. Busch, Staatssekretär . . . . 5808 B, C Josten (CDU/CSU) 5808 C Frage des Abg. Schmitt (Vockenhausen) : Aufstellung eines öffentlichen Fernsprechers in Lorsbach Stücklen, Bundesminister . . . . . 5808 D II Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 107. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. März 1960 Frage des Abg. Dr. Brecht: Bundesmittel für das Bauzentrum in Köln Lücke, Bundesminister . . 5808 D, 5809 B Dr. Brecht (SPD) 5809 A, B Frage des Abg. Dr. Brecht: Rechtzeitige Veröffentlichung der Ergebnisse von Forschungsarbeiten, die mit Bundesmitteln gefördert werden Lücke, Bundesminister 5809 C, D Dr. Brecht (SPD) . . . . . . . 5809 C Frage des Abg. Dr. Brecht: Zuteilung von Bundesmitteln für den Wohnungsbau der SBZ-Zuwanderer Lücke, Bundesminister . 5809 D, 5810 A, B Dr. Brecht (SPD) 5810 A, B Frage des Abg. Gewandt: Sittliche Gefährdung der in Großbritannien arbeitenden deutschen Mädchen Dr. van Scherpenberg, Staatssekretär 5810 C, 5811 A Gewandt (CDU/CSU) 5811 A Fragen des Abg. Schneider (Bremerhaven) und des Abg. Dr. Mommer: Rückgabe des deutschen Vermögens in den USA Dr. van Scherpenberg, Staatssekretär 5811 B, C, D Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 5811 C Frage des Abg. Schmidt (Hamburg) : Presseberichte über die Möglichkeit der Stationierung eisenbahnlafettierter Polaris-Mitteistreckenraketen mit atomaren Sprengköpfen auf westdeutschem Gebiet Dr. van Scherpenberg, Staatssekretär 5811 D Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . . 5812 A Frage des Abg. Bauer (Würzburg) : Aktenmaterial des Document Center Berlin Dr. van Scherpenberg, Staatssekretär 5812 B Bauer (Würzburg) (SPD) 5812 B Frage des Abg. Dr. Bechert: Selbstmordfälle von Studierenden in Prüfungssemestern Dr. Anders, Staatssekretär . . . 5812 C, D Dr. Bechert (SPD) . . . . . . . 5812 C Frage des Abg. Dr. Arndt: Einreisevisum für Bürger des Staates Israel zum Besuch Münchens Ritter von Lex, Staatssekretär . . . 5812 D, 5813 C, D Dr. Arndt (SPD) . . . 5813 B, D, 5814 A Frage des Abg. Mischnick: Eintragung der Blutgruppe in den Bundespersonalausweis Ritter von Lex, Staatssekretär . . 5814 A, B Mischnick (FDP) 5814 B Frage des Abg. Felder: Die sogenannte „Ungarische Bewegung" auf Schloß Teising Ritter von Lex, Staatssekretär . . 5814 C, 5815A Felder (SPD) 5815 A Frage des Abg. Schmitt (Vockenhausen) : Zweites Fernsehprogramm Dr. Anders, Staatssekretär . . . . 5815 A Frage des Abg. Schneider (Bremerhaven) : Begriff der Seedienstuntauglichkeit Blank, Bundesminister . . . . . 5815 B Frage des Abg. Dröscher: Gewährung der Altershilfe für Landwirte im Falle der sogenannten stufenweisen Entäußerung Blank, Bundesminister . . . . . 5815 D Frage des Abg. Büttner: Neueinteilung der Arbeitsamtsbezirke im Lande Nordrhein-Westfalen Blank, Bundesminister . . . . . 5816 B Frage des Abg. Welslau: Unfälle von Kindern unter 14 Jahren in der Landwirtschaft Blank, Bundesminister . . . . . 5816 D Fage des Abg. Wittrock: Anlage von Ölversickerungsgruben durch die amerikanischen Streitkräfte in der Bundesrepublik Dr. Hettlage, Staatssekretär . . 5818 B, D, 5818 A Wittrock (SPD) 5817 D Frage des Abg. Ritzel: Steuerpflichtige Millionäre und Bezieher von Einkommen über 100 000 DM Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 5818 A, 5819 A, B Ritzel (SPD) . . . . . . . . . 5819 A Frage des Abg. Bach: Doppelbesteuerung von in Frankreich beschäftigten Arbeitnehmern der Bundesrepublik Dr. Hettlage, Staatssekretär 5819 C, 5820 A Bach (SPD) . . . . . . . . . . 5820 A Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 107. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. März 1960 III Frage des Abg. Faller: Unterschiedliche Regelung für das Mitführen von Tabakwaren durch in der Schweiz arbeitende weibliche und männliche Grenzgänger Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 5820 B Frage des Abg. Faller: Verwaltungszuschuß für in Weil am Rhein tätige Beamte Dr. Hettlage, Staatssekretär 5820 C, 5821 A Faller (SPD) 5821 A, B Frage des Abg. Rehs: Vorgesehene Rechtsverordnung gemäß § 43 Abs. 1 Nr. 2 Buchstabe a des Feststellungsgesetzes Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 5821 C Rehs (SPD) . . . . . . . . . 5821 D Frage des Abg. Dr. Arndt: Beachtung von Urteilen des Bundesverwaltungsgerichts durch das Bundesausgleichsamt Dr. Hettlage, Staatssekretär . 5822 A, B, C Dr. Arndt (SPD) . . . . . . . 5822 B, C Frage des Abg. Seuffert: Steuerliche Nachprüfung von Spesen und Repräsentationsausgaben bei wirtschaftlichen Unternehmungen Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 5822 C, 5823 A, B Seuffert (SPD) 5823 A, B Frage des Abg. Erler: Einschläge von Explosivkörpern in Ortschaften in der Umgebung des Truppenübungsplatzes Heuberg und Frage der Abg. Frau Dr. Diemer-Nicolaus: Explosion im Stadtgebiet von Ebingen am 22. Februar 1960 Hopf, Staatssekretär . 5823 C, 5824 A, B Erler (SPD) 5824 A, B Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . 5824 C Frage des Abg. Faller: Ersatz von Lohnausfall bei der Erfassung und Musterung von im Ausland arbeitenden Wehrpflichtigen Hopf, Staatssekretär 5825 A Faller (SPD) 5825 A Frage des Abg. Dürr: Flucht eines Offiziers der Bundeswehr in die Fremdenlegion Hopf, Staatssekretär 5825 B Frage des Abg. Probst (Freiburg): Unverzügliche Bestrafung von Disziplinarverstößen bei der Bundeswehr Hopf, Staatssekretär 5825 C Probst (Freiburg) (DP) . . . . 5825 D Frage des Abg. Folger: Angebliche Androhung der Zurückziehung des 400-Millionen-DM-Triebwerksbauauftrags durch das Bundesverteidigungsministerium Hopf, Staatssekretär . . 5825 D, 5826 A Folger (SPD) . . . . . . . . . 5826 A Frage des Abg. Logemann: Rationalisierungsmaßnahmen der Deutschen Bundesbahn Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 5826 B, C Logemann (DP) . . . . . . . . 5826 C Frage des Abg. Felder: Ausbau der Straße zwischen Erlangen und Uttenreuth Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 5826 D Frage des Abg. Felder: Bau einer Umgehungsstraße bei Baiersdorf und eines Radwegs zwischen Erlangen und Baiersdorf Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 5827 A Frage des Abg. Dr. Friedensburg: Zahl der Verkehrsunfälle durch Lastkraftwagen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 5827 B, 5828 B Dr. Friedensburg (CDU/CSU) . . 5828 A, B Frage des Abg. Ritzel: Entlastung des Großstadtverkehrs durch die Anlage von unterirdischen Schnellbahnen und Autostraßen oder von Hochstraßen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 5828 C, 5829 B Ritzel (SPD) . . . . . . . . . 5829 A Frage des Abg. Ritzel: Verkehrsunfälle und dadurch bedingte Schadensersatzleistungen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 5829 C, 5830 A Ritzel (SPD) 5829 D Nächste Fragestunde . . . 5844 B IV Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 107. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. März 1960 Entwurf eines Gesetzes über Mindesturlaub für Arbeitnehmer (Bundesurlaubsgesetz) (SPD) (Drucksache 1376) — Erste Beratung — Wischnewski (SPD) . . . . . . 5830 B Scheppmann (CDU/CSU) . . . . . 5832 C Dr. Hoven (FDP) . . . . . . . 5833 A Killat (Unterbach) (SPD) . . . . . 5834 B Frau Nadig (SPD) . . . . . . . 5835 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes (Drucksache 1621) — Erste Beratung — . . . . . . 5836 C Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes (FDP) (Drucksache 1283 [neu]) — Erste Beratung — Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . . 5836 C Dr. Eckhardt (CDU/CSU) 5838 C Seuffert (SPD) 5839 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Beförderungsteuergesetzes (FDP) (Drucksache 1520) — Erste Beratung — Eisenmann (FDP) 5840 A Krammig (CDU/CSU) 5840 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Körperschaftsteuergesetzes (SPD) (Drucksache 1554) — Erste Beratung — Seuffert (SPD) . . . . . . . . 5840 D Entwurf eines Gesetzes über die Abwicklung der Kriegsgesellschaften (Drucksache 1421); Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksachen 1634, zu 1634) — Zweite und dritte Beratung — 5841 A Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Kraftloserklärung von Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldbriefen in besonderen Fällen (Drucksache 1511) ; Mündlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksache 1654) — Zweite und dritte Beratung — 5841 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 12. August 1959 mit der Republik Island über den Luftverkehr (Drucksache 1507); Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache 1679) — Zweite und dritte Beratung — 5841 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 30. Mai 1958 mit dem Königreich der Niederlande über die Zusammenlegung der Grenzabfertigung und über die Einrichtung von Gemeinschafts- oder Betriebswechselbahnhöfen an der deutschniederländischen Grenze (Drucksache 1622) — Erste Beratung — 5841 C Entwurf eines Gesetzes über die Statistik der Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte (Drucksache 1623) — Erste Beratung — 5841 D Entwurf eines Gesetzes über eine Gewerbesteuerstatistik für das Kalenderjahr 1958 (Drucksache 1624) — Erste Beratung — 5841 D Entwurf eines Gesetzes über eine Schlachtgewichtsstatistik (Drucksache 1625) — Erste Beratung — . . . . . . . . 5842 A Entwurf eines Gesetzes über eine Fischereistatistik (Drucksache 1626) — Erste Beratung — 5842 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Rechnungsjahr 1960 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1960) (Drucksache 1650) — Erste Beratung — . . . . 5842 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (Abg. Dr. Schmidt [Wuppertal], Bading, Margulies, Dr. Schild, Geiger [München] u. Gen.) (Drucksache 1639) — Erste Beratung — 5842 B Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes (Drucksache 1669) — Erste Beratung — . . . 5842 B Sammelübersicht 17 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen zu Petitionen (Drucksache 1661) . . . . 5842 C Entschließungsantrag zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1959, hier: Einzelplan 05 (DP) ; Schriftlicher Bericht des Auswärt. Ausschusses (Drucksache 1611, Umdruck 328 [neu]) . 5842 C Antrag betr. Teilnahme an der Kampagne der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen (FAO) für die Erzeugung und Verwendung hochwertigen Saatgutes (Abg. Lücker [München], Gerns, Jacobs u. Gen.); Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksachen 1493, 1632) 5842 D Entwurf einer Dreiundzwanzigsten Verordnung über Zolltarifänderungen zur Durchführung des Gemeinsamen Marktes der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Spezialwalzdraht) (Drucksache 1641) 5842 D Deutscher Bundestag — 3: Wahlperiode — 107. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. März 1960 Antrag betr. Trockenheitsschäden (CDU/ CSU, SPD, FDP, DP); Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksachen 1552, 1647) 5843 A Antrag betr. Überwachung radioaktiver Verseuchung (SPD) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Atomkernenergie (Drucksachen 496, 1655) 5843 A Antrag betr. Bau der Autobahn im Raume Heilbronn (Abg. Simpfendörfer, Baier [Mosbach], Berberich u. Gen.); Mündlicher Bericht des Haushaltsausschusses (Drucksachen 1560, 1662) Simpfendörfer (CDU/CSU) . . . . 5843 B Entwurf einer Zweiundzwanzigsten Verordnung über Zolltarifänderungen zur Durchführung des Gemeinsamen Marktes der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Wälzlagerstahl usw.); Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses (Drucksachen 1561, 1678) . . 5843 D Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung von reichseigenen Grundstücken an das Land Berlin für den Neubau der Berliner Philharmonie (Drucksache 1677) . . . . . . . . . 5844 A Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Verkauf der ehem. Hansa-Mühle in Bremen an die Soja-Gesellschaft Bremen GmbH in Bremen (Drucksache 1657) 5844 A Entwurf eines Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung (CDU/CSU) (Drucksache 1217); Mündlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksache 1586) — Zweite und dritte Beratung —; verbunden mit Entwurf eines Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Überführung der Anteilsrechte in private Hand (Abg. Dr. Adenauer, Dr. Dr. h. c. Erhard, Blank, Häussler, Arndgen, Hahn, Stücklen, Cillien, Dr. Elbrächter, Dr. Krone und Fraktion der CDU/CSU) (Drucksache 102); Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksachen 1680, zu 1680) —Zweite und dritte Beratung — Dr. Wilhelmi (CDU/CSU) 5844 C, 5855 B, 5860 B Dr. Dahlgrün (FDP) . . 5845 A, 5866 B Dr. Deist (SPD) . 5846 A, 5874 A, 5880 A, 5881 D Schmücker (CDU/CSU) 5883 D, 5862 A, 5880 D Dr. Mommer (SPD) 5854 B Dr. Atzenroth (FDP) . . 5846 A, 5854 D, 5855 A, D, 5864 A, 5865 B, 5870 A Jahn (Marburg) (SPD) . 5856 A, 5859 B Dr. Barzel (CDU/CSU) 5856 D, 5864 B, 5877 B Katzer (CDU/CSU) . . . 5865 C, 5878 B Dr. Burgbacher (CDU/CSU) 5867 A, 5878 C Dr. Steinmetz (DP) . . . . . . 5872 A Häussler (CDU/CSU) 5873 B Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . 5881 D Entwurf einer Vierzehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1959 (Roßhaar, Zwischenpositive usw.) ; Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses (Drucksachen 1682, 1694) . . . . 5883 A Nächste Sitzung 5883 C Anlagen 5885 A Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 107. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. März 1960 5803 107. Sitzung Bonn, den 16. März 1960 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Baade 30.4. Blöcker 19. 3. Brüns 2. 7. Cillien 9. 4. Deringer 18. 3. Dr. Dittrich 18. 3. Dr. Dr. h. c. Dresbach 8. 4. Engelbrecht-Greve 18. 3. Even (Köln) 8. 4. Frau Friese-Korn 31. 3. Fuchs 18. 3. Frau Dr. Gantenberg 31. 3. Geiger (München) 18. 3. Dr. Görgen 18. 3. Dr. Greve 15.4. Dr. Gülich 16. 4. Freiherr zu Guttenberg 4. 4. Hahn 17. 3. Jahn (Frankfurt) 23.4. Jaksch 5. 4. Dr. Jordan 19. 3. Frau Kipp-Kaule 18.3. Kisters 18.3. Frau Klemmert 15. 5. Köhler 18.3. Dr. Leiske 16. 3. Dr. Löhr 17. 3. Lücker (München) 17.3. Lulay 31.3. Maier (Freiburg) 16.4. Margulies 16. 3. Dr. Martin 16. 4. Mauk 16. 3. Mensing 16. 3. Dr. Miessner 19. 3. Müller (Worms) 18. 3. Pelster 19. 3. Prennel 18. 3. Rademacher 18. 3. Ramms 2. 4. Richarts 18. 3. Ruhnke 18. 3. Sander 16. 3. Scheel 16. 3. Dr. Schild 16. 3. Schlick 19. 3. Dr. Schmid (Frankfurt) 19. 3. Schneider (Hamburg) 24.3. Dr. Schneider (Saarbrücken) 18.3. Seither 8. 4. Frau Seppi 16.3. Stahl 18. 3. Wagner 18. 3. Weinkamm 18. 3. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich b) Urlaubsanträge Dr. Bucerius 25. 3. Günther 20. 4. Dr. Kliesing (Honnef) 25.3. Ollenhauer 15. 4. Dr. Ratzel 30. 4. Dr. Ripken 15. 5. Vogt 30. 4. Dr. Will 25.3. Anlage 2 Umdruck 499 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von den Abgeordneten Dr. Adenauer, Dr. Dr. h. c. Erhard, Blank, Häussler, Arndgen, Hahn, Stücklen, Cillien, Dr. Elbrächter, Dr. Krone und Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Überführung der Anteilsrechte in private Hand (Drucksachen 102, 1680). Der Bundestag wolle beschließen: § 4a Abs. 4 erhält folgende Fassung: „ (4) Die Stimmrechtsbeschränkung nach Absatz 1 gilt nicht für die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen." Bonn, den 16. März 1960 Ollenhauer und Fraktion Anlage 3 Umdruck 500 Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Drucksachen 1217, 1586). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird beauftragt, 1. mit dem Lande Niedersachsen in Verhandlungen einzutreten mit dem Ziel, daß der Vertrag zwischen dem Bund und dem Lande Niedersachsen über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung und über die Errichtung einer „Stiftung Volkswagenwerk" wie folgt geändert bzw. ergänzt wird: Der „Stiftung Volkswagenwerk" werden 20 v. H. des Grundkapitals der Volkswagenwerk Aktiengesellschaft als Stiftungsvermögen zusätzlich übertragen; 5886 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 107, Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. März 1960 2. dem Bundestag den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Überführung der Anteilsrechte in private Hand vorzulegen, in dem bestimmt wird, daß a) die „Stiftung Volkswagenwerk" keiner Stimmrechtsbeschränkung unterliegt, b) die „Stiftung Volkswagenwerk" berechtigt ist, zwei Aufsichtsratsmitglieder in den Aufsichtsrat zu entsenden und c) für die Bundesregierung eine Verkaufspflicht für die Aktien der Volkswagenwerk AG im Gesamtnennbetrag von 40 v. H. des Grundkapitals besteht. Bonn, den 16. März 1960 Ollenhauer und Fraktion Anlage 4 Umdruck 501 Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD, FDP, DP zur dritten Beratung des von den Abgeordneten Dr. Adenauer, Dr. Dr. h. c. Erhard, Blank, Häussler, Arndgen, Hahn, Stücklen, Cillien, Dr. Elbrächter, Dr. Krone und Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Überführung der Anteilsrechte in private Hand (Drucksachen 102, 1680). Der Bundestag wolle beschließen: Der Bundestag ist der Auffassung, daß der weitere Aufbau der Volkswagenstadt Wolfsburg auch nach der Privatisierung des Volkswagenwerkes ein besonderes Anliegen bleibt. Die Bundesregierung wird gebeten, zu prüfen, welche Maßnahmen erforderlich sind, um dieser Auffassung Rechnung zu tragen, und hierbei berechtigte Wünsche der Stadt Wolfsburg zu berücksichtigen. Bonn, den 16. März 1960 Dr. Krone und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Bucher und Fraktion Frau Kalinke und Fraktion Anlage 5 Umdruck 502 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des von den Abgeordneten Dr. Adenauer, Dr. Dr. h. c. Erhard, Blank, Häussler, Arndgen, Hahn, Stücklen, Cillien, Dr. Elbrächter, Dr. Krone und Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse bei der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Überführung der Anteilsrechte in private Hand Drucksachen 102, 1680) . Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 2 Abs. 2 wird folgender Satz 2 angefügt: „Die Interessen des Unternehmens sind angemessen zu berücksichtigen." 2. In § 4a Abs. 4 wird der Satz 2 gestrichen. 3. § 8 erhält folgende Fassung: „§ 8 Verkaufspflicht Die Bundesregierung hat Aktien im Gesamtnennbetrag von sechzig vom Hundert des Grundkapitals nach Maßgabe der §§ 10 und 11 zu veräußern. Der Bundesminister für wirtschaftlichen Besitz des Bundes setzt den Veräußerungskurs fest." 4. § 10 erhält folgende Fassung: „§ 10 Sozialbevorrechtigter Erwerb Die Bundesregierung hat die zu veräußernden Aktien für die Dauer von zwei Monaten zunächst anzubieten natürlichen Personen, die im Inland einen Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt und bei Ablauf der Frist von zwei Monaten das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben, wenn, für den Fall, daß sie unverheiratet sind, ihr steuerpflichtiges Jahreseinkommen 1959 achttausend Deutsche Mark und für den Fall, daß sie verheiratet sind, das steuerpflichtige Jahreseinkommen beider Ehegatten zusammen 1959 sechzehntausend Deutsche Mark nicht überstiegen hat. An den einzelnen Erwerber dürfen Aktien bis zum Gesamtnennbetrag von fünfhunder Deutsche Mark veräußert werden." 5. § 11 erhält folgende Fassung: „§ 11 Verkauf an die Belegschaft Ist der Erwerber Arbeitnehmer der Gesellschaft, so können an ihn unter Voraussetzung des § 10 Aktien im Gesamtnennbetrag von eintausend Deutsche Mark veräußert werden." 6. § 11a erhält folgende Fassung: „§ 11a Allgemeiner Verkauf Nach Ablauf der in § 10 bezeichneten Frist sind die nicht nach § 10 veräußerten Aktien für die Dauer von zwei Monaten allgemein zum Verkauf anzubieten." Bonn, den 16. März 1960 Dr. Atzenroth Dr. Dahlgrün Lenz (Trossingen) und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl Atzenroth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Meine Damen und Herren, wir betrachten diese Debatte als eine gewisse vorläufige Krönung unserer langjährigen Bemühungen um die Privatisierung des Bundesvermögens. Die Freie Demokratische Partei hat sich seit zehn Jahren für die Überführung des gewerblichen Vermögens nicht nur des Bundes, sondern auch anderer Teile der öffentlichen Hand in private Hand eingesetzt. Wir haben mit unzähligen Anträgen und Anfragen versucht, die Grundlage für die heutigen Beratungen mit zu schaffen. Wir haben dabei eine Fülle von Widerspruch erfahren, nicht nur von der SPD, die von Anfang an ihre klare Linie eingehalten hat, daß sie gegen jede Privatisierung ist, im Gegenteil eher noch die Überführung weiterer Unternehmungen in die öffentliche Hand begehrt, trotz Godesberg die Erklärung, die dort abgegeben worden ist, hatte nur vorübergehend Geltung —,

    (Widerspruch bei der SPD)

    sondern auch von seiten der Bundesregierung, die uns lange Jahre hindurch geradezu befehdet hat.
    Meine Damen und Herren, ich darf daran erinnern, daß uns der damalige Finanzminister Schäffer immer wieder falsche Motive unterstellt hat. Ich habe es vorhin schon gesagt, er hat uns vorgeworfen: Ihr wollt dieses Vermögen des Bundes in die Hände des Großkapitals überführen. Niemals war bei uns ein solcher Gedanke maßgebend. Er hat uns vorgeworfen, wir wollten dieses Vermögen verschleudern. Wir haben heute durch einen Antrag noch zu beweisen versucht, daß wir es nicht verschleudern
    wollen, sondern das Größtmögliche zum Nutzen unserer Gesamtfinanzen — in diesem Fall der Schaffung einer Stiftung —, aber zum Nutzen der Steuerzahler, wenn es etwa in den Bundeshaushalt überführt worden wäre, herausholen wollen.
    Die Forderung nach Privatisierung ist bei uns aus der grundsätzlichen Auffassung vom Wirtschaften und vom Staat entstanden. Hier treffen die Unterschiede recht deutlich aufeinander. Wir wollen den Staat auf die unbedingt notwendigen Aufsichtsfunktionen beschränken, wollen also so wenig Staat wie möglich. Es gibt andere Auffassungen. Andere wollen dem Staat größere Aufgaben zuweisen, bis zu dem Extrem nach links, dem Kommunismus, bei dem der Staat alles ist und der Bürger seine ganze Freiheit verloren hat.
    Nach unserer Auffassung sind Voraussetzungen zum Wirtschaften die Sachkenntnis und die unternehmerische Initiative. Diese Voraussetzungen sind in den Organen der öffentlichen Hand nicht gegeben. Diese Feststellung beinhaltet keine persönliche Herabsetzung der dort tätigen Menschen, das ist vielmehr nicht ihre Aufgabe, es gehört nicht zu ihrem Aufgabenbereich. Derjenige, der wirtschaften soll und muß, hat sich darauf, vielleicht im Laufe eines langen Lebens, eingestellt. Die Wirtschaft muß im Markt stehen, und dort gibt es Risiko, dort gibt es Gewinne und Verluste und Niederlagen. Das kann und darf nicht für die öffentliche Hand gelten. Die öffentliche Hand muß aus solchen Dingen herausbleiben. Sie hat andere Aufgaben. Sie kann einwirken, z. B. durch Aufsicht über die Kreise, die
    Wirtschaft treiben. Das kann sie in der Form gesetzlicher und anderer Maßnahmen tun, die wir von unserer Bundesregierung jetzt zum Teil geradezu erwarten.
    Herr Dr. Deist hat gesagt, die öffentliche Hand hat durch öffentliche Unternehmen die Märkte zum Wettbewerb zu veranlassen. Da haben wir verschiedene Auffassungen von der öffentlichen Hand und vom Wettbewerb. Der Wettbewerb muß sich auf der privaten Ebene abspielen. Der Staat kann darüber wachen, wie er sich abspielt.
    Dazu gehört eine Kartellgesetzgebung. Gut, Sie mögen mir einwenden, unsere Kartellgesetzgebung sei nicht ausreichend, nicht scharf genug. Diese Argumente liegen auf einem anderen Gebiet; man kann sich über sie unterhalten. Aber das Prinzip muß sein: die Wirtschaft ist von den Privaten zu führen, und die öffentliche Hand hat sich darauf zu beschränken, nur in dem wirklich notwendigen Umfang durch ihr gemäße Maßnahmen einzugreifen.
    Herr Dr. Deist, Sie haben vorgeworfen, daß in den großen privaten Unternehmungen das Management eine unerhörte Machtposition gewonnen habe. Ich gebe zu, das ist richtig. Aber glauben Sie, daß in den Unternehmungen der öffentlichen Hand nicht ein ebensolches Management besteht oder entstehen wird, vielleicht in noch viel größerem Umfang?

    (Abg. Jahn [Marburg] : Das ist kontrollierbar!)

    — Aber Sie sehen doch unsere Kontrolle! Lieber Herr Jahn, ich habe in den zehn Jahren, in denen ich hier tätig bin, eine Fülle von Betrieben der öffentlichen Hand besichtigt.

    (Abg. Schmücker: Aber da gilt der politische Proporz! — Heiterkeit bei der CDU/CSU.)

    — Sie nehmen mir etwas vorweg, lieber Herr Schmücker; darauf wollte ich auch noch zu sprechen kommen. Aber zunächst einmal ist das Management dort in derselben Macht und in derselben Stärke vorhanden.
    Nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich wieder auf das Extrem hinweise: Selbst im Kommunismus besteht in den führenden Positionen auch ein Management, das durchaus nicht immer so kontrolliert wird, wie man uns das darstellt.

    (Zuruf von der SPD: Na und?)

    Es arbeitet eine Zeitlang unkontrolliert, bis sich plötzlich ein Mißerfolg einstellt; dann kommt die Kontrolle. So ist es auch bei uns: Wo bei öffentlichen Unternehmungen ein Mißerfolg eintritt, da wird die Kontrolle wach, die sich bis dahin sehr ruhig verhalten hat.

    (Abg. Jahn [Marburg] : Dann liegt es doch an Ihnen!)

    - Lieber Herr Jahn, ich spreche hier doch nicht, um
    diese Bundesregierung zu verteidigen, sondern ich erkläre Ihnen meine wirtschaftliche Grundauffassung. Sie geht dahin: die Gefahren, die vom Management drohen, sind nicht Gefahren der Privatwirtschaft, sondern sind durch die technisch oder



    Dr. Atzenroth
    sonstwie verursachten Zusammenballungen von Wirtschaftskörpern bedingt. Die Gefahren des Managements haben also mit dem Problem, ob Unternehmen privatwirtschaftlich oder durch die öffentliche Hand geführt werden, gar nichts zu tun. Sie sind in beiden Fällen in gleichem Maße gegeben. Daß die Gefahr besteht, sehe ich ein.
    Herr Dr. Deist hat im Hinblick auf das Volkswagenwerk erklärt, die öffentliche Hand würde niemals dazu beitragen, daß fast monopolartige Gebilde entstehen, z. B. auf dem Automarkt. Ich will einmal versuchen, die Folgerung aus dem zu ziehen, was Herr Dr. Deist gesagt hat. Ich gebe zu, die Bundesregierung hat in der Zeit, in der das Volkswagenwerk ein öffentliches Unternehmen war, einen ganz verschwindenden Einfluß auf dieses Werk gehabt. Das Management hat regiert — darüber besteht gar kein Zweifel —, in einem öffentlichen Unternehmen also. Sie sagen, eine andere Regierung hätte das nicht geduldet. Das glaube ich Ihnen nicht. Bei einer anderen Regierung wäre das zum Zuge gekommen, was soeben der Herr Kollege Schmücker in einem Zwischenruf genannt hat, der Proporz. Dann wäre vielleicht einmal eine Aufsichtskommission erschienen, und man hätte die Führung und das Management nach politischen Richtlinien und Grundsätzen ersetzt. Das nennen wir ja, etwas variiert, den Proporz.
    Aber, Herr Dr. Deist, wenn die Bundesregierung ihre Aufgabe in Ihrem Sinne hätte erfüllen wollen, dann hätte sie in den vergangenen zehn Jahren das Volkswagenwerk bewußt klein halten müssen,


    (Abg. Dr. Deist: O nein!)

    damit auf dem Automarkt nicht ein monopolartiges Gebilde entstand. Eine Konkurrenz ist ja nur dann vorhanden, wenn eine genügend große Zahl von Unternehmungen im Wettbewerb steht.
    Auch wenn man also als guter Verwalter des Bundesvermögens das Volkswagenwerk sich ebenso hätte ausbreiten lassen, wie es jetzt der Fall ist, hätte man den monopolartigen Charakter des Unternehmens erhalten, den man nun der Privatwirtschaft zum Vorwurf gemacht hat. Alles das, was wir in den vergangenen Jahren an Erfahrung gewonnen haben, spricht für die private Wirtschaft. Wir verkennen dabei die Gefahren und die Mängel nicht, und wir sind bereit, uns mit Ihnen auf dem gesetzgeberischen Wege gegen solche Mängel zu wenden. Ich brauche hier nicht in allen Einzelheiten auf die Verhältnisse und auf die Erfahrungen in England hinzuweisen. Dort hat man wirklich bis zum äußersten Erfahrungen mit Unternehmungen im Besitz der öffentlichen Hand gemacht und hat daraus zum großen Teil auch wirklich echte Folgerungen gezogen.
    Ich möchte noch einmal auf das vorliegende Gesetzgebungswerk zurückkommen. Wir haben von Anfang an die Privatisierung begrüßt, auch die des Volkswagenwerks. Gewisse Dinge, die Sie, meine Herren von der CDU, in das Gesetz mit hineingebracht haben, passen zwar nicht in unsere Linie. Im Jahre 1957 haben die Abgeordneten Dr. Adenauer und Dr. Erhard erkannt, welche Werbewirkung die Privatisierung des Volkswagenwerkes hat; Sie haben sich dieser Werbemöglichkeit rechtzeitig und sehr geschickt bedient. Der letzte Wahlkampf hat da einige Hilfen für Sie gebracht; wir waren nicht in dieser Lage, wir hatten nicht derartige Mittel, unsere Gedanken zu diesem Unternehmen auch so zum Ausdruck zu bringen. Dann haben Sie allerdings — nicht immer sehr freiwillig — bestimmte Dinge in das Gesetz hineingebracht. Wir werden dem Gesetz trotzdem zustimmen.
    Lassen Sie mich zum Schluß noch ein Wort zur Privatisierung allgemein sagen. Vielleicht darf ich dazu Sie, Herr Burgbacher, in erster Linie ansprechen, aber auch die anderen Kollegen von der CDU und der CSU. Sie haben erklärt, dieser Privatisierung — Preußag, Volkswagenwerk — werden weitere folgen. Wir sind Ihnen für diese Erklärung dankbar. Wir werden es auch hinnehmen müssen und uns damit abfinden, wenn in diese Privatisierungen wieder ähnliche Gedanken hineingebracht werden, wie es jetzt der Fall ist. Das soll für uns nicht ein entscheidendes Hindernis sein.
    Eine große Frage ist die der Verwendung der nunmehr daraus aufkommenden Mittel. Da darf ich noch einmal an den ursprünglichen, ersten Gedanken erinnern, den ich persönlich in diesem Bundestag vorgebracht habe. Ich habe damals immer wieder folgende Forderung erhoben. Der Bund ist der Rechtsnachfolger des ehemaligen Reiches, er hat aus dieser Nachfolgeschaft eine Fülle von Lasten übernommen,. deren er sich bis heute noch nicht entledigt hat, und er hat daneben eine weniger große Fülle von Mitteln und Sachwerten übernommen, z. B. in dem Bundesvermögen. Der ursprüngliche Gedanke, den ich hier vorgetragen habe, war der: es ist doch nichts gerechter, als daß man das Vermögen, wie es bei einem Konkurs nun einmal üblich ist — nicht wir waren an dem Konkurs schuld, die anderen waren es —, einsetzt, um für die Ausgaben, die Lasten, die getragen werden müssen, eine gewisse Quote zu haben.
    Diesen Gedanken möchte ich hier noch einmal mit aller Eindringlichkeit vortragen. Wir haben noch einige Aufgaben zu erfüllen. Die Bundesregierung hat sich im Kriegsfolgengesetz verpflichtet, Gesetze zur Regelung von Auslandsschulden vorzulegen — diese Sache kann nach den Vorgängen im amerikanischen Senat nicht mehr hinausgezögert werden , ferner zur Regelung von Demontageschäden, von Restitutionsschäden; ich glaube vier Gebiete sind es, die noch geregelt werden müssen. Wir müssen eines Tages zu dieser Regelung kommen. Wir alle ich hoffe, Sie mit mir wollen dem Steuerzahler nicht neue Lasten auferlegen. Da bietet sich die Möglichkeit an, die nächsten Privatisierungen dazu zu verwenden, die vor uns liegenden Aufgaben zu erfüllen, denen wir uns nicht entziehen können. Damit könnten wir die Gläubiger wenigstens mit einer gewissen Quote befriedigen. Sie wird nicht sehr groß sein. Diejenigen, die hoffen, sie würden eines Tages auf Grund des Versprechens im Kriegsfolgengesetz nun einmal 100 % ihrer Forderungen erhalten, geben sich einer Täuschung hin. Auch ich muß ihnen das sagen.



    Dr. Atzenroth
    Aber wir sollten ernst machen mit dem Versprechen, das wir — in erster Linie die Bundesregierung -damals gegeben haben, und wir sollten den Erlös der künftigen Privatisierungen dafür verwenden, damit nach 14 Jahren endlich einmal die alten Probleme bereinigt werden.
    Mit dieser einen Bitte möchte ich noch einmal zum Schluß sagen: Trotz gewisser Mängel, die wir schon dargelegt haben, stimmen wir dem Gesetzentwurf zu.

    (Beifall bei der FDP und bei der CDU/CSU.)



Rede von: Unbekanntinfo_outline
Das Wort hat der Abgeordnete Steinmetz.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Willy Steinmetz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zunächst einmal muß ich Sie, Herr Kollege Atzenroth, etwas berichtigen. Es stimmt nicht ganz, daß die FDP-Fraktion die erste war, die auf die Notwendigkeit der Privatisierung von Bundesvermögen hingewiesen hat. Ich habe das schon einmal in einer Debatte über die Privatisierung der Preußag erklärt. W i r haben die erste Kleine Anfrage dieser Art gestellt.

    (Lachen bei der SPD.)

    Jetzt werden wahrscheinlich andere kommen und dasselbe behaupten; aber ich mußte das sagen, weil Sie es mit so großer Betonung allein für sich in Anspruch nehmen wollten.
    Der Standpunkt der Deutschen Partei zur Frage der Privatisierung von Bundesvermögen ist immer eindeutig gewesen; er ist auch bekannt. Ich habe in der' Preußag-Debatte sehr eingehend über die Frage der Privatisierung gesprochen und will das nicht wiederholen.
    Wir müssen die Zeichen der Zeit verstehen. Der Kollege Deist hat das schon angeführt. Im deutschen Volk ist ein sehr starker Wille zum Sparen vorhanden. Obwohl wir jedes Jahr eine Währungsverschlechterung von etwa 2 % hinnehmen müssen, hat das deutsche Volk in den letzten Jahren immer weiter gespart. Die Zahl der Sparer ist ebenso wie das Sparvolumen überhaupt gestiegen. Daraus kann doch nur eine Folgerung gezogen werden, ja daraus entsteht eigentlich sogar die Verpflichtung, der Bevölkerung die Möglichkeit des Sachsparens zu geben, und Aktiensparen ist ein echtes Sachsparen.
    Herr Kollege Deist hat dargelegt — jedenfalls habe ich seine Ausführungen so verstanden —, daß die deutsche Bevölkerung für dieses Sachsparen, für den Erwerb von Kleinaktien usw., gar nicht soviel Sympathie aufbringe. Er meinte, das liege alles noch sehr im argen.
    Ich habe gerade das Bulletin vom 15. März bekommen. Darin steht ein großer Artikel: „Auch die Deutschen werden Investment-Sparer". Die Investment-Gesellschaften weisen in ihren Rechenschaftsberichten nach, daß sie ihr Kapitalvolumen verdoppelt haben. Das ist ganz interessant, aber noch viel interessanter, Herr Kollege Deist, ist folgendes. Ich darf vielleicht mit Genehmigung des Herr Präsidenten einen Satz zitieren:
    In welchem Maße dies tatsächlich geschieht, geht daraus hervor, daß nach den letzten Rechenschaftsberichten der Investment-Gesellschaften rund 40 % der Zertifikate von Arbeitern, Angestellten und Beamten . . gekauft wurden.
    Daraus ist ganz klar ersichtlich, daß gerade in den Schichten, von denen Sie meinen, sie hätten kein Interesse am Aktiensparen, ein ständig steigendes Interesse vorhanden ist.
    Daß die Streuung des Eigentums an Produktionsmitteln bisher nicht schneller vorangegangen ist, lag doch eigentlich daran, daß wir auf dem Aktienmarkt gar nicht genug passende Papiere anzubieten hatten, also Kleinaktien, die diesen Schichten der Bevölkerung eben genehm waren. Deshalb müssen wir alles tun, damit diese Papiere auf den Markt kommen. Dieser Gedanke liegt unserem Gesetzentwurf zugrunde. Wir liegen also völlig richtig.
    Außerdem ist nun auch an die Empfänger kleiner Einkommen gedacht; denn in dem Gesetz wird gewissermaßen in der Präambel gesagt: Zwei Monate lang werden diese Aktien nur den Kreisen mit kleinen Einkommen angeboten. Das ist eine sehr günstige Politik, und es ist, glaube ich, im Augenblick auch die einzig richtige Politik; alles andere, besonders ,die Pläne für kollektives Miteigentum usw., die auch eigentumsbildend wirken sollen, haben immer den Nachteil, daß sie wieder eine Seite schwächen; das sind in jedem Fall die gewinnschwächeren Unternehmen, die kleineren Unternehmen überhaupt und schließlich die Personalgesellschaften. Ich glaube, dann ist dieser Weg noch immer der bessere.
    Ich habe damals bei der Privatisierung der Preußag gesagt: wir von der Fraktion der Deutschen Partei wollen eine Sicherheit dafür haben, daß diese weite Streuung des Eigentums erhalten bleibt und nicht nur für den ersten Augenblick besteht. Ich habe die letzten Sitzungen der Ausschüsse wegen Krankheit leider nicht mitmachen können. Ich kann meinen Kollegen aus den Ausschüssen nur ein Kompliment machen. Nach dem, was ich hier gelesen habe, sind sehr viele Riegel vorgeschoben, damit diese Basis nicht verlassen wird. Mit § 5a, wo gesagt ist, daß nur 2 % des Grundkapitals überhaupt von einer Person vertreten werden können, ist doch ein sehr starker Riegel vorgeschoben, um die Konzentration, von der Sie immer noch fürchten, daß sie komme, zu vermeiden.
    Die nächste Bestimmung sieht vor, daß man, wenn man Vollmacht zur Stimmrechtsvertretung gibt, seinen Namen hergeben muß. Der Name wird in eine Liste eingetragen; alle diejenigen, die das tun, werden namentlich festgehalten. Damit ist es vor allen Dingen möglich, eine Zusammenballung, die sich anbahnt, aus den Papieren, die ja bei den Unternehmen bleiben, vorher zu erkennen. Bessere Riegel kann man beinahe nicht mehr vorschieben.
    Nun sind auch in meinem Freundeskreis einige Herren, die meinen, es sei noch nicht genug getan, um solche Konzentrationsbefürchtungen auszuräumen. Aber ich meine, solange die fünf Jahre noch

    Dr. Steinmetz
    1 nicht abgelaufen sind, in denen diese beiden Pakete in den Händen von Bund und Land sind, ist überhaupt keine Gefahr vorhanden. Wenn sich dann wirklich eine Gefahr zeigte, könnte man immer noch etwas tun. Vielleicht bringt sogar die große Aktienrechtsreform da noch generelle Bestimmungen. Ich glaube also, wir können diese Bedenken, Herr Kollege Deist, hier wirklich nicht ins Feld führen. Da haben die Herren in den Ausschüssen wirklich sehr vernünftig und weitschauend, möchte ich sagen, gearbeitet.
    Man hat uns allen den Vorwurf gemacht, die Dinge seien viel zu lange hingeschleppt und es sei viel zuviel diskutiert worden. Aber gerade weil noch eine Publikumswirkung für die Kleinaktie nötig ist, ist es vielleicht ganz gut, daß man über diese Dinge länger spricht. Es hat jedenfalls in Deutschland und im Ausland ein starkes Echo gefunden, und die Propagandatrommel ist wieder für das Kleinaktiensparen gerührt worden. Außerdem sind die Dinge nicht so einfach gewesen. Zunächst mußte ja die Eigentumsfrage geklärt oder wenigstens darüber eine Beruhigung geschaffen werden.
    Nebenbei ist aus dieser Annäherung zwischen Bund und Land ein prächtiges Kind geboren worden, eben diese Stiftung. Ich als Niedersachse muß sagen: wir Niedersachsen können mit dem Ergebnis, daß diese Stiftung zustande kommt, sehr zufrieden sein. Ich sage das offen und ehrlich als niedersächsischer Abgeordneter. Denn als ich das nachlas, habe ich mir gesagt: wir sind dabei ganz gut weggekommen, und wir sollten wirklich zufrieden sein. Ich unterstreiche das, was Herr Kollege Schmücker gesagt hat: Man sollte als Niedersachse, besonders wenn man die Rechtslage näher kennt, nicht zuviel verlangen und den Bogen nicht überspannen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Ich glaube also, auch damit können wir im allgemeinen zufrieden sein.
    Ich könnte mir denken, daß wir in Zukunft auf der Generallinie, wie sie hier praktisch im Gesetzentwurf steht, weitere solche Privatisierungen vornehmen sollten. Wir von der Fraktion der Deutschen Partei werden solche Vorschläge, die die Regierung bringt oder die auch aus unserem Hause kommen, immer unterstützen, denn wir sind der Meinung, daß es überhaupt keine natürlichere Form der breiten Eigentumsstreuung gibt als die, die hier gewählt worden ist, nämlich den Aktienmarkt zu verbreitern. Bisher waren die Aktien, die die Menschen haben wollten, nicht da. Wir schaffen sie jetzt, und wir werden sie mit weiteren Privatisierungen weiter schaffen. Ich kann nur sagen: Glückauf für die Volkswagenaktien!

    (Beifall bei der DP und der CDU/CSU.)