Rede von
Dr.
Hermann
Ehlers
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren! Ich eröffne die 196. Sitzung des Deutschen Bundestags.
Vor Eintritt in die Tagesordnung habe ich wiederum die Aufgabe, eines heimgerufenen Kollegen zu gedenken.
Am 25. Februar verstarb im Alter von 64 Jahren der Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der Fraktion der CDU/CSU dieses Hauses Herr Carl Schröter in Kiel an einem plötzlichen Herztod. Carl Schröter wurde 1887 in Neustadt in Holstein als Sohn eines Beamten geboren. Er studierte Philologie in Kiel, wo er später als Studienrat wirkte. Von 1918 an betätigte er sich in der Deutschen Volkspartei, als deren Kandidat er 1924 in den Preußischen Landtag gewählt wurde. 1933 mußte er aus seiner Stellung als Studienrat im Staatsdienst ausscheiden. Nach der Kapitulation nahm er seine politische Arbeit wieder auf. Er ist Mitbegründer der Demokratischen Union Schleswig-Holsteins. Als deren Landesvorsitzender überführte er diese Organisation 1946 in die Christlich-Demokratische Union. Er war Mitglied des Zonen-
ausschusses und 1. Vorsitzender des Landesverbandes Schleswig-Holstein der CDU. Als Oppositionsführer im dritten schleswig-holsteinischen Landtag und als Mitglied des Parlamentarischen Rats hat er sich um den Aufbau der Demokratie und der politischen Parteien mit großem Erfolg bemüht. Er erwarb sich besondere Verdienste um die Auslandsbeziehungen der Union. Er war als deren Vertreter im Präsidium der Nouvelles Equipes Internationales, und er war gleichzeitig Mitglied des Conseil de l'Union Interparlementaire. Er wurde 1949 im Wahlkreis Bad Segeberg-Neumünster direkt in den Deutschen Bundestag gewählt. Er, gehörte als ordentliches Mitglied dem Ausschuß zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung und dem Ausschuß für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten an.
Meine Damen und Herren, ich brauche nicht zu wiederholen, daß wir alle tief betroffen davon sind, Woche für Woche eines heimgerufenen Kollegen gedenken zu müssen, und zwar immer wieder unter dem gleichen Vorzeichen, daß Kollegen sich in der Arbeit verzehrt haben. Wir sollten für unsere ganze Arbeit und auch für das Tempo unserer Arbeit daraus unsere Folgerungen ziehen. Ich spreche der Fraktion des von uns gegangenen Kollegen Schröter und seinen Angehörigen die herzliche Teilnahme des Deutschen Bundestages aus. — Sie haben sich zu Ehren unseres Kollegen Schröter von den Plätzen erhoben. Ich danke Ihnen.
Ich bitte den Herrn Schriftführer, die Namen der entschuldigten Abgeordneten bekanntzugeben.