Rede von: Unbekanntinfo_outline
Meine Damen und Herren, ich weiß nicht, warum Sie sich über solche Betrachtungen, die nach meiner Meinung in Ihren eigenen Reihen angestellt werden und über die jeder von Ihnen seine Meinung haben wird, eigentlich so aufregen. Ich glaube nicht, daß Sie einen Anlaß haben, sich darüber zu erregen.
— Die Sache ist erregend, meine Damen und Herren,
nicht meine Darstellung.
Meine Damen und Herren, ich kann das vielleicht einmal später in größerer Breite darlegen. Ich jedenfalls kann nach dem Studium der literarischen Äußerungen der vergangenen Jahre — Sowjetzone, illegale Aktivität hier und allgemeine Kategorien der Diskussion — nur eines sagen: mich erschreckt
— und im Bundestagswahlkampf hatten wir Gelegenheit, darüber besonders zu erschrecken —, daß es manchmal beinahe identische Texte gibt.
Und nun schmeicheln Sie sich bitte nicht, meine Damen und Herren, daß Sie da die erste Autorschaft hatten! Ich sehe mit großer Sorge, wie in das Denken zahlreicher von Ihnen Kategorien gekommen sind, die drüben viel früher angewendet worden sind. Ich bin bereit, Ihnen das im einzelnen zu zeigen.
— Nun, also, wissen Sie,
das ist eine kommunistische Behauptung. Beschäftigen Sie sich ruhig damit.
— Herr Eschmann, ich will Ihnen eines sagen. Ich bin im Osten in Königsberg gewesen. Sie werden noch wissen, wo es liegt.
In Deutschland wachsen derzeit viele Menschen heran, die es nicht wissen. Ich bin damals in mein erstes Semester nach Königsberg gegangen. Das war damals schon eine Art Demonstration, wenn Sie wollen, denn damals war Ostpreußen eine Insel. Sehen Sie, wenn wir gerade heute einen sowjetischen Besuch haben, dann sollten im Grunde alle Deutschen — —
— Vielleicht hören Sie mal zu.
— Nicht meine Reden spalten das Haus, vielleicht aber Ihre Taten.