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    Deutscher Bundestag 70. Sitzung Bonn, den 3. Juni 1959 Inhalt: Anteilnahme des Bundestages am Tode von John Foster Dulles 3663 A Begrüßung einer Delegation des Peruani- schen Parlaments 3705 C Mandatsniederlegung des Abg. Graaff und Eintritt des Abg. Dr. Miessner in den Bundestag 3663 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Demmelmeier, Pohle, Menke, Bundesminister Schäffer, Abg. Frau Niggemeyer, Mühlenberg und Vizepräsident Dr. Becker 3663 B Wahl des Abg. Ritzel in den Vorstand des Bundestages . . . . . . . . . . . 3663 B Fragestunde (Drucksache 1026) Frage 1, Abg. Dr. Friedensburg: Gewinnspannen der Banken bei An-und Verkauf von fremden Noten Dr. Westrick, Staatssekretär . . . 3664 B, 3665 A, B Dr. Friedensburg (CDU/CSU) . . . 3664 D, 3665 A, B Frage 6, Abg. Ritzel: Richtlinien über Ausweise für Schwerbeschädigte und Schwererwerbsbeschränkte Dr. Anders, Staatssekretär . . . 3665 C, D, 3666 A Ritzel (SPD) 3665 D, 3666 A Frage 15, Abg. Ritzel: Vertrieb von Schallplatten mit Reden Hitlers, Görings und Goebbels Ritter von Lex, Staatssekretär . . 3666 B, D, 3667 B Ritzel (SPD) 3666 C, 3667 B Frage 2, Abg. Dr. Friedensburg: Paßkontrollen in den Schlafwagen im Interzonenverkehr Ritter von Lex, Staatssekretär . . . 3667 D, 3668 A Dr. Friedensburg (CDU/CSU) . . . 3668 A Frage 4, Abg. Dr. Brecht: Förderung des Baues von Mietwohnungen für junge Familien Lücke, Bundesminister . 3668 C, 3669 A Dr. Brecht (SPD) . . . . 3668 D, 3669 A Frage 5, Abg. Dr. Brecht: Bindungsermächtigungen zugunsten des SBZ-Wohnungsbaues Lücke, Bundesminister . 3669 B, 3670 A Dr. Brecht (SPD) . . . . 3669 D, 3670 A Frage 7, Abg. Dr. Bucher: Stalingradfilm „Hunde wollt ihr ewig leben" Strauß, Bundesminister . 3670 B, 3671 A, B Dr. Bucher (FDP) . . . 3670 D, 3671 A II Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 Frage 8, Abg. Dr. Atzenroth: Berechnung der Beförderungsteuer im Werkfernverkehr Dr. Hettlage, Staatssekretär . . 3671 C, D Dr. Atzenroth (FDP) 3671 D Frage 9, Abg. Dr. Menzel: Exporthilfe für den Bau von sechs Passagierdampfern für Sowjetrußland Dr. Westrick, Staatssekretär . . 3672 A, B Kalbitzer (SPD) . . . . . . . 3672 B, C Frage 10, Abg. Ehren: Uberwachung der Gespräche von Bundestagsabgeordneten Dr. Dr. Gladenbeck, Staatssekretär . 3672 C Frage 11, Abg. Dr. Fritz (Ludwigshafen) : Überwachung von Weineinfuhren Dr. Westrick, Staatssekretär . . . 3672 D Frage 12, Abg. Seuffert: Maßstäbe für die Beurteilung der persönlichen Leistungen der Beamten des Fahndungsdienstes der Finanzverwaltung Dr. Hettlage, Staatssekretär . . 3673 C, D Seuffert (SPD) . . . . . . . . 3673 D Frage 13, Abg. Dürr: Fahrplan der Bundesbahn auf der Strecke Blaufelden–Langenburg Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 3674 A - Frage 14, Abg. Spitzmüller: Befreiung junger Bauernsöhne vom Wehrdienst Strauß, Bundesminister . 3674 C, 3675 A Spitzmüller (FDP) 3675 A Frage 16, Abg. Kalbitzer: Mißbrauch von Schülerwochenkarten Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . . 3675 B, C, D, 3676 A Kalbitzer (SPD) 3675 C, D Bundesrechtsanwaltsordnung; Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses (Drucksache 1033) Hoogen (CDU/CSU) 3676 A Gesetz über die Tuberkulosehilfe; Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses (Drucksachen 1034) Hoogen (CDU/CSU) . . . . . 3677 B Spitzmüller (FDP) 3678 A Könen (Düsseldorf) (SPD) . . 3678 B Zehntes Gesetz zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes (10. ÄndG LAG); Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses (Drucksache 1035) Kunze (CDU/CSU) 3678 D Gesetz über eine Betriebszählung in der Land- und Forstwirtschaft (Landwirtschaftszählung 1959); Einspruch des Bundesrates (Drucksache 1087) Dr. Schaefer, Minister des Landes Schleswig-Holstein .3679 A Dr. Dollinger (CDU/CSU) . . . 3680 B Wittrock (SPD) 3680 D Sammelübersicht 11 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen zu Petitionen (Drucksache 1017) Kinat (Spork) (SPD) 3681 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll vom 20. März 1959 zum Abkommen vom 15. Juli 1931 mit der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der direkten Steuern und der Erbschaftsteuern (Drucksache 1016); Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache 1024) — Zweite und dritte Beratung — Seuffert (SPD) . . . . . . . . 3682 A Entwurf eines Gesetzes über Preise für Getreide inländischer Erzeugung für das Getreidewirtschaftsjahr 1959/60 sowie über besondere Maßnahmen in der Getreide- und Futtermittelwirtschaft (Getreidepreisgesetz 1959/60) (Drucksache 960); Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache 1081) — Zweite und dritte Beratung — Müller (Worms) (SPD) . . . . . 3682 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Änderungsgesetzes über das Bundesverfassungsgericht (Drucksache 934); Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksache 1090) — Zweite und dritte Beratung — Jahn (Marburg) (SPD) . . . . . 3684 A Dr. Wahl (CDU/CSU) . . . . . . 3684 C Entwurf eines Gesetzes über die Eingliederung des Saarlandes auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes (Drucksache 818) ; Schriftlicher Bericht des Rechts- Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 III ausschusses (Drucksache 1038) Zweite und dritte Beratung — Deringer (CDU/CSU) . . . . . . 3685 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Beförderungsteuergesetzes (FDP) (Drucksachen 744 [neu], 865); Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache 1105) — Zweite und dritte Beratung — Rademacher (FDP) . . . . . . . 3685 C Entwurf eines Gesetzes zur Einführung von Bundesrecht im Saarland (Drucksache 1097) — Erste Beratung — . . . 3686 C Entwarf eines Zweiten Gesetzes zur Einführung von Bundesrecht im Saraland (Drucksache 1126) — Erste Beratung — 3686 C Entwurf eines Gesetzes zur Einführung von Beamtenrecht des Bundes im Saarland (Drucksache 1127) — Erste Beratung — 3686 D Entwurf eines Gesetzes über Kreditermächtigungen aus Anlaß der Erhöhung der Beteiligungen an dem Internationalen Währungsfonds und an der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Drucksache 1128) — Erste Beratung -- 3686 D Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Rechnungsjahr 1959 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1959) (Drucksache 1018) — Erste Beratung — 3686 D Entwurf der Verordnung Nr. 3 der Kommission der Europäischen Atomgemeinschaft zur Bestimmung der Art und des Umfanges der in Art. 79 des Vertrages vorgesehenen Verpflichtungen und Entwurf einer Verordnung des Rates der Europäischen Atomgemeinschaft zur Bestimmung der Konzentrierung der in Art. 197 Nr. 4 des Vertrages erwähnten Erze; Mündlicher Bericht des Ausschusses für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft (Drucksachen 923, 1049) . . . 3687 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1959 (Haushaltsgesetz 1959) (Drucksache 650) ; Berichte des Haushaltsausschusses — Zweite Beratung — Ritzel (SPD) 3687 B Dr. Vogel (CDU/CSU) 3691 D a) Einzelplan 01, Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache 1050) b) Einzelplan 02, Deutscher Bundestag (Drucksache 1051) Dr. Stecker (CDU/CSU) . . . . 3692 C c) Einzelplan 03, Bundesrat (Drucksache 1052) Dr. Schild (Düsseldorf) (DP) . . . . 3693 C d) Einzelplan 04, Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksache 1053, zu 1053) Gienke (CDU/CSU) . . . . . . 3693 D Erler (SPD) 3694 A Dr. Adenauer, Bundeskanzler . 3701 C Dr. Bucher (FDP) . . . . 3704 B, 3705 B e) Einzelplan 05, Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksachen 1054, zu 1054) Dr. Conring (CDU/CSU) 3705 D Kalbitzer (SPD) . . . . . . . 3706 A Dr. Leverkuehn (CDU/CSU) . . 3707 B f) Einzelplan 06, Geschäftsbereich des Bundesminister des Innern (Drucksache 1055) Niederalt (CDU/CSU) . . . 3708 C, 3732 B Brand (CDU/CSU) . 3710 C, 3727 A, 3737 B Frau Dr. Dr. h. c. Lüders (FDP) . . 3714 B Dr. Schröder, Bundesminister 3717 D, 3718 D Schmitt (Vockenhausen) (SPD) 3718 B, 3735 A Dr. Frede (SPD). . . . . 3722 D, 3733 D Pusch (SPD) 3729 A, 3732 D Dr. Stoltenberg (CDU/CSU) 3730 A, 3734 C Kreitmeyer (FDP) 3731 D Hermsdorf (SPD) 3733 B Dr. Bärsch (SPD) . . . . . . . 3736 D Ritzel (SPD) 3737 B, 3740 B Frau Renger (SPD) 3737 D Dr. Vogel (CDU/CSU) . . 3738 C, 3740 B Eisenmann (FDP) 3739 B Josten (CDU/CSU) 3740 C Koenen (Lippstadt) (SPD) . . 3741 B Spitzmüller (FDP) 3742 A Dr. Schäfer (SPD) 3742 C Dr. Anders, Staatssekretär . . 3742 D Frau Korspeter (SPD) 3743 B g) Einzelplan 07, Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksache 1056) Dr. Schäfer (SPD) 3745 A Dr. Strauß, Staatssekretär . . . 3746 D IV Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 h) Einzelplan 08, Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Drucksache 1057) . . 3748 D i) Einzelplan 09, Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksache 1058) Müller (Ravensburg) (SPD) . . . . 3749 A Gewandt (CDU/CSU) . . . . . 3750 B Weiterberatung vertagt 3751 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . 3751 D Anlagen 3753 70. Sitzung Bonn, den 3. Juni 1959 Stenographischer Bericht Beginn: 9.02 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 69. Sitzung Seite 3643C Zeile 21 statt „Deutschlands" : Europas; Seite 3649 A Zeile 22 statt „45" : 95. Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Becker (Hersfeld) 5. 6. Berendsen 31. 7. Eilers (Oldenburg) 3. 6. Eschmann 3. 6. Frehsee 5. 6. Dr. Fritz (Ludwigshafen) 8. 6. Fuchs 5. 6. Geiger (München) 5. 6. Heiland 5. 6. Hörauf 5. 6. Jahn (Frankfurt) 11. 7. Frau Kalinke 5. 6. Dr. Königswarter 5. 6. Kriedemann 5. 6. Lohmar 3. 6. Lücker (München) 5. 6. Dr. Maier (Stuttgart) 5. 6. Dr. Preusker 3. 6. Richarts 3. 6. Rohde 5. 6. Dr. Schmid (Frankfurt) 3. 6. Worms 3. 6. b) Urlaubsanträge Bausch 29. 6. Dr. Birrenbach 9. 6. Dr. Burgbacher 12. 6. Dr. Gleissner (München) 20. 6. Dr. Greve 4. 7. Dr. Gülich 1. 8. Dr. Hesberg 27. 6. Jaksch 30. 6. Köhler 1. 7. Kühlthau 26. 6. Leukert 12. 6. Matthes 15. 6. Pernoll 20. 6. Pferdmenges 13. 6. Siebel 12. 6. Stahl 15. 6. Theis 12. 6. Anlage 2 Umdruck 254 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1959, hier: Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksachen 650 Anlage, 1054) Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 05 01 - Auswärtiges Amt - 1. In Tit. 962 - Förderung von entwicklungsfähigen Ländern - (Drucksache 650 Anlage S. 21) wird in den Erläuterungen der Absatz 4: „Es wird die Ermächtigung erteilt, mit Zustimmung des Bundesministeriums der Finan- Anlagen zum Stenographischen Bericht zen vertragliche Bindungen bis zur Höhe von 50 000 000 DM mit Wirkung für die folgenden Rechnungsjahre einzugehen." gestrichen. Zu Kap. A 05 01 - Auswärtiges Amt - 2. In Tit. 962 - Förderung von entwicklungsfähigen Ländern - (650 Anlage S. 67) wird ein Ansatz von 50 000 000 DM ausgebracht. Bonn, den 2. Juni 1959 Ollenhauer und Fraktion Anlage 3 Umdruck 255 (neu) Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1959, hier: Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 650 Anlage, 1055). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 06 02 - Allgemeine Bewilligungen - 1. In Tit. 614 - Förderung der Wissenschaft a) Allgemeine und langfristige Förderung - (Drucksache 650 Anlage S. 28) wird der Ansatz von 121 500 000 DM um 18 470 000 DM auf 139 970 000 DM erhöht und dementsprechend in Nr. 2 der Erläuterungen der Ansatz von 85 000 000 DM um 18 470 000 DM auf 103 470 000 DM erhöht. 2. In Tit. 615 - Studentenförderung a) für Studentenbeihilfen - (Drucksache 1055 S. 4) wird a) der Ansatz von 51 997 000 DM um 2 100 000 DM auf 54 097 000 DM erhöht. Dementsprechend wird in den Erläuterungen der Ansatz für die Förderung von begabten und bedürftigen deutschen Studenten an den wissenschaftlichen Hochschulen nach den Grundsätzen des Honnefer Modells von 41 400 000 DM um 2 100 000 DM auf 43 500 000 DM erhöht, b) in den Erläuterungen zu Tit. 615 a) wird aus dem vom Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages eingefügten Absatz „Förderung von begabten und bedürftigen deutschen Studenten an wissenschaftlichen Hochschulen nach den Grundsätzen des Honnefer Modells (Stipendien und Darlehen) über das Deutsche Studentenwerk e. V. Für die Förderung von begabten und bedürftigen Studenten an wissenschaftlichen Hochschulen (Honnefer Modell), die von den Ländern gemeinschaftlich mit dem Bund durchgeführt wird, gewährt der Bund einen Zuschuß, der nach den Richtlinien des Bundesministers des Innern vergeben wird. Studenten an Ingenieurschulen, Kunst-, Musik-und Sporthochschulen sowie Studenten, die sich auf den Beruf des Volksschullehrers oder Berufsschullehrers vorbereiten, wer- 3754 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 den nach den Grundsätzen des Honnefer Modells von den Ländern allein gefördert." der letzte Satz gestrichen . 3. Folgender neuer Tit. 974 wird eingefügt: „Titel 974 Zur Beseitigung der durch Krieg und Kriegsfolgen verursachten Schulraumnot in Ländern und Gemeinden 300 000 000 DM. Die Mittel sind gesperrt." Zu Kap. 06 07 — Bundesdisziplinarkammern in Frankfurt (Main) — 4. In Tit. 101 - Dienstbezüge, Zulagen und Zuwendungen für planmäßige Beamte und Richter (einschließlich der in Planstellen angestellten Beamten auf Probe) — (Drucksache 1055 S. 5) werden unter Planstellen in der Bes.-Gr. A 15 die Zahl „9" durch „7" ersetzt und die Worte „und Regierungsdirektoren" gestrichen. Zu Kap. 06 09 — Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln - 5. In Tit. 300 — Für Zwecke des Verfassungsschutzes — (Drucksache 1055 S. 9) erhält der Haushaltsvermerk folgende Fassung: „Die Jahresrechnung über die Ausgaben dieses Titels unterliegt nur der Prüfung eines Unterausschusses des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages und der Prüfung durch den Präsidenten des Bundesrechnungshofes; die Erklärungen des Unterausschusses des Haushaltsausschusses und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes bilden die Grundlage für die Entlastung der Bundesregierung." Zu Kap. 0610 — Bundeskriminalamt in Wiesbaden - 6. In Tit. 101 — Dienstbezüge, Zulagen und Zuwendungen für planmäßige Beamte (einschließlich der in Planstellen angestellten Beamten auf Probe) — (Drucksache 650 Anlage S. 99) werden in den Erläuterungen die Planstellen von b) Sicherungsgruppe auf a) Bundeskriminalamt übertragen. Zu Kap. 06 25 — Bundesgrenzschutz - 7. In Kap. 06 25 wird nach der Überschrift „II. Ausgabe" (Drucksache 650 Anlage S. 217) folgender Haushaltsvermerk eingefügt: „Die Bundesregierung ist ermächtigt, aus dem Kap. 06 25 zur Verstärkung der Bereitschaftspolizei der Länder jährlich bis zu 25 000 000 DM für Personal- und Sachausgaben zu leisten." Zu Kap. A 06 02 — Allgemeine Bewilligungen — 8. Folgendes neues Kap. A 06 02 Tit. 580 wird eingefügt: „Kapitel A 06 02 - Allgemeine Bewilligungen Titel 580 Darlehen zur Deckung des Nachholbedarfs der Krankenanstalten 50 000 000 DM." Der Titel erhält folgende Erläuterung: „Zu Titel 580 Bei den Krankenanstalten besteht ein großer Nachholbedarf. Hierbei handelt es sich um notwendige, bisher aus finanziellen Gründen unterbliebene Maßnahmen zur Verbesserung und Rationalisierung des Krankenhausbetriebes, insbesondere zur Entlastung des Krankenpflegepersonals. Diese Entlastung ist nicht zuletzt im Interesse der dringend notwendigen Verkürzung der Arbeitszeit und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals erforderlich. Der Bedarf für Rationalisierungs- und Modernisierungsmaßnahmen ist vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit im Jahre 1957 auf 575 000 000 DM geschätzt worden. Die bisherigen Unterstützungen des Bundes und der Länder reichten nicht aus, um die notwendigen Maßnahmen durchzuführen. Die Darlehen werden für eine teilweise Deckung des Nachholbedarfs der Krankenanstalten gewährt und sind unter Verzicht auf besondere Sicherheiten mit 2 v. H. jährlich zu tilgen. Die Darlehen werden ohne Zinszahlung gewährt." Bonn, den 3. Juni 1959 Ollenhauer und Fraktion Anlage 4 Umdruck 256 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1959, hier: Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 650 Anlage, 1055) Zu Kap. 06 02 — Allgemeine Bewilligungen — In Tit. 973 — Für die Spitzenfinanzierung des Baues von Turn- und Sportstätten — (Drucksache 650 Anlage S. 42) wird der Ansatz von 5 000 000 DM um 3 000 000 DM auf 8 000 000 DM erhöht. Bonn, den 2. Juni 1959 Ollenhauer und Fraktion Anlage 5 Umdruck 272 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Leverkuehn, Dr. Vogel, Frau Dr. Rehling zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1959 hier: Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts — Drucksachen 650 Anlage, 1054 —. Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 05 01 - Auswärtiges Amt — In Tit. 962 — Förderung von entwicklungsfähigen Ländern — (Drucksache 650 Anlage S. 21) wird im 4. Absatz der Erläuterung die Bindungsermächti- Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 3755 gong von 50 000 000 DM um 20 000 000 DM auf 70 000 000 DM erhöht. Bonn, den 2. Juni 1959 Dr. Leverkuehn Dr. Vogel Frau Dr. Rehling Anlage 6 Umdruck 273 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und DP zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Eingliederung des Saarlandes auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes (Drucksachen 818, 1038). Der Bundestag wolle beschließen: In § 8 Abs. 1 werden nach dem Wort „Dritten" die Worte eingefügt „ , der bei Inkrafttreten dieses Gesetzes seinen Wohnsitz oder Sitz im Saarland hat", Bonn, den 2. Juni 1959 Dr. Krone und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Bucher und Fraktion Schneider (Bremerhaven) und Fraktion Anlage 7 Umdruck 284 (neu) Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD, FDP, DP zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Preise inländischer Erzeugung für das Getreidewirtschaftsjahr 1959/60 sowie über besondere Maßnahmen in der Getreide- und Futtermittelwirtschaft (Getreidepreisgesetz 1959/60) (Drucksachen 960, 1081) . Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, den Entwurf eines Gesetzes über Preise inländischer Erzeugung für das Getreidewirtschaftsjahr 1960/61 sowie über besondere Maßnahmen in der Getreide- und Futtermittelwirtschaft (Getreidepreisgesetz 1960/61) dem Bundestag zur Beschlußfassung im Herbst 1959 vorzulegen. Bonn, den 3. Juni 1959 Dr. Krone und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Bucher und Fraktion Schneider (Bremerhaven) und Fraktion Anlage 8 Umdruck 291 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Stammberger, Frau Dr. Steinbiß, Frau Dr. Hubert, Dr. Bärsch und Genossen zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1959, hier: Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 650 Anlage, 1055). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 06 02 — Allgemeine Bewilligungen —. Folgender neuer Titel wird eingefügt: ,. Titel 657 Zuschuß zur Errichtung und zu den Kosten des Unterhalts einer deutschen medizinischen Dokumentationsstelle 300 000 DM Die Mittel sind gesperrt und dürfen nur mit Zustimmung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages freigegeben werden." Die Erläuterung erhält folgende Fassung: „Zu Tit. 657 Das in der ständig steigenden Zahl wissenschaftlicher Arbeiten geschaffene wertvolle Wissen steht unter den derzeitigen Verhältnissen denen, die es in Praxis und Forschung dringend benötigen, nicht in dem wünschenswerten Umfange zur Verfügung. Der Arzt und häufig auch die Institute oder die Kliniken haben große Schwierigkeiten, auch nur einen Bruchteil dessen zu übersehen, was im Rahmen der ständig wachsenden Ausweitung, Leistungssteigerung, Präzisierung und Spezialisierung in der medizinischen Forschung geschaffen wird. Die Schaffung einer deutschen Nomenklatur der Krankheitsarbeiten und Todesursachen, die als Sammlung einheitlicher Begriffsbestimmungen für einen gleichen medizinischen Tatbestand eine unentbehrliche Voraussetzung ist, die Erfassung und Verwertung der zahlreichen medizinisch-wissenschaftlichen Arbeiten zwecks Auskunftserteilung an anfragende Ärzte aus Forschung, Klinik und Praxis gehören zu den Aufgaben, die die deutsche medizinische Dokumentationsstelle wahrzunehmen hat." Bonn, den 3. Juni 1959. Dr. Stammberger Frau Dr. Steinbiß Frau Dr. Hubert Dr. Bärsch Dr. Reith Frau Bennemann Dr. Schäfer Spitzmüller Frau Korspeter Striebeck Frau Dr. Pannhoff Frau Blohm Ritzel Frau Friese-Korn Anlage 9 2. schriftliche Antwort *) des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dröscher (Fragestunde der 61 Sitzung vom 18. 2. 1959, Drucksache 854, Frage 13) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß die neuen französischen Währungsmaßnahmen zu einer weiteren starken Entwertung des *) 1. schriftliche Antwort siehe 66. Sitzung, Anlage 3. 3756 Deutscher Bundestag - 3. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 Lohnes der Saarpendler geführt haben, sich dadurch für mehr als 20 000 Arbeitnehmer die Frage stellt, ob eine weitere Beschäftigung an den bisherigen Arbeitsplätzen, insbesondere angesichts der langen Anmarschwege, noch sinnvoll ist, und somit in diesem ohnehin industriearmen Raum eine spürbare Arbeitslosigkeit droht? Nach Mitteilung des Herrn Bundesministers für Verkehr haben zu der Frage, ob und in welchem Umfang eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse zum Saarland möglich ist, bisher der Herr Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen und die Deutsche Bundesbahn wie folgt Stellung genommen: Der größte Teil der Saarpendler wohnt im Raum Zweibrücken, Kaiserslautern, Kusel und Altenglan. Andere kommen aus dem Gebiet Heimbach/Nahe, aus dem Gebiet Hermeskeil und dem Raum Saarburg/Trier. Von den rd. 28 000 Saarpendlern benutzen nur etwa 4000 die planmäßigen Verkehrsmittel der Bundesbahn und Bundespost. Alle übrigen fahren mit Omnibussen privater Verkehrsunternehmen oder mit eigenen Fahrzeugen. Nach der Zahl der verkauften Arbeitermonats- und -wochenkarten der Deutschen Bundesbahn fahren etwa 2000 Saarpendler mit der Eisenbahn und schätzungsweise je 1000 mit Bahnbussen und Postomnibussen. Die Abfahrt- und Ankunftszeiten der Postomnibusse sind in allen Fällen auf den Arbeitsbeginn und das Arbeitsende abgestimmt. Sie wurden im allgemeinen im Einvernehmen mit den Arbeitgebern und den Arbeitnehmervertretungen festgelegt. Auch die Bundesbahn richtet sich im Berufsverkehr weitgehend nach den Arbeitszeiten der Reisenden. Wenn trotzdem für die Wege zwischen Wohnung und Arbeitsstätte bis zu 2 Stunden gebraucht werden, so nur deshalb, weil die Anmarschwege bis zu 85 km betragen. Mit Rücksicht auf die Sicherheit im Straßenverkehr kann die Reisegeschwindigkeit, die ca. 40 km/h beträgt, nicht weiter verbessert werden. Im Laufe der Zeit haben die Saarpendler sich das Verkehrsmittel ausgesucht, das sie am schnellsten an den Arbeitsort bzw. nach Hause bringt. Der Fahrpreis spielt dabei erfahrungsgemäß eine untergeordnete Rolle, zumal ein Teil der Arbeitgeber die Beförderungskosten für die Pendler trägt. Andere Betriebe erstatten die Fahrkosten für die Fahrstrecken außerhalb des Saarlandes. Der Herr Bundesminister für Verkehr sieht daher keine Möglichkeit, besondere Maßnahmen zur Verbesserung des Berufsverkehrs zum Saarland zu treffen. Die Entwicklung des Berufsverkehrs nach dem wirtschaftlichen Anschluß des Saarlandes bleibt zunächst abzuwarten. Eine Stellungnahme bezüglich des allgemeinen Straßenverkehrs ist leider noch nicht möglich. Ich komme hierauf zurück, sobald das Ergebnis der Feststellungen der zuständigen Stellen vorliegt. Blank Anlage 10 Schriftliche Antwort des Bundesministers für Verkehr auf die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Frau Eilers (Fragestunde der 70. Sitzung vom 3. Juni 1959, Drucksache 1026, Frage 18): Ist dem Herrn Bundesverkehrsminister bekannt, daß in Bielefeld der Rangierbahnhof aus einem Industrievorort in eine dichtbesiedelte Wohngegend verlegt wurde? Hält es der Herr Bundesverkehrsminister für vertretbar, daß hier Tag und Nacht mit Lautsprecheranlagen rangiert wird, so daß über tausend Familien zusätzlich durch diesen Lautsprecherlärm belästigt werden? Die Deutsche Bundesbahn war aus Gründen der Rationalisierung gezwungen, Zugbildungs- und Rangieraufgaben von Brackwede nach Bielefeld zu verlegen, um zu erreichen, daß die Güter in Bielefeld schneller an- und abgefahren werden können. Dies hat zwangsläufig zu einer Erweiterung und stärkeren Inanspruchnahme der Lautsprecheranlage im Vorbahnhof Bielefeld geführt. Um die Störung der Nachtruhe für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten, ist die Stärke der Lautsprecher inzwischen bis an die Grenze des für den Eisenbahnbetrieb Tragbaren gedrosselt worden. Darüber hinaus wird noch in diesem Jahr im Zusammenhang mit dem Neubau eines Stellwerks eine Ultrakurzwellen-Rangierfunkanlage geschaffen, wodurch die lautstarken Befehle und Weisungen an die Rangierer und Hemmschuhleger des Bahnhofs weiter erheblich verringert werden. Seebohm Anlage 11 Schriftliche Antwort des Bundesministers für Verkehr auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Hansing (Fragestunde der 70. Sitzung vom 3. Juni 1959, Drucksache 1026, Frage 25) : Was gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um die Wracks der außerhalb der Dreimeilenzone gesunkenen „Khohnogory" und der „Harborough" zu beseitigen, die für die Schiffahrt auf der Weser sowie in den Elbhäfen eine große Behinderung bilden? Die Wracks der beiden gesunkenen Schiffe liegen außerhalb des für die Schiffahrt zur Weser und zur Jade bezeichneten Fahrwassers, so daß der Schiffsverkehr auf diesem Wege nicht unmittelbar betroffen wird. Bei den Zufahrten zur Elbe ist allerdings der Teil der Schiffahrt behindert, der den sog. Borkum-Weg und weiter den Weg zum Feuerschiff „Elbe I" benutzt. Es wird z. Z. geprüft, ob durch eine Verlegung dieses Weges nach Norden, die eine Erweiterung des minenfreien Gebietes voraussetzt, eine Verbesserung erreicht werden kann. Die Untersuchung der Verbesserungsmöglichkeit wird in den nächsten Wochen, günstigen Wind und gutes Wetter vorausgesetzt, abgeschlossen sein. Für eine Beseitigung dieser beiden — außerhalb der Dreimeilenzone liegenden — Wracks bedarf es einer verbindlichen Erklärung der Eigentümer, ob sie bereit sind, entweder die Wracks schnellstens selbst beseitigen zu lassen, oder ob sie auf ihren Eigentumsanspruch voll verzichten wollen. Die in Bremen ansässigen, die Reeder der beiden Schiffe vertretenden Maklerfirmen sind durch die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Bremen aufgefordert, die Reeder zu einer solchen Erklärung zu veranlassen. Die Beseitigung der ringförmig um den Einsatzraum Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Juni 1959 3757 des Lotsendampfers „Weser/Jade" liegenden Wrackschiffe muß vordringlich behandelt werden. Sie selbst kann aber erst in Angriff genommen werden, wenn die Rechtsfrage mit den Eigentümern geklärt ist und die örtlichen Wrackuntersuchungen einwandfreie Unterlagen über die Beseitigungsmöglichkeiten geliefert haben. Sobald die Rechtslage durch entsprechende Erklärungen der Eigentümer dahin geklärt ist, daß die Wracks durch den Bund beseitigt werden dürfen, wird diese Arbeit nach Bereitstellung überplanmäßiger Geldmittel vorgenommen werden können. Eine Angabe der Kostenhöhe ist jedoch erst nach Vorlage einwandfreier Unterlagen über die Lage der Wracks und verbindlicher Angebote von Bergungsfirmen möglich. Seebohm Anlage 12 Schriftliche Antwort des Bundesministers für Verkehr auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Besold (Fragestunde der 70. Sitzung vom 3. Juni 1959, Drucksache 1026, Frage 27): Was gedenkt der Herr Bundesverkehrsminister zu tun, um den stets sich fortsetzenden und mehrenden Überfällen auf Taxichauffeure Einhalt zu gebieten? Ist der Herr Bundesverkehrsminister bereit, durch Gesetz oder Verordnung Sicherungsmaßnahmen zum Schutze der Taxifahrer nach der Richtung zu ergreifen, daß die Taxiunternehmer verpflichtet werden, z. B. als Taxi nur viertürige Fahrzeuge zu verwenden, eine Trennwand aus schußsicherem Glas zwischen Fahrersitz und Fahrgastraum und Alarm-, Funk- und Gasanlagen bzw. automatische Türenverriegelung einzubauen? Werden Maßnahmen in Erwägung gezogen, für die Taxifahrer eine Erleichterung im Erwerb von Waffenscheinen zu ermöglichen? Die Sorgen der Kraftdroschkenfahrer um ihre Sicherheit sind bekannt. Ich habe deshalb auch alle Vorschläge, die seit Jahren hierzu aus den verschiedensten Bevölkerungskreisen an mich herangetragen worden sind, sorgfältig geprüft. Dabei hat sich leider ergeben, daß ein voll wirksamer Schutz für die Droschkenfahrer bisher leider nicht erreichbar ist. Dies ist auch von allen Beteiligten in einer erneuten Besprechung am 20. Mai bestätigt worden, zu der ich aus Anlaß Ihrer Frage, Herr Kollege Besold, die beteiligten Bundesressorts und die interessierten Verbände eingeladen hatte. Die Forderung, für Kraftdroschken 4 Türen zwingend vorzuschreiben, wird in Kürze erfüllt sein. Dies ist in einer in Vorbereitung befindlichen Verordnung zur Änderung von Vorschriften des Straßenverkehrsrechts vorgesehen. Die neue Vorschrift schafft die Voraussetzungen für den Einbau einer Trennwand. Einigkeit besteht darüber, daß das Schutzbedürfnis der Droschkenfahrer örtlich sehr unterschiedlich ist; aber darauf könnten bundeseinheitliche Vorschriften keine Rücksicht nehmen. Zu berücksichtigen ist auch, daß die von den vorgeschlagenen Sicherungseinrichtungen z. B. von der Trennwand erwartete Schutzwirkung gelegentlich nicht eintritt. Der Fahrer einer Droschke ohne Trennwand hatte aus der in fremder Sprache geführten Unterhaltung seiner Fahrgäste Kenntnis über den beabsichtigten Überfall bekommen und sein Verhalten entsprechend einrichten können. Mit Trennwand wäre dies nicht möglich gewesen. Die Trennwand, sicher im allgemeinen ein wirksames Schutzmittel, hat aber noch andere Nachteile. Besonders bei Fahrzeugen mit geringem Innenraum wird das Ein- und Aussteigen erschwert. Ferner sind bei scharfem Bremsen Verletzungen der Fahrgäste an der Trennwand nicht ausgeschlossen. Auch müßte die Trennwand tief nach unten reichen, weil sie sonst keinen Schutz gegen Messerstiche oder Schüsse durch die Rückenlehne am Fahrersitz bietet. Der Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften hat vom Standpunkt der Unfallverhütung in der Besprechung am 20. Mai erneut erklärt, daß auch er sich seit langem mit dem Problem befasse, bisher aber keine befriedigende Lösung gefunden habe. Dazu komme, daß nur im ganzen Bundesgebiet einheitlich geltende Unfallverhütungsvorschriften erlassen werden können. Eine teilweise Besserung wäre wohl zu erwarten, falls die Droschken mit — leider recht kostspieligen — Funkanlagen ausgerüstet werden. Ich werde gemeinsam mit den in Betracht kommenden Stellen prüfen, wie die Ausrüstung der Kraftdroschken mit Funkanlagen gefördert werden kann. Einer gesetzlichen Einführung von Funkanlagen für Droschken steht insbesondere entgegen, daß nur eine sehr begrenzte Anzahl von Frequenzen zur Verfügung steht. Die weiter vorgeschlagenen Alarm- und Gasanlagen und die automatischen Türverriegelungen bieten nur sehr bedingt Schutz. Für denjenigen, der einen Überfall auf einen Droschkenfahrer plant, ist es nicht schwierig, seine Handlung so einzurichten, daß er die Schutzeinrichtungen überspielt. Der Täter wird z. B. seinen Überfall an einsamer abgelegener Stelle ausführen, wo Alarmanlagen unwirksam bleiben müssen. Gasanlagen und Türverriegelungen bedeuten keinen Schutz, wenn der Fahrgast das haltende Fahrzeug verlassen hat und sich den Anschein gibt, bezahlen zu wollen, jedoch statt dessen eine Schußwaffe zieht. Zu der Forderung nach Ausstattung der Droschkenfahrer mit Schußwaffen ist zu bemerken, daß nach den geltenden waffenrechtlichen Vorschriften der Länder bei persönlicher Zuverlässigkeit und bei entsprechendem Bedürfnis jede Person über 18 Jahre bei der für ihren Wohnort zuständigen Kreispolizeibehörde einen Waffenerwerbsschein zum Erwerb und einen Waffenschein zum Führen einer Pistole erhalten kann. Die zuständige Behörde hat in jedem Einzelfall zu prüfen, ob beim Antragsteller ein Bedürfnis zum Führen einer Schußwaffe tatsächlich vorliegt. Diese Vorschriften dürften ausreichend sein. Der Herr Bundesminister des Innern will den zuständigen Länderbehörden erneut empfehlen, der Ausgabe von Waffenscheinen an Führer von Kraftdroschken die gebotene Aufmerksamkeit zu schenken. Bei dieser Gelegenheit soll ferner die Anregung wiederholt werden, daß zwischen der Polizei und den Taxiverbänden örtliche Absprachen über geeignete Schutz- und Hilfsmaßnahmen getroffen werden sollten. Seebohm
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christian Giencke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe nicht die Absicht, meinen Schriftlichen Bericht zu wiederholen. Ich muß ihn nur berichtigen. Es muß beim Kapitel 04 01 unter



    Giencke
    Ziffer 2 statt „In der BesGr. A 13" „In der BesGr. A 14" heißen. Ferner muß es im letzten Absatz zu Kap. 04 01 heißen:
    Im Abschluß des Kap. 04 01 erhöht sich die Summe des Zuschußbedarfs von 3 694 100 DM im Vorjahr auf 3 827 900 DM, also um 133 800 DM.
    Schließlich muß es im Abschnitt „Zu Kap. 04 04" heißen:
    Kap. 04 04 erhält in diesem Jahr einen Zuschuß von 43 000 000 DM.


Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Ich danke dem Herrn Berichterstatter. Ich eröffne die allgemeine Aussprache zu diesem Einzelplan. — Das Wort hat der Abgeordnete Erler.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Fritz Erler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Haushaltsberatung ist immer ein Anlaß, bei der Erörterung des betreffenden Einzelplanes zu den politischen Fragen Stellung zu nehmen, die mit der Leitung des jeweiligen Ressorts verbunden sind. Dem kommt natürlich ganz besondere Bedeutung zu, wenn es sich um den Haushalt des Bundeskanzleramtes handelt, jener Dienststelle also, deren Chef, da er die Richtlinien der Politik gibt, gleichzeitig für die wesentlichen politischen Grundentscheidungen weit über sein eigenes Ressort hinaus verantwortlich ist.
    Es handelt sich wohl um den letzten Haushalt, den das Kabinett Dr. Adenauer uns vorgelegt hat. Ob der derzeitige Bundeskanzler in Berlin von der Bundesversammlung zum Bundespräsidenten gewählt oder ob er dort geschlagen wird, das mag dahinstehen. Auf jeden Fall dürfte er das Palais Schaumburg verlassen.

    (Lachen bei der CDU/CSU. — Abg. Dr. Vogel: Das ist nicht ganz logisch! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU.)

    — Aber sicher! Sie werden doch den geschlagenen Bundeskanzler nach einem Mißtrauensbeweis nicht wieder ins Palais Schaumburg zurückkehren lassen. Das ist doch wohl ausgeschlossen.

    (Erneutes Lachen und Zurufe von der CDU/CSU.)

    Ich finde also, das ist sehr logisch und dürfte wohl den politischen Realitäten entsprechen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wahrscheinlich wollen Sie dann für ihn stimmen?!)

    Sie selbst haben sich ja auch darauf eingerichtet. Sonst würden Sie sich doch jetzt nicht so energisch um einen Nachfolger bemühen, was Ihnen einiges Kopfzerbrechen zu verursachen scheint.

    (Lachen und Zurufe von der CDU/CSU.)

    Aber, meine Damen und Herren, gleich ein ernstes Wort zu diesem Ausscheiden und auch zu dem möglichen Wechsel in der Funktion. Es hat nicht nur in der deutschen Öffentlichkeit, sondern auch darüber hinaus eine Debatte gegeben, wie es wohl bei einem solchen Funktionswechsel mit der bisherigen Verteilung der Macht und der Verteilung der Gewalten in unserem Staate gehalten werden würde. Anlaß dazu haben leider einige unbedachte Äußerungen des Bundeskanzlers selbst gegeben. Wir sollten hier miteinander ganz nüchtern feststellen, daß die Regierungsgewalt beim jeweiligen Bundeskanzler liegt und nicht Leim Bundespräsidenten. Jeder Versuch, von einem anderen Stuhle aus zu regieren, würde gegen Geist und Wortlaut unseres Grundgesetzes verstoßen. Das Parlament, das sich in dieser Frage durch den Bundestagspräsidenten bereits zu Wort gemeldet hat, wird über die Einhaltung dieses Prinzips gegenüber jeder Versuchung, die vielleicht an einen künftigen Inhaber des Präsidentenamtes herantreten könnte, zu wachen haben.

    (Beifall bei der SPD.)

    Der Bundeskanzler hat sich — das hat seine guten Seiten, aber auch seine Schattenseiten gehabt — immer als ein sehr eigenwilliger Mann erwiesen. Er hat seine Partei, die Mehrheit dieses Hauses, ja allzu oft auch den Bundestag und den Staat gewissermaßen als seine Angelegenheit betrachtet.

    (Lachen bei der CDU/CSU.)

    — Wie die CDU damit fertig wird, das ist ihre Sache,

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    aber wie der Bundestag und wie der Staat damit fertig werden, das geht uns alle ,an.

    (Beifall bei der SPD und der FDP.)

    Denn der Staat ist nun einmal nicht die CDU, das ist auch nicht die SPD, das sind wir alle.

    (Beifall bei der SPD.)

    Daran sollten wir uns alle halten. Bisher ist die Regierungsmehrheit den Versuchungen des Bundeskanzlers, sich gelegentlich mit dem Staat zu verwechseln, weitgehend gefolgt. Ich bedaure, daß das Parlament daher manchesmal entsprechend behandelt wind, weil die Mehrheit nicht ganz gewacht hat.
    Das führte zu einer Verkümmerung der parlamentarischen Initiative in diesem Hause, das führte dazu, daß die spätere Regierungsvorlage gegenüber einer Vorlage aus der Mitte des Hauses heraus jewails immer den Vorrang erhielt und Grundlage der Beratungen wurde, auch wenn das Haus längst mit anderen Vorlagen befaßt war. Das führte dazu, daß z. B. Beamte in politischen Streit hineingezogen wurden, daß Beamte sogar genötigt wurden, von der Tribüne des Hauses aus für die politisch verantwortlichen Minister zu sprechen. Das sind Dinge, die wir abstellen sollten, gerade damit die Beamtenschaft in ihrer Obliegenheit, in der Wahrnehmung ihres öffentlichen Amtes nicht in die Versuchung gebracht wird, in den Parteienstreit von Amts wegen einzugreifen.

    (Beifall bei der SPD.)

    Meine Damen und Herren, es gibt andere Dinge, die hier noch anzumerken wären, z. B. das kaum verborgene Mißvergnügen des Bundeskanzlers dem ganzen Parlamente gegenüber. Als wir im vergangenen Jahr in sehr zähen Beratungen auf wichtigen Gebieten der Außenpolitik endlich doch den Ansatz zu gewissen gemeinsamen außenpolitischen Schritten



    Erler
    fanden, haben wir im Juli einen wichtigen Beschluß gefaßt ,und ihn ausdrücklich im Oktober in Berlin erneuert und erweitert. In unserem Volke keimte Hoffnung, daß das vielleicht der Beginneiner fruchtbaren Zusammenarbeit oder wenigstens einer fruchtbaren gemeinsamen Erörterung der anstehenden Schicksalsfragen sein könnte. Wir alle entsinnen uns noch, welchen Eindruck es damals in Berlin machte, daß sich der Bundestag angesichts der Zahlen der aus der sowjetischen Zone herüberkommenden Flüchtlinge, angesichts der Not unserer Landsleute zu einem einmütigen Willensbekenntnis zusammenfand und daß als Sprecher für uns alle in einer sehr eindrucksvollen Weise der Vorsitzende des Gesamtdeutschen Ausschusses dies Bundestages, mein Parteifreund Herbert Wehner, auftrat. Das war für alle ein wichtiger Markstein, und man hörte uns zu, nicht nur hier in der Bundesrepublik, sondern auch drüben in der Zone und in der übrigen Welt. Da haben wir es jedenfalls schmerzlich bedauert, daß unmittelbar nach dieser großartigen Berliner Willenskundgebung des Bundestages der verantwortliche Leiter der deutschen Politik einen besonders heimtückischen Angriff gegen eben jenen Sprecher richtete und damit die Arbeit in Berlin weitgehend entwertete.

    (Beifall bei der SPD. — Zurufe von der Mitte.)

    Da ging das Wahlinteresse der Partei in Bayern über das Interesse des Volkes, und das ist zutiefst zu bedauern ,gewesen.

    (Beifall bei der ,SPD und der FDP.)

    Meine Damen und Herren, dieser Fall sollte Anlaß geben, einmal zu untersuchen, wie sich — das ist nun einmal so — die Persönlichkeit des Regierungschefs auf Form und Inhalt der Gesamtpolitik ausgewirkt hat; denn er ist es, der die Richtlinien der Politik bestimmt — ich sagte es schon — und damit weitgehend mitentscheidet, was an politischen Fragen in anderen Ressorts zu entscheiden ist. Niemand wird Bundeskanzler Dr. Adenauer den Respekt versagen für eine großartige geistige und physische Leistung. Aber der Bundeskanzler hat es nicht vermocht, in wesentlichen und entscheidenden Fragen alle Kräfte der Nation zusammenzuführen. Im Gegenteil, er hat die Gegensätze geschürt,

    (Beifall bei der SPD)

    die Zwietracht aufgerissen und verstärkt.

    (Abg. Dr. Mommer: Das ist schlimm, Herr Bundeskanzler!)

    Der Bundeskanzler ist nicht der Bundeskanzler der Gemeinsamkeit geworden. Statt behutsam alle Kräfte, die wir bitter nötig brauchen, an unseren Staat heranzuführen, hat er mit seiner Art versucht, wesentliche Teile unseres Volkes vom Staate fernzuhalten, ja, sie geradezu vom Staate auszuschließen, und das ist nicht gut.

    (Beifall bei der SPD. — Zuruf von der Mitte: Sie wollten nicht!)

    — Das ist es nicht allein, auch andere Erscheinungen gehören da mit hinein, das will ich gar nicht
    leugnen. Das führt zu einem gewissen Maß an Staatsverdrossenheit, das wir alle miteinander zu beklagen haben. Dabei wäre die Mitarbeit aller in den Lebensfragen unserer Nation und beim Tragen unseres Staates so bitter nötig, zumal dort, wo es um das Hauptziel geht: die Wiederherstellung der deutschen Einheit in gesicherter Freiheit.
    Natürlich kann diese Aufgabe nicht von uns allein gemeistert werden. Aber die bisherige Politik hat uns diesem Ziele nicht näher gebracht. Im Gegenteil — ich will ein berühmtes Zitat des Herrn Bundeskanzlers gebrauchen —, die Lage ist schwieriger denn je. Sicher trägt für diese Entwicklung — das wäre eine falsche Feststellung — nicht etwa der Bundeskanzler allein die Verantwortung. Wir wissen, wie die Härte der sowjetischen Politik so manchen unserer Anregungen und Wünsche im Wege steht, und wir wissen, wie zäh und verbissen die kommunistische Herrschaft in der Sowjetzone um ihre eigene Behauptung ringt. Aber so manche Initiative, die wir hätten entfalten können, so manche Initiative, die auch von anderen Ländern angeregt wurde, ist durch das politische Verhalten der Bundesregierung und hier insbesondere des Kanzlers vorzeitig blockiert worden, statt daß man sie gefördert und in die richtige Bahn gebracht hätte.

    (Abg. Rasner: Das war in bezug auf den Deutschlandplan ein Segen!)

    — Ich zähle auch den Deutschlandplan der Sozialdemokraten zu einer solchen Initiative; denn wer gar keine Vorstellung über den Weg zur Wiedervereinigung hat, sollte sich wenigstens mit anderen auseinandersetzen.

    (Beifall bei der SPD. — Widerspruch in der Mitte.)

    Statt dessen beklage ich jene in Ihren Reihen bewußt geübte und gezielte Propaganda für die Aufrechterhaltung des Status quo als das angeblich einzig noch Erreichbare. Dazu brauchen Sie nur die Bonner Informationen aus erster Hand nachzulesen, um zu wissen, woher das kommt.

    (Beifall bei der SPD.)

    Diese Propaganda ist deshalb so gefährlich, weil sie in der Welt den Eindruck schaffen könnte, die Deutschen hätten sich selber mit der Spaltung ihres Landes abgefunden; wenn das der Fall wäre, ist es aus mit der Wiedervereinigung unseres Landes.

    (Beifall bei der SPD.)

    Doch zurück zu Form und Methode der Politik des Bundeskanzlers! Da ist noch ein Kapitel zu sagen über den Umgang mit dem Staatsoberhaupt. Die Geburtstagsreden für unseren Präsidenten Professor Heuss waren kaum verrauscht, da bezog der Bundeskanzler im Rundfunk eine Stellung, die weithin als Kritik an der Amtsführung des Präsidenten empfunden werden mußte. In jener Rundfunkansprache hieß es:
    Die Stellung, die Aufgabe und die Arbeit des Bundespräsidenten wird in der deutschen Öffentlichkeit und damit auch in der internationalen Offentlichkeit zu gering eingeschätzt.



    Erler
    Das liest sich durchaus als ein Beweis für die Bedeutung des Amtes des derzeitigen Amtsinhabers. Aber es ging einher mit Erörterungen darüber, was alles ein eventueller Amtsinhaber Adenauer aus diesem Amt einmal zu machen gedenke, und darin lag doch, gerade nach dem Geburtstag des Bundespräsidenten, die indirekte Auseinandersetzung mit seiner Amtsführung und die Ankündigung: Laßt mich erst mal Präsident werden, dann wird alles, alles anders! Darin lag doch schon die Vorstellung, wie eventuell der Parteikämpfer von heute als Präsident morgen sich gerieren wird.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Warten Sie doch ab!)

    Meine Damen und Herren, dazu gleich noch einen offenen Satz an Sie! Als gewählter und doch nicht eingeführter Präsident würde der derzeitige Bundeskanzler, wenn es zu einer solchen Wahl käme, noch in der aktiven parteipolitischen Auseinandersetzung stehen, was eine schwere Vorbelastung für die Amtsführung des Staatsoberhauptes wäre. Ein solches schlechtes Schauspiel sollten Sie uns nicht bieten. Statt dessen wurden alle Warnungen in den Wind geschlagen. Dabei haben Sie mit Ihrer Mehrheit hier in diesem Hause überhaupt nichts zu fürchten. Wenn beizeiten der Nachfolger gewählt wird, kann er doch nur mit Hilfe der Mehrheit der CDU gewählt werden! Es kann Ihnen doch kein anderer Bundeskanzler aufgezwungen werden, als Sie ihn haben wollen!
    Nein, meine Damen und Herren, darin steckt eben doch der Versuch, die Weichen der Politik in den nächsten Jahren nicht durch den nach dem Grundgesetz dafür zuständigen neuen Bundeskanzler, sondern durch den scheidenden bestimmen zu lassen. Aber die Politik wird durch den Kanzler bestimmt, nicht durch den ausgeschiedenen Kanzler.

    (Beifall bei der SPD und der FDP.)

    Denn nur der Bundeskanzler ist dem Parlament verantwortlich, der Bundespräsident nicht.
    Kollege Rasner hat damals gesagt, die CDU lasse Herrn Dr. Adenauer nicht von uns aus dem Palais Schaumburg herausdrängen. Herr Kollege Rasner, dann hätten Sie ihn eben nicht als Kandidaten für das Bundespräsidentenamt aufstellen dürfen, dann hätte sich das Problem von selbst gelöst.

    (Zurufe von der CDU/CSU.)

    Der Kanzler hat damals gesagt, an der Haltung der Bundesregierung in außenpolitischen Fragen werde sich auch während der nächsten Jahre — die Zeit wurde unbestimmt gelassen — kein Buchstabe ändern. Darin stecken zwei Dinge: Einmal die Erklärung: Ich werde also künftig auch dem neuen Bundeskanzler die nötigen Richtlinien mit auf den Weg geben. Zweitens: Die Lage mag sich ändern, aber die Politik muß immer gleichbleiben. — Was soll eigentlich dabei herauskommen, wenn man nicht einen Wechsel der Lage auch bei der Ausführung der Politik zu berücksichtigen geneigt ist?!

    (Abg. Rasner: Aber wir kennen unsere Grundsätze!)

    Der Streit um die außenpolitischen Befugnisse des Bundespräsidenten sollte uns nicht von dem Inhalt des Grundgesetzes ablenken, daß auch für die Außenpolitik der Verantwortliche der künftige Regierungschef ist und niemand anders. Er trägt die Verantwortung vor dem Parlament.
    Hier gehört auch hinein ein Kapitel über den Umgang mit Bundesgenossen. Eine allzu eilfertige Propaganda hat es verstanden, in der Welt draußen den Eindruck zu erwecken, als ob die deutsche Demokratie im wesentlichen nur in der Zuverlässigkeit von Bundeskanzler Dr. Adenauer beruhe. Diese Behauptung ist eine schwere Hypothek für jeden denkbaren Nachfolger.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wer hat das behauptet?)

    Sie schafft Skepsis, sie schafft Mißtrauen.
    Dazu trägt die Abwertung des möglichen Nachfolgers durch das vom Kanzler selbst jetzt verschuldete und veranstaltete Tauziehen bei; aber das ist wieder ein anderes Kapitel, das ist ein Beispiel für seinen Umgang mit seinen eigenen Parteifreunden.

    (Beifall bei der SPD.)

    Das steht in enger Nachbarschaft zu dem Kapitel Umgang mit Koalitionsfreunden.

    (Erneute Zustimmung bei der SPD.)

    Wie es denen ergeht, ist uns ja auch vorexerziert worden. Auch da hat sich der Bundeskanzler im wesentlichen als jemand erwiesen, mit dem zusammenzuarbeiten sehr schwierig ist. Parteien, die sich mit ihm verbünden, müssen es sich entweder gefallen lassen, von oben her gespalten zu werden — die Minister werden vereinnahmt, der Rest wird ausgestoßen —(große Heiterkeit)

    oder sie müssen sich in eine Art Wurmfortsatz der herrschenden Partei verwandeln, dann finden sie noch Gnade für ihren eigenen Fortbestand.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD. — Zurufe von der Mitte.)

    Doch zurück zu dem Thema: Umgang mit Bundesgenossen. Diese Konzentrierung des Vertrauens auf die Person des Kanzlers geht damit praktisch auf Kosten der anderen demokratischen Kräfte in diesem Volke und mitunter auf Kosten des Volkes überhaupt. Nicht ohne Zufall erleben wir gerade jetzt im Zusammenhang mit dem Wechsel einer Epoche in der Führung der deutschen Bundesregierung in den Vereinigten Staaten ein Wiederaufleben gewisser antideutscher Stimmungen und ein Aufleben des Mißtrauens gegen die deutsche Demokratie. Diese Vertrauenskonzentration auf den Kanzler hätte anders genutzt werden müssen. Ein großer Staatsmann hätte dieses Vertrauen — der Bundeskanzler hat es, und wir wollen froh darüber sein, daß ein Regierungschef Vertrauen hat —

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    nicht erwerben müssen unter Absetzung von den anderen demokratischen Kräften seines Volkes, sondern
    er hätte dieses Vertrauen auf alle staatstragenden



    Erler
    Kräfte nach der Umwelt hin ausdehnen müssen; das wäre die Aufgabe gewesen.

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Dr. Vogel: Dann hätten Sie sich anders verhalten müssen! — Weitere Zurufe von der Mitte.)

    — Haben Sie eigentlich bei der ganzen Erörterung der Innen- und Außenpolitik gar nichts anderes im Kopf als nur den Deutschlandplan? Ich bin gern bereit, auch darüber zu reden, aber jetzt geht es um einen Gesamtüberblick über eine ganze Reihe von Problemen.

    (Abg. Rasner: Nicht über Denkmodelle heute! Weitere Zurufe.)

    — Sicher, es wird über den Bundeskanzler-Haushalt gesprochen, und da gehört es zu den Pflichten des Parlaments, sich auch über die Geschäftsführung durch den Kanzler Gedanken zu machen. Dazu sind wir da.

    (Beifall bei der SPD.)

    Oder sind Sie das Vollstreckungsorgan des Kanzlers? Schließlich wird der Kanzler vom Parlament gewählt, und er ist uns verantwortlich, d. h. wir müssen uns hier darüber unterhalten, wie er dieser Verantwortung vor uns gerecht wird. Vor wem denn sonst?

    (Beifall bei der SPD.)

    Meine Damen und Herren, in der letzten Zeit hat es einige Mißtöne gegeben, in deren Zusammenhang auch das Vertrauenskapital etwas angeknabbert worden ist, und zwar ging es dabei um die Verschlechterung der Beziehungen zu Großbritannien. Da entstand Mißtrauen unter Bundesgenossen
    — nie eine gute Sache — aus der Abwehr jedes Ansatzes zu einer beweglicheren Haltung bei den Bundesgenossen entsprechend der Sorge um den Status quo, von der ich vorhin sprach. Der Status quo kann nur durch Bewegung überwunden werden, denn Stillstand erhält ihn uns auf jeden Fall. Die Seitenhiebe jedenfalls, die bei dieser Diskussion gegen angebliche Meinungsmacher in England ausgeteilt worden sind, haben drüben bei unserem Nachbarvolk schwer verschnupft. Es hat einiger Bemühungen verschiedener politischer Kräfte bedurft — verschiedener, sage ich ausdrücklich —, um das deutsch-englische Verhältnis wieder einigermaßen geradezubiegen.
    Wir werden uns über die wesentlichen außenpolitischen Fragen ja im Lichte des Berichts der Bundesregierung über den Ausgang der Genfer Konferenz noch zu unterhalten haben; ich möchte dieses Thema also jetzt nicht weiter behandeln.
    Aber ich möchte nicht verschweigen — und zwar geht auch dies den Regierungschef an und nicht nur den Außenminister —, daß das Vertrauen im Ausland durch manche Erscheinungen unserer Personalpolitik nicht gerade gestärkt worden ist. Das gilt vor allem für das Verhalten der Bundesregierung im Strafverfahren gegen Botschafter Blankenhorn und Präsident Hallstein. Das Verhalten der Bundesregierung hier ist — ich bedauere, das sagen zu müssen — eine Zumutung für unsere Nachbarländer.

    (Beifall bei der SPD.)

    Wir war denn der Hergang? Nach dem Beschluß der Strafkammer, das Hauptverfahren zu eröffnen, hat das Kabinett Stellung genommen. In dem Beschluß hieß es damals:
    Auch wenn man die in dem Beschlusse der Strafkammer geschilderten Vorgänge als richtig unterstellt, hält die Bundesregierung das Vorgehen des Botschafters Blankenhorn und des
    — damaligen —
    Staatssekretärs Hallstein für einen innerdienstlichen Vorgang, bei dem die beiden Beamten pflichtgemäß gehandelt haben.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Man kann also offenbar pflichtgemäß handeln und gleichzeitig straffällig werden. Das ist eine etwas komplizierte Darstellung der Amtspflichten eines Beamten. Der Inhalt dieses Kabinettsbeschlusses wurde der Presse bekanntgegeben.
    Nach Abschluß des Verfahrens, das für Hallstein mit dem Freispruch mangels Beweises und für Botschafter Blankenhorn mit einer Strafe von 4 Monaten Gefängnis, die für 2 Jahre zur Bewährung ausgesetzt wird, und einer Geldbuße von 3000 DM endete

    (Abg. Rasner: Das ist doch noch kein Abschluß!)

    — das Urteil nach diesem Verfahren; gut, das Verfahren ist noch nicht endgültig abgeschlossen —, hat sich nach Angaben des Regierungssprechers vom 23. April 1959 das Kabinett mit dem Fall Hallstein nicht beschäftigt. Botschafter Blankenhorn hat einen Urlaub angetreten. Der Sprecher der Bundesregierung antwortete auf Fragen der Journalisten, daß die Bundesregierung keinen Anlaß sehe, ihre frühere Erklärung zurückzunehmen, in der sie Blankenhorn und Hallstein pflichtgemäßes Verhalten bescheinigt hat, — „pflichtgemäß" trotz der schwebenden und nun sogar durch einen Urteilsspruch in einem Abschnitt beendeten Verfahren. In diesem hieß es damals: