Rede:
ID0118901600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Dr.: 1
    7. Kleindinst.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 189. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Februar 1952 8027 189. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 6. Februar 1952. Nachruf auf den verstorbenen König Georg VI. von Großbritannien, Nordirland und der britischen Dominien 8029D Nachruf auf den verstorbenen Präsidenten Svienn Björnsson der Republik Island . 8030A Nachruf auf den verstorbenen Abg. Georg Kohl (FDP) 8030B Begrüßung der neu in den Bundestag eingetretenen Berliner Abgeordneten . . . 8030C Glückwünsche zum 68. Geburtstag des Herrn Bundespräsidenten Dr. Heuss . 8031A Geschäftliche Mitteilungen 8031A Beschlußfassung des Deutschen Bundesrats zum Gesetz betr. den Vertrag Ober die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl vom 18. April 1951 8031B Gesetz über den vorläufigen Handelsvertrag vom 12. 2. 1951 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung des Königreiches Griechenland 8031B Gesetz zur Änderung des § 7 Abs. 2 des Güterfernverkehrs-Änderungsgesetzes vom 2. September 1949 (WiGBl. S. 306) in der Fassung des Gesetzes vom 8. Juli 1950 (BGBl. S. 273) 8031B Dritten Gesetz über die Übernahme von Sicherheitsleistungen und Gewährleistungen im Ausfuhrgeschäft . . . . 8031C Gesetz über weitere Stundung von Soforthilfeabgabe (Zweites Soforthilfeanpassungsgesetz) 8031C Gesetz über die Errichtung eines Bundesgesundheitsamtes 8031C Anfrage Nr. 231 der Fraktion der SPD betr Regionale Europäische Konferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (Nrn. 282G, 2895, 3046 der Drucksachen) . . . . 8031C Anfrage Nr. 237 der Abg. Strauß, Dr. Schatz, Bodensteiner u. Gen. betr. Bezahlung von sogenannten Erfolgsprämien für Anzeigen bei Steuer- und Zollvergehen (Nrn. 2919, 3047 der Drucksachen) 8031C Anfrage Nr. 238 der Fraktion der SPD betr. Einspruch der AHK gegen das Bundesgesetz über die vermögensrechtlichen Verhältnisse der Deutschen Bundespost (Nrn. 2933, 3062 der Drucksachen) . . . 8031C Anfrage Nr. 240 der Abg. Dr. Jaeger, Strauß, Stücklen u. Gen. betr. Unbezahlte Handwerkerrechnungen (Nrn. 2985, 3061 der Drucksachen) 8031D Bericht des Bundesministers für Arbeit über die Durchführung des Bundesversorgungsgesetzes in der Zeit vom 1. Oktober bis 30. November 1951 (Nr. 3045 der Drucksachen) 8031D Bericht des Bundesministers für gesamtdeutsche Fragen über die Grundsätze für die Freie Wahl einer Verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung (Nr. 3063 der Drucksachen) 8031D Mitteilung der Geschäftsordnung für den Bundesrechnungshof durch den Präsidenten des Bundesrechnungshofes 8031D Änderungen der Tagesordnung 8031D Beratung der Großen Anfrage der Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP betr. Wiedervereinigung Deutschlands (Nr. 2998 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für gesamtdeutsche Fragen (8. Ausschuß) über den Bericht des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen zum Beschluß des Deutschen Bundestages vom 27. September 1951 betr. Grundsätze für die Freie Wahl einer Verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung (Nrn. 3066, 3063 der Drucksachen) und mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für gesamtdeutsche Fragen (8. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Vorlage eines Wahlgesetzes für die gesamtdeutschen Wahlen (Nrn. 3065, 2966 der Drucksachen; Antrag Nr. 3067 der Drucksachen) . . . . 8032A Brookmann (CDU), Anfragender . . 8032B, 8041B Dr. Adenauer, Bundeskanzler . . . 8032C Kaiser, Bundesminister für gesamt- deutsche Fragen 8035A Dr. Tillmanns (CDU), Berichterstatter 8037A Dr. Hoffmann (Schönau) (FDP), Berichterstatter 8037C Wehner (SPD) 8037D Dr. von Merkatz (DP) 8042A Dr. Kleindinst (CSU) 8043D Dr.-Ing. Decker (FU) 8043D Dr. Schäfer (FDP) 8044B Rische (KPD) 8045B, 8051B Tichi (BHE-DG) 8047D Brandt (SPD) 8048C Frau Dr. Brökelschen (CDU) . . . 8050D Dr. Richter (Niedersachsen) (Fraktionslos) 8051C Neumann (SPD) 8052C Mellies (SPD) (zur Abstimmung) . 8053C Abstimmungen 8053C, 8054A Namentliche Abstimmung . . 8053D, 8091 Einspruch des Abg. Loritz gegen den ihm in der 188. Sitzung erteilten Ordnungsruf (Umdruck Nr. 435) 8054B Beschlußfassung 8054B Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Erste Protokoll vom 27. Oktober 1951 über zusätzliche Zugeständnisse zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (Südafrikanische Union und -Bundesrepublik Deutschland) (Nr. 3027 der Drucksachen) 8054D Ausschußüberweisung 8054D Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über die Denkschrift des Bundesministers der Finanzen betr. Einsparungsmöglichkeiten im Besatzungslastenhaushalt (Nrn. 2999, 2824 der Drucksachen) 8054D Wacker (CDU), Berichterstatter . 8055A Bausch (CDU) 8059A Ritzel (SPD) 8060B Dr. Etzel (Bamberg) (FU) 8062B Ewers (DP) 8063C Funcke (FDP) . . . . . . . . . . 8064B Kohl (Stuttgart) (n D) 8064C Hoecker (SPD) 8065B Graf von Spreti (CSU) 8066B Renner (KPD) (zur Abstimmung) . . 8066C Abstimmungen 8066D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Behandlung von Zuwendungen an betriebliche Pensionskassen und Unterstützungskassen bei den Steuern vom Einkommen und Ertrag (Nr. 2546 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen (11. Ausschuß) (Nr. 3041 der Drucksachen) 8066D Pelster (CDU), Berichterstatter . . 8067A Tenhagen (SPD) 8069C Dr. Wellhausen (FDP) 8070A Abstimmungen 8069B, 8070C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Erhebung einer Abgabe „Notopfer Berlin" (Nr. 2849 der Drucksachen); Zweiter Mündlicher Bericht des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen (11. Ausschuß) (Nr. 3042 der Drucksachen; Antrag Umdruck Nr. 438) . 8070D Dr. Bertram (FU), Berichterstatter . 8070D Dr. Atzenroth (FDP) (Erklärung zur Abstimmung) 8088 Abstimmungen 8072D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Deutsche Arzneibuch (Nr. 2529 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Fragen des Gesundheitswesens (32. Ausschuß) (Nr. 2857 der Drucksachen) . . 8073A Frau Arnold (FU), Berichterstatterin 8073B Beschlußfassung 8073D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (23. Ausschuß) über den Antrag der Zentrumsfraktion betr. Gesetzgebungsrahmen und den Antrag der Zentrumsfraktion betr. Fundstellennachweis für Gesetze (Nrn. 3018, 360, 1374, 2739 der Drucksachen) 8074A Frau Nadig (SPD), Berichterstatterin 8074A Beschlußfassung 8074B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung zum Strafverfahren gegen den Abg. Paschek gemäß Schreiben des Bundesministers der Justiz vom 26. November 1951 (Nr. 3010 der Drucksachen) . . . . 8074C Dr. Mende (FDP), Berichterstatter 8074C Beschlußfassung 8074D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung zum Strafverfahren gegen den Abg. Goetzendorff gemäß Schreiben des Bundesministers der Justiz vom 17. November 1951 (Nr. 3011 der Drucksachen) . . 8074D Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 8074D Beschlußfassung 8075D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung zur Haft zwecks Erzwingung des Offenbarungseides gegen den Abg. Freiherrn von Aretin gemäß Schreiben des Rechtsanwalts Stock, München, vom 7. Dezember 1951 (Nr. 3049 der Drucksachen) . . 8075D Striebeck (SPD), Berichterstatter . 8075D Beschlußfassung 8076B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung zum Strafverfahren gegen den Abg. Strauß gemäß Schreiben des Bundesministers der Justiz vom 23. November 1951 (Nr. 3050 der Drucksachen) 8076C Sassnick (SPD), Berichterstatter . . 8076C Beschlußfassung 8076D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung zum Strafverfahren gegen den Abg. Volkholz gemäß Schreiben des Bundesministers der Justiz vom 10. Dezember 1951 (Nr. 3051 der Drucksachen) . . . . 8077A Ritzel (SPD), Berichterstatter . . 8077A Beschlußfassung 8077B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung zum Strafverfahren gegen die Abg. Dr. Arndt und Dr. Schumacher gemäß Schreiben des Bundesministers der Justiz vom 19. Dezember 1951 (Nr. 3052 der Drucksachen) 8077B Hoogen (CDU), Berichterstatter . . 8077C Goetzendorff (Fraktionslos) . . . 8078B Beschlußfassung 8078B Beratung des Antrags der Abg. Dr. Horlacher u. Gen. betr. Schädlings- und Seuchenbekämpfung (Nr. 2989 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der FU betr. Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (Nr. 2988 der Drucksachen), der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Beschaffung von Bekämpfungsmitteln gegen die Maul- und Klauenseuche aus der DDR (Nr. 2991 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Bereitstellung von Bundesmitteln zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (Nr. 2992 der Drucksachen) 8078C Dr. Horlacher (CSU), Antragsteller . 8078D Hoffmann (Lindlar) (FU), Antragsteller 8079D Niebergall (KPD), Antragsteller . . 8080C, 8085D Dr. Sonnemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 8082A, 8086A Steinhörster (SPD) 8082B Dannemann (FDP) 8084D Tobaben (DP) 8085B Ausschußüberweisung 8086C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Landrückgabe an die Bauern der Gemeinde Schweigen (Nrn. 3008, 2696 der Drucksachen) 8086C Dr. Kopf (CDU), Berichterstatter (schriftlicher Bericht) 8089 Beschlußfassung 8086D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Bodenbeschlagnahme in der Gemeinde Vonhausen, Kreis Büdingen (Hessen) (Nrn. 3009, 2856 der Drucksachen) 8086D Dr. Kopf (CDU), Berichterstatter (schriftlicher Bericht) 8090 Müller (Frankfurt) (KPD) (zur Abstimmung) 8087A Beschlußfassung 8087A Beratung des interfraktionellen Antrags betr. Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck Nr. 434) 8087B Beschlußfassung 8087B Beratung der Übersicht Nr. 48 über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages über Petitionen (Umdruck Nr. 433) 8087B Beschlußfassung 8087B Erklärung nach § 36 der Geschäftsordnung: Renner (KPD) 8087B Nächste Sitzung 8087D Anlage 1: Erklärung des Abg. Dr. Atzenroth (FDP) gemäß § 39 der Geschäftsordnung zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Erhebung einer Abgabe „Notopfer Berlin" (Nr. 3042 der Drucksachen) . . . . 8088 Anlage 2: Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Landrückgabe an die Bauern der Gemeinde Schweigen (Nrn. 3008, 2696 der Drucksachen) 8089 Anlage 3: Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Bodenbeschlagnahme in der Gemeinde Vonhausen, Kreis Büdingen (Hessen) (Nrn. 3009, 2856 der Drucksachen) . 8090 Zusammenstellung der namentlichen Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP, DP betr. gesamtdeutsche Wahlen (Nr. 3067 der Drucksachen) 8091 Die Sitzung wird um 13 Uhr 32 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
  • folderAnlagen
    Anlage 1 zum Stenographischen Bericht der 189. Sitzung Erklärung des Abgeordneten Dr. Atzenroth (FDP) gemäß § 59 der Geschäftsordnung zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Erhebung einer Abgabe „Notopfer Berlin" (Nr. 3042 der Drucksachen) Ich habe bei Punkt 6 der heutigen Tagesordnung gegen das Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Erhebung einer Abgabe „Notopfer Berlin" gestimmt mit folgender Begründung: Dieses Gesetz sieht eine zusätzliche progressive Besteuerung des Einkommens neben einer schon allgemein als übersetzt anerkannten Progression der Einkommensteuer vor. Eine solche Maßnahme halte ich für falsch. Sie verstößt in ihrer Wirkung gegen die Interessen sowohl des Bundes als auch der Steuerpflichtigen. Sie verstärkt den derzeitigen Tatbestand, daß unsere Steuergesetzgebung das ehrliche Gewinnstreben und damit in letzter Form eine Erhöhung des Sozialproduktes bestraft und verhindert. Sowohl die Lohnsteuerpflichtigen als auch die veranlagten Einkommensbezieher werden hierdurch in einer Höhe belastet, der ich meine Zustimmung nicht geben kann. Bonn, den 6. Februar 1952. Dr. Atzenroth Anlage 2 zum Stenographischen Bericht der 189. Sitzung Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Landrückgabe an die Bauern der Gemeinde Schweigen (Nrn. 2696, 3008 der Drucksachen) Die Fraktion der KPD hat durch Antrag Drucksache Nr. 2696 verlangt, der Bundestag solle die Bundesregierung beauftragen, bei den zuständigen französischen Stellen zu erreichen, daß den von willkürlichen Besitzveränderungen betroffenen Bauern der Gemeinde Schweigen (Rheinland-Pfalz) ihr Land jenseits der Grenze zur vollen Verfügung zurückgegeben wird. Die Gemeinde Schweigen liegt am südlichen Ende der pfälzischen Weinstraße in unmittelbarer Nähe der französischen Grenze. Die Bauern der Gemeinde Schweigen sind Eigentümer von 265 ha Gelände, nämlich Ackerland, Rebland und Wald jenseits der Grenze auf französischem Gebiet. Dieses Gelände wurde 1945 der Verwaltung eines französischen Sequesters unterstellt. Inzwischen sind 50 ha den Eigentümern zur Nutzung zurückgegeben worden, 21/2 ha wurden versteigert, wobei der Erlös in die Sequesterkasse fiel, bei 22 von 28 ausgebotenen Losen blieb die Versteigerung erfolglos. Der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten hat sich über den Einzelfall der Gemeinde Schweigen hinaus grundsätzlich mit der Frage des Landbesitzes deutscher Eigentümer jenseits der Grenze befaßt. In vier pfälzischen Grenzkreisen besitzen deutsche Eigentümer, die in 23 Grenzgemeinden wohnhaft und Inhaber von 452 Betrieben sind, rund 522 ha Eigentum jenseits der Grenze auf französischem Gebiet. Umgekehrt besitzen Eigentümer, die auf französischem Gebiet in der Nähe der Grenze wohnen, Land diesseits der Grenze auf deutschem Gebiet. Ähnliche Verhältnisse liegen in dem an Luxemburg, Belgien, Holland und Österreich stoßenden Grenzgebiet vor. Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz war im Laufe der letzten Jahre bemüht, die für die deutschen Landeigentümer bei der Bewirtschaftung der Grundstücke sich ergebenden Schwierigkeiten zu beseitigen oder mindestens zu mildern. Trotz dieser Bemühungen war es nicht möglich, die Versteigerung eines kleineren Teils der Grundstücke zu vermeiden. Die Verwertung von beschlagnahmtem Gelände vor einer endgültigen Friedensregelung ruft in besonderem Maße rechtliche Bedenken hervor. Der auswärtige Ausschuß ist der Auffassung, daß die Bundesregierung im Benehmen mit den beteiligten Landesregierungen die bisherigen Bemühungen fortsetzen soll, um im Verhandlungswege zu erreichen, daß die Liquidation von Grundstücken deutscher Eigentümer, die sich auf französischem Gebiet unweit der Grenze befinden, unterbleibt und daß die Bewirtschaftung dieser Grundstücke durch ihre Eigentümer und ihre baldige Rückgabe an dieselben ermöglicht wird. Die Pflege freundschaftlicher grenznachbarlicher Beziehungen zwischen den beiden Nationen ist ein hohes Gut, dessen völkerverbindende Bedeutung den materiellen Wert der in Frage stehenden Grundstücke und ihrer Nutzungen bei weitern übersteigt. Der Gesichtspunkt der Aufrechterhaltung guter grenznachbarlicher Beziehungen läßt es als dringend erwünscht erscheinen, daß nicht nur die auf französischem Gebiet in der Nähe der Grenze wohnhaften Bauern ihre auf deutschem Gebiet befindlichen Grundstücke ungestört weiter bewirtschaften können, sondern daß auch die deutschen Eigentümer in die Lage versetzt werden, ihre auf französischem Gebiet in der Nähe der Grenze befindlichen Grundstücke in gleicher Weise selbst zu bewirtschaften und daß zu diesem Zweck eine baldige Rückgabe dieser Grundstücke an ihre deutschen Eigentümer erfolgt. Der Ausschuß empfiehlt daher dem Bundestag die Annahme des Antrags Drucksache Nr. 3008. Dr. Kopf Berichterstatter Anlage 3 zum Stenographischen Bericht der 189. Sitzung Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Bodenbeschlagnahme in der Gemeinde Vonhausen, Kreis Büdingen (Hessen) (Nrn. 2856, 3009 der Drucksachen) Die Fraktion der KPD hat durch Antrag Drucksache Nr. 2856 beantragt, der Bundestag wolle die Bundesregierung beauftragen, von der Alliierten Hohen Kommission zu fordern, daß die beabsichtigte Beschlagnahme von Grund und Boden in der Gemeinde Vonhausen, Kreis Büdingen (Hessen), zur Erweiterung bzw. zum Ausbau des Flugplatzes Büdingen unterbleibt. Nach dem ursprünglichen Vorhaben der amerikanischen Dienststellen sollte ein in der Gemarkung Vonhausen (Kreis Büdingen) befindliches Gelände als Flugplatz Verwendung finden. Dieses Gelände ist Privateigentum und umfaßt beste landwirtschaftliche Nutzflächen. Auf Anregung der zuständigen deutschen Dienststelle wurde seitens der amerikanischen Dienststellen an Stelle des ursprünglich vorgesehenen Geländes ein gleich großes Gelände nördlich von Vonhausen zur Anlage eines Flugplatzes ausgewählt. Auch bei diesem Gelände handelt es sich um bestes Ackerland, das sich im Privateigentum befindet. Im Hinblick darauf haben die deutschen Dienststellen der amerikanischen Dienststelle vorgeschlagen, an Stelle dieses Geländes entweder den bereits bestehenden Flugplatz Büdingen zu erweitern oder ein landwirtschaftlich weniger ertragreiches Gelände in der Gemarkung Mittelgründau (Kreis Büdingen) zu verwenden. Die amerikanischen Dienststellen haben die Erweiterung des bestehenden Flugplatzes Büdingen im Hinblick auf die zeitweise Unbenutzbarkeit infolge von Überflutungen und die Höhe der etwaigen Entwässerungskosten abgelehnt, sie sind jedoch zur Zeit mit der Prüfung befaßt, ob das von den deutschen Dienststellen vorgeschlagene Ersatzgelände in der Gemarkung Mittelgründau Verwendung finden kann. Seitens der Dienststellen des Bundes sowie des Landes Hessen ist somit alles Erforderliche getan worden, um eine Inanspruchnahme des vorgesehenen Geländes auf der Gemarkung Vonhausen zu vermeiden. Der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten beantragt daher, den Antrag der KPD betreffend Bodenbeschlagnahme in der Gemeinde Vonhausen. der Bundesregierung als Material zu überweisen. Dr. Kopf Berichterstatter Namentliche Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der CDU; CSU, SPD, FDP, DP betreffend gesamtdeutsche Wahlen (Nr. 3067 der Drucksachen) Name Abstimmung Name Abstimmung CDU/CSU Dr. Horlacher enthalten Horn Ja Dr. Adenauer . . . . . . . . Ja Huth . . . . . . . . . . . Ja Albers . . . . . . . . . . Ja Dr. Jaeger Nein Arndgen . . . . . . . . . Ja Junglas Ja g Bauereisen enthalten Kahn enthalten Bauknecht Ja Kaiser Ja Dr. Baur (Württemberg) . . . . Ja Karpf Ja Bausch Ja Dr. Kather Ja Becker (Pirmasens) Ja Kemmer enthalten Blank (Dortmund) Ja Kemper Ja Bodensteiner enthalten Kern Ja Frau Brauksiepe Ja Dr. von Brentano Ja Kiesinger Brese, _ etntschuldigt Dr. Kleindinst enthalten Frau Dr. Brökelschen Ja Dr. Köhler _ Ja Dr. Brönner Dr. Kopf Ja Brookmann Ja Kühling . . . . . . . . . . Ja Dr. Bucerius Ja Kuntscher Ja Frau Dietz Ja Kunze Ja Dr. Dresbach Ja Dr. Laforet enthalten Eckstein Ja Dr. Dr. h. c. Lehr . . . . . . Ja Dr. Edert Ja Leibfried Ja Dr. Ehlers Ja Lenz Ehren Ja Leonhard . . . . . . . . . Ja Dr. Erhard — Lücke Ja Etzel (Duisburg) Ja Majonica Ja Etzenbach Ja Massoth Ja Even Ja Mayer (Rheinland-Pfalz) . . . . Ja Feldmann . . . . . . . . . Ja Mehs Ja Dr. Fink enthalten Mensing Ja Dr. Frey Ja Morgenthaler Ja Fuchs enthalten Muckermann Ja Dr. Freiherr von Fürstenberg . Nein Fürst Fugger von Glött Nein Mühlenberg Ja Funk enthalten Dr.Dr. Müller (Bonn) . . . . . Ja Gengler Ja Müller-Hermann . . . . . . • Ja Gerns Ja Naegel Ja Dr. Gerstenmaier beurlaubt Neber Ja Gibbert beurlaubt Nellen . . . . . . . . . . Ja Giencke Ja Neuburger Ja Dr. Glasmeyer Ja Nickl . . . . . . . . . . . Nein Glüsing Ja Frau Niggemeyer . . . . . . Ja Gockeln . . . . . . . . . . Ja Dr. Niklas krank Dr. Götz Ja Dr. Oesterle . . . . . . . . beurlaubt Frau Dr. Gröwel . . . . . — Dr. Orth Ja Günther . . . . . . . . . entschuldigt pelster Ja Hagge Ja Pfender Ja Frau Heiler Ja Dr. Pferdmenges Ja Heix beurlaubt Dr. Povel beurlaubt Dr. Henle Hilbert Ja Frau Dr. Probst . . . . . . . enthalten Höfler . . . . . . . . . Ja Dr. Pünder Ja . Hohl Ja Raestrup . . . . . . . . . Ja Dr. Holzapfel Ja Rahn enthalten Hoogen Ja Frau Dr. Rehling . . . . . . Ja Hoppe Ja Frau Rösch Ja Name Abstimmung Name Abstimmung Rümmele Ja Dannebom Ja Sabel Ja Diel . . . . . . . . . . . Ja Schäffer . . . . . . . . . . enthalten Frau Döhring Ja Scharnberg . . . . . . . . Ja Eichler . . . . . . . . . . Ja Dr. Schatz Nein Ekstrand . . . . . . . . . Ja Schill . . . . . . . . . . Ja Erler . . . . . . . . . . . Ja Schmitt (Mainz) Ja Faller Ja Schmitz Ja Franke . . . . . . . . . . Ja Schmücker . . . . . . . . . Ja Freidhof . . . . . . . . . Ja Dr. Schröder (Düsseldorf) . . . Ja Freitag . . . . . . . . . . Ja Schröter (Kiel) Ja Geritzmann . . . . . . . . Ja Schüttler . . . . . . .. Ja Gleisner Ja Schütz Ja Görlinger . . . . . . . . . Ja Schuler . . . . . . . . . . Ja Graf Ja Schulze-Pellengahr Ja Dr. Greve Ja Dr. Semler enthalten Dr. Gülich . . . . . . . . Ja Dr. Serres . . . . . . . . . Ja Happe Ja Siebel Ja Heiland Ja Dr. Solleder . . . . . . . . enthalten Hennig Ja Spies enthalten Henßler Ja Graf von Spreti enthalten Herrmann . . . . . . . . . Ja Stauch Ja Hoecker Ja Frau Dr. Steinbiß beurlaubt Höhne Ja Storch — Frau Dr. Hubert Ja Strauß enthalten Imig J Struve Ja Jacobi Ja Stücklen enthalten Jacobs Ja Dr. Vogel Ja Jahn . . . . . . . . . . . Ja Wacker Ja Kalbfell Ja Wackerzapp Ja Kalbitzer Ja Dr. Wahl Ja Frau Keilhack Ja Frau Dr. Weber (Essen) . . . . Ja Keuning Ja 1 Dr. Weber (Koblenz) enthalten Kinat Ja Dr. Weiß beurlaubt Frau Kipp-Kaule Ja Winkelheide Ja Knothe Ja Dr. Wuermeling . . .. . . Ja Dr. Koch Ja Frau Korspeter Ja Frau Krahnstöver . . . . . . Ja Dr. Kreyssig Ja Kriedemann . . . . . . . . Ja Kurlbaum . . . . . . . . Ja Lange Ja SPD Lausen . . . . . . . . . beurlaubt Frau Lockmann Ja Frau Albertz . . . . . . . Ja Lohmüller . . . . . . . . . Ja . Frau Albrecht . . . . . . . Ja Ludwig Ja . Altmaier . . . . . . . . — Dr. Laetkens . . . . . . . . Ja . Frau Ansorge . . . . . . . . Ja Maier (Freiburg) Ja Dr. Arndt . . . . . . . . . Ja Marx Ja Arnholz . . . Ja Matzner Ja . . . . . . . Dr. Baade . . . . — Meitmann . . . . . . . . . Ja . . . . . Dr. Bärsch entschuld. Mellies Ja Ja Baur (Augsburg) . . . . . . . Ja Dr. Menzel Bazille krank Merten . . . . . . . . . . Ja Behrisch Ja Mertins Ja Bergmann . . . . . . . . . Ja Meyer (Hagen) . . . . . . . . Ja Dr. Bergstraeßer . . . . . . . Ja Meyer (Bremen) . . . . . . . Ja Berlin Ja Frau Meyer-Laule Ja Bettgenhäuser Ja Mißmahl Ja Bielig Ja Dr. Mommer . . . . . . . . Ja Birkelbach Ja Dr. Mücke Ja Blachstein . . . . . . . . . Ja Müller (Hessen) . . . . . . . Ja Dr. Bleiß . . . . . . . . . Ja Müller (Worms) . . . . . . . Ja Böhm Ja Frau Nadig . . . . . . . . Ja Dr. Brill Ja Dr. Nölting . . . . . . . . Ja Bromme Ja Nowack (Harburg) Ja Brünen Ja Odenthal Ja Cramer Ja Ohlig Ja Name Abstimmung Name Abstimmung Ollenhauer Ja Frau Dr. Ilk Ja Paul (Wurttemberg) Ja Juncker Ja Peters Ja Dr. Kneipp Ja Pohle Ja Kühn entschuld. Dr. Preller . . . . . . . . Ja Langer Ja Priebe Ja Dr. Luchtenberg . . . . . Ja Reitzner Ja Margulies Ja Richter (Frankfurt) Ja Mayer (Stuttgart) krank Ritzel Ja Dr. Mende Ja Ruhnke Ja Dr. Miessner , Ja Runge Ja Neumayer Ja Sander Ja Dr. Dr. Nöll von der Nahmer . Ja Sassnick Ja Dr. Nowack (Rheinland-Pfalz) . . entschuld. Frau Schanzenbach Ja Onnen Ja Dr. Schmid (Tübingen) Ja Dr. Pfleiderer Ja Dr. Schmidt (Niedersachsen) . . . Ja Dr. Preiß — Dr. Schöne Ja Dr. Preusker Ja Schoettle Ja Rademacher Ja Dr. Schumacher krank Rath Ja Segitz Ja Dr. Freiherr von Rechenberg . . Ja Seuffert . . . . . . . . . Ja Revenstorff Ja Stech Ja Dr. Schäfer Ja Steinhörster Ja Dr. Schneider Ja Stierle Ja Stahl entschuld. Striebeck Ja Stegner Ja Frau Strobel Ja Dr. Trischler . . . . . . . . Ja Temmen Ja Dr. Wellhausen . . . . . . . Ja Tenhagen . . . . . . . . Ja Wildermuth rmnth . . . . — Y v i1u% . . a aa. u o.. Troppenz . . . . . . . . . Ja Wirths Ja Dr. Veit Ja Dr. Zawadil . . . . . . . . Ja Wagner Ja Wehner Ja Weinhold — Ja DP Welke Weltner . Ja Ahrens beurlaubt Dr. Wenzel Ja Bahlburg Ja Wönner entschuld. Eckoff beurlaubt 4..........,........... • . - • • • . Zühlke Ja Ewers Ja Farke . . . . . . . . . . Ja Hellwege Ja Jaffe . . . . . . . . . . Ja Frau Kalinke . . . . . . . . Ja Kuhlemann . . . . . . . . — FDP Dr. Leuchtgens Ja Löfflad . . . . . . . . . Ja Matthes Ja Dr. von Merkatz . . . . . . . Ja Dr. Atzenroth . . . . . . . . Ja Dr. Mühlenfeld . . . . . . . Ja Dr. Becker (Hersfeld) . . . . . beurlaubt Paschek Ja Dr. Blank (Oberhausen) . . . . Ja Reindl . . . . . . . . . . Ja Blücher Ja Schmidt (Bayern) Ja Dannemann . . . . . . . . Ja Schuster Ja Dr. Dehler — Dr. Seebohm . . . . . . . . Ja Dirscherl . . . . . . . . . beurlaubt Tobaben . . . . . . . . . . Ja Euler ntschuld. Wallner Ja Faßbender . . . . . . . . . Ja Walter . . . . . . . . . . Ja .e Freudenberg . . . . . . . . entschuld. Wittenburg . . . . . . . . Ja Frühwald I — Wittmann Ja Funcke Ja Gaul . . . . . . . . . . . Ja Dr. von Golitschek . . . . . . Ja Grundmann . . . . . . . . .— FU Dr. Hammer . . . . . . . . Ja Dr. Hasemann . . . . . . Ja Freiherr vnn Aretin . . . . . beurlaubt Dr. Hoffmann (Lübeck) . . . • Ja Frau Arnold . . . . . . . . Ja Dr. Hoffmann (Schönau) . . • • Ja Dr. Bertram . . . . . . . . enthalten Frau Hütter . . . . . . . . beurlaubt Dr. Besold .........e ntschuld. Name Abstimmung Name Abstimmung Clausen enthalten Renner Nein Dr.-Ing. Decker . . . . . . . Nein Rische Nein Determann enthalten Frau Strohbach ....... entschuld. Eichner Nein Frau Thiele . . . . . . . Nein Dr. Etzel (Bamberg) . . . . . . Nein Vesper entschuld. Hoffmann (Lindlar) enthalten Lampl . . Nein Mayerhofer . . . . . . . . Nein Dr. Meitinger . . . . . . . . Nein BHE- DG Fürst zu Oettingen-Wallerstein . Nein Pannenbecker . . . . . . . . Ja Dr. Friedrich . . . . . . . . Ja Parzinger beurlaubt Fröhlich . . . . . . . - Ja . Dr. Reismann Nein Dr. Ott Ja Ribbeheger enthalten Tichi Ja Volkholz — Weickert Ja Wartner Nein Frau Wessel . . . . . . . Ja Willenberg Ja Fraktionslos KPD Aumer Nein Agatz Nein Donhauser — Fisch Nein Dr. Doris .........e ntschuld. Gundelach Nein Frommhold Ja Harig Nein Goetzendorff . . . . . . . . Nein Kohl (Stuttgart) . . . . . . . Nein Hedler Nein Müller (Frankfurt) . . . . . Nein Loritz Nein Niebergall Nein Müller (Hannover) — Paul (Düsseldorf) . . . . . . . — Dr. Richter (Niedersachsen) . . . Nein Reimann entschuld. von Thadden . . . . . . . . Zusammenstellung der Abstimmung: Abgegebene Stimmen . . . . . . . . . 346 Davon: Ja 292 Nein 29 Stimmenthaltung . . . . . . . 25 Zusammen wie oben 346 Berliner Ahpeordnete: Name Abstimmung Name Abstimmung CDU/CSU Neumann Ja Schellenberg Ja Dr. Friedensburg beurlaubt Frau Schroeder (Berlin) . . . . Ja Dr. Krone Ja Schröter (Berlin) Ja Lemmer Ja Frau Wolff Ja Frau Dr. Maxsein — Dr. Tillmanns Ja FDP SPD Dr. Henn Ja Brandt Ja Huebner Ja Dr. Koenigswarter Ja Frau Dr. Mulert Ja Löbe Ja Dr. Reif Ja Neubauer Ja Dr. Will Ja
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Joachim von Merkatz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bevor ich in die Erörterung der Sachprobleme eintrete, liegt mir daran, einem Wunsche meiner politischen Freunde entsprechend in dieser Stunde einmal die erhebliche Verwirrung, die um die Frage der deutschen Einheit gestiftet worden ist, anzusprechen. Wir haben es da drüben in Pankow bei den Handlangern der dortigen Besatzungsmacht mit einem überaus verschlagenen Gegner zu tun.

    (Sehr wahr! in der Mitte und rechts. — Zurufe von der KPD.)

    Diese verschlagene Methode hat die Tatsache der Spaltung Deutschlands und die Frage der Wiedervereinigung in das Gegenteil der Wahrheit zu verkehren gewußt, und es gibt im Gebiet der Bundesrepublik, in dem jede Informationsmöglichkeit und in dem die Freiheit nicht nur des Redens, sondern auch des Nachdenkens besteht, reichlich viele Leute, die auf den Propagandatrick hereingefallen sind, genau so wie viele aus den Reihen der Intelligenz und der Künstler auf die Propagandathesen weiland des Herrn Goebbels hereingefallen sind.

    (Sehr wahr! in der Mitte und rechts.)

    Meine Damen und Herren. ehe wir die Dinge auf das richtige Maß zurückführen — wir, die wir bemüht sind, die Wiederherstellung unseres Vaterlandes wirklich zu betreiben —, ist doch eines einmal klar herauszustellen. Die Frage nach der deutschen Einheit setzt die Frage voraus, wer es zu verantworten hat, daß dieses Land gespalten worden ist. Ich habe keine Veranlassung. die Verantwortlichkeit der Abmachungen von Jalta und Potsdam noch einmal zu wiederholen; das weiß jedes Kind. Wir befassen uns aber im Rahmen der deutschen Einheit mit den Fragen, die auch von uns selber mit zu verantworten sind, d. h. von deutschen Menschen.

    (Abg. Rische: Sehr richtig!)

    Und hier ist folgendes festzustellen. Wodurch ist das Gefüge unseres Gesamtstaates auseinandergebrochen worden? Dadurch, daß Zustände der Ausbeutung, des Terrors und der Unfreiheit auf der anderen Seite herbeigeführt worden sind, im Wirtschaftlichen, im Sozialen und im Politischen. Es ist merkwürdig, daß der Erscheinung jener Bolschewisierung eines Teiles unseres Landes immer noch nicht die notwendige Kenntnis und Einsicht auf der anderen Seite gegenübersteht. Hier handelt es sich nicht allein darum, irgendwelche Verfassungsformen zu beseitigen, irgendwelche Institutionen, die auf dem Papier einer demokratischen Ordnung ähnlich sind. sondern hier geht es um die Beseitigung der Positionen, von wo aus der Terror auf den einzelnen Menschen ausgeübt wird, d. h. um die Beseitigung des Polizeiapparates, jenes zentral durch eine Bürokratie gelenkten Sicherheitsapparates einer Einheitspartei. Dieser Apparat bestimmt die wahren Zustände. Ich möchte keine dramatischen Worte gebrauchen, welche Leiden mit dem Funktionieren dieses Systems verbunden sind. Es gibt kein Wort, das stark genug ist, diese in der Seele. im Verstand, im Willen, in
    der Wirtschaft und im sozialen Leben vollzogene Spaltung richtig zu erklären und zu brandmarken. Wer die Geschichte der Konzentrationslager dereinst einmal schreiben will, wird das ganze Entsetzen feststellen können, das mit diesem System der dunklen Gewalt nicht nur über den Willen, sondern auch über die Seelen der Menschen erreicht worden ist. Meine Damen und Herren, hier liegt der innere Zustand der Spaltung, der, soweit er von Deutschen, die dort sich als Handlanger des bolschewistischen Systems bereit gefunden haben, zu vertreten ist, mit aller Klarheit herausgestellt werden muß. Voraussetzung für eine Wiederherstellung der Einheit Deutschlands ist die Beseitigung dieses Zustandes; das ist die Kernfrage der gesamten politischen Konzeption, die hinter den Vorschlägen zur Wiederherstellung der Einheit Deutschlands stehen muß.
    Im Rahmen dieser Feststellung möchte ich eines zum Ausdruck bringen: Wir wenden uns mit aller Entschiedenheit gegen eine Gleichstellung dieser Gewalten und dieser Leute, die drüben als Handlanger der sowjetischen Besatzungsmacht tätig sind, mit den staatlichen und politischen Institutionen auf dem Gebiet der Bundesrepublik.

    (Abg. Niebergall: Ihr seid Laufburschen der Amerikaner!)

    Daher ist es ein kaum glaubhafter Vorgang, daß auch auf dem Gebiet der Bundesrepublik Intellektuelle, Künstler, Professoren, Geistliche und außerdem Zeitschriften repräsentativer Art sich so zweideutig gegenüber dem listigen Angebot eines Gesprächs mit diesen Gewalthabern ausgedrückt haben. Das muß bei einem Menschen, der die Dinge ehrlich und klar zu sehen bemüht ist, Empörung hervorrufen.

    (Zurufe von der KPD.)

    Bedeutet doch die Erörterung oder der Wunsch eines solchen Gesprächs, daß man den Leuten, die sich drüben zum Henkerdienst bereit gefunden haben, eine Gleichstellung zubilligt, die nicht anerkannt werden kann. Das ist Verrat an den Deutschen dort drüben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Niebergall: Die Stimme Amerikas!)

    Meine Damen und Herren, diese Dinge müssen
    einmal mit voller Klarheit herausgestellt werden.

    (Sehr richtig! rechts.)

    Noch ein zweiter Punkt. Glaubt man denn hier und glaubt man da drüben, daß die sowjetische Besatzungsmacht die Maßnahmen des Terrors und der Bedrückung der deutschen Menschen etwa selber vollziehen wollte? Nein, dazu bedient sie sich der Handlanger; und wenn es diese Handlanger nicht gäbe, dann wären wir der wirklichen echten deutschen Einheit weit näher, als das der Fall ist.

    (Abg. Niebergall: Denken Sie an den Schumanplan!)

    Hier liegen die eigentlichen Fragen, die einmal
    angesprochen werden müssen. Wenn wir von Brüdern, von Schwestern dort drüben sprechen, dann
    sollten wir es tun in dem Geist der Empörung und
    in dem Willen, alles dazu beizutragen, daß der
    moralische Widerstand unter den Deutschen wächst.

    (Zuruf von der KPD: Der wächst hier!)

    Denn der Ausgangspunkt für das Ziel der Befreiung ist zunächst einmal der moralische Widerstand. Ich habe angesichts dieses Problems nicht


    (Dr. von Merkatz)

    die Absicht, die Fragen gewissermaßen mit Samthandschuhen anzufassen; diese Fragen müssen mit Härte verdeutlicht werden. Diese Leute, die in Publikationsorganen im Gebiet der Bundesrepublik — ich möchte keine im einzelnen nennen, denn wenn wir schon in der Zeit der Denunziationen leben, so wollen wir es hier nicht persönlich machen — in einer überaus zweideutigen Weise mit den Verhältnissen dort drüben kokettieren,

    (Abg. Rische: Herr Lehr muß eingreifen!)

    — diese Leute sind es, die wir einmal anfassen müssen

    (Abg. Rische: Aha!)

    und denen es einmal mit Klarheit gesagt werden muß, gerade auch -- und ich möchte nicht davor zurückschrecken, das zu sagen — in gewissen kirchlichen Kreisen.

    (Abg. Niebergall: Hört! Hört!)

    Wie wollen wir diese Zone drüben dereinst befreien, wie wollen wir den Geist des moralischen Widerstandes, wie er notwendig ist, hervorrufen, wenn wir den Menschen nicht die moralische Unterstützung und mehr noch geben? Diese Fragen gelangen jetzt aus dem Bereich der Illusionen und der Träume in den Bereich politischer Möglichkeiten. Wir können nicht erwarten, daß eine der Grundlagen zur Beseitigung dieses Zustandes, nämlich Mut und Dynamik bei den Deutschen drüben gestärkt werden, wenn in dem Gebiet des freien Deutschland der fortgesetzte Verrat an diesen Menschen begangen wird, indem mit den Zuständen dort kokettiert und geliebäugelt wird, während die Verhältnisse in der Bundesrepublik fort und fort herabgesetzt werden, wenn die Regierung beschimpft wird, wenn die Parteien, die Politiker be- schimpft werden und wenn jeder Erfolg, der hier, auch zur materiellen Befreiung des Menschen, erreicht wird, herabgesetzt wird. Mit diesen Erscheinungen ist aufzuräumen. Sie sind letzthin die Ursache dafür, daß die Leute drüben auf einsamem Posten stehen und sich so oft verlassen fühlen. Was soll denn der junge Student, was soil der Pfarrer, der Arbeiter drüben, der den moralischen Widerstand aufbringt und oft mit diesem Widerstand tatsächlich eine weitere Sowjetisierung der Zone verhindert, denken, wenn er die Auslassungen liest und ertragen muß, die in der Bundesrepublik, wo wir die Freiheit der Meinung und die Pflicht zur Freiheit der Meinung haben, zum Ausdruck gebracht werden?

    (Sehr richtig! bei den Regierungsparteien.)

    Wir sind uns völlig darüber klar, letzthin ist die
    deutsche Wiedervereinigung eine Frage der Weltlage. Aber wie sollen wir unserer Pflicht genügen,
    wenn nicht von unserer Seite aus alles getan wird, '
    um die Veränderungen der Weltlage zu nutzen und
    zu fördern, die die Voraussetzung dafür sind, die
    Wiedervereinigung unseres Landes praktisch herbeizuführen. Hier gilt es für uns, sehr genau und
    sehr gewissenhaft zu prüfen und zu entscheiden,
    was in der deutschen Initiative und was in der Initiative der Großmächte liegt. Ich glaube, daß wir
    allmählich aus dem Zustand herauskommen, in dem
    das sozusagen nur Wortbekenntnisse sind. Die Verbindung der Bundesrepublik mit den drei Westmächten ermöglicht, nicht nur Wünsche und Proteste
    zu äußern und Vorschläge zu machen, sondern
    diesem Wünschen, Protesten und Vorschlägen auch
    das notwendige politische Gewicht zu geben. Man kann nicht verlangen, daß man drüben auf den Sankt-Nimmerleinstag hofft. Meine politischen Freunde wünschen in dieser Frage eine dynamische
    Politik, die die Angelegenheit voran bringt. Unsere Menschen dort drüben müssen sehen, daß in der gesamten politischen Gestaltung ein Weg gefunden wird, der ihnen eine Beendigung ihrer Leiden in absehbarer Zeit ankündigt. Ich glaube, daß ein sehr aktives Verhalten aller Parteien, aller Exponenten dieses freien Teils Deutschlands erforderlich ist, daß ein überaus feinfühliges Reagieren notwendig ist, um diesem Ziel näherzukommen, wenn wir bedenken, daß die Gewalthaber der Sowjetzone mit über 50 Tarnorganisationen bestrebt sind, die Freiheit auch hier in der Bundesrepublik zu unterwühlen.

    (Abg. Paul [Düsseldorf] : Machen Sie sich doch nicht lächerlich!)

    Es ist jetzt notwendig, aus dem Bereich der Phantasie zu einer praktischen Politik überzugehen, die sich nicht nur auf die Verteidigung beschrankt, sondern die auch die notwendige Dynamik gegenüber den Leuten dort drüben enthält, die Handlanger der Besatzungsmacht sind und mitverantwortlich für die Spaltung Deutschlands.
    Herr Kollege Wehner hat über die Nutzlosigkeit von Beratungen, die uns von drüben angeboten worden sind und die ja die Anerkennung einer Gleichstellung voraussetzen, schon gesprochen. Es ist interessant — ich wiederhole das, was Herr Kollege Wehner bereits gesagt hat —, daß sich unter den von drüben gemachten Wahlvorschlägen die Schaffung eines 'Zentralausschusses und von regionalen Landesausschüssen findet, also das, was immer festzustellen ist, die berühmte Schlupfwespentaktik die in den osteuropäischen Satellitenstaaten mit ständigem Erfolg angewendet worden ist.

    (Glocke des Präsidenten.)

    Ich bin gleich fertig. Meine Redezeit ist abgelaufen. Dieses Thema hat eine sehr grolle Weite und auch eine sehr große Tiefe. ich darf als das Ziel des politischen Bemühens meiner Freunde folgendes herausstellen. Die große Bedeutung der Wiederherstellung der Einheit Deutschlands liegt vor allem darin, daß nur dadurch ein dauerhafter Frieden in Europa erreicht werden kann. Frieden, Freiheit und Einheit sind ais eine Ganzheit zu betrachten.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Hermann Ehlers
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Kleindinst.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Josef Ferdinand Kleindinst


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine verehrten Damen und Herren! Die CSU ist völlig einig mit dem Ziel der vorgeschlagenen Wahlordnung für eine Verfassunggebende Deutsche Nationalversammlung, die Wiedervereinigung Deutschlands herbeizuführen. Sie bedauert aber, daß in Art. 4 die Mitwirkung der Länder bei der Beratung und Verabschiedung der Verfassung — im Gegensatz zu dem Gesetz vom 16. Februar 1919 über die vorläufige Reichsgewalt — nicht ausdrücklich vorgesehen ist. Deshalb muß sie sich leider, auch angesichts des großen Zieles, der Stimme enthalten.