Rede:
ID0121514100

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. Herr: 1
    5. Staatssekretär: 1
    6. Bleek.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 215. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 28. Mai 1952 9423 215. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 28. Mai 1952. Geschäftliche Mitteilungen . . . 9426A, D, 9443C Beschlußfassung des Deutschen Bundesrats zum Gesetz über die Aufnahme eines Kredits durch den Bund im Rahmen der von den Vereinigten Staaten gewährten Wirtschaftshilfe 9426B Kleine Anfrage Nr. 258 der Fraktion der FU betr. Gästehaus des ehemaligen Vermögens „Reichsparteitag" / Bayerischer Staat, Nürnberg (Nrn. 3374, 3391 der Drucksachen) 9426B Kleine Anfrage Nr. 265 der Fraktion der SPD betr. Weißbuch über die Saarfrage (Nrn. 3320, 3383 der Drucksachen) . . . . 9426B Kleine Anfrage Nr. 266 der Abg. Albers, Dr. Pünder u. Gen. betr. Eisenbahn-Ausbesserungswerk Köln-Nippes (Nrn. 3326, 3382 der Drucksachen) 9426B Kleine Anfrage Nr. 267 der Abg. Dr. Frey, Frau Niggemeyer u. Gen. betr. zwangsweise Holzeinschläge durch die Besatzungsmächte (Nrn. 3329, 3393 der Drucksachen) 9426C Kleine Anfrage Nr. 269 der Abg. Albers, Dr. Pünder u. Gen. betr. Absichten der belgischen Besatzungsbehörden auf Beschlagnahme von Gelände im äußeren Grüngürtel der Stadt Köln für Zwecke von Kasernenbauten (Nm. 3348, 3401 der Drucksachen) 9426C Kleine Anfrage Nr. 270 der Fraktion der FU betr. Verkauf eines Dürer-Bildes (Nrn. 3349, 3405 der Drucksachen) . . . . 9426C Vorlage des 6. Berichts für den Zeitraum vom 1. 2. bis 31. 3. 1952 über die Durchführung des Bundesversorgungsgesetzes (Nr. 3406 der Drucksachen) 9426C Ergänzung der Tagesordnung: Präsident Dr. Ehlers 9426C Dr. Mende (FDP) 9426D Fragestunde (Nr. 3390 der Drucksachen) . 9427A 1. betr. einheitliches Versorgungsrecht für Ruhestandsbeamte: Herrmann (SPD), Anfragender . . . 9427A Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 9427A betr. Flüchtlingskredite: Dr. Atzenroth (Hersfeld) (FDP), Anfragender 9427B, C Dr. Lukaschek, Bundesminister für Vertriebene 9427B, C 1. betr. Gebühren der Hebammen: Frau Dr. Ilk (FDP), Anfragende . . . 9427C Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 9427D 2. betr. Errichtung der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte: Frau Kalinke (DP), Anfragende 9428A, C Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit . . . . 9428A, C 3. betr. Schaffung von Arbeitsplätzen für Jugendliche und ältere Angestellte: Frau Kalinke (DP), Anfragende . . . 9428C Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit 9428C 4. betr. Zahl der weiblichen Erwerbspersonen im Bundesgebiet und Berufung von Frauen in die Organe der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung sowie als Präsidenten von Landesarbeitsämtern: Frau Kalinke (DP), Anfragende . . 9429A, C Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit . . . . 9429B, C 7. betr. Altershöchstgrenze für die Wiedereinstellung von Beamten des früheren Auswärtigen Amts: Dr. Bertram (Soest) (FU), Anfragender 9429D Dr. Hallstein, Staatssekretär des Auswärtigen Amts 9429D 8. betr. Freigabe des Werler Stadtwaldes: Dr. Bertram (FU), Anfragender 9430A, C, D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 9430A, C, D 9. betr. Steuerrückvergütung für Exportumsätze: Dr. Hoffmann (Schönau) (FDP), Anfragender 9431A Schäffer, Bundesminister der Finanzen 9431A 10. betr. Teuerungszuschlag an Beamte, Pensionäre und 131er: Dr. Miessner (FDP), Anfragender 9431A, B, C, D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 9431B, C 11. betr. Neuordnung des Werkstättenwesens der Deutschen Bundesbahn: Anfrage für erledigt erklärt 9431D 12. betr. Ansiedlung deutscher heimatvertriebener Landwirte in Südfrankreich: Dr. Ott (DP-Gast), Anfragender 9431D, 9432A, B Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 9431D, 9432B 13. betr. Verkehrsgefährdung durch überflüssige Rauchentwicklung von Dieselkraftfahrzeugen: Ritzel (SPD), Anfragender 9432B, D, 9433A Dr.-Ing. Frohne, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr 9432C, D, 9433A 14. betr. Ausbau der Bundesstraße 207: Bromme (SPD), Anfragender . . . 9433A, C Dr.-Ing. Frohne, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr 9433B, C 15. betr. Gebühren im Zusammenhang mit der Amnestie für nicht abgelieferte Jagdgewehre: Hoffman (Lindlar) (FU), Anfragender 9433C, D Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 9433D 16. betr. drohende Versteppung der Landschaft am Oberrhein: Ritzel (SPD), Anfragender 9434A Dr. Dr. h. c. Niklas, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 9434A, B 17. betr. Manöverschäden in der Lüneburger Heide: Nowack (Harburg) (SPD), Anfragender 9434C, D, 9435A Schäffer, Bundesminister der Finanzen 9434C, 9435A 18. betr. amerikanisches Hospital in Bremerhaven: Walter (DP), Anfragender . . . . 9435A, B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 9435A 19. betr. Presseverlautbarung des Leiters des Amtes für Verfassungsschutz, Mainz, vom 5. Februar 1952: Dr. Dorls (Fraktionslos), Anfragender 9435B, C Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 9435C, D 20. betr. Auftrag an die deutsche Polizei zur Verhinderung des Obersten a. D. Rudel am Betreten westdeutschen Bodens: Dr. Doris (Fraktionslos), Anfragender 9435D, 9436A Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 9435D, 9436A 21. betr. Verlegung der Bundesbahn-Hauptverwaltung von Offenbach in den Raum von Köln: zurückgestellt 9436A 22. betr. Befriedigung der berechtigten Ansprüche der Enteigneten im Bereich der neuen militärischen Anlagen bei Bitburg, Mötsch und Spang: Mehs (CDU), Anfragender . . . 9436A, C Schäffer, Bundesminister der Finanzen 9436B, C 23. und 24: wegen Ablaufs der Fragestunde unerledigt 9436C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die politische Treupflicht der Angehörigen des öffentlichen Dienstes (Nr. 3335 der Drucksachen) 9436C Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 9436D Kühn (FDP) 9438A Fisch (KPD) 9438C Farke (DP) 9439D Böhm (SPD) 9440C Dr. Kleindinst (CSU) 9442B Pannenbecker (FU) 9442D Ausschußüberweisung 9443A Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP/DPB, FU (BP-Z) eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die vorläufige Regelung der Errichtung neuer Apotheken (Nr. 3374 der Drucksachen) 9443A Frau Dr. Steinbiß (CDU), Antragstellerin 9443B Ausschußüberweisung 9443C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Verwaltungszustellungsgesetzes (VwZG) (Nr. 2963 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (23. Ausschuß) (Nr. 3288 der Drucksachen) 9443C Abstimmungen 9443D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (23. Ausschuß) über den Entwurf eines gemeinsamen Antrages des Bundestages, des Bundesrates und der Bundesregierung an das Bundesverfassungsgericht auf Erstattung eines Rechtsgutachtens über die Frage der Zuständigkeit des Bundes zum Erlaß eines Baugesetzes (Nrn. 3403, 3362 der Drucksachen) 9443D Dr. Laforet (CSU), Berichterstatter 9444A Beschlußfassung 9444B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Loritz gemäß Schreiben des Bundesministers der Justiz vom 3. Juli 1951 (Nr. 3331 der Drucksachen) 9444B Ritzel (SPD), Berichterstatter . . 9444B Beschlußfassung 9445A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung der Zeugenvernehmung der Abg. Freiherr von Aretin und Donhauser gemäß Schreiben des Bundesministers der Justiz vom 26. April 1952 und 1'7. Mai 1952 (Nr. 3404 der Drucksachen) 9426D, 9445B Dr. Mende (FDP), Berichterstatter . 9445B Beschlußfassung 9445D Beratung des Berichts des Wahlprüfungsausschusses (2. Ausschuß) über die Wahlanfechtung des Werner Trautmann aus Traunstein (Nr. 3269 der Drucksachen) 9446A Beschlußfassung 9446A Beratung des Berichts des Wahlprüfungsausschusses (2. Ausschuß) über die Wahlanfechtung des Hans Oswald, Bergstetten (Nr. 3293 der Drucksachen) 9446A Beschlußfassung 9446B Beratung des Berichts des Wahlprüfungsausschusses (2. Ausschuß) über die Wahlanfechtung des Privatdetektivs Willy Zwick, Wiesbaden (Nr. 3294 der Drucksachen) 9446B Beschlußfassung 9446B Beratung des Berichts des Wahlprüfungsausschusses (2. Ausschuß) über die Wahlanfechtung der KPD, Kreis Celle (Nr. 3295 der Drucksachen) 9446B Beschlußfassung 9446B Beratung des Berichts des Wahlprüfungsausschusses (2. Ausschuß) über die Wahlanfechtung des Georg Herrmann, Eutendorf (Nr. 3296 der Drucksachen) . . . 9446B Beschlußfassung 9446B Beratung des Berichts des Wahlprüfungsausschusses (2. Ausschuß) über die Wahlanfechtung der KPD, Ortsgruppe Neuhaus/Kreis Plön (Nr. 3297 der Drucksachen) 9446B Beschlußfassung 9446C Beratung des Berichts des Wahlprüfungsausschusses (2. Ausschuß) über die Wahlanfechtung des Apothekers Schaffnit, Neustadt/Pfalz (Nr. 3298 der Ducksachen) 9446C Beschlußfassung 9446C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Sozialpolitik (21. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der DP betr. Ergänzung zur Zwölften AufbauVerordnung der Sozialversicherung (Nrn. 3292, 2862 der Drucksachen) 9446C Meyer (Hagen) (SPD), Berichterstatter 9446C Beschlußfassung 9447A Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Vorlage eines Gesetzentwurfs zur Schaffung einheitlichen Rechts in der Angestelltenversicherung (Nr. 3305 der Drucksachen) 9447B Ausschußüberweisung 9447B Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Vorlage eines Gesetzentwurfs über den Beruf der medizinisch-technischen Assistenten (Nr. 3281 der Drucksachen) 9447B Ausschußüberweisung 9447C Beratung des Antrags der Fraktion der FDP betr. Vorlage eines Gesetzentwurfs über den Beruf des Masseurs und der Krankengymnastin (Nr. 3286 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Vorlage eines Gesetzentwurfs über den Beruf der Krankengymnastinnen (Nr. 3304 der Drucksachen) 9447C Ausschußüberweisung 9447D Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Novelle zum Gesetz zu Art. 131 des Grundgesetzes (Nr. 3340 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU betr. Gesetz zu Art. 131 des Grundgesetzes (Nr. 3408 der Drucksachen) 9426C, 9447D Ewers (DP), Antragsteller . . . 9447D Farke (DP), Antragsteller . . . 9448A Dr. Kleindinst (CSU), Antragsteller 9449B Dr. Miessner (FDP) 9449C Gundelach (KPD) 9451B, 9452B Bleek, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern . . . 9451D Pannenbecker (FU) 9453B Arnholz (SPD) 9453D Ausschußüberweisung (Nr. 3408 der Drucksachen) 9454C Beschlußfassung (Nr. 3340 der Drucksachen) 9454C Beratung des Antrags der Fraktion der FU betr. Aufhebung der Währungssicherungsverordnungen (Nr. 3307 der Drucksachen) 9454C Dr. Etzel (Bamberg) (FU), Antragsteller 9454D Arnholz (SPD) 9455D Ausschußüberweisung 9456A Beratung des Antrags der Fraktion der FU betr. Aufdeckung von Steuerzuwiderhandlungen (Nr. 3332 der Drucksachen) 9456A Ausschußüberweisung 9456C Nächste Sitzung 9456C Die Sitzung wird um 13 Uhr 33 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
  • folderAnlagen
    Keine Anlage extrahiert.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gustav Gundelach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (KPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (KPD)

    Meine Damen und Herren! Der zur Beratung stehende Antrag der Deutschen Partei zum Gesetz zu Art. 131 des Grundgesetzes zielt u. a. darauf ab, die §§ 7 und 8 des genannten Gesetzes zu beseitigen. Damit will — das ist meine Meinung — die Deutsche Partei erreichen, daß ehemalige nationalsozialistische Aktivisten der Beamtenschaft auch diejenigen ihrer Beförderungen voll anerkannt bekommen. die auf ihre nationalsozialistische Aktivität zurückzuführen sind. Sie will weiter erreichen, daß Beschränkungen auf Grund der Entnazifizierung und der Spruchkammerurteile fortfallen. Auch hier handelt es sich zumeist um ehemalige nationalsozialistische Aktivisten, die in verantwortlichen Funktionen gewesen sind.
    Es ist immerhin bezeichnend, daß die Deutsche Partei gerade jetzt mit einem solchen Antrag kommt. Das entspricht ganz der politischen Situation, wie wir sie zur Zeit in Westdeutschland vorfinden. Als das Gesetz zu Art. 131 des Grundgesetzes damals im Beamtenrechtsausschuß und später hier im Plenum behandelt wurde, hatte die Deutsche Partei noch nicht den Mut. hier so offen für ehemalige Aktivisten des nationalsozialistischen Regimes aufzutreten. Jetzt sollen diese Kräfte in jeder Weise gefördert werden. weil man sich bei der Durchführung der verderblichen Politik der Adenauer-Regierung besonders auf sie stützen will.
    Auf der gleichen Ebene liegt die Forderung der Deutschen Partei auf Beseitigung der Bestimmungen gegenüber ehemaligen Gestapo-Angehörigen. Sie will — das geht aus ihrer Vorlage ganz deutlich hervor — einen Freibrief für alle ehemaligen Angehörigen der Gestapo, um diese Elemente erneut in der heutigen Situation gegen das Volk einzusetzen.

    (Zurufe rechts.)

    Auch das Eintreten der Deutschen Partei für die Berufsoffiziere des ehemaligen Truppensonderdienstes kennzeichnet diese Situation.

    (Abg. Kuntscher: Die sind alle bei der Vopo!) Der Deutschen Partei kommt es darauf an, daß alle ehemaligen aktiven Nationalsozialisten rehabilitiert werden, um diese Elemente für die Durchsetzung der Politik der gegenwärtigen Regierung, die gegen die Interessen des Volkes wirkt, einzusetzen.


    (Abg. Kühn: Wie ist das in der Ostzone?) Wir Kommunisten sind nicht bereit, eine solche Politik in irgendeiner Form zu unterstützen.


    (Erneute Zurufe von der Mitte.)

    Wir sind allerdings jederzeit bereit, für diejenigen des Personenkreises, der unter Art. 131 des Grundgesetzes fällt, einzutreten, die aus den HitlerJahren unbelastet hervorgegangen sind oder die als einfache Mitglieder nationalsozialistischen Organisationen angehört haben, aber keinerlei Verbrechen auf dem Gewissen haben. Ich denke hier besonders an die Ruhestandsbeamten sowie an die Hinterbliebenen verstorbener Beamter. Wir unterstützen die berechtigten Forderungen dieser Kreise auf völlige Gleichstellung mit ihren Kollegen, die nicht unter das Gesetz zu Art. 131 des Grundgesetzes fallen.
    Es ist Ihnen allen bekannt, daß der von mir genannte Personenkreis auch in der Frage der Teuerungszulage für Beamte benachteiligt worden ist. Diese Personen erhalten nach den neueren Beschlüssen der Regierung die Teuerungszulage erst ab 1. April dieses Jahres, während ihre Kollegen, die nicht zu den 131ern gehören, sie bereits ab 1. Oktober 1951 erhalten. Mit diesen und anderen Ungerechtigkeiten des Gesetzes zu Art. 131 des Grundgesetzes sollte baldigst aufgeräumt werden. Wir sind jedenfalls jederzeit bereit, an einer Änderung auf diesem Gebiet mitzuwirken. Bei der Vorlage entsprechender Änderungsanträge zu dem Gesetz nach Art. 131 des Grundgesetzes werden wir unsere Meinung zum Ausdruck bringen. Wir sind aber nicht bereit, Freibriefe zu erteilen für ehemalige Nationalsozialisten, die schwere Verbrechen auf dem Gewissen haben, worauf der Antrag der Deutschen Partei abzielt, wie es auch in der Begründung zum Ausdruck kommt.

    (Beifall bei der KPD.)



Rede von Dr. Hermann Schäfer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat Herr Staatssekretär Bleek.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Bundesregierung erkennt grundsätzlich die Notwendigkeit einer Novelle zum 131er-Gesetz an. Es war selbstverständlich, daß sich bei dem unübersehbaren Umfang der Materie und -bei den in ihren Einzelheiten und in ihrer Auswirkung vielfach nicht zu beurteilenden Einzelregelungen, die im Gesetz getroffen werden mußten — während sich andererseits die Notwendigkeit ergab, das Ge-


    (Staatssekretär Bleek)

    setz schnell zu verabschieden —, hier und da und in nicht sehr wenigen Fällen Härten herausstellten, die durch eine Novelle ausgebügelt werden müssen. Wir haben versucht, in einer Reihe von Fällen, in denen das durch Durchführungsverordnungen und Verwaltungsvorschriften geschehen konnte, im Einvernehmen mit dem Bundesrat diese Härten möglichst zu beseitigen oder zu mildern. In zahlreichen Fällen aber steht die klare gesetzliche Vorschrift dem entgegen, so daß es in der Tat notwendig sein wird, das, was man bei der praktischen Durchführung des Gesetzes als unzulänglich erkannt hat, in einer Novelle künftig geradezuziehen, wobei allerdings beachtet werden muß, daß ein Teil der Regelungen davon abhängig sein wird, welche Regelung das Beamtengesetz findet.
    Es wird aber — um nur einige Beispiele zu nennen — sicher notwendig sein, sich über den Stichtag vom 8. Mai 1935 bei den Wehrmachtangehörigen zu unterhalten.

    (Abg. Dr. Miessner: Sehr richtig!)

    Es wird notwendig sein, sich über die Bemessung
    der Übergangsgehälter eindringlich zu unterhalten,

    (Sehr richtig! rechts)

    da diese in vielen Fällen kaum die Sätze der Arbeitslosenfürsorge übersteigen, und man wird sich auch in Anpassung an das, was das Hohe Haus hinsichtlich des Beamtengesetzes beschließen wird, über die Frage der Anrechnung des privaten Einkommens eingehend unterhalten müssen. Die Frage der zehnjährigen Karenzfrist bei den Pensionen wird, wie § 78 schon besagt, endgültig erst dann geregelt werden können, wenn die Vorschriften im Beamtengesetz entsprechend gestaltet worden sind.
    Ich möchte im übrigen auf die zahlreichen, hier als reformbedürftig bezeichneten Vorschriften nicht eingehen, darf aber einschränkend vielleicht eines sagen: ein ersatzloser Wegfall des § 7 erscheint uns nicht möglich.

    (Abg. Baur [Augsburg]: Sehr richtig!)

    Es ist zweifellos in einigen Ländern über das hinaus, was mit dem § 7 beabsichtigt ist, versucht worden, diese Vorschrift zu einer Art Nachentnazifizierung zu gebrauchen oder auch zu mißbrauchen. Wir haben aber dadurch, daß wir die Landesregierungen immer wieder über den wahren Inhalt und die wahre Bedeutung des § 7 unterrichtet haben, hier bereits für die nötige Klarstellung gesorgt.

    (Abg. Dr. Miessner: Das reicht aber zum Teil nicht aus!)

    Ein ersatzloser Wegfall des § 7 würde aber beispielsweise bedeuten, meine Damen und Herren, daß wir ehemalige Gauleiter, die zu Oberpräsidenten ernannt worden sind, auch noch honorieren müßten,

    (Sehr gut! links)

    und dazu besteht, glaube ich, keinerlei Anlaß.

    (Beifall. — Abg. Baur [Augsburg]: Das ist wenigstens e i n vernünftiger Standpunkt!)