Rede von
Wilhelm
Probst
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(DP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DP)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Herr Kollege Erler hat uns wissen lassen, daß die SPD diesen Vertrag ablehnt. Er hat aber hier erklärt: Der Westen ist in seiner Haltung fest. Herr Kollege Erler, ich glaube nicht, daß die Tatsache, daß der Westen in seiner Haltung fest ist, Ihrer Amerikareise zu verdanken ist, sondern der Tatsache, daß hier konsequent acht Jahre lang eine Politik getrieben worden ist, von der dieser Vertrag ein Teil ist.
Ich bin ferner der Auffassung, daß es nicht sehr anständig ist, in einem Zeitpunkt, wo der Regierende Bürgermeister von Berlin eine so feste Politik treiben und sich immer und immer wieder auf den Rückhalt im Westen beziehen kann, zu sagen: Wir akzeptieren die Politik; ja, wir setzen sie jetzt, wo die nebulösen außenpolitischen Vorstellungen ihre
Götterdämmerung haben, wo es auf Hauen und Stechen geht, sogar selbst fort und verlassen uns darauf, im selben Augenblick aber hier zu erklären: Wir akzeptieren diese Verträge, die uns heute diese Festigkeit erlauben, nicht. Das ist nicht anständig.
— Das ist gar keine Unverschämtheit.
Ich halte mich für verpflichtet, auf die Wahrheit einmal hinzuweisen.