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    Deutscher Bundestag 70. Sitzung Bonn, den 3. Juni 1959 Inhalt: Anteilnahme des Bundestages am Tode von John Foster Dulles 3663 A Begrüßung einer Delegation des Peruani- schen Parlaments 3705 C Mandatsniederlegung des Abg. Graaff und Eintritt des Abg. Dr. Miessner in den Bundestag 3663 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Demmelmeier, Pohle, Menke, Bundesminister Schäffer, Abg. Frau Niggemeyer, Mühlenberg und Vizepräsident Dr. Becker 3663 B Wahl des Abg. Ritzel in den Vorstand des Bundestages . . . . . . . . . . . 3663 B Fragestunde (Drucksache 1026) Frage 1, Abg. Dr. Friedensburg: Gewinnspannen der Banken bei An-und Verkauf von fremden Noten Dr. Westrick, Staatssekretär . . . 3664 B, 3665 A, B Dr. Friedensburg (CDU/CSU) . . . 3664 D, 3665 A, B Frage 6, Abg. Ritzel: Richtlinien über Ausweise für Schwerbeschädigte und Schwererwerbsbeschränkte Dr. Anders, Staatssekretär . . . 3665 C, D, 3666 A Ritzel (SPD) 3665 D, 3666 A Frage 15, Abg. Ritzel: Vertrieb von Schallplatten mit Reden Hitlers, Görings und Goebbels Ritter von Lex, Staatssekretär . . 3666 B, D, 3667 B Ritzel (SPD) 3666 C, 3667 B Frage 2, Abg. Dr. Friedensburg: Paßkontrollen in den Schlafwagen im Interzonenverkehr Ritter von Lex, Staatssekretär . . . 3667 D, 3668 A Dr. Friedensburg (CDU/CSU) . . . 3668 A Frage 4, Abg. Dr. Brecht: Förderung des Baues von Mietwohnungen für junge Familien Lücke, Bundesminister . 3668 C, 3669 A Dr. Brecht (SPD) . . . . 3668 D, 3669 A Frage 5, Abg. Dr. Brecht: Bindungsermächtigungen zugunsten des SBZ-Wohnungsbaues Lücke, Bundesminister . 3669 B, 3670 A Dr. Brecht (SPD) . . . . 3669 D, 3670 A Frage 7, Abg. Dr. Bucher: Stalingradfilm „Hunde wollt ihr ewig leben" Strauß, Bundesminister . 3670 B, 3671 A, B Dr. Bucher (FDP) . . . 3670 D, 3671 A II Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 Frage 8, Abg. Dr. Atzenroth: Berechnung der Beförderungsteuer im Werkfernverkehr Dr. Hettlage, Staatssekretär . . 3671 C, D Dr. Atzenroth (FDP) 3671 D Frage 9, Abg. Dr. Menzel: Exporthilfe für den Bau von sechs Passagierdampfern für Sowjetrußland Dr. Westrick, Staatssekretär . . 3672 A, B Kalbitzer (SPD) . . . . . . . 3672 B, C Frage 10, Abg. Ehren: Uberwachung der Gespräche von Bundestagsabgeordneten Dr. Dr. Gladenbeck, Staatssekretär . 3672 C Frage 11, Abg. Dr. Fritz (Ludwigshafen) : Überwachung von Weineinfuhren Dr. Westrick, Staatssekretär . . . 3672 D Frage 12, Abg. Seuffert: Maßstäbe für die Beurteilung der persönlichen Leistungen der Beamten des Fahndungsdienstes der Finanzverwaltung Dr. Hettlage, Staatssekretär . . 3673 C, D Seuffert (SPD) . . . . . . . . 3673 D Frage 13, Abg. Dürr: Fahrplan der Bundesbahn auf der Strecke Blaufelden–Langenburg Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 3674 A - Frage 14, Abg. Spitzmüller: Befreiung junger Bauernsöhne vom Wehrdienst Strauß, Bundesminister . 3674 C, 3675 A Spitzmüller (FDP) 3675 A Frage 16, Abg. Kalbitzer: Mißbrauch von Schülerwochenkarten Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . . 3675 B, C, D, 3676 A Kalbitzer (SPD) 3675 C, D Bundesrechtsanwaltsordnung; Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses (Drucksache 1033) Hoogen (CDU/CSU) 3676 A Gesetz über die Tuberkulosehilfe; Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses (Drucksachen 1034) Hoogen (CDU/CSU) . . . . . 3677 B Spitzmüller (FDP) 3678 A Könen (Düsseldorf) (SPD) . . 3678 B Zehntes Gesetz zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes (10. ÄndG LAG); Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses (Drucksache 1035) Kunze (CDU/CSU) 3678 D Gesetz über eine Betriebszählung in der Land- und Forstwirtschaft (Landwirtschaftszählung 1959); Einspruch des Bundesrates (Drucksache 1087) Dr. Schaefer, Minister des Landes Schleswig-Holstein .3679 A Dr. Dollinger (CDU/CSU) . . . 3680 B Wittrock (SPD) 3680 D Sammelübersicht 11 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen zu Petitionen (Drucksache 1017) Kinat (Spork) (SPD) 3681 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll vom 20. März 1959 zum Abkommen vom 15. Juli 1931 mit der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der direkten Steuern und der Erbschaftsteuern (Drucksache 1016); Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache 1024) — Zweite und dritte Beratung — Seuffert (SPD) . . . . . . . . 3682 A Entwurf eines Gesetzes über Preise für Getreide inländischer Erzeugung für das Getreidewirtschaftsjahr 1959/60 sowie über besondere Maßnahmen in der Getreide- und Futtermittelwirtschaft (Getreidepreisgesetz 1959/60) (Drucksache 960); Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache 1081) — Zweite und dritte Beratung — Müller (Worms) (SPD) . . . . . 3682 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Änderungsgesetzes über das Bundesverfassungsgericht (Drucksache 934); Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksache 1090) — Zweite und dritte Beratung — Jahn (Marburg) (SPD) . . . . . 3684 A Dr. Wahl (CDU/CSU) . . . . . . 3684 C Entwurf eines Gesetzes über die Eingliederung des Saarlandes auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes (Drucksache 818) ; Schriftlicher Bericht des Rechts- Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 III ausschusses (Drucksache 1038) Zweite und dritte Beratung — Deringer (CDU/CSU) . . . . . . 3685 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Beförderungsteuergesetzes (FDP) (Drucksachen 744 [neu], 865); Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache 1105) — Zweite und dritte Beratung — Rademacher (FDP) . . . . . . . 3685 C Entwurf eines Gesetzes zur Einführung von Bundesrecht im Saarland (Drucksache 1097) — Erste Beratung — . . . 3686 C Entwarf eines Zweiten Gesetzes zur Einführung von Bundesrecht im Saraland (Drucksache 1126) — Erste Beratung — 3686 C Entwurf eines Gesetzes zur Einführung von Beamtenrecht des Bundes im Saarland (Drucksache 1127) — Erste Beratung — 3686 D Entwurf eines Gesetzes über Kreditermächtigungen aus Anlaß der Erhöhung der Beteiligungen an dem Internationalen Währungsfonds und an der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Drucksache 1128) — Erste Beratung -- 3686 D Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Rechnungsjahr 1959 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1959) (Drucksache 1018) — Erste Beratung — 3686 D Entwurf der Verordnung Nr. 3 der Kommission der Europäischen Atomgemeinschaft zur Bestimmung der Art und des Umfanges der in Art. 79 des Vertrages vorgesehenen Verpflichtungen und Entwurf einer Verordnung des Rates der Europäischen Atomgemeinschaft zur Bestimmung der Konzentrierung der in Art. 197 Nr. 4 des Vertrages erwähnten Erze; Mündlicher Bericht des Ausschusses für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft (Drucksachen 923, 1049) . . . 3687 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1959 (Haushaltsgesetz 1959) (Drucksache 650) ; Berichte des Haushaltsausschusses — Zweite Beratung — Ritzel (SPD) 3687 B Dr. Vogel (CDU/CSU) 3691 D a) Einzelplan 01, Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache 1050) b) Einzelplan 02, Deutscher Bundestag (Drucksache 1051) Dr. Stecker (CDU/CSU) . . . . 3692 C c) Einzelplan 03, Bundesrat (Drucksache 1052) Dr. Schild (Düsseldorf) (DP) . . . . 3693 C d) Einzelplan 04, Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksache 1053, zu 1053) Gienke (CDU/CSU) . . . . . . 3693 D Erler (SPD) 3694 A Dr. Adenauer, Bundeskanzler . 3701 C Dr. Bucher (FDP) . . . . 3704 B, 3705 B e) Einzelplan 05, Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksachen 1054, zu 1054) Dr. Conring (CDU/CSU) 3705 D Kalbitzer (SPD) . . . . . . . 3706 A Dr. Leverkuehn (CDU/CSU) . . 3707 B f) Einzelplan 06, Geschäftsbereich des Bundesminister des Innern (Drucksache 1055) Niederalt (CDU/CSU) . . . 3708 C, 3732 B Brand (CDU/CSU) . 3710 C, 3727 A, 3737 B Frau Dr. Dr. h. c. Lüders (FDP) . . 3714 B Dr. Schröder, Bundesminister 3717 D, 3718 D Schmitt (Vockenhausen) (SPD) 3718 B, 3735 A Dr. Frede (SPD). . . . . 3722 D, 3733 D Pusch (SPD) 3729 A, 3732 D Dr. Stoltenberg (CDU/CSU) 3730 A, 3734 C Kreitmeyer (FDP) 3731 D Hermsdorf (SPD) 3733 B Dr. Bärsch (SPD) . . . . . . . 3736 D Ritzel (SPD) 3737 B, 3740 B Frau Renger (SPD) 3737 D Dr. Vogel (CDU/CSU) . . 3738 C, 3740 B Eisenmann (FDP) 3739 B Josten (CDU/CSU) 3740 C Koenen (Lippstadt) (SPD) . . 3741 B Spitzmüller (FDP) 3742 A Dr. Schäfer (SPD) 3742 C Dr. Anders, Staatssekretär . . 3742 D Frau Korspeter (SPD) 3743 B g) Einzelplan 07, Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksache 1056) Dr. Schäfer (SPD) 3745 A Dr. Strauß, Staatssekretär . . . 3746 D IV Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 h) Einzelplan 08, Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Drucksache 1057) . . 3748 D i) Einzelplan 09, Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksache 1058) Müller (Ravensburg) (SPD) . . . . 3749 A Gewandt (CDU/CSU) . . . . . 3750 B Weiterberatung vertagt 3751 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . 3751 D Anlagen 3753 70. Sitzung Bonn, den 3. Juni 1959 Stenographischer Bericht Beginn: 9.02 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 69. Sitzung Seite 3643C Zeile 21 statt „Deutschlands" : Europas; Seite 3649 A Zeile 22 statt „45" : 95. Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Becker (Hersfeld) 5. 6. Berendsen 31. 7. Eilers (Oldenburg) 3. 6. Eschmann 3. 6. Frehsee 5. 6. Dr. Fritz (Ludwigshafen) 8. 6. Fuchs 5. 6. Geiger (München) 5. 6. Heiland 5. 6. Hörauf 5. 6. Jahn (Frankfurt) 11. 7. Frau Kalinke 5. 6. Dr. Königswarter 5. 6. Kriedemann 5. 6. Lohmar 3. 6. Lücker (München) 5. 6. Dr. Maier (Stuttgart) 5. 6. Dr. Preusker 3. 6. Richarts 3. 6. Rohde 5. 6. Dr. Schmid (Frankfurt) 3. 6. Worms 3. 6. b) Urlaubsanträge Bausch 29. 6. Dr. Birrenbach 9. 6. Dr. Burgbacher 12. 6. Dr. Gleissner (München) 20. 6. Dr. Greve 4. 7. Dr. Gülich 1. 8. Dr. Hesberg 27. 6. Jaksch 30. 6. Köhler 1. 7. Kühlthau 26. 6. Leukert 12. 6. Matthes 15. 6. Pernoll 20. 6. Pferdmenges 13. 6. Siebel 12. 6. Stahl 15. 6. Theis 12. 6. Anlage 2 Umdruck 254 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1959, hier: Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksachen 650 Anlage, 1054) Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 05 01 - Auswärtiges Amt - 1. In Tit. 962 - Förderung von entwicklungsfähigen Ländern - (Drucksache 650 Anlage S. 21) wird in den Erläuterungen der Absatz 4: „Es wird die Ermächtigung erteilt, mit Zustimmung des Bundesministeriums der Finan- Anlagen zum Stenographischen Bericht zen vertragliche Bindungen bis zur Höhe von 50 000 000 DM mit Wirkung für die folgenden Rechnungsjahre einzugehen." gestrichen. Zu Kap. A 05 01 - Auswärtiges Amt - 2. In Tit. 962 - Förderung von entwicklungsfähigen Ländern - (650 Anlage S. 67) wird ein Ansatz von 50 000 000 DM ausgebracht. Bonn, den 2. Juni 1959 Ollenhauer und Fraktion Anlage 3 Umdruck 255 (neu) Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1959, hier: Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 650 Anlage, 1055). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 06 02 - Allgemeine Bewilligungen - 1. In Tit. 614 - Förderung der Wissenschaft a) Allgemeine und langfristige Förderung - (Drucksache 650 Anlage S. 28) wird der Ansatz von 121 500 000 DM um 18 470 000 DM auf 139 970 000 DM erhöht und dementsprechend in Nr. 2 der Erläuterungen der Ansatz von 85 000 000 DM um 18 470 000 DM auf 103 470 000 DM erhöht. 2. In Tit. 615 - Studentenförderung a) für Studentenbeihilfen - (Drucksache 1055 S. 4) wird a) der Ansatz von 51 997 000 DM um 2 100 000 DM auf 54 097 000 DM erhöht. Dementsprechend wird in den Erläuterungen der Ansatz für die Förderung von begabten und bedürftigen deutschen Studenten an den wissenschaftlichen Hochschulen nach den Grundsätzen des Honnefer Modells von 41 400 000 DM um 2 100 000 DM auf 43 500 000 DM erhöht, b) in den Erläuterungen zu Tit. 615 a) wird aus dem vom Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages eingefügten Absatz „Förderung von begabten und bedürftigen deutschen Studenten an wissenschaftlichen Hochschulen nach den Grundsätzen des Honnefer Modells (Stipendien und Darlehen) über das Deutsche Studentenwerk e. V. Für die Förderung von begabten und bedürftigen Studenten an wissenschaftlichen Hochschulen (Honnefer Modell), die von den Ländern gemeinschaftlich mit dem Bund durchgeführt wird, gewährt der Bund einen Zuschuß, der nach den Richtlinien des Bundesministers des Innern vergeben wird. Studenten an Ingenieurschulen, Kunst-, Musik-und Sporthochschulen sowie Studenten, die sich auf den Beruf des Volksschullehrers oder Berufsschullehrers vorbereiten, wer- 3754 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 den nach den Grundsätzen des Honnefer Modells von den Ländern allein gefördert." der letzte Satz gestrichen . 3. Folgender neuer Tit. 974 wird eingefügt: „Titel 974 Zur Beseitigung der durch Krieg und Kriegsfolgen verursachten Schulraumnot in Ländern und Gemeinden 300 000 000 DM. Die Mittel sind gesperrt." Zu Kap. 06 07 — Bundesdisziplinarkammern in Frankfurt (Main) — 4. In Tit. 101 - Dienstbezüge, Zulagen und Zuwendungen für planmäßige Beamte und Richter (einschließlich der in Planstellen angestellten Beamten auf Probe) — (Drucksache 1055 S. 5) werden unter Planstellen in der Bes.-Gr. A 15 die Zahl „9" durch „7" ersetzt und die Worte „und Regierungsdirektoren" gestrichen. Zu Kap. 06 09 — Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln - 5. In Tit. 300 — Für Zwecke des Verfassungsschutzes — (Drucksache 1055 S. 9) erhält der Haushaltsvermerk folgende Fassung: „Die Jahresrechnung über die Ausgaben dieses Titels unterliegt nur der Prüfung eines Unterausschusses des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages und der Prüfung durch den Präsidenten des Bundesrechnungshofes; die Erklärungen des Unterausschusses des Haushaltsausschusses und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes bilden die Grundlage für die Entlastung der Bundesregierung." Zu Kap. 0610 — Bundeskriminalamt in Wiesbaden - 6. In Tit. 101 — Dienstbezüge, Zulagen und Zuwendungen für planmäßige Beamte (einschließlich der in Planstellen angestellten Beamten auf Probe) — (Drucksache 650 Anlage S. 99) werden in den Erläuterungen die Planstellen von b) Sicherungsgruppe auf a) Bundeskriminalamt übertragen. Zu Kap. 06 25 — Bundesgrenzschutz - 7. In Kap. 06 25 wird nach der Überschrift „II. Ausgabe" (Drucksache 650 Anlage S. 217) folgender Haushaltsvermerk eingefügt: „Die Bundesregierung ist ermächtigt, aus dem Kap. 06 25 zur Verstärkung der Bereitschaftspolizei der Länder jährlich bis zu 25 000 000 DM für Personal- und Sachausgaben zu leisten." Zu Kap. A 06 02 — Allgemeine Bewilligungen — 8. Folgendes neues Kap. A 06 02 Tit. 580 wird eingefügt: „Kapitel A 06 02 - Allgemeine Bewilligungen Titel 580 Darlehen zur Deckung des Nachholbedarfs der Krankenanstalten 50 000 000 DM." Der Titel erhält folgende Erläuterung: „Zu Titel 580 Bei den Krankenanstalten besteht ein großer Nachholbedarf. Hierbei handelt es sich um notwendige, bisher aus finanziellen Gründen unterbliebene Maßnahmen zur Verbesserung und Rationalisierung des Krankenhausbetriebes, insbesondere zur Entlastung des Krankenpflegepersonals. Diese Entlastung ist nicht zuletzt im Interesse der dringend notwendigen Verkürzung der Arbeitszeit und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals erforderlich. Der Bedarf für Rationalisierungs- und Modernisierungsmaßnahmen ist vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit im Jahre 1957 auf 575 000 000 DM geschätzt worden. Die bisherigen Unterstützungen des Bundes und der Länder reichten nicht aus, um die notwendigen Maßnahmen durchzuführen. Die Darlehen werden für eine teilweise Deckung des Nachholbedarfs der Krankenanstalten gewährt und sind unter Verzicht auf besondere Sicherheiten mit 2 v. H. jährlich zu tilgen. Die Darlehen werden ohne Zinszahlung gewährt." Bonn, den 3. Juni 1959 Ollenhauer und Fraktion Anlage 4 Umdruck 256 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1959, hier: Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 650 Anlage, 1055) Zu Kap. 06 02 — Allgemeine Bewilligungen — In Tit. 973 — Für die Spitzenfinanzierung des Baues von Turn- und Sportstätten — (Drucksache 650 Anlage S. 42) wird der Ansatz von 5 000 000 DM um 3 000 000 DM auf 8 000 000 DM erhöht. Bonn, den 2. Juni 1959 Ollenhauer und Fraktion Anlage 5 Umdruck 272 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Leverkuehn, Dr. Vogel, Frau Dr. Rehling zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1959 hier: Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts — Drucksachen 650 Anlage, 1054 —. Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 05 01 - Auswärtiges Amt — In Tit. 962 — Förderung von entwicklungsfähigen Ländern — (Drucksache 650 Anlage S. 21) wird im 4. Absatz der Erläuterung die Bindungsermächti- Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 3755 gong von 50 000 000 DM um 20 000 000 DM auf 70 000 000 DM erhöht. Bonn, den 2. Juni 1959 Dr. Leverkuehn Dr. Vogel Frau Dr. Rehling Anlage 6 Umdruck 273 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und DP zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Eingliederung des Saarlandes auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes (Drucksachen 818, 1038). Der Bundestag wolle beschließen: In § 8 Abs. 1 werden nach dem Wort „Dritten" die Worte eingefügt „ , der bei Inkrafttreten dieses Gesetzes seinen Wohnsitz oder Sitz im Saarland hat", Bonn, den 2. Juni 1959 Dr. Krone und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Bucher und Fraktion Schneider (Bremerhaven) und Fraktion Anlage 7 Umdruck 284 (neu) Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD, FDP, DP zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Preise inländischer Erzeugung für das Getreidewirtschaftsjahr 1959/60 sowie über besondere Maßnahmen in der Getreide- und Futtermittelwirtschaft (Getreidepreisgesetz 1959/60) (Drucksachen 960, 1081) . Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, den Entwurf eines Gesetzes über Preise inländischer Erzeugung für das Getreidewirtschaftsjahr 1960/61 sowie über besondere Maßnahmen in der Getreide- und Futtermittelwirtschaft (Getreidepreisgesetz 1960/61) dem Bundestag zur Beschlußfassung im Herbst 1959 vorzulegen. Bonn, den 3. Juni 1959 Dr. Krone und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Bucher und Fraktion Schneider (Bremerhaven) und Fraktion Anlage 8 Umdruck 291 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Stammberger, Frau Dr. Steinbiß, Frau Dr. Hubert, Dr. Bärsch und Genossen zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1959, hier: Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 650 Anlage, 1055). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 06 02 — Allgemeine Bewilligungen —. Folgender neuer Titel wird eingefügt: ,. Titel 657 Zuschuß zur Errichtung und zu den Kosten des Unterhalts einer deutschen medizinischen Dokumentationsstelle 300 000 DM Die Mittel sind gesperrt und dürfen nur mit Zustimmung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages freigegeben werden." Die Erläuterung erhält folgende Fassung: „Zu Tit. 657 Das in der ständig steigenden Zahl wissenschaftlicher Arbeiten geschaffene wertvolle Wissen steht unter den derzeitigen Verhältnissen denen, die es in Praxis und Forschung dringend benötigen, nicht in dem wünschenswerten Umfange zur Verfügung. Der Arzt und häufig auch die Institute oder die Kliniken haben große Schwierigkeiten, auch nur einen Bruchteil dessen zu übersehen, was im Rahmen der ständig wachsenden Ausweitung, Leistungssteigerung, Präzisierung und Spezialisierung in der medizinischen Forschung geschaffen wird. Die Schaffung einer deutschen Nomenklatur der Krankheitsarbeiten und Todesursachen, die als Sammlung einheitlicher Begriffsbestimmungen für einen gleichen medizinischen Tatbestand eine unentbehrliche Voraussetzung ist, die Erfassung und Verwertung der zahlreichen medizinisch-wissenschaftlichen Arbeiten zwecks Auskunftserteilung an anfragende Ärzte aus Forschung, Klinik und Praxis gehören zu den Aufgaben, die die deutsche medizinische Dokumentationsstelle wahrzunehmen hat." Bonn, den 3. Juni 1959. Dr. Stammberger Frau Dr. Steinbiß Frau Dr. Hubert Dr. Bärsch Dr. Reith Frau Bennemann Dr. Schäfer Spitzmüller Frau Korspeter Striebeck Frau Dr. Pannhoff Frau Blohm Ritzel Frau Friese-Korn Anlage 9 2. schriftliche Antwort *) des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dröscher (Fragestunde der 61 Sitzung vom 18. 2. 1959, Drucksache 854, Frage 13) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß die neuen französischen Währungsmaßnahmen zu einer weiteren starken Entwertung des *) 1. schriftliche Antwort siehe 66. Sitzung, Anlage 3. 3756 Deutscher Bundestag - 3. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 Lohnes der Saarpendler geführt haben, sich dadurch für mehr als 20 000 Arbeitnehmer die Frage stellt, ob eine weitere Beschäftigung an den bisherigen Arbeitsplätzen, insbesondere angesichts der langen Anmarschwege, noch sinnvoll ist, und somit in diesem ohnehin industriearmen Raum eine spürbare Arbeitslosigkeit droht? Nach Mitteilung des Herrn Bundesministers für Verkehr haben zu der Frage, ob und in welchem Umfang eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse zum Saarland möglich ist, bisher der Herr Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen und die Deutsche Bundesbahn wie folgt Stellung genommen: Der größte Teil der Saarpendler wohnt im Raum Zweibrücken, Kaiserslautern, Kusel und Altenglan. Andere kommen aus dem Gebiet Heimbach/Nahe, aus dem Gebiet Hermeskeil und dem Raum Saarburg/Trier. Von den rd. 28 000 Saarpendlern benutzen nur etwa 4000 die planmäßigen Verkehrsmittel der Bundesbahn und Bundespost. Alle übrigen fahren mit Omnibussen privater Verkehrsunternehmen oder mit eigenen Fahrzeugen. Nach der Zahl der verkauften Arbeitermonats- und -wochenkarten der Deutschen Bundesbahn fahren etwa 2000 Saarpendler mit der Eisenbahn und schätzungsweise je 1000 mit Bahnbussen und Postomnibussen. Die Abfahrt- und Ankunftszeiten der Postomnibusse sind in allen Fällen auf den Arbeitsbeginn und das Arbeitsende abgestimmt. Sie wurden im allgemeinen im Einvernehmen mit den Arbeitgebern und den Arbeitnehmervertretungen festgelegt. Auch die Bundesbahn richtet sich im Berufsverkehr weitgehend nach den Arbeitszeiten der Reisenden. Wenn trotzdem für die Wege zwischen Wohnung und Arbeitsstätte bis zu 2 Stunden gebraucht werden, so nur deshalb, weil die Anmarschwege bis zu 85 km betragen. Mit Rücksicht auf die Sicherheit im Straßenverkehr kann die Reisegeschwindigkeit, die ca. 40 km/h beträgt, nicht weiter verbessert werden. Im Laufe der Zeit haben die Saarpendler sich das Verkehrsmittel ausgesucht, das sie am schnellsten an den Arbeitsort bzw. nach Hause bringt. Der Fahrpreis spielt dabei erfahrungsgemäß eine untergeordnete Rolle, zumal ein Teil der Arbeitgeber die Beförderungskosten für die Pendler trägt. Andere Betriebe erstatten die Fahrkosten für die Fahrstrecken außerhalb des Saarlandes. Der Herr Bundesminister für Verkehr sieht daher keine Möglichkeit, besondere Maßnahmen zur Verbesserung des Berufsverkehrs zum Saarland zu treffen. Die Entwicklung des Berufsverkehrs nach dem wirtschaftlichen Anschluß des Saarlandes bleibt zunächst abzuwarten. Eine Stellungnahme bezüglich des allgemeinen Straßenverkehrs ist leider noch nicht möglich. Ich komme hierauf zurück, sobald das Ergebnis der Feststellungen der zuständigen Stellen vorliegt. Blank Anlage 10 Schriftliche Antwort des Bundesministers für Verkehr auf die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Frau Eilers (Fragestunde der 70. Sitzung vom 3. Juni 1959, Drucksache 1026, Frage 18): Ist dem Herrn Bundesverkehrsminister bekannt, daß in Bielefeld der Rangierbahnhof aus einem Industrievorort in eine dichtbesiedelte Wohngegend verlegt wurde? Hält es der Herr Bundesverkehrsminister für vertretbar, daß hier Tag und Nacht mit Lautsprecheranlagen rangiert wird, so daß über tausend Familien zusätzlich durch diesen Lautsprecherlärm belästigt werden? Die Deutsche Bundesbahn war aus Gründen der Rationalisierung gezwungen, Zugbildungs- und Rangieraufgaben von Brackwede nach Bielefeld zu verlegen, um zu erreichen, daß die Güter in Bielefeld schneller an- und abgefahren werden können. Dies hat zwangsläufig zu einer Erweiterung und stärkeren Inanspruchnahme der Lautsprecheranlage im Vorbahnhof Bielefeld geführt. Um die Störung der Nachtruhe für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten, ist die Stärke der Lautsprecher inzwischen bis an die Grenze des für den Eisenbahnbetrieb Tragbaren gedrosselt worden. Darüber hinaus wird noch in diesem Jahr im Zusammenhang mit dem Neubau eines Stellwerks eine Ultrakurzwellen-Rangierfunkanlage geschaffen, wodurch die lautstarken Befehle und Weisungen an die Rangierer und Hemmschuhleger des Bahnhofs weiter erheblich verringert werden. Seebohm Anlage 11 Schriftliche Antwort des Bundesministers für Verkehr auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Hansing (Fragestunde der 70. Sitzung vom 3. Juni 1959, Drucksache 1026, Frage 25) : Was gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um die Wracks der außerhalb der Dreimeilenzone gesunkenen „Khohnogory" und der „Harborough" zu beseitigen, die für die Schiffahrt auf der Weser sowie in den Elbhäfen eine große Behinderung bilden? Die Wracks der beiden gesunkenen Schiffe liegen außerhalb des für die Schiffahrt zur Weser und zur Jade bezeichneten Fahrwassers, so daß der Schiffsverkehr auf diesem Wege nicht unmittelbar betroffen wird. Bei den Zufahrten zur Elbe ist allerdings der Teil der Schiffahrt behindert, der den sog. Borkum-Weg und weiter den Weg zum Feuerschiff „Elbe I" benutzt. Es wird z. Z. geprüft, ob durch eine Verlegung dieses Weges nach Norden, die eine Erweiterung des minenfreien Gebietes voraussetzt, eine Verbesserung erreicht werden kann. Die Untersuchung der Verbesserungsmöglichkeit wird in den nächsten Wochen, günstigen Wind und gutes Wetter vorausgesetzt, abgeschlossen sein. Für eine Beseitigung dieser beiden — außerhalb der Dreimeilenzone liegenden — Wracks bedarf es einer verbindlichen Erklärung der Eigentümer, ob sie bereit sind, entweder die Wracks schnellstens selbst beseitigen zu lassen, oder ob sie auf ihren Eigentumsanspruch voll verzichten wollen. Die in Bremen ansässigen, die Reeder der beiden Schiffe vertretenden Maklerfirmen sind durch die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Bremen aufgefordert, die Reeder zu einer solchen Erklärung zu veranlassen. Die Beseitigung der ringförmig um den Einsatzraum Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 3757 des Lotsendampfers „Weser/Jade" liegenden Wrackschiffe muß vordringlich behandelt werden. Sie selbst kann aber erst in Angriff genommen werden, wenn die Rechtsfrage mit den Eigentümern geklärt ist und die örtlichen Wrackuntersuchungen einwandfreie Unterlagen über die Beseitigungsmöglichkeiten geliefert haben. Sobald die Rechtslage durch entsprechende Erklärungen der Eigentümer dahin geklärt ist, daß die Wracks durch den Bund beseitigt werden dürfen, wird diese Arbeit nach Bereitstellung überplanmäßiger Geldmittel vorgenommen werden können. Eine Angabe der Kostenhöhe ist jedoch erst nach Vorlage einwandfreier Unterlagen über die Lage der Wracks und verbindlicher Angebote von Bergungsfirmen möglich. Seebohm Anlage 12 Schriftliche Antwort des Bundesministers für Verkehr auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Besold (Fragestunde der 70. Sitzung vom 3. Juni 1959, Drucksache 1026, Frage 27): Was gedenkt der Herr Bundesverkehrsminister zu tun, um den stets sich fortsetzenden und mehrenden Überfällen auf Taxichauffeure Einhalt zu gebieten? Ist der Herr Bundesverkehrsminister bereit, durch Gesetz oder Verordnung Sicherungsmaßnahmen zum Schutze der Taxifahrer nach der Richtung zu ergreifen, daß die Taxiunternehmer verpflichtet werden, z. B. als Taxi nur viertürige Fahrzeuge zu verwenden, eine Trennwand aus schußsicherem Glas zwischen Fahrersitz und Fahrgastraum und Alarm-, Funk- und Gasanlagen bzw. automatische Türenverriegelung einzubauen? Werden Maßnahmen in Erwägung gezogen, für die Taxifahrer eine Erleichterung im Erwerb von Waffenscheinen zu ermöglichen? Die Sorgen der Kraftdroschkenfahrer um ihre Sicherheit sind bekannt. Ich habe deshalb auch alle Vorschläge, die seit Jahren hierzu aus den verschiedensten Bevölkerungskreisen an mich herangetragen worden sind, sorgfältig geprüft. Dabei hat sich leider ergeben, daß ein voll wirksamer Schutz für die Droschkenfahrer bisher leider nicht erreichbar ist. Dies ist auch von allen Beteiligten in einer erneuten Besprechung am 20. Mai bestätigt worden, zu der ich aus Anlaß Ihrer Frage, Herr Kollege Besold, die beteiligten Bundesressorts und die interessierten Verbände eingeladen hatte. Die Forderung, für Kraftdroschken 4 Türen zwingend vorzuschreiben, wird in Kürze erfüllt sein. Dies ist in einer in Vorbereitung befindlichen Verordnung zur Änderung von Vorschriften des Straßenverkehrsrechts vorgesehen. Die neue Vorschrift schafft die Voraussetzungen für den Einbau einer Trennwand. Einigkeit besteht darüber, daß das Schutzbedürfnis der Droschkenfahrer örtlich sehr unterschiedlich ist; aber darauf könnten bundeseinheitliche Vorschriften keine Rücksicht nehmen. Zu berücksichtigen ist auch, daß die von den vorgeschlagenen Sicherungseinrichtungen z. B. von der Trennwand erwartete Schutzwirkung gelegentlich nicht eintritt. Der Fahrer einer Droschke ohne Trennwand hatte aus der in fremder Sprache geführten Unterhaltung seiner Fahrgäste Kenntnis über den beabsichtigten Überfall bekommen und sein Verhalten entsprechend einrichten können. Mit Trennwand wäre dies nicht möglich gewesen. Die Trennwand, sicher im allgemeinen ein wirksames Schutzmittel, hat aber noch andere Nachteile. Besonders bei Fahrzeugen mit geringem Innenraum wird das Ein- und Aussteigen erschwert. Ferner sind bei scharfem Bremsen Verletzungen der Fahrgäste an der Trennwand nicht ausgeschlossen. Auch müßte die Trennwand tief nach unten reichen, weil sie sonst keinen Schutz gegen Messerstiche oder Schüsse durch die Rückenlehne am Fahrersitz bietet. Der Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften hat vom Standpunkt der Unfallverhütung in der Besprechung am 20. Mai erneut erklärt, daß auch er sich seit langem mit dem Problem befasse, bisher aber keine befriedigende Lösung gefunden habe. Dazu komme, daß nur im ganzen Bundesgebiet einheitlich geltende Unfallverhütungsvorschriften erlassen werden können. Eine teilweise Besserung wäre wohl zu erwarten, falls die Droschken mit — leider recht kostspieligen — Funkanlagen ausgerüstet werden. Ich werde gemeinsam mit den in Betracht kommenden Stellen prüfen, wie die Ausrüstung der Kraftdroschken mit Funkanlagen gefördert werden kann. Einer gesetzlichen Einführung von Funkanlagen für Droschken steht insbesondere entgegen, daß nur eine sehr begrenzte Anzahl von Frequenzen zur Verfügung steht. Die weiter vorgeschlagenen Alarm- und Gasanlagen und die automatischen Türverriegelungen bieten nur sehr bedingt Schutz. Für denjenigen, der einen Überfall auf einen Droschkenfahrer plant, ist es nicht schwierig, seine Handlung so einzurichten, daß er die Schutzeinrichtungen überspielt. Der Täter wird z. B. seinen Überfall an einsamer abgelegener Stelle ausführen, wo Alarmanlagen unwirksam bleiben müssen. Gasanlagen und Türverriegelungen bedeuten keinen Schutz, wenn der Fahrgast das haltende Fahrzeug verlassen hat und sich den Anschein gibt, bezahlen zu wollen, jedoch statt dessen eine Schußwaffe zieht. Zu der Forderung nach Ausstattung der Droschkenfahrer mit Schußwaffen ist zu bemerken, daß nach den geltenden waffenrechtlichen Vorschriften der Länder bei persönlicher Zuverlässigkeit und bei entsprechendem Bedürfnis jede Person über 18 Jahre bei der für ihren Wohnort zuständigen Kreispolizeibehörde einen Waffenerwerbsschein zum Erwerb und einen Waffenschein zum Führen einer Pistole erhalten kann. Die zuständige Behörde hat in jedem Einzelfall zu prüfen, ob beim Antragsteller ein Bedürfnis zum Führen einer Schußwaffe tatsächlich vorliegt. Diese Vorschriften dürften ausreichend sein. Der Herr Bundesminister des Innern will den zuständigen Länderbehörden erneut empfehlen, der Ausgabe von Waffenscheinen an Führer von Kraftdroschken die gebotene Aufmerksamkeit zu schenken. Bei dieser Gelegenheit soll ferner die Anregung wiederholt werden, daß zwischen der Polizei und den Taxiverbänden örtliche Absprachen über geeignete Schutz- und Hilfsmaßnahmen getroffen werden sollten. Seebohm
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Marie-Elisabeth Lüders


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn ich in der allgemeinen Aussprache über den Etat des Bundesministeriums des Innern einige Worte sage, so tue ich das vor allen Dingen im Hinblick auf den zivilen Bevölkerungsschutz. Ich habe in diesem Zusammenhang nicht die Absicht, den subtilen Ausführungen meines verehrten Herrn Vorredners zu folgen, weder in finanziellen noch in personellen Fragen. Das würde viel zu weit gehen, und Sie wünschen ja alle, daß die Etatberatungen vorangehen und nicht an irgendeinem Punkte lange verweilen.
    Wir wissen, daß inzwischen im Oktober 1957 durch Gesetz der zivile Bevölkerungsschutz an die Stelle des sogenannten zivilen Luftschutzes getreten ist. Schon der Name „Ziviler Bevölkerungsschutz" zeigt ja gegenüber dem Namen „Ziviler Luftschutz", daß es sich hier doch um übergeordnete Aufgaben handelt, also um Aufgaben, die vom zivilen Luftschutz nicht ohne weiteres hätten durchgeführt werden können. Diese Erweiterung ist nur logisch und entspricht der inzwischen immer weiter fortgeschrittenen und fortschreitenden technischen Entwicklung, den sich rapide wandelnden technischen Vorgängen, Erkenntnissen und Mitteln, die dann auf Grund der technischen Erfahrungen und Entwicklungen angewandt werden.
    Niemand im Hohen Hause und, wie ich glaube, auch in der Bevölkerung verlangt, daß die Durchführung der notwendigen Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung mit den wahrhaft teuflischen Methoden des Kampfes aller gegen alle mit dem wahrhaft blasphemischen Stolz auf die Erfindung und mögliche Anwendung eines jeden neuen Massenvernichtungsmittels etwa Schritt halten kann. Das ist ausgeschlossen. Die Aufgaben, die unter dem alten und jetzt unter dem neuen Namen zu erledigen sind, sind Ihnen teils als Mitglieder des Ausschusses für Angelegenheiten der inneren Verwaltung, teils aus Verhandlungen im vergangenen Jahr im Plenum zur Genüge bekannt. Ebenfalls sind Sie über die ungeheuren Schwierigkeiten und über die ständig zunehmenden Gefahren, die mit der technischen Entwicklung verbunden sind, weitgehend orientiert.
    Ich gehöre nicht zu denen, die jedem Bericht pro oder contra dieser behaupteten Gefahren ohne weiteres glauben; aber ich glaube auch nicht, daß man sich, wenn eine bessere Nachricht kommt, wonach angenommen wird, daß es nicht so schlimm werden wird, einfach auf den Standpunkt stellen kann: Na, dann wird's auch nicht so schlimm werden, „weil nicht sein kann, was nicht sein darf." Ich meine vielmehr, daß wir alles daransetzen sollten, um den tatsächlich vorhandenen Gefahren vorbeugend entgegenzutreten, einerlei, unter welchem Namen die Dinge rangieren.
    Wir wissen, daß das, was durch den zivilen Bevölkerungsschutz gesichert oder wenigstens einigermaßen gesichert werden soll, die Gefahrenquellen umfaßt, die den gesamten Lebensbereich des Menschen ausmachen. Im Zug dieser Gefahren, durch Angriffe aller Art sind alle in ihrem Lebensbereich an Leib und Leben gefährdet, und der einzelne ist kaum von sich aus in der Lage, diesen Angriffen zu entgehen.
    Wir erinnern uns sehr deutlich der sogenannten Bombenteppiche, die über uns hereinbrachen, und verschiedener anderer, Hunderttausende und Millionen von Menschen gefährdender und vernichtender Mittel, die in dem Kampfe eines gegen den anderen oder aller gegen alle — wie Sie wollen — angewandt wurden. Neben der unmittelbaren Gefahr für Leib und Leben erstrecken sich die Gefahren aber auch auf alle zur Ernährung des Menschen notwendigen Nahrungsmittel, auf das Wasser und durch die radioaktiven Einflüsse auch auf die Luft. Ich bin keine Physikerin und keine Chemikerin; ich kann die Behauptungen, die die Wissenschaftler vor uns ausbreiten, nicht nachprüfen. Aber wir können doch alle annehmen, daß diese Wissenschaftler von großem Ernst erfüllt sind und daß sie die Verantwortung gegenüber dem, was sie veröffentlichen, was sie bejahen oder verneinen, genauso gut fühlen, wie wir unsere Verantwortung fühlen, zu versuchen, den Folgen entgegenzuwirken.
    Wenn man wie ich das Vergnügen hatte, im Ausschuß des Innern zu sein, dann fragt man sich bei den Ausführungen, die man dort gehört hat: was geschieht denn nun eigentlich, was ist denn nun eigentlich geschehen, um diesen eminenten Gefahren für Millionen von Menschen „rechtzeitig" und genügend oder sagen wir: wenigstens so weit wie irgend möglich entgegenzuwirken?
    Meine Fraktion hat bei der Beratung des vorigen Etats die Vorlage eines Weißbuches erbeten. Die-



    Frau Dr. Dr. h. c. Lüders
    ses Weißbuches ist bis heute weder dem Plenum zugeleitet worden, noch hat es der Ausschuß bekommen. Es wird also höchstwahrscheinlich entweder überhaupt noch nicht geschrieben sein oder es hat noch nicht gedruckt und verteilt werden können. Wir haben im Ausschuß über den Inhalt dieses Weißbuches weder der Sache noch den Kosten nach irgend etwas gehört.
    Wir wissen nur, daß, wie anfangs gesagt, im Oktober 1958 ein Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz — ich glaube, in Bad Godesberg — eingerichtet worden ist. In bezug auf die Maßnahmen zum Schutze der Bevölkerung, die vom Ministerium getragen und vorangetrieben werden müssen, war der Herr Minister schon 1957 überaus optimistisch. Es scheint aber leider so, daß sein Optimismus nicht gerechtfertigt worden ist. Wir können uns nicht damit beruhigen, daß ein paar Millionen Mark ausgesetzt werden. Es kommt sehr darauf an, was mit diesem Geld gemacht wird. Aber es kommt nicht nur darauf an, was damit gemacht wird, sondern auch darauf, wann etwas damit gemacht wird.
    Was den Schutz des einzelnen in seinem Hause angeht, so wird uns geraten, wir sollen uns private Bunker in unseren Häusern bauen. Ich bin selber Hausbesitzerin, ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich diesen Bunker in meinem Hause unterbringen soll. Auch wenn ich in die Erde krieche, weiß ich nicht, wie lange ich bei den jetzt vorhandenen gefährlichen chemischen Mitteln dort überhaupt verweilen muß und in welchem physischen und psychischen Zustand ich nachher wieder ans Tageslicht krabble.
    Wir haben von dem Herrn Staatssekretär — der Herr Minister war leider durch wichtige Besprechungen verhindert — im Ausschuß des Innern gehört, wie wichtig die Warnämter sind und wie notwendig es ist, ein Warnsystem aufzubauen. Aber wo sind denn nun diese Warnämter? Im vorigen Jahr hieß es: „Wir sind daran". Es ist überhaupt merkwürdig, daß bei allem, was den zivilen Bevölkerungsschutz betrifft, bei allen Vorschlägen, bei allen Forderungen, die Antwort der Regierung mit den Worten beginnt: „Wir sind daran".

    (Sehr wahr! bei der SPD.)

    Ja, das genügt nicht, daß die Herren daran sind, sondern es ist notwendig, daß man auch richtig in die Sache hineinsteigt und nicht nur immerzu „daran"-bleibt.

    (Beifall bei der FDP.)

    Im vorigen Jahr ist uns gesagt worden:
    Wir haben schoneine Anzahl von Warnämtern fertiggestellt,
    — hoffentlich funktionieren sie recht gut! —
    wir werden in diesem Jahr noch weitere Warnämter fertigstellen, und wir werden im nächsten Jahr den Rest der zehn Warnämter fertigstellen. Das sind aber Einrichtungen
    — das haben wir immer gewußt! —
    mit einer zum Teil außerordentlich komplizierten, schwierigen, wenn auch sehr wirkungsvollen technischen Apparatur.
    Lieber Gott, das weiß doch jeder, der sich nur einigermaßen mit diesen Dingen beschäftigt, daß Warnämter eine ungeheuer schwierige technische Angelegenheit sind. Aber gerade weil sie technisch so schwierig sind, sollte man, meine ich, beizeiten an die Einrichtung der Warnämter gehen und nicht nur immer sagen: „Wir sind daran".
    Zum Trost ist uns gesagt worden:
    Das alles kostet eben Zeit.
    — Das wußten wir auch schon. — Dann wurde erklärt:
    Gerade auf dem Gebiete des Bundeswarnsystems haben wir das absolut gute Gewissen, daß wir alleseingeleitet und alles vorbereitet haben. . .
    — das ist schon über ein Jahr her, daß „alles eingeleitet und alles vorbereitet" ist —
    daß wir sagen können: auf diesem Gebiet übertrifft uns keine Nation, die der NATO angehört, und keine europäische Nation.
    lch will hoffen, daß dieses Selbstlob berechtigt ist; ich will 'es im Interesse des Amtes und im Interesse der Bevölkerung hoffen.
    Zum Luftschutzhilfsdienst wurde uns auch sehr vieles versprochen. Wir alle wissen, daß der Luftschutzhilfsdienst unbedingt notwendig ist und daß Hunderttausende von Personen benötigt werden, wenn er wirksam werden soll. Es wurde uns dazu erzählt, man brauche 200 000 Mann. Mir scheint das sogar recht wenig zu sein. Es wurde erklärt, das ist eine Aufgabe von einer solchen Schwierigkeit, daß demgegenüber sogar der Bundesverteidigungsminister mit dem, was er einrichtet, nicht aufkommen kann.
    Der nächste Satz — er fängt wieder entsprechend an — lautet:
    Aber wir sind daran, auch das Problem des Luftschutzhilfsdienstes zu meistern.
    — Ja, wielange will man eigentlich immer nur „daran sein", etwas in die Hand zu nehmen und durchzuführen? Der dann folgende Satz — ebenfalls von der Regierung — lautet:
    Wir sind daran, die Voraussetzungen zu schaffen, die notwendig sind, um einen solchen Luftschutzhilfsdienst bereits in Friedenszeiten vorwärts zu bringen.
    Wann denn sonst eigentlich? Er muß doch wohl schon in Friedenszeiten vorbereitet sein. Oder soll er vielleicht am Tage einer Kriegserklärung oder eines Kriegsausbruches eingerichtet werden? Kriegserklärungen gibt es ja nicht mehr. Man möge es mir nicht übelnehmen, wenn ich sage: Das sind Redewendungen, die ein erwachsener Mensch eigentlich nicht abnehmen kann, auch wenn er den Redner sonst recht sympathisch findet.

    (Zuruf: War es Herr Schröder?)

    — Nein, es war nicht Herr Schröder, der das gesagt hat.



    Frau Dr. Dr. h. c. Lüders
    Es wurde damals weiter erklärt:
    Wir werden in absehbarer Zeit auch dem Hohen Hause ganz grundsätzliche Fragen vorzutragen haben —Das sind doch Redensarten, weiter gar nichts. Tragen Sie uns doch einmal über die ganz grundsätzlichen Fragen vor! Kommen Sie doch heraus mit Ihrer Weisheit!

    (Beifall bei der FDP und SPD.)

    Aus dem Hause wurde darauf etwas dazwischengerufen, und der Redner fuhr fort:
    Ich weiß genau, was Sie mich fragen wollen,
    — er war so voraussehend —
    Herr Abgeordneter.
    — Das war der Abgeordnete, der da unten sitzt. —
    Sie werden sagen: „Wo wollen Sie denn auf dem Boden der Freiwilligkeit die Leute herkriegen?"
    Der Abgeordnete wird vermutlich gemeint haben, wie es auch die Regierung meint. man müsse werben, werben, werben. Mit der Werbung wird man sicherlich einige, vielleicht sogar sehr viele Leute bekommen; ich hoffe und glaube es. Aber es geht doch nun wirklich nicht, daß verantwortliche Herren von oberster Stelle ,erklären:
    Ich darf Ihnen sagen. ich bin immer noch so viel Idealist, daß ich mir sage: es wird gelingen, einen bestimmten Prozentsatz zu bekommen.
    Damit kann man die Ausschußmitglieder und die Mitglieder dieses Hohen Hauses nicht abspeisen.

    (Beifall bei der FDP und SPD.)

    In ganz genau derselben Art geht es dann weiter: Wir sind uns darüber klar,
    — so meinte schon im vorigen Jahr die Regierung —
    daß eine unerhört schwierige Frage die des Schutzraumbaues ist.
    Das ist nicht neu. Wir haben Bunker schon zu Hunderten und Tausenden gehabt. Leider sind sie nachher zum großen Teil wieder eingeebnet worden; jetzt kratzen wir sie wieder heraus.
    Wir wissen auch, was es für uns bedeutet, daß der glänzende Test, den die von uns entwikkelten Schutzraumtypen bei den Experimenten in Nevada gefunden haben ...
    usw. Mir wäre ein glänzender Test bei uns sehr viel lieber als nur in Nevada. Vor allen Dingen möchte ich solche Schutzräume einmal bei uns sehen und sie nicht nur in Nevada ausprobieren lassen. Man kann doch einmal anfangen, wirklich zu arbeiten, praktisch vorzugehen!
    Wir wissen auch genau, daß wir jetzt nicht nur mit interkontinentalen Raketen, sondern auch mit den radioaktiven Niederschlägen zu rechnen haben. Wir sollten infolgedessen nicht nur „daran denken", sondern auch danach handeln und nicht nur, wie es in dem ersten Gesetz vorgesehen war, für die Städte mit über 10 000 Einwohnern Schutzmaßnahmen bei Neubauten anordnen, sondern quer durch das ganze Bundesgebiet gewisse Schutzmaßnahmen namentlich gegen radioaktive Niederschläge treffen. Mir ist von diesen Dingen nichts bekannt; ich weiß nicht, wo solche Maßnahmen getroffen wurden. Ich wäre dankbar, wenn man einmal etwas davon besichtigen könnte, um zu erfahren, was eigentlich hinter diesen Worten steckt.
    „Wir sind daran", — so fängt man immer wieder jeden Satz an. Das muß man sich merken; wenn wir später einmal Vorschläge machen, dann werden wir auch immer sagen: Wir sind daran, aber weiter kommen wir nicht. Also: „Wir sind daran,

    (Heiterkeit bei der FDP und bei der SPD)

    diese Maßnahmen durchzudenken." — Man ist also daran, die Maßnahmen des Schutzes gegen radioaktive Gefahren durchzudenken!
    Wir sind ja gehalten, noch in diesem Jahre
    — das war das vorige
    uns vor dem Hohen Hause zum Problem der Schutzraumpolitik zu äußern .. .
    Ich habe nicht viel davon gehört. Das mag an mir liegen; eine Zeitlang war ich krank, aber sonst höre ich ganz gut.
    Ich darf auch hier nicht verschweigen,
    — sagt der Vertreter der Regierung, und ich stimme der Regierung darin vollkommen bei —
    daß wir das außerordentlich weittragende Problem gewisser Teilevakuierungsmaßnahmen im Auge behalten müssen.
    Also entweder sind sie daran, oder sie behalten es im Auge.

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und bei der SPD.)

    Das hier wird einfach im Auge behalten. Ich finde, man sollte ein so scharfes Auge darauf richten, daß man es gar nicht wieder aus dem Auge verliert.

    (Zuruf von der SPD: Das geht ins Auge!) Dabei sind wir uns darüber klar,

    — das ist die Regierung, die das sagt, nicht ich —daß Evakuierungen
    —jetzt kommt ganz etwas Neues, passen Sie auf! —
    natürlich dann keinen Sinn mehr haben, wenn bereits die ganze furchtbare Schwere des atomaren Krieges ... auf unserem Lande lastet.
    Das glaube ich auch; dann haben sie keinen Zweck mehr. Aber dann wird gesagt, gewisse Evakuierungsmaßnahmen müßten „rechtzeitig eingeleitet" werden, also ehe das Malheur da ist. Jemand, der das als Vertreter der Regierung gesagt hat, dem ist der erste Weltkrieg sehr klar geworden, dem ist der zweite Weltkrieg sehr klar geworden, und der weiß auch, was militärischer Dienst ist. Er weiß 'aber wohl auch, wie ungeheuer schwer es ist, Frauen befehlsmäßig wie Männer an die Strippe zu kriegen. Das ist der große Nachteil, der bei allen Maßnahmen zu bedenken ist, bei deren Verwirklichung es auf die Masse der Frauen ankommt.
    Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 3717
    Frau Dr. Dr. h. c. Lüders
    Meine Herren von der Regierung, mir scheint, daß Ihre Vorstellung von Evakuierungsmaßnahmen — nehmen Sie es mir nicht übel — gründlich an der Natur und dem Wesen des Menschen vorbeigehen.

    (Beifall bei der SPD.)

    Sie kriegen mit solchen Vorschlägen die Leute einfach nicht voran. Keiner der Herren von der Regierung, der verheiratet ist und Kinder hat, wird im gegebenen Augenblick, wenn er nicht gerade zum Militär eingezogen ist — und er darf es in dem Augenblick nach meiner Meinung auch nicht —, Frau und Kinder sitzen lassen und selber in Reih und Glied sich evakuieren lassen. Meine Herren, wenn Sie das schon mit Männern nicht machen können, so versichere ich Ihnen aus meinen Erfahrungen auch im zweiten Weltkrieg, nicht nur in Deutschland, Frauen bekommen Sie nicht dazu, die Alten und die Kinder im Stich zu lassen, um Evakuierungsbefehlen nachzukommen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD.)

    Die brechen Ihnen einfach aus. Und das, meine Kollegen, ist die natürliche Empfindung — und nicht nur eine Empfindung, sondern es ist die ganz gefährliche natürliche Reaktion —, die Frauen in ihrer Verantwortung dem Leben gegenüber fühlen und der entsprechend sie handeln.
    Evakuierungsmaßnahmen so verdreht, wie jener Hauptmann sie einmal veröffentlicht hat — die Regierung ist davon abgerückt —, werden es nicht sein. Aber wie stellt man sich denn das eigentlich vor? Wenn das Malheur da ist, dann ist's zu spät; da hat die Regierung recht. Wenn das Malheur noch nicht da ist — soll man die Leute auf Vorrat evakuieren? Das geht doch wohl nicht. Und wohin denn? Das ganze Land ist doch gefährdet. Wohin mit ihnen? Ich will hier gar nicht allzu deutlich werden in bezug auf die Notwendigkeiten, die bei einer Massenevakuierung allein aus physiologischen Gründen auftreten. Was denken Sie eigentlich, was dann mit Kindern wird, ich nehme hier nur einmal an, Kindern bis 10 Jahren oder meinetwegen nur bis zu 6 Jahren. Was soll werden? Wer will sie ernähren? Wer will sie säubern? Wer will überhaupt für sie als Menschen sorgen? Und soll vielleicht — wie es vorgeschlagen war — die Polizei so eine Art Kordon bilden, wie man ihn im Kindergarten hat, wo rechts und links ein Strick ist, und darüber dürfen die Kindergartenkinder nicht ausbrechen? Sollen so Frauen und Kinder durchs Land transportiert werden? Sie kriegen sie einfach nicht, sie gehen nicht; oder wenn sie gehen, gehen sie eine Weile, und wenn das erste Kind nicht mehr laufen kann, dann brechen Ihnen die dazugehörigen Mütter und Großmütter aus, und die Panik oder Aufregung in der ganzen Kolonne ist da. Meine Damen und Herren, denken Sie doch nicht am lebenden Menschen und seinen natürlichen Gefühlen vorbei! Frauen sind keine Männer.

    (Abg. Niederalt: Sehr gut!)

    — Es ist gar nicht komisch, Kollege; es ist sogar sehr ernst,

    (Abg. Niederalt: Ich habe nicht „komisch" gesagt!)

    und es kann unter Umständen ungeheuer schwer für jeden von uns werden. Wir sind keine Männer, die man befehlsmäßig kompanieweise rekrutieren, zusammenstellen und transportieren kann, damit sie befehlsgemäß morgen hier oder dort sind. Das ist ausgeschlossen für uns! Das haben wir in den beiden Kriegen doch wohl reichlich erlebt.
    Ich glaube aber, sehr notwendig wäre außerdem eine sehr weitgehende und intensive Aufklärung der Bevölkerung, intensiver als bisher, Aufklärung auch über die Gefahren. Man fürchtet sich, und ich verstehe das bis zu einem gewissen Grade, den Leuten die volle Wahrheit zu sagen, oder: die Wahrheit, soweit man glaubt, sie wissenschaftlich heute belegen zu können. Ich sage „glaubt", weil man sie unbedingt sicher nicht belegen kann.
    Alles, was die Bevölkerung selber zu ihrem eigenen Schutz tut, wird in der Wirkung natürlich sehr wesentlich von dem Stand der technischen Dienste abhängen, auch so einfacher Dienste wie z. B. der Feuerwehr.
    Ich möchte mit einer Berliner Frage schließen, die mir die Herren vom Ministerium nicht übelnehmen werden. Wenn Sie immer „daran denken" und wenn Sie immer „im Auge behalten" und dann eine Pause machen, dann sagt der Berliner: „Na und?"

    (Beifall bei der FDP und der SPD.)



Rede von Dr. Eugen Gerstenmaier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren! Der Präsident kann natürlich nicht voraussehen, wozu gesprochen wird. Ich hätte sonst den Vorschlag gemacht, diese Debatte im Zusammenhang mit der Besprechung des Einzelplans 36 — Zivile Notstandsplanung — zu führen. Ich möchte eigentlich auch jetzt noch den Vorschlag machen, diesen Diskussionsbeitrag zurückzustellen, bis der Zivile Notstandsplan — Einzelplan 36 — aufgerufen wird. Wir haben dazu auch noch zwei Entschließungsanträge. Mit der Materie sind ja mehrere Ministerien befaßt, und das war der Grund, weshalb sie in dem Einzelplan 36 zusammengezogen ist. Beteiligt sind die Bundesministerien des Innern, für Wirtschaft, Ernährung, Verkehr, Post- und Fernmeldewesen sowie Wohnungsbau.
Das Wort hat nun Herr Abgeordneter Schmitt (Vockenhausen).

(Bundesminister Dr. Schröder: Ich hatte mich zum Wort gemeldet!)

- Dann muß ich nach der Geschäftsordnung dem Vertreter der Regierung zunächst das Wort geben.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich will den Kollegen Schmitt (Vockenhausen) nicht lange aufhalten, sondern möchte folgendes sagen. Den Ablauf der Debatte zum Einzelplan 06 hatte ich mir etwas anders vorgestellt, vor allen Dingen da einige Gesichtspunkte ja auch schon bei Einzelplan 04 behandelt worden sind. Ich brenne eigentlich darauf, mich ein bißchen mit dem Kollegen



    Bundesinnenminister Dr. Schröder
    Erler auseinanderzusetzen, und wenn wir hier weiter über Einzelheiten sprechen, werde ich dazu schwer kommen.

    (Abg. Hermsdorf: Es kommt selten vor, daß Sie nicht brennen! — Heiterkeit.)

    — Ach, Herr Kollege, das würde ich nicht sagen. Ich glaube, da überschätzen Sie meine Kalorienfähigkeit.
    Trotzdem möchte ich mir erlauben, mit wenigen Worten auf das zu antworten, was Frau Kollegin Lüders vorgetragen hat. Sie hat gegen eine Rede polemisiert, die nicht ich gehalten habe, sondern die Herr Staatssekretär Ritter von Lex, wenn ich nicht irre, im Oktober vergangenen Jahres in diesem Hohen Hause gehalten hat. Er hat vielleicht selbst Gelegenheit, darauf nachher im einzelnen zurückzukommen. Ich möchte aber eine konkrete Auskunft geben. Frau Kollegin Lüders hat gesagt, ihr seien damals zehn Warnämter angekündigt worden, und sie möchte wissen, wie es damit steht. Vier dieser geplanten zehn Warnämter sind betriebsbereit, wenn auch zunächst noch in behelfsmäßiger Unterbringung. Die restlichen sechs Warnämter sollen bis zum 1. April 1960 so weit funktionsfähig sein, daß sie den Warnbetrieb durchführen können. Ich glaube, das ist eine konkrete Auskunft, jedenfalls die beste, die ich in diesem Augenblick geben kann.
    Im übrigen haben Sie stark gegen ein Evakuierungsprogramm polemisiert. Ich kann nur sagen: ich weiß nicht, gegen wessen Evakuierungsprogramm Sie polemisiert haben, — jedenfalls nicht gegen das Programm der Bundesregierung.

    (Zuruf von der FDP: Na, na, na!)