Rede von
Georg
Pelster
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich kann es mir versagen, die einzelnen Zahlen, die der Herr Bundesfinanzminister besonders in seiner letzten Antwort am Schluß des gestrigen Tages dargelegt hat, dem Hohen Hause hier nochmals vorzutragen.
Wir sind der Meinung, daß es unsere Pflicht sein muß, alles daranzusetzen, um das, was wir bisher erreicht haben und was uns genügend verteidigungswert erscheint, jetzt auch zu sichern. Wir müssen alles daransetzen, um eine richtige, eingehende Prüfung durchzuführen. Wir, ein jedes Mitglied dieses Hohen Hauses, sind vor Gott und vor unserem eigenen Gewissen sowie vor unserem ganzen Volke verpflichtet, zu prüfen, welchen Weg wir zu gehen haben. Wir haben auch im Interesse der 18 Millionen Deutschen, unserer Schwestern und Brüder in der Ostzone, die Pflicht, zu prüfen, was wir zu tun haben.
Ich bin — und sage das ganz offen — im Verein mit meinen politischen Freunden weithin in diesem Hause der Meinung, daß wir auch von der Belastungsseite her ein Ja zu diesen Verträgen sagen können, die uns hier vorgelegt worden sind.
Es kommt auch darauf an, welcher Geist die Menschen beseelt, die dieses große Vertragswerk durchführen sollen,
durchführen sollen hier in Deutschland, durchführen sollen bei unseren Vertragspartnern. Wenn alle diese Menschen vom richtigen Geist beseelt sind, wenn sie den Willen zum Ausgleich haben, wenn sie den Geist des Friedens in sich tragen, dann, so meine ich, muß sich das ganze Vertragswerk zum Segen unseres Volkes gestalten. Wir haben diesen guten Willen. Wir haben vorläufig keine Veranlassung, am guten Willen unserer Vertragspartner zu zweifeln. Wenn wir so wie in der Vergangenheit seit 1945 unseren Weg in steter Ruhe, in harter Arbeit weitergehen, dann, meine ich, wird auch dieses Vertragswerk so wie all die anderen Verträge, die wir vorher aus schwerstem Ringen heraus beschlossen und durchgeführt haben, zum Segen unseres Volkes werden. ich selbst habe nur eine Bitte an den Herrgott: Er möge so wie in der Vergangenheit auch in der Zukunft diese unsere Arbeit segnen!