Rede von
Dr.
Hans-Christoph
Seebohm
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Frage des Wiederaufbaus der Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Germersheim wurde zuletzt im Zusammenhang mit der Eingliederung des Saarlandes geprüft. Dabei wurde erneut festgestellt, daß die benachbarten Rheinbrücken bei Karlsruhe und Mannheim den Eisenbahnverkehr noch ohne Schwierigkeiten bewältigen können. Gleichwohl ist die Bundesbahn nach wie vor an einer baldigen Wiederherstellung des Rheinüberganges bei Germersheim interessiert. Sie kann für dieses Projekt aber erst dann Mittel bereitstellen, wenn noch dringendere Brückenbauvorhaben durchgeführt sind. Mehr als 20 % der kriegszerstörten Eisenbahnbrücken konnten bisher nur provisorisch hergestellt werden. Diese vorübergehend gefundenen Lösungen müssen aus Gründen der Betriebssicherheit zuerst durch endgültige Konstruktionen ersetzt werden. Als Beispiele nenne ich die für den Eisenbahnbetrieb unbedingt erforderliche zweite Rheinbrücke in Köln und die Rheinbrücke bei Worms, die zur Zeit mit einem Kostenaufwand von fast 25 Millionen DM wiederaufgebaut werden. Vordringlich ist ferner der Ersatz der eingleisigen behelfsmäßigen Rheinbrücke bei Koblenz durch ein zweigleisiges Bauwerk. Erst im Anschluß daran kann die Bundesbahn daran denken, die Germersheimer Brücke, die etwa 10 Millionen DM kosten wird, wiederaufzubauen.
Aus diesem Grunde sind bisher noch keine Verhandlungen über die Finanzierung des Wiederaufbaus geführt worden.