Rede:
ID0207917700

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 2079

  • date_rangeDatum: 4. Mai 1955

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  • tocInhaltsverzeichnis
    2. Deutscher Bundestag — 79. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. Mai 1955 4333 79. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 4. Mai 1955. Glückwünsche zum Geburtstag der Abg Frau Lockmann 4335 C Geschäftliche Mitteilungen . . . 4335 C, 4391 C, D Beurlaubte Abgeordnete (Anlage 1) . . 4392 A Mitteilung über Beantwortung der Kleinen Anfragen 145 und 165 (Drucksachen 1143, 1359; 1303, 1360) 4335 C Mitteilung über Vorlage eines Berichtes über Maßnahmen zur Abwicklung und Entflechtung des ehemaligen reichseigenen Filmvermögens (Drucksache 1356) und eines Berichts über Bemühungen der Bundesregierung zur Freigabe der mit Manöverrechten belegten Gebiete in der Lüneburger Heide und Verwendung des Truppenübungsplatzes Munster-Nord für Panzerübungen (Drucksache 1361) . . . . 4335 C Zur Geschäftsordnung, — Antrag auf Aufsetzung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Viermächteverhandlungen (Drucksache 1355) auf die Tagesordnung: Wehner (SPD) 4335 D Kiesinger (CDU/CSU) 4336 D Aufsetzung abgelehnt 4337 B Fragestunde (Drucksache 1357): 1. betr. Besatzungskosten für außerdienstliche Aufwendungen der Besatzungsangehörigen: Arnholz (SPD) 4337 B, 4338 B, C Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 4337 C, 4338 C 2. betr. deutsche Originalakten im Besitz ausländischer Regierungen: Arnholz (SPD) 4338D, 4339 B Dr. Hallstein, Staatssekretär des Auswärtigen Amts . . 4338 D, 4339 B 3. betr. Wiedereröffnung der Deutschen Kolonialschule in Witzenhausen: Platner (CDU/CSU) 4339 B Dr. h. c. Lübke, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 4339 B 4. betr. Rückgabe der verlagerten Bestände der früheren Preußischen Staatsbibliothek in Berlin: Frau Dr. Dr. h. c. Lüders (FDP) 4339 C, 4340 A Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 4339 D, 4340 A 5. betr. Anstalten zur klinischen Beobachtung oder Behandlung von Heimkehrern mit Leberschäden usw.: Dr. Hammer (FDP) 4340 A, C Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit . . 4340 B 6. betr. Erlaß einer Rechtsverordnung gemäß § 34 Abs.4 des Kindergeldgesetzes: Dr. Stammberger (FDP) 4340 C Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit . . 4340 D 7. betr. Aufhebung des Chlorierungszwangs von Trinkwasser in mit Truppen belegten Städten: Dr. Menzel (SPD) 4340 D Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 4341 A 8. betr. Pauschalgebühren für gemeindeöffentliche Fernsprechstellen: Dr. Dittrich (CDU/CSU) 4341 A, C Dr. Balke, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . . . 4341 B 9. betr. „Wetterstation" der französischen Luftwaffe auf der Hornisgrinde bei Achern (Baden): Dr. Schranz (DP) 4341 C Blank, Beauftragter des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen 4341 D 10. betr. interne Weisungen zur Durchführung des Bundesergänzungsgesetzes zur Entschädigung für Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung: Jaksch (SPD) 4342 B Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 4342 B 11. betr. Berufungs- und Abstimmungsverfahren bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften: Dr. Arndt (SPD) . . . . 4342 C, 4343 A, B Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 4342 C, 4343 A, B 12. betr. Bildung einer ständigen Kommission zur Vorbereitung von Viermächteverhandlungen über die Wiedervereinigung Deutschlands: Dr. Lütkens (SPD) 4343 B, C, D Dr. Hallstein, Staatssekretär des Auswärtigen Amts 4343 C, D 13. betr. Denkschrift des Obersten a. D. von Bonin 4343 D 14. betr. Kontrolle der im Lager Grafenwöhr beschäftigten Arbeiter außerhalb des Lagers durch die deutsche Zollbehörde: Müller (Erbendorf) (SPD) 4344 A Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 4344 A 15. betr. zahlenmäßiges Mißverhältnis zwischen den vom Handel abgesetzten und den bei der Post gemeldeten Fernsehapparaten: Blachstein (SPD) 4344 C, D Dr. Balke, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . . . 4344 C 16. betr. Altersfreibetrag nach § 32 b des Einkommensteuergesetzes für Verwitwete über 70 Jahre: Seidel (Fürth) (SPD) 4344 D Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 4345 A 17. betr. Villa Massimo in Rom: Dr. Arndt (SPD) 4345 B, C, D Dr. Schrader, Bundesminister des Innern 4345 B, C, D 18. betr. Verfahren bei Ausstellung der Flüchtlingsausweise C bei Gleichstellungsberechtigten nach Art. 131 GG . . 4345 D 19. betr. Maßnahmen bei Differenzen zwischen den Arbeitsämtern und den Familienausgleichskassen hinsichtlich der Zahlung von Kindergeld: Bock (CDU/CSU) 4345 D, 4346 B Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit . . 4346 A 20. betr. Beschlagnahme von Büchern durch Zollbeamte bei der Einreise aus der sowjetisch besetzten Zone in die Bundesrepublik Deutschland: Dr. Arndt (SPD) 4346 B, 4347 A Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 4346 C 4347 A, B 21. betr. Verteilung von Flugblättern durch Postbedienstete in Dienstkleidung in Lörrach: Kramel (CDU/CSU) 4347 B Dr. Balke, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . . . 4347 B Wahl des Abgeordneten Sabaß zum Mitglied der Gemeinsamen Versammlung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl 4347 C Zweite Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Landpachtgesetzes (Drucksache 697); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksache 967) . . 4347 D Dannemann (FDP): als Berichterstatter 4347 D als Abgeordneter 4352 C Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) 4348 C, 4356 B Elsner (GB/BHE) 4351 D Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) (CDU/CSU) 4354 B Varelmann (CDU/CSU) 4355 A Dr. h. c. Lübke, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 4355 B Namentliche Abstimmung . . . . 4356 D, 4394 Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP, GB/ BHE, DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Verkehr mit Fischen und Fischwaren (Fischgesetz) (Drucksache 213); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksache 1306; Umdrucke 350, 353) 4357 A, 4392 C Struve (CDU/CSU): als Berichterstatter 4357 A als Abgeordneter 4359 D, 4360 C, 4361 B, 4362 D, 4363 D Frau Keilhack (SPD) 4359 C, 4360 A, 4361 A, 4362 B, 4363 B Dr. Conring (CDU/CSU) 4361 C Kriedemann (SPD) 4364 B Krammig (CDU/CSU) 4365 B Abstimmungen 4359 C, 4360 B, C, 4362 A, 4363 A, 4364 C, 4365 B Mündliche Berichterstattung des Ausschusses für Petitionen gemäß § 113 Abs. 1 Satz 2 .der Geschäftsordnung in Verbindung mit der Beratung der Übersicht 11 über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages betr. Petitionen nach dem Stand vom 15. April 1955 (Drucksache 1338) . . 4365 C Dr. Stammberger (FDP), Berichterstatter 4365 C Arnholz (SPD) 4368 C Beschlußfassung 4368 D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Fragen des Gesundheitswesens über den Antrag der Abg. Ruhnke, Schwann, Geiger (München), Elsner u. Gen. betr. Vorschriften über die Düngung von Obst und Gemüse (Drucksachen 1328, 702) 4368 D Rückverweisung an den Ausschuß . . . 4368 D Erste Beratung des von den Abg. Ruhnke, Schwann, Dr. Bartram, Geiger (München), Elsner, Dr. Elbrächter u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes über den Deutschen Wetterdienst (Drucksache 1223) 4368 D Geiger (München) (CDU/CSU), Antragsteller 4368 D Dr. Schrader, Bundesminister des Innern 4372 A Ruhnke (SPD) 4372 B Jacobi (SPD) 4373 C Überweisung an den Ausschuß für Verkehrswesen, Ausschuß für Angelegenheiten der inneren Verwaltung und an den Haushaltsausschuß 4373 D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Bannmeilengesetzes (Drucksache 1049); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Angelegenheiten der inneren Verwaltung (Drucksache 1310; Umdruck 352) . 4373 D, 4393 C Maier (Freiburg) (SPD), Berichterstatter 4373 D Kortmann (CDU/CSU) 4374 B Kahn-Ackermann (SPD) 4374 D Abstimmungen 4375 B Beratung des Antrags der Abg. Dr. Arndt, Merten, Dr. Preller ú. Gen. betr. Kurhessische Kupferschiefer-Bergbau GmbH in Sontra (Drucksache 1212) 4375 D Dr. Arndt (SPD), Antragsteller . . 4375 D, 4387 B Dr. Westrick, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft 4379 A Euler (FDP) 4380 C, 4390 B Sabaß (CDU/CSU) 4383 A Samwer (GB/BHE) 4384 D Sabel (CDU/CSU): zur Sache 4386 B zur Abstimmung 4390 D Vizepräsident Dr. Schneider . . . 4390 C, D Abstimmungen 4390 C, D Nächste Sitzung 4391 C, D Anlage 1: Liste der beurlaubten Abgeordneten 4392 A Anlage 2: Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Gesetzentwurf betr. Verkehr mit Fischen und Fischwaren (Umdruck 350) 4392 C Anlage 3: Änderungsantrag der Abg. Struve u. Gen. zum Gesetzentwurf betr. Verkehr mit Fischen und Fischwaren (Umdruck 353) 4392 D Anlage 4: Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zum Entwurf eines Bannmeilengesetzes (Umdruck 352) 4393 C Zusammenstellung der namentlichen Abstimmung über Art. 1, 2, 3 und Einleitung und Überschrift des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Landpachtgesetzes nach Antrag der Fraktion der SPD (Drucksache 697) 4394 Die Sitzung wird um 14 Uhr 1 Minute durch den Präsidenten D. Dr. Gerstenmaier eröffnet.
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten a) Beurlaubungen Abgeordnete beurlaubt bis einschließlich Dr. Graf Henckel 31. Mai Pelster 28. Mai Kemmer (Bamberg) 28. Mai Frau Strobel 23. Mai Josten 20. Mai Berendsen 20. Mai Dr. Jaeger 20. Mai Dr. Kliesing 20. Mai Erler 20. Mai Eschmann 20. Mai Paul 20. Mai von Manteuffel (Neuß) 20. Mai Kalbitzer 16. Mai Hufnagel 15. Mai Dr. Wahl 14. Mai Stingl 14. Mai Dr. Greve 14. Mai Arndgen 11. Mai Jahn (Stuttgart) 11. Mai Lang (München) 11. Mai Meyer (Wanne-Eickel) 11. Mai Heide 11. Mai Becker (Hamburg) 11. Mai Feller 10. Mai Dr. Bucher 10. Mai Dr. Furler 10. Mai Dr. Rinke 10. Mai Neumann 10. Mai Heiland 10. Mai Dr. Friedensburg 8. Mai Dr. Lenz (Godesberg) 7. Mai Frühwald 7. Mai Lücke 7. Mai Mißmahl 7. Mai Dr. Orth 7. Mai Baur (Augsburg) 7. Mai Scheuren 7. Mai Frau Welter (Aachen) 7. Mai Frau Ackermann 6. Mai Brandt (Berlin) 6. Mai Dr. Bucerius 6. Mai Diel 6. Mai Donhauser 6. Mai Dr. Löhr 6. Mai Morgenthaler 6. Mai Schrader 6. Mai Schuler 6. Mai Frau Dr. Steinbiß 6. Mai Wagner (Ludwigshafen) 6. Mai Cillien 5. Mai Dr. Hellwig 5. Mai Koenen (Lippstadt) 5. Mai Dr. Mocker 5. Mai Dr. Schmid (Frankfurt) 5. Mai Schwann 5. Mai Bender 4. Mai Bergmeyer 4. Mai Brockmann (Rinkerode) 4. Mai Engell 4. Mai Häussler 4. Mai Holla 4. Mai Huth 4. Mai Kemper (Trier) 4. Mai Mensing 4. Mai Dr. Mommer 4. Mai Dr. Oesterle 4. Mai Dr. Weber (Koblenz) 4. Mai Dr. Pohle (Düsseldorf) 4. Mai b) Urlaubsanträge Abgeordnete bis einschließlich Frau Korspeter 28. Mai Onnen 28. Mai Eberhard 15. Mai Anlage 2 Umdruck 350 (Vgl. S. 4359 C ff.) Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP, GB/BHE, DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes .über den Verkehr mit Fischen und Fischwaren (Fischgesetz) (Drucksachen 1306, 213): Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 2 Abs. 2 ist folgender Satz anzufügen: Solche Vereinbarungen sind an den Seefischmärkten in geeigneter Weise bekanntzugeben. 2. In § 6 Abs. 1 Nr. 1 wird der letzte Satz gestrichen. 3. In § 9 erhält Abs. 1 folgende Fassung: (1) Zur Steigerung der Erzeugung, der Güte und des Absatzes von Erzeugnissen der Fischwirtschaft erläßt der Bundesminister im Einvernehmen mit dem Bundesminister des Innern durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften über die Qualitätsüberwachung, über die Be- und Verarbeitung, über die Art und Dauer der Lagerung und Beförderung von Fischwaren sowie über die Beschaffenheit und Ausstattung von Räumen, Behältnissen und Einrichtungen, in denen Fische aufbewahrt, befördert oder be- und verarbeitet werden. 4. In § 13 Abs. 1 ist folgende neue Nr. 5 anzufügen: 5. getroffene Vereinbarungen nach § 2 Abs. 2 nicht bekannt gibt. Bonn, den 4. Mai 1955 Ollenhauer und Fraktion Anlage 3 Umdruck 353 (Vgl. S. 4360 C ff.) Änderungsantrag der Abgeordneten Struve, Kriedemann, Dannemann, Elsner, Müller (Wehdel) und Genossen zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP, GB/BHE, DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Verkehr mit Fischen und Fischwaren (Fischgesetz) (Drucksachen 1306, 213): Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 4 Abs. 2 Satz 2 werden die Worte „oder die Anlandungen in einzelnen Küstenbezirken oder Häfen" gestrichen und folgender neuer Satz 3 angefügt: Die obersten Landesbehörden können die Zahlstellen bestimmen und Anlandungen in einzelnen Küstenbezirken oder Häfen außer in Seefischmärkten von der Abgabepflicht ausnehmen, soweit es sich nicht um Anlandungen der Hochseefischerei handelt. 2. § 4 Abs. 3 Satz 1 erhält folgende Fassung: Der Bundesminister verwendet die Beiträge nach Anhören des Beirates (§ 5) ausschließlich zum Zwecke der Marktstützung, und zwar bis zu einem Betrage von 1,25 Millionen Deutsche Mark, auch soweit sich diese Marktstützung auf die Zeit vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes bezieht. 3. § 5 Abs. 1 Nr. 3 erhält folgende Fassung: 3. vier Vertretern der obersten Landesbehörden der übrigen Länder, die der Bundesrat bestimmt, 4. In § 6 Abs. 1 Nr. 1 wird der letzte Satz gestrichen. 5. In § 6 Abs. 1 Nr. 2 a werden die Worte „auf den Seefischmärkten" gestrichen. 6. In § 6 Abs. 3 werden nach den Worten „§ 4 Abs. 2 Satz 2" die Worte „und 3" eingefügt. 7. In § 8 Abs. 1 Nr. 5 werden hinter dem Wort „Krabbenfischerei" die Worte eingefügt: und deren Erhebungen über die Erstabnehmer. Bonn, den 4. Mai 1955 Struve Kriedemann Dannemann Elsner Müller (Wehdel) Schneider (Bremerhaven) Anlage 4 Umdruck 352 (Vgl. S. 4374 B, 4375 B) Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Bannmeilengesetzes (Drucksachen 1310, 1049): Der Bundestag wolle beschließen: 1. § 1 ist in der Fassung der Regierungsvorlage wiederherzustellen. 2. § 2 a wird gestrichen. 3. In § 3 wird Satz 2 gestrichen. 4. § 4 ist in der Fassung der Regierungsvorlage wiederherzustellen. Bonn, den 4. Mai 1955 Dr. von Brentano und Fraktion Namentliche Abstimmung über Art. 1, Art. 2, Art. 3 und Einleitung und Überschrift des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Landpachtgesetzes (Drucksache 697) (Vgl. S. 4351 D, 4356 D) Name Abstimmung Name Abstimmung CDU/CSU Frau Ackermann . . . . beurlaubt Fuchs Nein Dr. Adenauer Nein Funk Nein Albers Nein Dr. Furler beurlaubt Arndgen beurlaubt Gedat Nein Barlage Nein Geiger (München) . . . Nein Dr. Bartram Nein Frau Geisendörfer . . Nein Bauer (Wasserburg) . . Nein Gengler . — Bauereisen Nein Gerns Nein Bauknecht Nein D. Dr. Gerstenmaier . . Nein Bausch Nein Gibbert Nein Becker (Pirmasens) . . . Nein Giencke . Nein Berendsen beurlaubt Dr. Glasmeyer Nein Dr. Bergmeyer beurlaubt Dr. Gleissner (München) Nein Fürst von Bismarck . . . — Glüsing Nein Blank (Dortmund) . . . — Gockeln . — Frau Dr. Bleyler Dr. Götz beurlaubt (Freiburg) Nein Goldhagen Nein Blöcker Nein Gontrum Nein Bock Nein Dr. Graf Nein von Bodelschwingh . . . Nein Griem Nein Dr. Böhm (Frankfurt) . Nein Günther Brand (Remscheid) . . . Nein Gumrum Nein Frau Brauksiepe . . beurlaubt Häussler beurlaubt Dr. von Brentano . . . . Nein Hahn Nein Brese Nein Harnischfeger enthalten Frau Dr. Brökelschen . . Nein Heix Nein Dr. Brönner Nein Dr. Hellwig beurlaubt Brookmann (Kiel) . Nein Dr. Graf Henckel . beurlaubt Brück Nein Dr. Hesberg Nein Dr. Bucerius beurlaubt Heye Nein Dr. von Buchka . . . enthalten Hilbert Nein Dr. Bürkel Nein Höcherl Nein Burgemeister Nein Dr. Höck Nein Caspers enthalten Höfler Nein Cillien beurlaubt Holla beurlaubt Dr. Conring Nein Hoogen Nein Dr. Czaja beurlaubt Dr. Horlacher Nein Demmelmeier Nein Horn Nein Diedrichsen Nein Huth beurlaubt Frau Dietz Nein Illerhaus Nein Dr. Dittrich Nein Dr. Jaeger beurlaubt Dr. Dollinger Nein Jahn (Stuttgart) . . beurlaubt Donhauser beurlaubt Frau Dr. Jochmus . . . Nein Dr. Dresbach beurlaubt Josten beurlaubt Eckstein Nein Kahn Nein Ehren Nein Kaiser — Engelbrecht-Greve . . . Nein Karpf Nein Dr. Dr. h. c. Erhard . . — Kemmer (Bamberg) . . beurlaubt Etzenbach . Nein Kemper (Trier) beurlaubt Even beurlaubt Kiesinger Nein Feldmann . Nein Dr. Kihn (Würzburg) . . Nein Finckh Nein Kirchhoff .. . Nein Dr. Franz Nein Klausner Nein Franzen Nein Dr. Kleindinst Nein Friese Nein Dr. Kliesing beurlaubt Name Abstimmung Name Abstimmung Knapp Nein Richarts Nein Knobloch Nein Frhr. Riederer von Paar Nein Dr. Köhler Nein Dr. Rinke beurlaubt Koops — Frau Rösch Nein Dr. Kopf Nein Rösing Nein Kortmann Nein Rümmele Nein Kramel Nein Ruf Nein Krammig Ja Sabaß Nein Kroll Nein Sabel Nein Frau Dr. Kuchtner . . . Nein Schäffer — Kühlthau Nein Scharnberg Nein Kuntscher Nein Scheppmann enthalten Kunze (Bethel) Nein Schill (Freiburg) . Nein Lang (München) . . . . beurlaubt Schlick Nein Leibfried — Schmücker Nein Dr. Leiske Nein Schneider (Hamburg) . . Nein Lenz (Brühl) Nein Schrader beurlaubt Dr. Lenz (Godesberg) . . beurlaubt Dr. Schröder (Düsseldorf) — Lenze (Attendorn) . . . beurlaubt Dr.-Ing. E. h. Schuberth Nein Leonhard Nein Schüttler Nein Lermer — Schütz Nein Leukert Nein Schuler beurlaubt Dr. Leverkuehn Nein Schulze-Pellengahr . Nein Dr. Lindenberg. . Nein Schwarz Nein Dr. Lindrath Nein Frau Dr. Schwarzhaupt — Dr. Löhr Nein Dr. Seffrin Nein Lotze Nein Seidl (Dorfen) Nein Dr. h. c. Lübke Lücke beurlaubt Dr. Serres Nein Lücker (München) . Nein Siebel Nein Lulay Nein Dr. Siemer Nein Maier (Mannheim) . . . Ja Solke — Majonica Nein Spies (Brücken. . Nein Dr. Baron Manteuffel- Spies (Emmenhausen) Nein Szoege Nein Spörl Nein Massoth Nein Graf von Spreti Nein Maucher . .. Nein Stauch Nein Mayer (Birkenfeld) Nein Frau Dr. Steinbiß . beurlaubt Menke Nein Stiller Nein Mensing beurlaubt Storch — Nein Dr. Storm Meyer (Oppertshofen) . Nein Strauß Nein Meyer-Ronnenberg . . . Nein Struve Nein Miller Nein Stücklen Nein Dr. Moerchel Nein Morgenthaler beurlaubt Teriete enthalten Muckermann Nein Unertl Nein Mühlenberg Nein Varelmann Ja Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) Nein Frau Vietje Nein Müller-Hermann . . . Nein Dr. Vogel Nein Müser Nein Voß Nein Naegel — Wacher (Hof) Nein Nellen Nein Wacker (Buchen) • • Nein Neuburger — Dr. Wahl Nein Niederalt Nein Walz Nein Frau Niggemeyer . . . Nein Frau Dr. Weber (Aachen) — Dr. Oesterle beurlaubt Dr. Weber (Koblenz) . . beurlaubt Oetzel Nein Wehking Nein Dr. Orth beurlaubt Dr. Welskop Nein Pelster beurlaubt Frau Welter (Aachen) . beurlaubt Dr. Pferdmenges . .. Nein Dr. Werber Nein Frau Pitz Nein Wiedeck Nein Platner.. . Nein Wieninger Nein Dr. Pohle (Düsseldorf) . beurlaubt Dr. Willeke Nein Frau Praetorius . . enthalten Winkelheide beurlaubt Frau Dr. Probst . .. Nein Wittmann Nein Dr. Dr. h. c. Pünder Nein Wolf (Stuttgart) . . enthalten Raestrup Nein Dr. Wuermeling. . . . — Rasner Nein Wullenhaupt enthalten Frau Dr. Rehling . . . Nein Name Abstimmung Name Abstimmung SPD Frau Albertz Ja Keuning Ja Frau Albrecht Ja Kinat Ja Altmaier Ja Frau Kipp-Kaule . . . Ja Dr. Arndt Ja Könen (Düsseldorf) . . . — Arnholz Ja Koenen (Lippstadt) . . beurlaubt Dr. Baade Ja Frau Korspeter . beurlaubt Dr. Bärsch Ja Dr. Kreyssig Ja Bals Ja Kriedemann Ja Banse Ja Kühn (Köln) Ja Bauer (Würzburg) . . . Ja Kurlbaum Ja Baur (Augsburg) . . . . beurlaubt Ladebeck Ja Bazille Ja Lange (Essen) Ja Behrisch Ja Frau Lockmann . . . . Ja Frau Bennemann • . • Ja Ludwig Ja Bergmann Ja Dr. Lütkens Ja Berlin Ja Maier (Freiburg) . . . Ja Bettgenhäuser Ja Marx Ja Frau Beyer (Frankfurt) Ja Matzner Ja Birkelbach Ja Meitmann Ja Blachstein Ja Mellies . . Ja Dr. Bleiß Ja Dr. Menzel Ja Böhm (Düsseldorf) . . . Ja Merten Ja Bruse Ja Metzger Ja Corterier Ja Frau Meyer (Dortmund) Ja Dannebom Ja Meyer (Wanne-Eickel) . beurlaubt Daum Ja Frau Meyer-Laule . . . beurlaubt Dr. Deist Ja Mißmahl beurlaubt Dewald Ja Moll Ja Diekmann Ja Dr. Mommer beurlaubt Diel beurlaubt Müller (Erbendorf) . . . Ja Frau Döhring Ja Müller (Worms) . . Ja Erler beurlaubt Frau Nadig Ja Eschmann beurlaubt Odenthal — Faller Ja Ohlig Ja Franke Ja 011enhauer Ja Frehsee Ja Op den Orth Ja Freidhof Ja Paul beurlaubt Frenzel Ja Peters — Gefeller Ja Pöhler Ja Geiger (Aalen) Ja Pohle (Eckernförde) . . Ja Geritzmann Ja Dr. Preller Ja Gleisner (Unna . Ja Priebe Ja Dr. Greve beurlaubt Pusch Ja Dr. Gülich Ja Putzig Ja Hansen (Köln) Ja Rasch Ja Hansing (Bremen) . . . Ja Regling Ja Hauffe Ja Rehs Ja Heide beurlaubt Reitz Ja Heiland beurlaubt Reitzner Ja Heinrich Ja Frau Renger Ja Hellenbrock Ja Richter Ja Hermsdorf. Ja Ritzel Ja Herold Ja Frau Rudoll Ja Höcker Ja Ruhnke Ja Höhne Ja Runge Ja Hörauf Ja Sassnick Ja Frau Dr. Hubert . . . . Ja Frau Schanzenbach . . Ja Hufnagel beurlaubt Scheuren beurlaubt Jacobi Ja Dr. Schmid (Frankfurt) . beurlaubt Jacobs Ja Dr. Schmidt (Gellersen) . Ja Jahn (Frankfurt) . . . . Ja Schmidt (Hamburg) . . Ja Jaksch Ja Schmitt (Vockenhausen) . Ja Kahn-Ackermann . . . Ja Dr. Schöne Ja Kalbitzer beurlaubt Schoettle Ja Frau Keilhack Ja Seidel (Fürth) Ja Frau Kettig Ja Seither Ja Name Abstimmung Name Abstimmung Seuffert Ja Stahl Nein Stierle Ja Dr. Stammberger . . . Nein Sträter Ja Dr. Starke Nein Frau Strobel beurlaubt Dr. Wellhausen . . . . Nein Stümer Ja Wirths — Thieme Ja Traub Ja Trittelvitz Ja Wagner (Deggenau) . Ja Wagner (Ludwigshafen) beurlaubt GB/BHE Wehner Ja Wehr Ja Bender beurlaubt Welke Ja Weltner (Rinteln) Ja Dr. Czermak beurlaubt Dr. r. Wenzel . . Ja Dr. Eckhardt — Wienand Ja Elsner Nein Wittrock Ja Engell beurlaubt Ziegler Ja Feller beurlaubt Zühlke Ja Gräfin Finckenstein . . Nein Frau Finselberger . . . Nein Gemein . Nein Dr. Gille Nein Haasler Nein FDP Dr. Kather Nein Dr. Keller enthalten Dr. Atzenroth . — Dr. Klötzer Nein Dr. Becker (Hersfeld) . . — Körner Nein Dr. Blank (Oberhausen) . Nein Kraft Nein Kunz (Schwalbach) . Dr. h. c. Blücher . . . . Dr. Bucher beurlaubt Kutschera Nein Dannemann Nein Dr. Mocker beurlaubt Dr. Dehler Nein Dr. Dr. Oberländer . . . — Dr.-Ing. Drechsel . . Nein Petersen Nein Eberhard beurlaubt Dr. Reichstein Nein Euler Nein Samwer Nein ,Fassbender — Seiboth Nein Frau Friese-Korn. . Nein Dr. Sornik Nein Frühwald Nein Srock Nein Gaul Nein Dr. Strosche Nein Dr. Hammer Nein Held Nein Hepp Nein Dr. Hoffmann Nein Frau Dr. Ilk Nein DP Dr. Jentzsch -- Kühn (Bonn) Nein Becker (Hamburg) . . . beurlaubt Lahr Nein Dr. Brühler Nein Lenz (Trossingen) . . . Nein Eickhoff Nein Dr. Dr. h. c. Prinz zu Lö- Dr. Elbrächter Nein wenstein Ja Hellwege — Dr. Luchtenberg . . . . Nein Matthes Nein Dr. Maier (Stuttgart) . . — Dr. von Merkatz . . . Nein von Manteuffel (Neuß) . beurlaubt Müller (Wehdel) . . Nein Margulies Nein Dr. Schild (Düsseldorf) . Nein Mauk Nein Schneider (Bremerhaven) Nein Dr. Mende Nein Dr. Schranz Nein Dr. Miessner Nein Dr.-Ing. Seebohm . — Neumayer — Walter Nein Onnen beurlaubt Wittenburg Nein Dr. Pfleiderer Nein Dr. Zimmermann . . . Nein Dr. Preiß Nein Dr. Preusker — Rademacher — Dr. Schäfer Nein Scheel beurlaubt Fraktionslos Schloß Nein Dr. Schneider (Lollar) Nein Brockmann (Rinkerode) beurlaubt Schwann beurlaubt Stegner Nein Zusammenstellung der Abstimmung Abstimmung Abgegebene Stimmen 374 Davon: Ja 132 Nein 233 Stimmenthaltung . 9 Zusammen wie oben . . 374 Berliner Abgeordnete Name Abstimmung Name Abstimmung CDU/CSU Mattick Ja Dr. Friedensburg . . . . beurlaubt Neubauer beurlaubt Neumann Dr. Krone beurlaubt Dr. Schellenberg . Ja Lemmer Nein Frau Schroeder (Berlin) . Ja Frau Dr. Maxsein Nein Schröter (Wilmersdorf) Ja Stingl beurlaubt Frau Wolff (Berlin) . . Ja Dr. Tillmanns — FDP SPD Dr. Henn Nein Brandt (Berlin). . beurlaubt Hübner Nein Frau Heise Ja Frau Dr. Dr. h. c. Lüders Nein Klingelhöfer Ja Dr. Reif Nein Dr. Königswarter . . . Ja Dr. Will Nein Zusammenstellung der Abstimmung der Berliner Abgeordneten Abstimmung Abgegebene Stimmen 16 Davon : Ja 9 Nein 7 Stimmenthaltung . — Zusammen wie oben . . 16
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    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Wird weiter das Wort gewünscht? — Das ist nicht der Fall. Ich schließe die Beratung.
    Ich komme zur Abstimmung. Wer dem Antrag auf Drucksache 1338 zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Gegenprobe! —Enthaltungen? — Einstimmig angenommen.
    Ich rufe auf Punkt 6 der heutigen Tagesordnung:
    Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Fragen des Gesundheitswesens (14. Ausschuß) über den Antrag der Abgeordneten Ruhnke, Schwann, Geiger (München), Elsner und Genossen betreffend Vorschriften über die Düngung von Obst und Gemüse (Drucksachen 1328, 702),
    und teile dem Hause mit, daß durch interfraktionelle Vereinbarung die Drucksache 702 zusammen mit dem Ausschußbericht an den zuständigen Ausschuß, nämlich an den Gesundheitsausschuß, zurückverwiesen wenden soll. Das Haus ist damit einverstanden? — Dann ist so beschlossen.
    Ich rufe auf Punkt 7:
    Erste Beratung des von den Abgeordneten Ruhnke, Schwann, Dr. Bartram, Geiger (München), Elsner, Dr. Elbrächter und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes über den Deutschen Wetterdienst (Drucksache 1223).
    Ich erteile das Wort dem Abgeordneten Geiger zur Begründung.
    Geiger (München) (CDU/CSU), Antragsteller: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mit der Begründung des vorliegenden Antrages habe ich heute zu einer Materie zu sprechen, mit der sich der Bundestag bisher ,gesetzgeberisch noch nicht befaßt hat. Beinahe für alle von uns stellt dieser


    (Geiger [München])

    Fragenkomplex etwas vollkommen Neues dar. Das ist auch der Grund, warum die Antragsteller eine Begründung ihres Antrags gewünscht haben.
    Ich darf vorausschicken, daß der Antrag von Mitgliedern der Interparlamentarischen Arbeitsgemeinschaft für naturgemäße Wirtschaft gestellt worden ist. Diese Arbeitsgemeinschaft hat zwar schon seit längerem die Unterlagen zu diesem ganzen Komplex gesammelt, aber der eigentliche Anlaß des vorliegenden Antrags war ein Presseinterview, das unser verehrter Kollege Fritz Erler vor einiger Zeit gegeben hat und das am ausführlichsten in der „Welt" unid im „Münchner Merkur" wiedergegeben wurde. Kollege Erler verlangte einen möglichst sicheren Schutz vor Folgen der Strahlung radioaktiver Substanzen. Er hat von Anfang an den Standpunkt vertreten, daß es sich hier um eine ernste Frage handele, die man auf jeden Fall interfraktionell behandeln sollte und keinesfalls parteipolitisch sehen dürfe.
    Die Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft hat im Anschluß an diese Presseverlautbarungen eine Besprechung in engstem Kreise im Bundeshaus angesetzt, bei der Herr Kollege Dr. Schuberth wertvolle Anregungen gab. Direkt im Anschluß an diese Besprechung Ist der vorliegende Gesetzentwurf ausgearbeitet worden. Mit ihm soll erreicht werden, daß es in Zukunft zu den Aufgaben des Deutschen Wetterdienstes gehört, die Atmosphäre auf radioaktive Beimengungen und deren Verfrachtung zu überwachen. Der vorliegende Antrag ist nicht nur von Abgeordneten aller Fraktionen, sondern auch von den Fraktionen insgesamt unterschrieben worden. Die Presse hat diese Tatsache besonders herausgestellt.
    Im Namen der Antragsteller will ich nun nicht auf die Fragen der Nutzung der Atomkraft für Energiezwecke, nicht auf die schädlichen Folgen der radioaktiven Strahlungen ganz allgemein und nicht auf die Bedeutung der Forschung in dieser Hinsicht eingehen, sondern mich bewußt auf die radioaktiven Beimengungen in der Atmosphäre und die Notwendigkeit der Überwachung beschränken.
    Es Ist auch nicht meine Aufgabe, hier zu untersuchen, welche Staaten und welche Ursachen die Veranlassung geben, daß die Atmosphäre in steigendem Maße mit radioaktiver Substanz belastet wird. Es ist der 'deutschen Bundesrepublik nicht möglich, diese äußeren Einflüsse abzustellen oder einzuschränken. Wir müssen immer wieder damit rechnen, daß solche radioaktiven Ausbruchswolken in den Bereich der Bundesrepublik einziehen. Deshalb besteht nach Ansicht der Antragsteller auch für den Gesetzgeber die Verpflichtung, hier Vorkehrungen zu treffen.
    Die zahlreichen Veröffentlichungen in der Presse, die eine gewisse Beunruhigungswelle ausgelöst haben, wurden nicht durch unseren Antrag verursacht, sondern durch die allgemeine Unruhe auf der ganzen Welt. Wir dürfen uns deshalb nicht scheuen, hier ganz offen über diese Fragen zu sprechen. Das Volk will wissen, daß das Parlament etwas tut, und es will wissen, was besonders in dieser Frage getan werden kann.
    Bei dem vorliegenden Entwurf handelt es sich nur um eine Teilmaßnahme, die ergriffen werden muß. Wir sind der Ansicht, daß dieser Schritt sofort getan werden kann. Gemeinsam mit der Wissenschaft werden wir dadurch Erfahrungen sammeln, um auch die Aufgaben auf den anderen Teilgebieten dieses sehr schwierigen Problems einer Lösung näherzubringen. Die in der Interparlamentarischen Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossenen Mitglieder dieses Hauses vertreten die Ansicht, daß wir durch eine offene Aussprache eine Beruhigung im Volk herbeiführen. Die Bevölkerung sieht dann, daß der Gesetzgeber tut, was er tun kann.
    Der vorliegende Antrag wurde nun nicht gestellt, weil wir meinen, das Wetter würde durch Atomexplosionen beeinflußt. Die Wissenschaft ist ziemlich klar zu dem Ergebnis gekommen, daß nicht durch die Radioaktivität an sich, sondern lediglich über die M die Atmosphäre geschleuderten kleinsten Teilchen eine Beeinflussung überhaupt denkbar wäre. Ähnliche Vorgänge sind uns ja schon durch den großen Vulkanausbruch des Krakatau um Jahre 1883 bekannt; aber direkte Folgeerscheinungen in dieser Hinsicht sind bisher noch nicht wissenschaftlich bewiesen worden. Von einer Beeinflussung des Großklimas, von der vielfach gesprochen wird, kann bestimmt nicht die Rede sein.
    Einwandfrei steht fest, daß radioaktive Produkte in mehr oder weniger fein verteilter Form in die Atmosphäre gelangen, wobei die leichten Teile als Schwebestoffe mit den Luftströmungen auf weite Strecken weggeführt werden können. Die Radioaktivität solcher Schwaden vermindert sich allmählich durch Absinken der Teilchen, durch Zerreißung der Schwaden infolge Windströmungen und durch den Aktivitätsabfall. Eine solche Wolke, von der am 12. März 1955 in der Presse berichtet wurde, hatte in 3000 m Höhe eine Ausdehnung von etwa 1500 km in der Länge und 300 km in der Breite. Sie zog, wie das Wetteramt in Washington bekanntgab, von der amerikanischen Atlantikküste in Richtung Europa und Nordafrika. Nach drei Tagen meldete der Leiter der Forschungsabteilung der schwedischen Streitkräfte, Dr. Magnusson, daß Wolkenteile nach Schweden getrieben worden seien. In Freiburg im Breisgau, in Heidelberg und auch hier in Bonn hat man nach 6 bis 12 Tagen, wenn auch nur relativ schwache, so doch immerhin meßbare künstliche Radioaktivität festgestellt, also Radioaktivität, die nicht von der kosmischen Strahlung herrührt. Es hängt ganz von den Strömungs-
    und Niederschlagsverhältnissen in der Atmosphäre ab, wann, wo und mit welcher Intensität diese radioaktiven Stoffe wieder zur Erdoberfläche zurückgelangen. Der Wissenschaftliche Beirat des Deutschen Wetterdienstes ist überzeugt, daß alle Orte der Erdoberfläche von radioaktiven Zerfallsprodukten hoher Konzentration verseucht werden können. Daß diese Auffassung zu Recht besteht, zeigen bereits eingetretene Schädigungen in Japan, da ganz offensichtlich die verantwortlichen Wissenschaftler über den räumlichen Umfang der radioaktiven Verseuchung keine zutreffende Vorstellung hatten. Die Gefährlichkeit dieser radioaktiven Verseuchung der Luft ergibt sich auch daraus, daß der Beginn der letzten Versuchsreihe nach Pressemeldungen mehrfach wegen ungünstiger Windrichtung verschoben werden mußte. Die Meteorologische Gesellschaft Japans hat mit großer Eindringlichkeit auf die Gefahr der radioaktiven Verseuchung der Atmosphäre und die dadurch eintretenden biologischen Schäden hingewiesen.
    Bei der Langlebigkeit wichtiger Zerfallsprodukte werden die Menschen nicht nur durch die radioaktive Verseuchung der Luft selbst bedroht, sondern auch durch die Vergiftung gefährdet, die


    (Geiger [München])

    der Boden, die Wasserflächen, die Vegetation und damit die landwirtschaftlichen und die Fischereierzeugnisse infolge der Ablagerung der radioaktiven Stoffe erfahren. Ich glaube, ich muß auf die Schäden, die infolge dieser Vorkommnisse eintreten können, nicht im einzelnen eingehen. Maßgebliche Wissenschaftler haben die Auswirkungen auf die Atmungsorgane, auf das Blutbild und auf den gefährdeten Nachwuchs usw. in zahlreichen Presseveröffentlichungen klar und deutlich genug dargelegt. Es ist eine Tatsache, daß gewisse Schädigungen an Erbanlagen beim Menschen erst nach mehreren Generationen, d. h. nach 100 bis 200 Jahren auftreten.
    Wir sind nicht das erste Parlament, das sich mit diesen Fragen befaßt. Ich möchte nur an die diesbezügliche Debatte im britischen Unterhaus im vergangenen Jahr erinnern. Der kanadische Gesundheitsminister Martin hat erklärt, in letzter Zeit sei ein leichtes, aber durchaus wahrnehmbares Ansteigen der Radioaktivität der Atmosphäre festzustellen gewesen. Allerdings sei es nach den wissenschaftlichen Unterlagen noch äußerst unwahrscheinlich, daß diese gestiegene Radioaktivität zu irgendwelchen biologischen Schädigungen führen könne. Eine offiziöse amerikanische Zeitschrift schrieb am 25. März 1955 beschwichtigend, noch nirgendwo hätten die radioaktiven Ausbruchswolken bisher Strahlungsdosen von 0,01 Röntgeneinheiten überschritten. Der internationale Ausschuß für Strahlenschutz hat festgelegt, daß 0,25 Röntgeneinheiten die höchste zulässige Dosis bei ständiger Bestrahlung ist; allerdings dürften die Geschlechts- und Fortpflanzungsorgane nur einem Zehntel dieser Strahlungsmengen ausgesetzt sein, das sind 0,025 Röntgeneinheiten, also nur das zweieinhalbfache der Menge, die bisher in radioaktiven Ausbruchswolken gemessen wurde. Das zeigt, daß die an den entfernten Punkten der Erdhülle gemessene Radioaktivität in die Nähe der höchstzulässigen Dosen für die Dauerbestrahlung kommt. Nach bisherigen Schätzungen sind erst etwa 65 Atomversuche unternommen worden, die eine Beeinflussung der Radioaktivität der Atmosphäre darstellen.
    Die beste Voraussetzung für einen Schutz vor diesen Gefahren ist die Errichtung eines sicher und schnell arbeitenden Warndienstes. Was haben nun andere Länder in dieser Hinsicht getan? Ich darf es hier aufführen.
    In den Vereinigten Staaten wurde ein weitmaschiges Stationsnetz zur Überwachung der Radioaktivität der Niederschläge und der bodennahen Luft eingerichtet. Es wurden einige Ergebnisse veröffentlicht. Die bei diesen Versuchen entstehenden Staubwolken werden mit speziell ausgerüsteten Flugzeugen und motorisierten Einheiten am Boden verfolgt. Nähere Einzelheiten sind nicht bekannt.
    Auch in Frankreich werden Spezialflugzeuge zur Verfolgung dieser Wolken eingesetzt. Die Einrichtung eines Stationsnetzes zur Überwachung der Atmosphäre wird zur Zeit diskutiert.
    In Belgien und in Holland werden Pläne zur Überwachung der radioaktiven Zerfallsprodukte in der Luft vorbereitet.
    Über die sicher umfangreichen japanischen Untersuchungen sind nur wenige Einzelangaben erhältlich. Ähnliches gilt hinsichtlich der einschlägigen britischen Veröffentlichungen. Über die russischen Untersuchungen ist bisher nichts bekannt.
    Bei Diskussion über den Bau eines Reaktors in der Schweiz wurde beachtenswerterweise geltend gemacht, in erster Linie solle es sich in der Schweiz darum handeln, die Möglichkeiten des Schutzes gegen eine Verseuchung der Luft zu erforschen.
    Auch die Weltgesundheitsorganisation hat sich mit dieser Angelegenheit schon befaßt und ihre Mitgliedstaaten gebeten, dieser Frage ihre besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden.
    Vom Deutschen Wetterdienst werden die zugänglichen Veröffentlichungen der letzten Jahre systematisch verfolgt und studiert. Ebenso wurde in letzter Zeit vom Deutschen Wetterdienst Verbindung mit ausländischen Experten, insbesondere mit den Wetterdienstbüros der Vereinigten Staaten, aufgenommen.
    Die Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft hat sich, bevor wir diesen Antrag eingereicht haben, eingehend darüber informieren lassen, was nun in dieser Richtung bei uns getan werden müßte. Eine Überwachung ist durch folgende Messungen möglich: a) durch die Messurg der Radioaktivität der Niederschläge, b) durch Messung der Radioaktivität der Lauf dem Erdboden abgelagerten Teilchen, c) durch Messung der Radioaktivität der bodennahen Luft Lund d) durch Messung der Radioaktivität der freien Atmosphäre. Die Messungen zu a bis c lassen sich in einem Netz von Beobachtungsstationen durchführen, an denen die Niederschlags-, Ablagerungs- und Luftproben sofort mit Hilfe von Geigerzählrohren untersucht werden können.
    Ich darf hier, damit keine Verwechselung eintritt, bemerken, daß ich in keiner Weise an der Erfindung des Geigerzählrohrs beteiligt gewesen bin.

    (Heiterkeit.)

    Die Ergebnisse könnten auf dem wetterdiensteigenen Fernschreibernetz schnellstens einer Zentralstelle zugeleitet werden.
    Für die Messungen der Radioaktivität der freien Atmosphäre werden in den verschiedenen Staaten bisher Flugzeuge mit spezieller Ausrüstung verwendet. Nach Lage der Dinge wird man für diesen Zweck bei uns frei fliegende Ballone verwenden müssen. Die Fachleute sind sich darüber einig, daß für diese Kontrolle der hohen Atmosphärenschichten ein verhältnismäßig weitmaschiges Netz ausreichend ist.
    Die genannten Messungen über dem Bundesgebiet werden zweckmäßig vom Deutschen Wetterdienst und den bereits bestehenden Beobachtungsstationen der Bundespost durchgeführt, während mit der organisatorischen Seite und mit der Auswertung am besten der Deutsche Wetterdienst allein beauftragt wird. Für diesen Vorschlag sprechen vor allem folgende Gründe: Erstens: Der Wetterdienst besitzt ein Netz von Beobachtungsstationen, das in ziemlicher Dichte das gesamte Gebiet der Bundesrepublik überzieht. Zweitens: Der Deutsche Wetterdienst unterhält im Bundesgebiet einschließlich Berlin 7 aerologische Stationen, die mit Hilfe frei fliegender Ballone die Wind-, Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse der freien Atmosphäre überwachen.
    Drittens: Das Personal des Wetterdienstes, das in der physikalisch-meteorologischen Meßtechnik geschult ist, kann verhältnismäßig leicht auch mit den


    (Geiger [München])

    radioaktiven Meßmethoden vertraut gemacht werden.
    Viertens: Der Wetterdienst besitzt in dem wetterdiensteigenen Fernschreibernetz ein sicher und schnell arbeitendes Nachrichtenmittel.
    Fünftens: Die wichtige Frage nach der Verfrachtung der radioaktiven Beimengungen der Atmosphäre kann nur vom Wetterdienst beantwortet werden.
    Es ist uns bekannt, daß bereits der Vorschlag gemacht worden ist, die Überwachung der Atmosphäre doch irgendeiner internationalen Organisation zu übergeben. Die Antragsteller sind aber der Ansicht, daß dies nicht zweckmäßig und nicht möglich ist, weil dann eben diese internationale Organisation im deutschen Bundesgebiet eine Reihe solcher Stationen, wie sie der Deutsche Wetterdienst bereits hat, einrichten müßte.
    Die Kosten für die erstmalige Einrichtung und für den laufenden Betrieb der Überwachungsstationen sind aller Voraussicht nach erheblich. Diese Mittel müssen jedoch aufgebracht werden als ein unumgänglicher Tribut an das heraufziehende Atomzeitalter. Für die an den festen Bodenstationen anzustellenden Messungen gibt es bereits eine Meßapparatur zum Preise von etwa 35 000 eine Kraft für die Messungen erfordert. Da sich die Messungen täglich über 24 Stunden erstrecken Messungen täglich über 24 Stunden erstrecken müßten, wären für jede Station zusätzlich mindestens drei Kräfte notwendig. Urlaub, Sonn- und Feiertage sowie Krankheitszeiten werden dabei von dem bereits vorhandenen Personal der Wetterwarten überbrückt werden können.
    Für eine hinreichende Überwachung der bodennahen Luftschichten im Bundesgebiet dürften eigentlich etwa 50 Stationen erforderlich sein. Für ein solches Netz ergäbe sich nach dem eben Gesagten ein erheblicher Personalbedarf. Dieser Bedarf wird wesentlich gesenkt werden können, wenn es gelingt, die bisher angewandten Meßmethoden durch vollkommen selbsttätige fortlaufende Registrierungen der Radioaktivität zu ersetzen. Hierfür sind jedoch entsprechende Forschungs- und Entwicklungsarbeiten notwendig. Eine geeignete Apparatur für die Radioaktivitätsmessungen in der freien Atmosphäre mittels freifliegender Ballone gibt es noch nicht. Sie muß ebenfalls erst entwickelt werden. Für die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ist zusätzliches Personal notwendig, ebenso für die Überwachung der eingesetzten Meßgeräte durch die beiden Instrumentenämter des Deutschen Wetterdienstes.
    Nach Lage der Dinge kann der Aufbau des Überwachungsdienstes nur schrittweise erfolgen. Zunächst wird man sich zweckmäßig auf etwa zehn Meßstationen am Boden beschränken und daneben die Radioaktivitätsmessungen in der freien Atmosphäre in Gang bringen. Hierfür wären dann laufend für neu einzustellendes Personal, nämlich für einen wissenschaftlichen Angestellten der Vergütungsgruppe II TO. A, für drei wissenschaftliche Angestellte der Vergütungsgruppe III TO. A und für 37 Angestellte der Vergütungsgruppe VII TO .A, zusammen 240 000 DM und an jährlichen Betriebskosten dazu noch schätzungsweise 210 000 DM, also insgesamt an laufenden personellen und Betriebskosten 450 000 DM jährlich erforderlich. Das wären also die jährlichen Kosten.
    Nun die einmaligen Kosten. Die Gerätebeschaffung für die Bodienmeßstationen erfordert rund 350 000 DM. Die Entwicklung und Beschaffung der Geräte zu Messungen in der freien Atmosphäre erfordern einmalig Mittel in Höhe von 150 000 DM. Zusammen also 500 000 DM einmalig. Diese genannten Beträge müßten noch in den Haushalt 1955 eingestellt werden, und zwar unter Kap. 14 des Einzelplans XII, nämlich des Bundesverkehrsministeriums.

    (Abg. Jacobi zu Bundesminister Dr. Schröder: Es ist an alles gedacht, Herr Minister!)

    Ich komme nunmehr zum Schluß meiner Ausführungen. Ich glaube doch betonen zu können, daß ein Betrag von 450 000 DM jährlich und ein einmaliger Betrag von 500 000 DM für diesen Zweck gar nicht zu hoch sind, wenn man sich vor Augen hält, was gegebenenfalls geschehen könnte. Die Antragsteller haben ursprünglich eigentlich damit gerechnet, Ihnen einen noch wesentlich höheren Kostenbetrag nennen zu müssen. Die Beträge sind nur deshalb so relativ niedrig, weil, wie ich schon ausführte, der Deutsche Wetterdienst eine große Anzahl von Einrichtungen bereits besitzt, die man auch für diese neue Aufgabe mitverwenden kann.
    Mit dem Fortschreiten der Entwicklung der Menschheit muß nun auch der Gesetzgeber die Aufgaben der bestehenden Einrichtungen erweitern. Hier ist ein typischer Fall einer solchen zwangsweisen Entwicklung. Ich möchte daher im Namen der Antragsteller die Mitglieder des Hohen Hauses bitten, sich dem vorliegenden Antrag nicht zu verschließen. Es geht doch hier um die Sicherheit, um die Gesundheit der Bevölkerung, aber iauch um die Wirtschaft, die Landwirtschaft und das Gewerbe, die Industrie ganz allgemein. Der Bundestag muß ' die ernste Mahnung der Wissenschaft aufgreifen. Wir, die Antragsteller, glauben, daß man in diesem Fall möglichst schnell vorgehen sollte. Der Staatsbürger verlangt von einer gut funktionierenden demokratischen Staatsführung, daß sie sich schnell den neuen Gegebenheiten anpaßt.
    Daß wir das Gesetz über den Deutschen Wetterdienst entsprechend unserem Antrag Drucksache 1223 ändern müssen, ist wohl unbestritten. Darüber dürfte es eigentlich keine Meinungsverschiedenheiten geben. Anderer Ansicht kann man natürlich darüber sein, inwiefern unsere Berechnungen hinsichtlich der Kasten zutreffen. Aber die Kostenfrage wird mit diesem Antrag nicht geregelt. Man wird sie bei der Behandlung des Haushaltsplans des Deutschen Wetterdienstes mitbesprechen müssen. Die Antragsteller sind dementsprechend der Ansicht, man sollte, wenn es über idle Tatsache, daß man den Deutschen Wetterdienst mit dieser Aufgabe betrauen muß, keinen Zweifel gibt, dafür Sorge tragen, daß der Entwurf schnellstens verabschiedet wird; sonst kann der Haushaltsausschuß bei den Etatberatungen diese neuen Dinge wieder nicht mitbesprechen.
    Es handelt sich hier um einen Antrag, der von allen Fraktionen dieses Hauses unterschrieben ist. Sicherlich wäre es ein gutes Zeichen für das Funktionieren unseres parlamentarischen Apparates, wenn wir dieser ersten Lesung in möglichst kurzer Zeit die zweite und die dritte Lesung folgen ließen. Ich möchte das Hohe Haus bitten, sich dieser Ansicht anzuschließen und den Gesetzentwurf dem Ausschuß für Verkehrswesen zu überweisen..

    (Beifall.)




Rede von: Unbekanntinfo_outline
Meine Damen und Herren! Sie haben die Begründung gehört. Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort dem Herrn Bundesminister des Innern.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gerhard Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Als der für den zivilen 'Bevölkerungsschutz zuständige Minister darf ich mir erlauben, einige Anmerkungen und Ergänzungen vorzutragen.
    Das Bundesministerium des Innern steht schon seit dem Jahre 1953 mit Kernphysikern in engster Verbindung, um Untersuchungen der radioaktiven Wirkung nach Atombombenversuchen des Auslandes innerhalb des deutschen Raums durchzuführen. Es liegen bereits eine Reihe von Meßergebnissen vor, aus denen hervorgeht, daß die in der Bundesrepublik festgestellten Mengen an radioaktiven Niederschlagsteilchen bislang im Bereich der biologischen Toleranzen liegen.
    Die in den Vereinigten Staaten festgestellten Mengen an radioaktiven Niederschlagsteilchen liegen nach den bisherigen Messungen ebenfalls unterhalb der biologischen Toleranzgrenze. Trotz der bisher noch günstigen Ergebnisse der Untersuchungen erweist es sich aber als unbedingt notwendig, die Arbeiten über die Kontrolle der in Deutschland nach ausländischen Atombombendetonationen anfallenden radioaktiven Niederschläge fortzusetzen und zu intensivieren.
    Das Bundesministerium des Innern hat daher der Forschungsstätte der Universität Freiburg auf dem Schauinsland zur weiteren Durchführung der Beobachtungen und Forschungen Mittel zur Verfügung gestellt. Neuerdings wurden auch für den Ausbau der für den gleichen Zweck durchzuführenden Untersuchungsverfahren bei den Universitäten Freiburg, Heidelberg und Bonn Mittel in Aussicht gestellt.
    Das Bundesministerium des Innern steht außerdem mit dem für den Deutschen Wetterdienst zuständigen Bundesminister für Verkehr und der Bundesanstalt Deutscher Wetterdienst in enger Verbindung, um die bisherigen Verfahren, die Atmosphäre auf radioaktive Beimengungen und deren Verfrachtung zu überwachen, und deren Ergebnisse mit den vom Deutschen Wetterdienst auszuführenden Arbeiten auf einen Nenner zu bringen.
    Abgesehen von einer ständigen' Überwachung aus Gründen der Volksgesundheit ist die weitere Kontrolle für den Ausbau technischer und organisatorischer Luftschutzmaßnahmen, d. h. für die radiologische Verteidigung, unbedingt notwendig. Vielleicht darf ich mir aus diesen Gründen die Anregung erlauben, bei den Beratungen über diesen Gesetzentwurf zu prüfen, ob man die dort vorgesehenen Aufgaben nicht von vornherein in Verbindung mit der Bundesanstalt für zivilen Luftschutz bringen sollte.
    Im übrigen darf ich den Entwurf sehr befürworten.