Rede:
ID0309606500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Schüttler.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 96. Sitzung Bonn, den 22. Januar 1960 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Schwarz . . . . . . . . 5289 A Erweiterung der Tagesordnung 5289 A Fragestunde (Drucksache 1536) Frage des Abg. Cramer: Paketbeförderung von Aurich nach Westerloog Dr. Steinmetz, Staatssekretär 5289 D, 5290 B Cramer (SPD) . . . . . . . 5290 A, B Frage des Abg. Folger: Sondermarken anläßlich des 200. Geburtstages Friedrich von Schillers Dr. Steinmetz, Staatssekretär . 5290 C, D, 5291 A Folger (SPD) . . . . . . . . . 5290 D Frage des Abg. Ritzel: Aufhebung des § 9 der Postsparkassenordnung Dr. Steinmetz, Staatssekretär . 5291 A, B Ritzel (SPD) 529,1 B Frage des Abg. Hackethal: Postzustellung auf dem Lande Dr. Steinmetz, Staatssekretär . 5291 C, D Hackethal (CDU/CSU) . . . . . . 5291 D Frage des Abg. Dr. Schneider (Saarbrücken) und des Abg. Schmitt (Vockenhausen) : Abkürzungen in den Fernsprechbüchern des Saarlandes Dr. Steinmetz, Staatssekretär 5292 A, C, D Dr. Schneider (Saarbrücken) (FDP) . 5292 C Frage des Abg. Weber (Georgenau) : Anerkennung von Bauernhäusern als Familienheime im Sinne von § 7 des Zweiten Wohnungsbaugesetzes Dr. Ernst, Staatssekretär . . . . . 5292 D Frage des Abg. Dr. Brecht: Ergänzung des Berichts über die Förderung von Familienheimen Dr. Ernst, Staatssekretär . . . 5293 B, D Stierle (SPD) 5293 C II Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Januar 1960 Frage des Abg. Dr. Brecht: Vorzeitige Ablösung öffentlicher Baudarlehen für Familienheime und deren finanzielle Ausnutzungen für Bund und Länder Dr. Ernst, Staatssekretär . . . . . 5294 A Frage der Abg. Frau Döhring: Veröffentlichung der Denkschrift des Familienministers über die wirtschaftliche Situation der Familien in der Bundesrepublik Dr. Wuermeling, Bundesminister 5294 B, C Dr. Menzel (SPD) 5294 B, C Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Fremdrenten- und Auslandsrentenrechts und zur Anpassung der Berliner Rentenversicherung an die Vorschriften des Arbeiterrentenversicherungs-Neuregelungsgesetzes und des Angestelltenversicherungs-Neuregelungsgesetzes (Fremdrenten- und Auslandsrenten-Neuregelungsgesetz — FANG) (Drucksache 1109); Bericht des Haushaltsausschusses (Drucksache 1542); Schriftlicher Bericht des Sozialpolitischen Ausschusses (Drucksachen 1532, zu 1532) —Zweite und dritte Beratung — Dr. Götz (CDU/CSU) 5294 D Schütz (München) (CDU/CSU) . . 5295 A, 5303 A, 5306 D, 5308 B Dr. Schellenberg (SPD) . 5295 B, 5297 A 5298 B, D, 5302 D, 5303 C, 5304 D, 5308 D, 5310 A, 5311 C, D Weber (Georgenau) (FDP) 5295 D, 5296 D, 5297 C, 5316 B Schüttler (CDU/CSU) . . . 5296 A, D Storch (CDU/CSU) . . . . . . . 5297 D Stingl (CDU/CSU) . . . 5299 B, 5301 B, 5303 C, 5304 A Meyer (Wanne-Eickel) (SPD) . . . 5300 A, 5303 D Killat (Unterbach) (SPD) . . . . . 5303 B Rohde (SPD) 5305 B, 5308 B, 5314 D Blank, Bundesminister . 5314 B, 5315 A Horn (CDU/CSU) . . . . . . . 5315 A Entwurf eines Gesetzes über die Frist für die Anfechtung von Entscheidungen des Deutschen Patentamts (CDU/CSU, SPD, FDP, DP) (Drucksache 1490 [neu]) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 5318 B Entwurf einer Dreizehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1959 (Gefriergemüse, passiert usw.); Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses (Drucksachen 1546, 1566) 5318 D Mündlicher Bericht des Immunitätsausschusses betr. Genehmigung zum Strafverfahren gegen den Abg. Dr. Zimmermann gem. Schreiben des Bundesministers der Justiz (Az. 1044/1 E — 26/59) vom 18. Januar 1960 (V/68) (Drucksache 1567) Wittrock (SPD) . . . . . . . 5319 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . 5319 C Anlagen 5321 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Januar 1960 5289 96. Sitzung Bonn, den 22. Januar 1960 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigungen. Es ist zu lesen: 95. Sitzung Seite 5234 C Zeile 30 statt „daher": ferner; Seite 5240 D Zeile 5 von unten statt „12": 19. Anlage 1 piste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Frau Albertz 29. 2. Altmaier * 29. 1. Dr. Atzenroth 22. 1. Dr. Barzel 22. 1. Bauereisen 22. 1. Bauknecht 22. 1. Bauer (Wasserburg) 23. 1. Bauer (Würzburg) * 23. 1. Dr. Besold 22. 1. Fürst von Bismarck * 23. 1. Blachstein * 23. 1. Frau Blohm 22. 1. Frau Brauksiepe 22. 1. Brüns 31. 1. Corterier' 23. 1. Deringer 26. 1. Dr. Dittrich 30. 1. Frau Döhring (Stuttgart) 22. 1. Dr. Dollinger 22. 1. Dopatka 23. 1. Dowidat 6. 2. Drachsler 22. 1. Eberhard 23. 1. Eilers (Oldenburg) 22. 1. Engelbrecht-Greve 22. 1. Even (Köln) 6. 2. Dr. Friedensburg 22. 1. Frau Friese-Korn 28. 1. Fuchs 22. 1. Dr. Furler' 23. 1. Gaßmann 31. 1. Geiger (Aalen) 22. 1. Geiger (München) 22. 1. Gerns * 23. 1. D. Dr. Gerstenmaier 22. 1. Dr. Gradl 22. 1. Dr. Greve 31. 1. Dr. Gülich 16. 4. Haage 22. 1. Hahn 23. 1. Dr. von Haniel-Niethammer 22. 1. Dr. Harm * 23. 1. Heye * 23. 1. Höcherl 22. 1. Höfler * 29. 1. Hoogen 22. 1. Frau Dr. Hubert * 23. 1. Hufnagel 22. 1. Jacobs * 23. 1. Jahn (Frankfurt) 31. 3. Dr. Jordan 22. 1. Frau Kipp-Kaule 22. 1. Frau Klemmert 23. 1. Dr. Kliesing (Honnef) * 23. 1. Dr. Kopf * 23. 1. Kramel 23. 1. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Kreyssig 22. 1. Kühlthau 22. 1. Kühn (Köln) * 23. 1. Leber 22. 1. Dr. Leiske 22. 1. Leukert 16. 2. Dr. Leverkuehn * 23. 1. Lohmar 23. 1. Maier (Freiburg) 16. 4. Majonica 22. 1. Mauk 28. 1. Frau Dr. Maxsein * 23. 1. Dr. Mende * 23. 1. Dr. Meyer (Frankfurt) * 23. 1. Frau Meyer-Laule 23. 1. Neuburger 22. 1. Neumann 22. 1. Paul * 23. 1. Dr. Pferdmenges 23. 1. Dr. Pflaumbaum 23. 1. Frau Pitz-Savelsberg 3. 2. Pöhler 22. 1. Prennel 23. 1. Dr. Preusker 22. 1. Dr. Ratzel 22. 1. Frau Dr. Rehling * 23. 1. Rehs 22. 1. Frau Renger' 23. 1. Richarts 22. 1. Scharnowski 15. 2. Scheel 22. 1. Dr. Schild 22. 1. Dr. Schmid (Frankfurt) 23. 1. Dr. Schmidt (Gellersen) 22. 1. Schneider (Bremerhaven) 8. 2. Schneider (Hamburg) 22. 1. Schoettle 22. 1. Schultz 22. 1. Schulze-Pellengahr 22. 1. Seidl (Dorfen) * 29. 1. Frau Seppi 23. 1. Dr. Serres * 23. 1. Seuffert 22. 1. Spitzmüller 22. 1. Dr. Starke 31. 1. Dr. Steinmetz 22. 1. Frau Strobel 22. 1. Struve 22. 1. Wacher 22. 1. Wagner 22. 1. Dr. Wahl * 23. 1. Frau Dr. h. c. Weber (Essen) * 23. 1. Wehr 23. 1. Weinkamm 23. 1. Frau Welter (Aachen) 31. 1. Wienand * 23. 1. Dr. Willeke 1. 3. * für die Teilnahme an der Tagung der Beratenden Versammlung des Europarates 5322 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Januar 1960 Abgeordnete(r) beurlaubt his einschließlich Dr. Winter 22. 1. Dr. Zimmer * 23. 1. b) Urlaubsanträge Dr. Deist 31. 1. Jacobi 13. 2. Lulay 29. 2. Wischnewski 2. 2. * für die Teilnahme an der Tagung der Beratenden Versammlung des Europarates. Anlage 2 Redaktionelle Berichtigungen zu Drucksache 1532 1. In Artikel 1 § 2 Buchstabe b ist in der letzten Zeile auf Seite 3 der Drucksache vor dem Wort „auch" das Wort „ein" einzusetzen. 2. In Artikel 1 § 5 Abs. 4 ist das Wort „Reichsrecht" zu ersetzen durch die Worte „den Vorschriften der Reichsversicherungsgesetze". 3. In Artikel 1 § 17 Abs. 1 erhält Buchstabe b) folgende Fassung: „b) an einen nichtdeutschen Träger der gesetzlichen Rentenversicherung und ein deutscher Träger der gesetzlichen Rentenversicherungen sie bei Eintritt des Versicherungsfalles wie nach den Vorschriften der Reichsversicherungsgesetze entrichtete Beiträge zu behandeln hatte". 4. In Artikel 2 Nr. 4 sind in § 1321 Abs. 2a die Worte „Gewährung von Leistungen an Hinterbliebene" zu ersetzen durch die Worte „Zahlung von Hinterbliebenenrenten". 5. In Artikel 3 Nr. 4 ist in § 98 Abs. 2 Satz 1 das Wort „die" vor „Zeiten einer Beschäftigung" zu streichen. 6. In Artikel 3 Nr. 4 sind in § 100 Abs. 2a die Worte „Gewährung von Leistungen an Hinterbliebene" zu ersetzen durch die Worte „Zahlung von Hinterbliebenenrenten". 7. In Artikel 3 Nr. 6a muß es anstatt „Abs. 2" heißen „Abs. 1". 8. In Artikel 4 Nr. 5 sind in § 108c Abs. 2a die Worte „Gewährung von Leistungen an Hinterbliebene" zu ersetzen durch die Worte „Zahlung von Hinterbliebenenrenten". 9. In Artikel 4 Nr. 8 sind in § 192 Abs. 1 die Worte „knappschaftliche Rentenversicherung" durch das Wort „Knappschaftsversicherung" zu ersetzen. Anlage 3 Umdruck 454 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Fremdrenten- und Auslandsrentenrechts und zur Anpassung der Berliner Rentenversicherung an die Vorschriften des Arbeiterrentenversicherungs- Neuregelungsgesetzes und des Angestelltenversicherungs-Neuregelungsgesetzes (Fremdrenten- und Auslandsrenten-Neuregelungsgesetz — FANG) (Drucksachen 1109, 1532) Der Bundestag wolle beschließen: 1. Artikel 1 § 9 wird wie folgt geändert: a) Abs. 1 erhält folgende Fassung: „ (1) Zuständig für die Feststellung und Gewährung der Leistungen ist die Bundesausführungsbehörde für Unfaliversichesicherung." b) Absatz 2 wird gestrichen; Absatz 3 wird Absatz 2. 2. Artikel 1 § 19 Abs. 2 Satz 1 erhält folgende Fassung: „Für das einzelne Jahr nicht nachgewiesener Zeiten werden neun Zehntel als Beitrags- oder Beschäftigungszeit angerechnet." 3. Es wird ein Artikel 4a mit der Überschrift „Rechnungslegung und Erstattung" eingefügt. a) Der Artikel 4a erhält einen § 1 mit folgender Fassung: „ § 1 Über Aufwendungen, die durch dieses Gesetz neu entstehen und die nicht auf Beitragszahlungen an Versicherungsträger im Geltungsbereich dieses Gesetzes beruhen, ist gesondert Rechnung zu legen." b) Der Artikel 4a erhält einen § 2 mit folgender Fassung: ,, § 2 Aufwendungen nach § 1 dieses Artikels werden den Versicherungsträgern als Kriegsfolgeleistungen vom Bund erstattet." Bonn, den 19. Januar 1960 Ollenhauer und Fraktion Anlage 4 Umdruck 455 Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Fremdrenten- und Auslandsrentenrechts und zur Anpassung der Berliner Rentenversicherung an die Vorschriften des Arbeiterrentenversicherungs-Neuregelungsgesetzes und des Angestelltenversicherungs-Neuregelungsgesetzes (Fremdrenten- und Auslandsrenten-Neuregelungsgesetz — FANG) (Drucksachen 1109, 1532) Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, baldmöglichst den Entwurf einer Neufassung des Gesetzes über die Behandlung der Verfolgten des Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Januar 1960 5323 Nationalsozialismus in der Sozialversicherung vom 22. August 1949 (WiGBl. S. 263) vorzulegen, durch den die Vorschriften über die Behandlung der politisch Verfolgten in der Sozialversicherung der durch die Rentenversicherungs-Neuregelungsgesetze und durch das Fremdrenten- und Auslandsrenten-Neuregelungsgesetz veränderten Sachlage angepaßt werden. Bonn, den 19. Januar 1960. Ollenhauer und Fraktion Anlage 5 Umdruck 456 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Fremdrenten- und Auslandsrentenrechts und zur Anpassung der Berliner Rentenversicherung an die Vorschriften des Arbeiterrentenversicherungs-Neuregelungsgesetzes und des Angestelltenversicherungs-Neuregelungsgesetzes (Fremdrenten- und Auslandsrenten-Neuregelungsgesetz — FANG) (Drucksachen 1109, 1532, zu 1532) Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 erhält § 9 folgende Fassung: „§ 9 Zuständig für die Feststellung und Gewährung der Leistungen ist die Bundesausführungsbehörde für Unfallversicherung." Bonn, den 21. Januar 1960 Weber (Georgenau) Lenz (Trossingen) und Fraktion Anlage 6 Umdruck 463 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Fremdrenten- und Auslandsrentenrechts und zur Anpassung der Berliner Rentenversicherung an die Vorschriften des Arbeiterrentenversicherungs-Neuregelungsgesetzes und des Angestelltenversicherungs -Neuregelungsgesetzes (Fremdrenten- und Auslandsrenten-Neuregelungsgesetz — FANG) (Drucksachen 1109, 1532, zu 1532, 1542) Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 erhält § 9 folgende Fassung: „§ 9 Zuständig für die Feststellung und Gewährung der Leistungen ist die Bundesausführungsbehörde für Unfallversicherung." Bonn, den 22. Januar 1960 Weber (Georgenau) Lenz (Trossingen) und Fraktion Anlage 7 Schriftliche Begründung des Abgeordneten Hamacher zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD auf Umdruck 455. Das Hohe Haus hat soeben das Fremdrenten- und Auslandsrenten-Neuregelungsgesetz mit großer Mehrheit verabschiedet. Ich bin sicher, daß dieses, ich möchte meinen, großzügige Gesetz insbesondere von den Vertriebenen aus außerdeutschen Vertreibungsgebieten sehr dankbar aufgenommen und begrüßt wird, wenn auch nicht alle Erwartungen erfüllt werden konnten, die in dieses Gesetz gesetzt worden sind. Obschon in diesem Gesetz Anliegen behandelt sind, die den Kreis politisch, rassisch und religiös Verfolgter des Nationalsozialismus betreffen, ist der Wiedergutmachungsausschuß unseres Hauses mit der Behandlung der Materie weder unmittelbar befaßt noch hinzugezogen worden. Ich verhehle darum nicht, daß ein größerer Teil der Damen und Herren des Hohen Hauses diesem Gesetz nicht ohne erhebliche Bedenken ihre Zustimmung gegeben haben, in jedem Falle da, wo die Interessen der Verfolgten des Nationalsozialismus gesichert bleiben müssen. Wir haben das Gefühl, daß diese Interessen nicht in jedem Falle gewahrt sind, da, wie uns scheint, Paragraphen dieses Gesetzes im Widerspruch zu anderen Gesetzen stehen, insbesondere zum Wiedergutmachungsgesetz für die Verfolgten des Nationalsozialismus auf dem Gebiet der Sozialversicherung. Daß solcher Widerspruch zu Rechtsunsicherheit führen muß, dürfte allen klar sein. Meine Freunde und ich haben mit Absicht zur zweiten und dritten Lesung des Neuregelungsgesetzes keinerlei Anträge mehr gestellt, weil wir die Verabschiedung dieses langerwarteten Gesetzes nicht erneut verzögern wollten. Was die angedeutete Rechtsunsicherheit angeht, so möchte ich darauf nicht im einzelnen eingehen. Ich möchte nur auf eine Verhandlung vor dem Bundessozialgericht vom 26. Juni 1959 — AZ: 1 RA 118/ 57 — verweisen, um zu zeigen, daß nicht nur Versicherungsanstalten, sondern auch Sozialgerichte sich nicht in vollem Maße im klaren darüber waren, wie das Wiedergutmachungsgesetz für die Verfolgten des Nationalsozialismus in der Sozialversicherung zusammen mit dem bisherigen FAG anzuwenden war. Lassen Sie mich allein auch auf den Widerspruch in der Frage der Deckung der laufzuwendenden Mittel aufmerksam machen. Beim Verfolgtengesetz zahlt der Bund, im Neuregelungsgesetz zahlen die Versicherungsträger. Inwieweit dieses Gesetz für Verfolgte in seinen Daten und Terminen im Widerspruch auch zum BEG (Bundesentschädigungsgesetz) steht, bleibt noch zu überprüfen. Die Novellierung des Verfolgtengesetzes vom 22. August 1949 ist aber auch aus anderen Gründen opportun. Das Bundesentschädigungsgesetz vom 26. Juni 1956 sieht bei der Regelung von Schäden, die im be- 5324 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Januar 1960 ruflichen und wirtschaftlichen Fortkommen und in der Altersversicherung eingetreten sind, von eigenen Vorschriften für Schäden in der Sozialversicherung ab und weist statt dessen in den §§ 5 und 138, 139 ausdrücklich auf das Verfolgtengesetz hin. Hierzu finden wir' in der BT-Drucksache 2382, 2. Wahlperiode folgenden Satz: Nach Mitteilung des Bundesministeriums für Arbeit ist eine Neufassung der in §§ 138, 139 ,erwähnten Gesetze, insbesondere im Hinblick auf eine Anpassung an die neugefaßten Vorschriften des BEG, in Vorbereitung. Der Ausschuß gibt der Erwartung Ausdruck, daß die Änderung der Gesetzgebung über die Behandlung der Verfolgten in der Sozialversicherung und in der Kriegsopferversorgung unmittelbar nach Verkündung des neugefaßten Bundesentschädigungsgesetzes erfolgt. Die Behandlung der Verfolgten in der Kriegsopferversorgung hat seit längerem eine Neuregelung erfahren, für die Verfolgten in der Sozialversicherung steht diese Neuregelung immer noch aus. Vorhandene Widersprüche aus allen von mir erwähnten Gesetzen könnten in einem Arbeitsgang ,erledigt werden, wenn einer Novellierung des Verfolgtengesetzes zugestimmt würde. Ich darf Sie darum bitten, der Entschließung der Fraktion der SPD .auf Umdruck 455 Ihre Zustimmung zu geben. Anlage 8 *) Umdruck 453 (neu) Interfraktioneller Antrag betr. Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse Der Bundestag wolle beschließen: Die folgenden Anträge werden gemäß § 99 Abs. 1 GO ohne Beratung an die zuständigen Ausschüsse überwiesen: *) Siehe 95. Sitzung Seite 5285 C 1. Antrag der Abgeordneten Brück, Rösing, Lermer, Mengelkamp und Fraktion der CDU/CSU betr. Erhöhung der Verkehrssicherheit — Drucksache 1471 — an den Ausschuß für Verkehr, Post- und Fernmeldewesen 2. Antrag der Abgeordneten Maucher, Bauknecht und Genossen betr. Ausbau der Bundesstraße 30 — Drucksache 1481 — an den Ausschuß für Verkehr, Post- und Fernmeldewesen 3. Antrag der Abgeordneten Lücker (München), Gerns, Jacobs und Genossen betr. Teilnahme an der Kampagne der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen (F. A. O.) für die Erzeugung und Verwendung hochwertigen Saatgutes — Drucksache 1493 — an den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 4. Antrag der Abgeordneten Schoettle, Dr. Schäfer, Erler, Dr. Mommer und Genossen betr. Ausbau der Autobahn Stuttgart—westlicher Bodensee — Drucksache 1537 — an den Ausschuß für Verkehr, Post- und Fernmeldewesen federführend, an den Haushaltsausschuß Bonn, den 19. Januar 1960 Dr. Krone und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Mende und Fraktion Schneider (Bremerhaven) und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Fritz Weber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte unseren Antrag auf Umdruck 456, der gleichlautend mit dem SPD-Antrag ist, kurz begründen.
    Dabei darf ich eines offen aussprechen, meine sehr verehrten Damen und Herren von der großen Fraktion der CDU: Hier fällt die Entscheidung, ob die mittelständischen Betriebe — das Handwerk — auch auf diesem Gebiet so stark belastet werden, wie wir das in anderen Fällen immer wieder finden. Es wird immer wieder der Standpunkt vertreten, daß die eingegliederten heimatvertriebenen Arbeitskräfte nun in unseren Betrieben tätig seien und daß sich das auch bei der Finanzierung auswirken müsse. Dazu ist zu sagen, daß vor der Vertreibung 24 % der Heimatvertriebenen selbständige Unternehmer waren. Von diesen Heimatvertriebenen konnten sich nach der Vertreibung nur 6 % wieder selbständig machen.
    Wesentlich ist aber, daß sich ein Strukturwandel vollzogen hat. Der überwiegende Teil der zu uns gekommenen heimatvertriebenen Arbeitskräfte konnte nicht wieder in die gleiche Sparte eingegliedert werden. Der Großteil war früher im handwerklichen und mittelbetrieblichen Bereich tätig.



    Weber (Georgenau)

    Von hier hat sich eine Verlagerung zur großen Industrie hin vollzogen.
    Wenn Sie der Vorlage folgten, würden Sie sich wieder eine Laus in den Pelz setzen, und Sie bekämen wieder den Vorwurf, daß Sie die mittelständischen Betriebe, das Handwerk, stärker belasten als die andere Seite. Deshalb bitten wir Sie, unserem Antrag zuzustimmen und auf diesem Gebiet genau wie bei der gemeindlichen Unfallversicherung und bei der landwirtschaftlichen Unfallversicherung die Bundesausführungsbehörde für Unfallversicherung für die Feststellung und Gewährung der Leistungen als zuständig zu erklären.


Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Schüttler.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Josef Schüttler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Antrag der Fraktion der SPD hat zum Ziele, daß die Aufwendungen für den Personenkreis der beschädigten Unfallversicherten den einzelnen Berufsgenossenschaften, die sie bisher getragen haben, abgenommen und auf den Bund bzw. auf die Bundesausführungsbehörde übertragen werden. Wir verkennen nicht, daß die Dinge bei der Unfallversicherung rechtlich vielleicht etwas anders liegen als bei der Rentenversicherung, wo die gleiche Problematik zur Debatte steht.
    Die Beiträge zur Unfallversicherung sind insbesondere von zwei Faktoren abhängig, erstens von der Gefahrenklasse, in der sich der Betrieb befindet, und zweitens von ,den Löhnen und Gehältern, die in dieser Gefahrenklasse, in dieser Gemeinschaft bezahlt werden. Wer im Betrieb primär nur das Firmenschild, die Firma, den Unternehmer sieht, der kann so argumentieren, wie es die SPD tut, und der kann sich auch den Gedankengängen anschließen, die von den beiden antragstellenden Fraktionen vorgetragen wurden. Wer aber davon überzeugt ist, daß ein entscheidendes Merkmal des Betriebes die Arbeiter und Angestellten sind, der kann der Stellungnahme, die von der Opposition heute vorgetragen wurde, nicht beitreten.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU.)

    Auch in diesem Hause hier haben wir — es gab wohl kaum Unterschiede in dieser Auffassung — Kapital und Arbeit immer als die Bestandteile des Unternehmens anerkannt. Die Arbeit ist, glaube ich, mit das Wertvollste, was in dem Betrieb vorhanden ist. Auf Grund der beiden Komponenten -
    Kapital und Arbeit — wird dann die Umlage berechnet, die erforderlich ist, um die Unfallrenten bezahlen zu können.
    Gewiß haben die Vertriebenen in dem Raum der Bundesrepublik nicht so viele Betriebe wieder errichtet, wie in ihrer Heimat bestanden haben, so daß man nicht sagen kann, es habe sich wieder ausgeglichen. Aber um so mehr menschliche Arbeitskraft ist in diese Betriebe geflossen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wir haben es gerade dieser Arbeitskraft zu verdanken, daß die Wirtschaftsblüte heute so groß ist. Es
    wäre ein Unrecht, die Arbeitskraft, die uns wertvoll ist, hinzunehmen, aber die Renten, die mit dieser Arbeitskratt verbunden sind, die dahinter stehen, abzulehnen und auf eine Gemeinschaft der Umsatzsteuerzahler abzuwälzen. Ich verstehe nicht, wie die Herren der Opposition zu ihrer Einstellung auf diesem Sektor kommen können.
    Es wird eingewendet, man habe die Landwirtschaft und den Bergbau anders behandelt. Ich brauche nicht darauf hinzuweisen, welche Eigenheiten in unserem Volke, in unserem Wirtschaftsraum bei diesen beiden Gruppen bestehen. Daß man dabei aus den Gründen, die Ihnen auch bekannt sind, einmal eine Ausnahme gemacht hat, ist kein Beweis dafür, daß man hier ebenfalls so verfahren müßte.
    Es stimmt auch nicht — wie von der Opposition behauptet wird —, daß wir den Kleinen, den Mittelständler zu stark belasten; denn die Kleinen und die Großen sind zusammen in dieser Gefahrengemeinschaft.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU.)

    Beide Gruppen ergänzen sich. Somit sind die Kleinen in keiner Weise besonders belastet, sondern sie stehen in dieser Gemeinschaft. Die Gemeinschaft hat dann auch die Pflicht, das Gesamte zu tragen.
    Ich fasse zusammen: Wenn man Kapital und Arbeit in diesem Zusammenhang sieht und wenn man weiß, daß Kapital nicht allein, sondern nur zusammen mit der Arbeitskraft wirksam werden kann, dann ist es durchaus berechtigt, daß in diesem Raum auch bei der Unfallversicherung die Gemeinschaft nicht nur das Positive, sondern auch das Negative, die Renten, in Kauf nimmt.