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ID0214013300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    2. Deutscher Bundestag — 140. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. April 1956 7195 140. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 18. April 1956. Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Horn, Höcker und Ladebeck . . . 7197 A Eintritt des Abg. Dr. von Golitschek in den Bundestag 7197 A Aufsetzung des Antrags der Fraktion der FDP betr. Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (Drucksache 2312) auf die Tagesordnung: Dr. Bucher (FDP) 7197 B Fragestunde (Drucksache 2300): 1. betr. Gesundheitskarte für Seeleute: Dr. Bergemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr . 7197 B 2. betr. Härten durch Widerruf laufender Unterstützungen nach Erlaß des Bundesministers der Finanzen vom 21. November 1955: Schäffer, Bundesminister der Finanzen 7197 D 3. betr. Veteranensold für Frontkämpfer: Schäffer, Bundesminister der Finanzen 7198 A Dr. Höck (CDU/CSU) 7198 B 4. bis 7. zurückgestellt 7198 B 8. betr. Fehlen eines Hinweises auf § 4 Abs. 4 des Straftilgungsgesetzes in Fragebogen für Bewerber für die Bundeswehr: Blank, Bundesminister für Verteidigung 7198 C 9. bis 10. zurückgestellt 7198 D 11. betr. Ausschluß Untersuchungsgefangener vom Bezug bestimmter Zeitungen und Zeitschriften: Neumayer, Bundesminister der Justiz 7198 D, 7199 B Rehs (SPD) 7199 A 12. betr. Programm für die ländliche Siedlung für 1956: Dr. h. c. Lübke, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 7199 C 13. betr. Veranschlagung und Ist-Ausgaben im Bundeshaushalt 1955/56 zur Durchführung des Gesetzes nach Art. 131 GG: Schäffer, Bundesminister der Finanzen 7199 D 14. betr. Frage der Vereinbarung des Gesetzes über die innerdeutsche Rechts-und Amtshilfe in Strafsachen mit dem. Gesetz über die Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten: Neumayer, Bundesminister der Justiz 7200 A, D Lotze (CDU/CSU) 7200 D 15. betr. Frage der Vereinbarung des § 467 Abs. 2 der Reichsabgabenordnung mit dem Grundgesetz: Schäffer, Bundesminister der Finanzen 7201 A 16. zurückgestellt 7201 A 17. betr. Befugnis zum Waffenbesitz: Ritter von Lex, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern . 7201 A 18. betr. Normung der Milchkannen: Dr. h. c. Lübke, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 7201 C 19. betr. Übertragung des Typhuserregers durch tierische Futtermittel auf den Menschen: Ritter von Lex, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern . 7201 D, 7Z02 C, D Frau Keilhack (SPD) 7202 C, D 20. betr. Planung der Übernahme der Fernsprechteilnehmer der Verteilerämter Heppenheim, Gardernheim usw. in das Mannheimer Fernsprechbuch: Dr. Steinmetz, Staatssekretär im Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen 7203 A, C Ritzel (SPD) 7203 B, C 21. und 22. zurückgezogen 7203 D 23. betr. Schäden durch Befahren der wegen Frostschäden gesperrten Straße von Hiddesen nach Detmold durch 14 britische Panzer der 60-Tonnen-Klasse: Blank, Bundesminister für Verteidigung 7204 A 24. betr. Frage der Ermäßigung der Kraftfahrzeugsteuer für Lkw-Anhänger: Schäffer, Bundesminister der Finanzen 7204 B 25. betr. Entschädigung für die durch Beschränkung der Wirtschaftlichkeit von Lkw-Anhängern nach der Verordnung zur Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung und der Straßenverkehrsordnung entstehenden Schäden: Dr. Bergemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr . 7204 D 7205 B, C Dr. Bleiß (SPD) 7205 B, C 26. betr. Intervention der Bundesregierung wegen Absetzung des französischen Dokumentarfilm „Nacht und Nebel": Ritter von Lex, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern . . 7205 D, 7206 B Frau Renger (SPD) 7206 A, B 27. betr. Schutzimpfungen gegen die Kinderlähmung: Ritter von Lex, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern . . 7206 C Nächste Fragestunde 7207 A Große Anfrage der Fraktion der SPD betr Rede des Kapitäns zur See Zenker in Wilhelmshaven (Drucksache 2125) . . . 7207 A Dr. Schmid (Frankfurt) (SPD), Anfragender 7207 A, 7232 A, C Blank, Bundesminister für Verteidigung . . 7212 D, 7227 D, 7228 B, C Heye (CDU/CSU) 7213 C Dr. Mende (FDP) 7222 A, 7228 B, C Dr. Böhm (Frankfurt) (CDU/CSU) . 7223 A von Manteuffel (Neuß) (DA) . . . . 7224 A Dr. Horlacher (CDU/CSU) 7225 A Dr. Strosche (GB/BHE) 7226 A Bausch (CDU/CSU) 7228 C Schneider (Bremerhaven) (DP) 7229 D, 7230 D Frau Dr. Hubert (SPD) 7230 D Dr. Friedensburg (CDU/CSU) . . 7231 A Frau Kalinke (DP), 7232 C Unterbrechung der Sitzung . 7235 A Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, DP, DA eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (Drucksache 2283) in Verbindung mit der Ersten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, DP, DA eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes (Drucksache 2282), mit der Ersten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, DP, DA eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Besteuerung der Kredit-Garantiegemeinschaften des Handwerks und des Handels auf den Gebieten der Körperschaftsteuer, der Vermögensteuer, der Gewerbesteuer, der Kapitalverkehrsteuer, der Erbschaftsteuer und der Grundsteuer (Drucksache 2281), mit der Ersten Beratung des von den Fraktionen der SPD, FDP, GB/BHE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (Drucksache 2293), mit der Ersten Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (Drucksache 2295), mit der Ersten Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Kaffeesteuergesetzes (Drucksache 2296), mit der Ersten Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Teesteuergesetzes (Drucksache 2297), mit der Ersten Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Leuchtmittelsteuergesetzes (Drucksache 2298), mit der Ersten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Notopfergesetzes (Drucksache 2277), und mit der Ersten Beratung des von der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (Drucksache 2312) . . . . 7235 B Vizepräsident Dr. Schmid . 7235 C, 7238 B, 7249 D, 7254 D Schmücker (CDU/CSU), Antragsteller 7235 D Seuffert (SPD), Antragsteller . . . 7238 B Regling (SPD), Antragsteller . . . 7243 A Dr. Gülich (SPD), Antragsteller . . 7244 D, 7259 B, 7262 A Dr. Miessner (FDP), Antragsteller . 7245 D Frau Lockmann (SPD), Antragstellerin 7250 A Frau Dr. Ilk (FDP), Antragstellerin 7251 C Schäffer, Bundesminister der Finanzen 7252 B Dr. Wellhausen (DA) 7255 A Dr. Keller (GB/BHE) 7256 C Margulies (FDP) 7260 C Dr. Lindrath (CDU/CSU) . . 7261 B, 7262 A Ausschußüberweisungen 7263 A Beratung des interfraktionellen Antrags betr. Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 566) 7263 C Tagesordnung der nächsten Sitzung: Vizepräsident Dr. Schmid . 7250 D, 7251 A, B Dr. Bucher (FDP) 7251 A Frau Kalinke (DP) 7251 A Anlage 1: Liste der beurlaubten Abgeordneten 7263 B Anlage 2: Interfraktioneller Antrag betr Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 566) 7264 C Die Sitzung wird um 9 Uhr 3 Minuten durch den Vizepräsidenten Dr. Jaeger eröffnet.
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    *) Siehe Anlage 2. Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten a) Beurlaubungen Abgeordnete beurlaubt bis einschließlich Peters 15.7. Meitmann 15.7. Lulay 9.6. D. Dr. Gerstenmaier 12. 5. Frau Albertz 5.5. Kahn 1.5. Dr. Bartram 30. 4. Behrisch 30. 4. Dr. Starke 30. 4. Gedat 28. 4. Dr. Becker (Hersfeld) 27. 4. Altmaier 25. 4. Birkelbach 25.4. Fürst von Bismarck 25. 4. Erler 25. 4. Even 25.4. Gräfin Finckenstein 25. 4. Gerns 25. 4. Dr. Hellwig 25. 4. Höfler 25. 4. Haasler 25. 4. Kalbitzer 25. 4. Kiesinger 25. 4. Dr. Kopf 25. 4. Lemmer 25. 4. Dr. Lenz (Godesberg) 25. 4. Lücker 25. 4. Marx 25. 4. Dr. von Merkatz 25. 4. Metzger 25. 4. Frau Meyer-Laule 25. 4. Dr. Mommer 25. 4. Dr. Oesterle 25. 4. Paul 25. 4. Dr. Dr. h. c. Pünder 25. 4. Frau Dr. Rehling 25. 4. Dr. Reif 25. 4. Dr. Schmid (Frankfurt) 25. 4. Frau Schroeder (Berlin) 25. 4. Schütz 25. 4. Seidl (Dorfen) 25. 4. Trittelvitz 25. 4. Dr. Wahl 25. 4. Frau Dr. h. c. Weber (Aachen) 25. 4. Euler 23. 4. Bauknecht 22. 4. Frau Dr. Bleyler (Freiburg) 21. 4. Dr. Leverkuehn 21. 4. Morgenthaler 21.4. Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) 21. 4. Müller-Hermann 21. 4. Odenthal 21. 4. Ollenhauer 21.4. Pelster 21. 4. Pusch 21. 4. Raestrup 21. 4. Dr. Rinke 21. 4. Dr. Schneider (Lollar) 21. 4. Seither 21. 4. Stahl 21. 4. Stierle 21. 4. Voß 21. 4. Wagner (Ludwigshafen) 21. 4. Dr. Baade 20. 4. Blachstein 20. 4. Eickhoff 19. 4. Dr. Elbrächter 19. 4. Feldmann 19. 4. Dr. von Golitschek 19. 4. Müller (Worms) 19. 4. Dr. Pferdmenges 19. 4. Dr. Preiss 19. 4. Schloß 19. 4. Bettgenhäuser 18. 4. Blöcker 18. 4. Brandt (Berlin) 18. 4. Brockmann (Rink erade) 18. 4. Heiland 18. 4. Jahn (Frankfurt) 18. 4. Dr. Kreyssig 18. 4. Lahr 18. 4. Leibfried 18. 4. Lermer 18. 4. Dr. Maier (Stuttgart) 18. 4. Mayer (Birkenfeld) 18. 4. Miller 18. 4. Dr. Mocker 18. 4. Dr. Orth 18. 4. Dr. Pohle (Düsseldorf) 18. 4. Rasch 18. 4. Frau Schanzenbach 18. 4. Scheel 18. 4. Stauch 18. 4. Unertl 18. 4. Dr. Werber 18. 4. Dr. Willeke 18. 4. Wullenhaupt 18. 4. Ziegler 18. 4. b) Urlaubsanträge Abgeordnete bis einschließlich Neuburger 31. 5. Mensing 1. 5. Böhm (Düsseldorf) 28. 4. Anlage 2 Umdruck 566 (Vgl. S. 7263 C) Interfraktioneller Antrag betreffend Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse. Der Bundestag wolle beschließen: Der folgende Antrag wird gemäß § 99 Abs. 1 GO ohne Beratung an die zuständigen Ausschüsse überwiesen: Antrag der Fraktion der DA betreffend Förderung des Baues von Rad- und Mopedwegen an Bundesstraßen (Drucksache 2307) an den Haushaltsausschuß (federführend) und an den Ausschuß für Verkehrswesen. Bonn, den 17. April 1956 Dr. Krone und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Dehler und Fraktion Dr. Mocker und Fraktion Dr. Brühler und Fraktion Dr. Schneider (Lollar) und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ferdinand Friedensburg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das Haus stellt sich, glaube ich, ein gutes Zeugnis aus, wenn es eine solche Debatte mit der Geduld und der Ausführlichkeit zu Ende führt, die dieser schmerzlich tragische Gegenstand nun einmal erfordert. Nach der namenlosen Schande und dem namenlosen Unglück, in die unser Volk gestürzt ist, bleibt gar nichts anderes übrig, Kollege Schneider, als daß wir uns immer wieder mit diesen gräßlichen Schatten auseinandersetzen. Es wäre, glaube ich, sehr falsch, es wäre feige und dumm, wenn wir einer solchen Auseinandersetzung aus dem Wege gehen wollten.

    (Beifall bei der SPD und in der Mitte.)

    Ich glaube, wir können der Bundesregierung dankbar sein, daß sie den Kapitän zur See Zenker klar und deutlich gemißbilligt hat. Es erfüllt mich mit besonderer Befriedigung — ich möchte das hier besonders sagen —, daß sich der Herr B u n -d e s k a n z 1 e r, wie ich zu wissen glaube, besonders nachdrücklich und energisch in diesem Sinne ausgesprochen hat.

    (Abg. Dr. Greve: Das sollte er im Falle Globke auch tun! — Heiterkeit bei der SPD.)

    — Er hat es in diesem Falle getan, und, Kollege Greve, das sollte Sie vielleicht veranlassen, darüber nachzudenken, ob da nicht Unterschiede sind. Ich würde jedenfalls versuchen, gerade auf Grund dieser Erfahrung dem Herrn Bundeskanzler mehr Gerechtigkeit angedeihen zu lassen.

    (Abg. Dr. Greve: Ich werde versuchen, darüber nachzudenken, und Ihnen das Ergebnis meiner Bemühungen mitteilen!)

    — Vielen Dank.
    Meine Damen und Herren, wir haben volles Verständnis für die fast tragische Problematik, in die die alten Seeoffiziere geraten sind, die sich mühen, die Tradition, auf die sie stolz sind, in ihr neues Amt hineinzutragen. Aber es wäre eine große Verkennung unserer Sorgen — und ich glaube, auch da kann ich dem Kollegen Schneider in keiner Weise folgen —, sich jetzt zu überlegen, ob Dönitz und Raeder persönlich mehr oder weniger schuldig gewesen sind. Es geht um anderes, und ich will es einmal sehr ernst ausdrücken, Kollege Schneider: Menschen, die sich in der Atmosphäre des Aasgeruchs befunden haben und die von diesem Aasgeruch sich nicht haben abstoßen lassen, die werden selbst diesen Aasgeruch bis zum Ende ihrer Tage nicht los. Das muß einmal mit aller Deutlichkeit gesagt werden.

    (Beifall in der Mitte, links und rechts.)

    Wir würden uns trotzdem mit ihnen nicht auseinandersetzen, wenn Ruhe herrschte, wenn sie selber es fertigbrächten zu schweigen und wenn ihre Freunde ihnen nicht den schlechten Dienst erwiesen, sie wieder in den Vordergrund zu zerren.

    (Zustimmung in der Mitte und links.)

    Wir müssen uns mit ihnen auseinandersetzen, wenn sie unseren jungen Wehrmachtangehörigen zum Muster und Vorbild gesetzt werden, und nur darum handelt es sich hier.
    Ein Offizier, der das tut, verehrter Herr Bundesminister für Verteidigung, ist nach meiner Ansicht nicht nur zu tadeln, sondern ich würde mich nach meiner eigenen soldatischen und sonstigen Erfahrung ernstlich fragen, ob ein solcher Offizier überhaupt in der Lage ist, die Verantwortung zu tragen, die Sie ihm übergeben haben.

    (Beifall in der Mitte und links.)

    Denn wenn ich die Worte auf mich wirken lasse, Herr Bundesminister, dann frage ich mich doch, ob es sich da nur um eine Entgleisung handelt oder ob da nicht eine wirkliche innere Gesinnung und Überzeugung spricht

    (Zuruf von der SPD: Absicht!)

    und ob der Betreffende überhaupt das Urteil hat und das moralische Vermögen besitzt, eben diesen Aasgeruch zu wittern, der an den Leuten haftet, die er uns und den jungen Leuten als Vorbild vor Augen gestellt hat.
    Mich schmerzt das besonders deshalb, weil ich mich seit Jahren und Jahrzehnten bemühe, zwischen Demokratie und Wehrmacht ein gutes, ein besseres Verhältnis herzustellen, als es in der Weimarer Republik bestanden hat. Ausführungen, wie sie Zenker gemacht hat, sind ein sehr schlechter Dienst dafür, daß ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Demokratie und Wehrmacht entsteht. Es muß ja auch bei den jungen Leuten eine schwere Gewissensnot hervorrufen, wenn ihnen die Zeit. von der sie aus ihrem täglichen Leben wissen, daß es eine Zeit des Verhängnisses und des Verbrechens gewesen ist, heute noch in irgendeiner Form als Muster vorangestellt wird. Die Erziehung, die wir so dringend brauchen, muß dadurch gestört werden.
    Aber was ich noch schwerer und schrecklicher empfinde, ist, daß das Verhältnis zwischen unserer jungen Wehrmacht und diesem Hause sowie der deutschen Öffentlichkeit durch solche Vorfälle


    (Dr. Friedensburg)

    einer Belastungsprobe ausgesetzt wird, deren wir nicht viele haben möchten. Wir wissen auch, daß wir draußen im Ausland nicht nur Freunde haben, sondern daß es dort auch Menschen gibt, die uns nicht wohlwollend gesinnt sind, und daß die nur darauf lauern, aus solchen Anzeichen Folgerungen zu ziehen, die der Stellung unseres jungen Staates in der Welt nicht dienlich sein können.
    Ich glaube also, daß wir der sozialdemokratischen Fraktion dankbar sein dürfen, daß sie diese Frage hier aufgeworfen hat, und ich glaube, daß ein großer Teil von uns den Ausführungen von Professor Schmid Wort für Wort zuzustimmen geneigt ist. Wir wünschen ein neues, gutes, vertrauensvolles Verhältnis zur Wehrmacht, und wir brauchen deshalb auch Offiziere, die sich in diesem Sinne vor ihrer Mannschaft und vor der deutschen Bevölkerung einsetzen.

    (Beifall in der Mitte, links und rechts.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Schmid (Frankfurt).
Dr. Schmid (Frankfurt) (SPD), Anfragender: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Gestatten Sie mir noch ein kurzes Schlußwort. Die Anfrage der sozialdemokratischen Fraktion umfaßt zwei eng bedruckte Seiten; sie ist mit sechs Zahlen beziffert und ziemlich eingehend substantiiert. Die Antwort der Bundesregierung war außerordentlich lakonisch. Gegenüber dem, was darauf geantwortet wurde, wäre es mehr gewesen, wenn der Bundesminister für Verteidigung zu den einzelnen sechs Punkten „Ja" oder „Nein" gesagt hätte.

(Abg. Neumann: Das hat er doch versprochen!)

Er hat sehr viel weniger getan als dies. Er ist offensichtlich ein großer Schweiger.

(Heiterkeit. — Abg. Dr. Menzel: Kein Moltke! — Erneute Heiterkeit.)

Wir können ihm in dem wenigen, was er zur Sache gesagt hat, nicht folgen, vor allem darin nicht, daß man zwischen der militärischen Leistung und dem, was man das Ganze des Menschen nennt, zu trennen habe und daß es deswegen durchaus erlaubt sei, jemand als Muster hinzustellen, weil er ein hervorragender Soldat war, wenngleich dieser selbe Mann ein schlechter Mensch gewesen ist. Adolf Hitler war sicher ein ausgezeichneter Gefreiter; trotzdem werden wir ihn doch wahrscheinlich nicht unseren künftigen Gefreiten als Muster vorstellen wollen.

(Beifall bei der SPD. — Heiterkeit.)

Ich gebe Ihnen zu, daß mein Beispiel nicht übermäßig geistreich ist, aber wie es in den Wald hineinschallt, hallt es wieder heraus.

(Große Heiterkeit. — Beifall bei der SPD und beim GB/BHE.)

Nun einige kurze Antworten auf Bemerkungen, die von den von mir wertgeschätzten Rednern dieses Hauses gemacht worden sind.
Herr Kollege Schneider (Bremerhaven), Sie haben mit vollem Recht gesagt: Man muß die alten Wunden heilen. — Man m u ß alte Wunden heilen! Aber ich möchte dabei auf eines hinweisen: Vergessen und vergeben ist eine gute Sache, aber nur dann, wenn es nicht aus moralischer Bequemlichkeit geschieht.

(Beifall bei der SPD und vereinzelt rechts.)

Wenn man nur aus moralischer Bequemlichkeit vergißt, bringt man jene, die es angeht, nicht dazu, moralisch umzudenken und umzufühlen, und darauf käme es doch auch für sie entscheidend an.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Richard Jaeger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Abgeordneter Schmid, gestatten Sie eine Zwischenfrage?