Rede:
ID0121513500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 23
    1. der: 2
    2. Darf: 1
    3. ich: 1
    4. fragen:: 1
    5. Wer: 1
    6. wünscht,: 1
    7. den: 1
    8. Antrag: 1
    9. Fraktion: 1
    10. CDU/CSU: 1
    11. zu: 1
    12. begründen?: 1
    13. Oder: 1
    14. soll: 1
    15. er: 1
    16. nicht: 1
    17. begründet: 1
    18. werden?: 1
    19. —: 1
    20. Herr: 1
    21. Abgeordneter: 1
    22. Dr.: 1
    23. Kleindinst!: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 215. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 28. Mai 1952 9423 215. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 28. Mai 1952. Geschäftliche Mitteilungen . . . 9426A, D, 9443C Beschlußfassung des Deutschen Bundesrats zum Gesetz über die Aufnahme eines Kredits durch den Bund im Rahmen der von den Vereinigten Staaten gewährten Wirtschaftshilfe 9426B Kleine Anfrage Nr. 258 der Fraktion der FU betr. Gästehaus des ehemaligen Vermögens „Reichsparteitag" / Bayerischer Staat, Nürnberg (Nrn. 3374, 3391 der Drucksachen) 9426B Kleine Anfrage Nr. 265 der Fraktion der SPD betr. Weißbuch über die Saarfrage (Nrn. 3320, 3383 der Drucksachen) . . . . 9426B Kleine Anfrage Nr. 266 der Abg. Albers, Dr. Pünder u. Gen. betr. Eisenbahn-Ausbesserungswerk Köln-Nippes (Nrn. 3326, 3382 der Drucksachen) 9426B Kleine Anfrage Nr. 267 der Abg. Dr. Frey, Frau Niggemeyer u. Gen. betr. zwangsweise Holzeinschläge durch die Besatzungsmächte (Nrn. 3329, 3393 der Drucksachen) 9426C Kleine Anfrage Nr. 269 der Abg. Albers, Dr. Pünder u. Gen. betr. Absichten der belgischen Besatzungsbehörden auf Beschlagnahme von Gelände im äußeren Grüngürtel der Stadt Köln für Zwecke von Kasernenbauten (Nm. 3348, 3401 der Drucksachen) 9426C Kleine Anfrage Nr. 270 der Fraktion der FU betr. Verkauf eines Dürer-Bildes (Nrn. 3349, 3405 der Drucksachen) . . . . 9426C Vorlage des 6. Berichts für den Zeitraum vom 1. 2. bis 31. 3. 1952 über die Durchführung des Bundesversorgungsgesetzes (Nr. 3406 der Drucksachen) 9426C Ergänzung der Tagesordnung: Präsident Dr. Ehlers 9426C Dr. Mende (FDP) 9426D Fragestunde (Nr. 3390 der Drucksachen) . 9427A 1. betr. einheitliches Versorgungsrecht für Ruhestandsbeamte: Herrmann (SPD), Anfragender . . . 9427A Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 9427A betr. Flüchtlingskredite: Dr. Atzenroth (Hersfeld) (FDP), Anfragender 9427B, C Dr. Lukaschek, Bundesminister für Vertriebene 9427B, C 1. betr. Gebühren der Hebammen: Frau Dr. Ilk (FDP), Anfragende . . . 9427C Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 9427D 2. betr. Errichtung der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte: Frau Kalinke (DP), Anfragende 9428A, C Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit . . . . 9428A, C 3. betr. Schaffung von Arbeitsplätzen für Jugendliche und ältere Angestellte: Frau Kalinke (DP), Anfragende . . . 9428C Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit 9428C 4. betr. Zahl der weiblichen Erwerbspersonen im Bundesgebiet und Berufung von Frauen in die Organe der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung sowie als Präsidenten von Landesarbeitsämtern: Frau Kalinke (DP), Anfragende . . 9429A, C Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit . . . . 9429B, C 7. betr. Altershöchstgrenze für die Wiedereinstellung von Beamten des früheren Auswärtigen Amts: Dr. Bertram (Soest) (FU), Anfragender 9429D Dr. Hallstein, Staatssekretär des Auswärtigen Amts 9429D 8. betr. Freigabe des Werler Stadtwaldes: Dr. Bertram (FU), Anfragender 9430A, C, D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 9430A, C, D 9. betr. Steuerrückvergütung für Exportumsätze: Dr. Hoffmann (Schönau) (FDP), Anfragender 9431A Schäffer, Bundesminister der Finanzen 9431A 10. betr. Teuerungszuschlag an Beamte, Pensionäre und 131er: Dr. Miessner (FDP), Anfragender 9431A, B, C, D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 9431B, C 11. betr. Neuordnung des Werkstättenwesens der Deutschen Bundesbahn: Anfrage für erledigt erklärt 9431D 12. betr. Ansiedlung deutscher heimatvertriebener Landwirte in Südfrankreich: Dr. Ott (DP-Gast), Anfragender 9431D, 9432A, B Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 9431D, 9432B 13. betr. Verkehrsgefährdung durch überflüssige Rauchentwicklung von Dieselkraftfahrzeugen: Ritzel (SPD), Anfragender 9432B, D, 9433A Dr.-Ing. Frohne, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr 9432C, D, 9433A 14. betr. Ausbau der Bundesstraße 207: Bromme (SPD), Anfragender . . . 9433A, C Dr.-Ing. Frohne, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr 9433B, C 15. betr. Gebühren im Zusammenhang mit der Amnestie für nicht abgelieferte Jagdgewehre: Hoffman (Lindlar) (FU), Anfragender 9433C, D Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 9433D 16. betr. drohende Versteppung der Landschaft am Oberrhein: Ritzel (SPD), Anfragender 9434A Dr. Dr. h. c. Niklas, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 9434A, B 17. betr. Manöverschäden in der Lüneburger Heide: Nowack (Harburg) (SPD), Anfragender 9434C, D, 9435A Schäffer, Bundesminister der Finanzen 9434C, 9435A 18. betr. amerikanisches Hospital in Bremerhaven: Walter (DP), Anfragender . . . . 9435A, B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 9435A 19. betr. Presseverlautbarung des Leiters des Amtes für Verfassungsschutz, Mainz, vom 5. Februar 1952: Dr. Dorls (Fraktionslos), Anfragender 9435B, C Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 9435C, D 20. betr. Auftrag an die deutsche Polizei zur Verhinderung des Obersten a. D. Rudel am Betreten westdeutschen Bodens: Dr. Doris (Fraktionslos), Anfragender 9435D, 9436A Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 9435D, 9436A 21. betr. Verlegung der Bundesbahn-Hauptverwaltung von Offenbach in den Raum von Köln: zurückgestellt 9436A 22. betr. Befriedigung der berechtigten Ansprüche der Enteigneten im Bereich der neuen militärischen Anlagen bei Bitburg, Mötsch und Spang: Mehs (CDU), Anfragender . . . 9436A, C Schäffer, Bundesminister der Finanzen 9436B, C 23. und 24: wegen Ablaufs der Fragestunde unerledigt 9436C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die politische Treupflicht der Angehörigen des öffentlichen Dienstes (Nr. 3335 der Drucksachen) 9436C Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 9436D Kühn (FDP) 9438A Fisch (KPD) 9438C Farke (DP) 9439D Böhm (SPD) 9440C Dr. Kleindinst (CSU) 9442B Pannenbecker (FU) 9442D Ausschußüberweisung 9443A Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP/DPB, FU (BP-Z) eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die vorläufige Regelung der Errichtung neuer Apotheken (Nr. 3374 der Drucksachen) 9443A Frau Dr. Steinbiß (CDU), Antragstellerin 9443B Ausschußüberweisung 9443C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Verwaltungszustellungsgesetzes (VwZG) (Nr. 2963 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (23. Ausschuß) (Nr. 3288 der Drucksachen) 9443C Abstimmungen 9443D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (23. Ausschuß) über den Entwurf eines gemeinsamen Antrages des Bundestages, des Bundesrates und der Bundesregierung an das Bundesverfassungsgericht auf Erstattung eines Rechtsgutachtens über die Frage der Zuständigkeit des Bundes zum Erlaß eines Baugesetzes (Nrn. 3403, 3362 der Drucksachen) 9443D Dr. Laforet (CSU), Berichterstatter 9444A Beschlußfassung 9444B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Loritz gemäß Schreiben des Bundesministers der Justiz vom 3. Juli 1951 (Nr. 3331 der Drucksachen) 9444B Ritzel (SPD), Berichterstatter . . 9444B Beschlußfassung 9445A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung der Zeugenvernehmung der Abg. Freiherr von Aretin und Donhauser gemäß Schreiben des Bundesministers der Justiz vom 26. April 1952 und 1'7. Mai 1952 (Nr. 3404 der Drucksachen) 9426D, 9445B Dr. Mende (FDP), Berichterstatter . 9445B Beschlußfassung 9445D Beratung des Berichts des Wahlprüfungsausschusses (2. Ausschuß) über die Wahlanfechtung des Werner Trautmann aus Traunstein (Nr. 3269 der Drucksachen) 9446A Beschlußfassung 9446A Beratung des Berichts des Wahlprüfungsausschusses (2. Ausschuß) über die Wahlanfechtung des Hans Oswald, Bergstetten (Nr. 3293 der Drucksachen) 9446A Beschlußfassung 9446B Beratung des Berichts des Wahlprüfungsausschusses (2. Ausschuß) über die Wahlanfechtung des Privatdetektivs Willy Zwick, Wiesbaden (Nr. 3294 der Drucksachen) 9446B Beschlußfassung 9446B Beratung des Berichts des Wahlprüfungsausschusses (2. Ausschuß) über die Wahlanfechtung der KPD, Kreis Celle (Nr. 3295 der Drucksachen) 9446B Beschlußfassung 9446B Beratung des Berichts des Wahlprüfungsausschusses (2. Ausschuß) über die Wahlanfechtung des Georg Herrmann, Eutendorf (Nr. 3296 der Drucksachen) . . . 9446B Beschlußfassung 9446B Beratung des Berichts des Wahlprüfungsausschusses (2. Ausschuß) über die Wahlanfechtung der KPD, Ortsgruppe Neuhaus/Kreis Plön (Nr. 3297 der Drucksachen) 9446B Beschlußfassung 9446C Beratung des Berichts des Wahlprüfungsausschusses (2. Ausschuß) über die Wahlanfechtung des Apothekers Schaffnit, Neustadt/Pfalz (Nr. 3298 der Ducksachen) 9446C Beschlußfassung 9446C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Sozialpolitik (21. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der DP betr. Ergänzung zur Zwölften AufbauVerordnung der Sozialversicherung (Nrn. 3292, 2862 der Drucksachen) 9446C Meyer (Hagen) (SPD), Berichterstatter 9446C Beschlußfassung 9447A Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Vorlage eines Gesetzentwurfs zur Schaffung einheitlichen Rechts in der Angestelltenversicherung (Nr. 3305 der Drucksachen) 9447B Ausschußüberweisung 9447B Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Vorlage eines Gesetzentwurfs über den Beruf der medizinisch-technischen Assistenten (Nr. 3281 der Drucksachen) 9447B Ausschußüberweisung 9447C Beratung des Antrags der Fraktion der FDP betr. Vorlage eines Gesetzentwurfs über den Beruf des Masseurs und der Krankengymnastin (Nr. 3286 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Vorlage eines Gesetzentwurfs über den Beruf der Krankengymnastinnen (Nr. 3304 der Drucksachen) 9447C Ausschußüberweisung 9447D Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Novelle zum Gesetz zu Art. 131 des Grundgesetzes (Nr. 3340 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU betr. Gesetz zu Art. 131 des Grundgesetzes (Nr. 3408 der Drucksachen) 9426C, 9447D Ewers (DP), Antragsteller . . . 9447D Farke (DP), Antragsteller . . . 9448A Dr. Kleindinst (CSU), Antragsteller 9449B Dr. Miessner (FDP) 9449C Gundelach (KPD) 9451B, 9452B Bleek, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern . . . 9451D Pannenbecker (FU) 9453B Arnholz (SPD) 9453D Ausschußüberweisung (Nr. 3408 der Drucksachen) 9454C Beschlußfassung (Nr. 3340 der Drucksachen) 9454C Beratung des Antrags der Fraktion der FU betr. Aufhebung der Währungssicherungsverordnungen (Nr. 3307 der Drucksachen) 9454C Dr. Etzel (Bamberg) (FU), Antragsteller 9454D Arnholz (SPD) 9455D Ausschußüberweisung 9456A Beratung des Antrags der Fraktion der FU betr. Aufdeckung von Steuerzuwiderhandlungen (Nr. 3332 der Drucksachen) 9456A Ausschußüberweisung 9456C Nächste Sitzung 9456C Die Sitzung wird um 13 Uhr 33 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
  • folderAnlagen
    Keine Anlage extrahiert.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ernst August Farke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der vorliegende Antrag der Fraktion der Deutschen Partei ersucht die Bundesregierung, eine Novelle zum Gesetz zu Art. 131 beschleunigt vorzubereiten und sie dem Hause zur Beschlußfassung vorzulegen.
    Es war den Eingeweihten schon bei der Verabschiedung des Gesetzes zu Art. 131 vor einem Jahre klar, daß viele Bestimmungen problematisch waren und verschiedene neue Rechtssetzungen als Unrechtssetzungen empfunden werden mußten! Ein Jahr der praktischen Durchführung des Gesetzes zu Art. 131 hat die Bestätigung gebracht, daß viele Rechtssetzungen in der jetzigen Form unhaltbar sind. Wenn auch die Durchführungsbestimmungen bedauerlicherweise noch nicht restlos in Kraft getreten sind oder erlassene Durchführungsbestimmungen noch keine Anwendung finden konnten, so steht doch zweifelsfrei fest, daß sie die in Erscheinung getretenen Härten nicht ändern können, so steht weiterhin fest, daß die vorhandenen Härten und die schon nach einem Jahr unzeitgemäß gewordenen Regelungen durch gesetzliche Neuregelungen ersetzt werden müssen.
    Zu dieser gesetzlichen Neuregelung zwingen auch die in den Ländern zum Teil schon verabschiedeten und zum Teil in Vorbereitung befindlichen Anpassungsgesetze. Die Anpassungsgesetze des Landes Niedersachsen vom 18. Dezember und 24. Dezember 1951 stellen schon eine Novelle im guten Sinne zu dem Gesetz zu Art. 131 dar, so daß dieses Anpassungsgesetz das Bundesgesetz in entscheidenden Rechtssetzungen geradezu unhaltbar macht. In schroffem Gegensatz dazu steht das hessische Anpassungsgesetz, das die entsprechenden Rechtssetzungen in negativer Weise entwickelt hat. Die Vorlage eines Anpassungsgesetzes in Rheinland-Westfalen geht wieder einen andern Weg, der aber ähnlich wie der hessische keineswegs erfreulich ist.
    Fest steht also, daß durch umstrittene Rechtssetzungen im Gesetz zu Art. 131 im Bundesgebiet durch die Anpassungsgesetze der Länder ein Rechtsdurcheinander entsteht und die Leidtragenden dieser Entwicklung die vom Gesetz Betroffenen sind.

    (Zuruf von der SPD: Das ist Föderalismus!)

    Es wird also höchste Zeit, daß vom Bund aus die zu dem Durcheinander führenden Rechtssetzungen durch eine Novelle geändert werden.
    In dem vorliegenden Antrag sind in Richtlinienform die nötigen Änderungen aufgeführt. Die §§ 7 und 8 sind zu streichen, da sie einer verkappten Weiterentnazifizierung Tür und Tor geöffnet haben und damit die endgültige Beseitigung einer
    unseligen Besatzungserfindung verhindern. Sie sind auch deshalb nicht mehr haltbar, weil sie in Niedersachsen durch das Anpassungsgesetz außer Kraft gesetzt worden sind und Bundesbahn und Bundespost zu erkennen gegeben haben, daß sie die niedersächsische Regelung übernehmen wollen. Diese niedersächsische Regelung hebt alle ungünstigen Entnazifizierungsentscheidungen, die auf Grund der Bestätigungsbestimmungen ergangen sind, mit Wirkung vom 1. April 1951 auf. Sie beurteilt die politische Belastung zunächst nach der Entscheidung der Entnazifizierung und verfügt, daß Gruppe IV ohne Beschränkung und V anzuerkennen ist. Sie räumt mit ungesetzlichen Entnazifizierungsentscheidungen, die mit beamten-, besoldungs- und versorgungsrechtlichen Bestimmungen im Widerspruch stehen, grundsätzlich auf. Falsche Entscheidungen werden als nicht ergangen betrachtet. Hierunter fallen die Verhängung von mehreren Beschränkungen neben Wahlrechtsentziehung, die Einstufung von Nichtbetroffenen, die Entscheidung, daß jemand nicht am selben Ort verwendet werden darf, die Entnazifizierung von Toten, die Entnazifizierung von Witwen, die Kürzung des Ruhegehalts von Hinterbliebenen, die Entnazifizierung von Ruhestandsbeamten, die Versetzung in den Ruhestand vor Erreichung des 65. Lebensjahres oder ohne Dienstunfähigkeit unter gleichzeitiger Kürzung des Ruhegehaltes, die Versetzung eines lebenslänglich angestellten Beamten in ein außerplanmäßiges Verhältnis, die Verfügung von Berufsbeschränkungen der verschiedensten Art. Die §§ 7 und 8 sind nach einer solchen Regelung in einem Bundesgesetz nicht mehr zu verantworten.
    Die Beförderungsbeschränkungen, wie sie in den §§ 19 und 31 festgelegt sind, nach denen nur eine der nach 1933 erfolgten Beförderungen angerechnet wird, nach denen für die Wehrmachtangehörigen der Sechsjahresturnus nicht durchgeführt wird und die geringste Zulage mit Ausnahme bei hohen Einzelgehältern als Beförderung gewertet wird, müssen aufgehoben werden.
    Die Zehndienstjahrklausel gemäß den §§ 30 und 37 kann für die 131er in der bestehenden Form nicht aufrechterhalten werden, da einem versorgungsberechtigten Staatsdiener nachträglich die ihm durch einen staatlichen Hoheitsakt zugesicherte Versorgung nicht genommen werden darf. Das niedersächsische Anpassungsgesetz hat die Zehndienstjahrklausel nicht anerkannt. Es allein kann für die Novelle zu den §§ 30 und 37 richtungweisend sein.
    Die Übergangsbezüge, die völlig unzulänglich sind, würden durch Fortfall der Zehndienstjahrklausel schon wesentlich verbessert werden. Für ihre grundsätzliche, versorgungsrechtlich tragbare Neuregelung kann auch in diesem Fall nur das Anpassungsgesetz in Niedersachsen als Richtschnur dienen, das an der überkommenen Wartegeldregelung des DBG festgehalten hat.
    Dasselbe ist von einer Neuregelung der Anrechnung des Nebenverdienstes zu verlangen. Die jetzige Anrechnung der Nebeneinkünfte erfordert einen Verwaltungsapparat, der das Ersparte vollauf wieder verschlingt. Nur Nebeneinkommen — so auch im niedersächsischen Anpassungsgesetz — aus öffentlichen Mitteln dürfen anrechenbar sein.
    Die Beschränkung der gerichtlichen Verfolgung von Rechtsansprüchen in § 77 ist unhaltbar. Ansprüche gegen einen nicht mehr vorhandenen Dienstherrn sind sowieso illusorisch. Es ist aber für eine rechtsstaatliche Demokratie unmöglich, An-


    (Farke)

    sprüche gegen vorhandene Dienstherren, dazu noch für die Zeit, in denen das Gesetz zu Art. 131 noch nicht vorhanden war, gerichtlich nicht verfolgen zu lassen. Der § 77 ist durch die Novelle zu beseitigen.
    Die Bestimmungen über die Polizei bedürfen dringendst einer Umgestaltung. Die Polizei muß in die Unterbringung einbezogen werden .In Nordrhein-Westfalen ist das geschehen, in Niedersachsen vorbereitet. Im Gesetz zu Art. 131 bzw. in der Novelle sind die Konsequenzen daraus zu ziehen. Der Begriff „Gestapo" kann auch nicht mehr im kollektiven Sinne in den Bestimmungen gebraucht werden und Polizeigruppen und Einzelpersonen einschließen, die wohl der Gestapo unterstanden, aber nichts mit grausamen oder kriminellen Vergehen oder Methoden zu tun hatten.
    Die Regelung für die Angestellten des öffentlichen Dienstes nach § 52 bedarf dringend einer Revision. Es widerspricht jedem Rechtsgefühl, jemanden, der sich in ungekündigter Stellung befand, der eine vorübergehende Entfernung von Arbeit und Dienst nach 1945 auf sich nehmen mußte, fristlos zu entlassen.
    Die Stichtage vom 8. Mai 1935 und 8. Mai 1945, die sich für die Hinterbliebenen von Gefallenen, die ehemaligen Wehrmachtangehörigen und für die Angehörigen des Arbeitsdienstes in verhängnisvoller Weise auswirken, müssen durch die Novelle beseitigt werden. Weiterhin müssen Kriegsgefangenschaft und Internierung angerechnet werden. Eine Behandlung der Berufssoldaten und der Angehörigen des Arbeitsdienstes, wie sie durch die Stichtage erfolgt, ist nicht mehr zu verantworten.
    Der Berufsoffiziersstatus für Berufsoffiziere im Truppensonderdienst müßte auch über den engen Rahmen der lediglich in den §§ 53, 54 und 66 zusammengefaßten Bestimmungen hinaus erweitert und ihr Unterbringungsanspruch durch nachgewiesene Befähigung befriedigt werden. Besonders aber sind die unbefriedigenden Regelungen für die Unteroffiziere in versorgungsrechtlicher Beziehung in § 54 zu verbessern.

    (Abg. Arnholz: Unsere Anträge haben Sie ja abgelehnt!)

    Zumindest ist ihnen nach zehnjähriger Dienstzeit eine Kapitalabfindung zuzubilligen.

    (Abg. Mellies: Wie schön, wenn die Erkenntnis bei denen etwas früher gekommen wäre!)

    — Sie wissen ganz genau, meine Herren Kollegen,
    daß wir damals glaubten, daß die Mittel nicht ausreichten, um das zu tun, so daß wir jetzt zu einer
    Novelle gezwungen sind. Wir haben aber mittlerweile erfahren, daß von den über 850 Milionen,
    die für das Gesetz zu Art. 131 verwandt werden
    sollten, praktisch nur 564 Millionen im vergangenen Jahre gebraucht worden sind. Daraus ergibt
    sich auch, daß wir in der Lage sind, die notwendigen Novellen durchzuführen. Die Mittel, die
    eigentlich für das Gesetz zu Art. 131 festgelegt
    waren, werden bei der Durchführung dieser Novellen kaum ganz in Anspruch genommen werden.
    Ich bitte das Hohe Haus, dem Antrag der Fraktion der Deutschen Partei zuzustimmen.


Rede von Dr. Hermann Ehlers
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Darf ich fragen: Wer wünscht, den Antrag der Fraktion der CDU/CSU zu begründen? Oder soll er nicht begründet werden? — Herr Abgeordneter Dr. Kleindinst!

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Josef Ferdinand Kleindinst


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Initiator des Antrags ist
    nicht im Saale. Ich bin aber über den Zweck unterrichtet; er bedeutet lediglich folgendes. In dem Gesetz zu Art 131 werden die Frauen der Kriegsgefangenen wie Witwen behandelt. Sie sind aber noch dadurch belastet, daß sie ihre Männer durch Pakete usw. unterstützen müssen. Der Antrag bezweckt also lediglich eine Besserstellung dieser jetzt wie Kriegerwitwen behandelten Frauen. Wir werden diesen Antrag, der nicht eine grundsätzliche Stellungnahme zu dem Gesetz zu Art. 131 bedeutet, ebenfalls dem Ausschuß überweisen müssen.