Rede von
Gottfried
Leonhard
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren! Von dieser Stelle aus wurde heute sehr viel darüber geredet, daß man die Milch verbessern müsse. Für diese Sache möchte ich mich keinesfalls einsetzen. Aber ich möchte mit allem Nachdruck darum bitten, daß die Milch nicht verschlechtert wird, wie das heute bei unseren Milchgenossenschaften üblich ist.
Leider ist es heute so, daß der Milch ein großer Teil des Fettes entzogen wird. Mit den Keimen gehen uns leider auch sehr viel wertvolle Fettstoffe verloren. Geben Sie unseren Frauen und Kindern die Milch in einer Form, die wirklich alles enthält, was notwendig ist! Es ist hier noch sehr viel gutzumachen.
Ich möchte noch auf eines hinweisen. Man redet immer davon, daß die Milch in reinem Zustande nicht zu verbrauchen sei. Würden Sie uns die Milch in dem ursprünglichen Zustande mit dem richtigen Fettgehalt geben, dann könnten unsere Frauen im Sommer eine gute Sauermilch stehenlassen, damit der Mann am Abend dann auch einmal eine Sauermilch trinken könnte. — Es ist der Fluch der bösen Tat -- unsere Bauern haben deshalb so viel Sorge mit dem Milchabsatz —, weil unseren Frauen und Kindern die Milch oft sehr frisiert geboten wurde.
— Es ist tatsächlich so!
Halten Sie sich an ein altes Wort, das ich in einer Abwandlung benützen möchte: Was Gott zusammengefügt hat
— wenigstens soweit es die Frischmilch betrifft, Herr Minister —, soll der Mensch nicht scheiden. Geben Sie uns die Milch mit dem Fett!