Rede von
Willy Max
Rademacher
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nach den sehr vorsichtigen Ausführungen des Herrn Professor Gülich hat es doch den Anschein, als ob dieser ohne Zweifel von Pankow veranlaßte Antrag
eine sehr starke Unterstützung bei der SPD finden wird. Herr Professor Gülich hat das zwar nicht so deutlich zum Ausdruck gebracht; immerhin scheint es mir erforderlich zu sein, auf die unterschiedliche Auffassung des Hamburger Bürgermeisters Brauer einzugehen. Ich hoffe, daß gerade die Hamburger Kollegen von der SPD noch in genügender Zahl anwesend sind, um das zu hören, was ich hier auszuführen habe.
Meine Damen und Herren und vor allen Dingen meine Kollegen von der SPD aus Hamburg, erinnern Sie sich noch an den Wahlkampf 1949, als Herr Bürgermeister Brauer einen ganzen Wahlkampf bestritt mit dem ihm nach seiner Rückkehr aus Amerika angeblich folgendem Goldschiff? Nun, aus diesem Goldschiff ist nicht viel geworden. Aber immerhin ist es jetzt das erste Mal, daß eine Möglichkeit besteht, in einem größeren Umfang ausländisches Kapital, wie Herr Bürgermeister Brauer es immer wollte, an deutschen Unternehmen zu beteiligen.
Wir von der Freien Demokratischen Partei sind überzeugt, daß es des Antrags nicht bedurft hätte, daß die Regierung ohnehin die nötige Sorgfalt walten lassen wird, um Verträge vorzubereiten, die nachher durch dieses Haus und durch den Bundesrat angenommen werden können.
Das Wesentliche von dem, was mir am Herzen liegt, habe ich gesagt; -das andere ist von den Vorrednern gesagt worden. Wir in der Freien Demokratischen Partei sind gemeinsam der Auffassung, daß ein Staat in erster Linie dazu da ist, zu regieren und zu verwalten, und daß er die Wirtschaft denjenigen überlassen soll, ,die etwas davon verstehen.
Ich bitte daher, den Antrag der Kommunistischen Partei nicht an den Ausschuß zu überweisen, sondern ihn hier direkt abzulehnen.