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ID0116029200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 160. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Juli 1951 6405 160. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 11. Juli 1951. Geschäftliche Mitteilungen . 6408B, 6438A, 6463A Änderungen der Tagesordnung . . 6408B, 6430A Beratung der Interpellation der Fraktion der FDP betr. Abtransport der ausländischen, nach dem Gesetz Nr. 53 der Militärregierung abgelieferten Devisenwerte aus deutschem Besitz (Nr. 2332 der Drucksachen) 6408D Dr. Wellhausen (FDP), Interpellant 6408D Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 6410B Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Errichtung eines Bundesamtes für Auswanderung (Nr. 2394 der Drucksachen) 6411B Ausschußüberweisung 6411C Fortsetzung der zweiten und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über Preise für Getreide inländischer Erzeugung für das Getreidewirtschaftsjahr 1951/52 und des von den Abg. Dr. Dr. Müller (Bonn), Fassbender, Tobaben, Fürst zu Oettingen-Wallerstein, Dr. Glasmeyer, Donhauser u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Zahlung von Frühdruschprämien (Nrn. 2328, 2340 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (19. Ausschuß) (Nr. 2426 der Drucksachen, Umdrucke Nrn. 280, 285, 286 [neu]) 6411C, 64'76A Fassbender (FDP) 6411C, 6415D Kriedemann (SPD) . . . 6412A, 6413C Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 6412C Dr. Horlacher (CSU) . 6412D, 6415B, 6416B Margulies (FDP): zur Sache 6414D persönliche Erklärung 6476A Niebergall (KPD) 6415B Abstimmungen . . . 6411D, 6413C, 6416A, B Erste, zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD, BP, Landesgruppe CSU, Gruppe WAV und der Abg. Dr. Wellhausen u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Sitz der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2479 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des von den Abg. Schröter, Dr. Nowack (Rheinland-Pfalz), Walter, Frau Wessel u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Sitz der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2481 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des von den Abg. Euler, Fassbender u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes gem. § 3 Abs. 1 des Gesetzes über die Errichtung einer Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2482 der Drucksachen) . . 6408B, 6416B, 6420D, 6423D Euler (FDP) 6416C Dr. Weber (Koblenz) (CDU) . . . 6416D Matthes (DP) (zur Geschäftsordnung) 6417D Sabel (CDU) 6418A Dr. Wellhausen (FDP) 6418B Junglas (CDU) 6424C zur Geschäftsordnung (Frage der Zulässigkeit der Abstimmung in drei Lesungen bei der Wahl von Orten als Sitz von Bundesbehörden) 6424C Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 6424D Ritzel (SPD) 6425A, 6427A Mellies (SPD) 6425B Dr. Weber (Koblenz) (CDU) . . . 6425C Dr. Wuermeling (CDU) . . . 6425C, 6426C Vizepräsident Dr. Schäfer . . . 6426A, C, 6427A, D, 6428D Euler (FDP) 6426B Dr. von Campe (DP) 6427B zur Abstimmung: Dr. von Merkatz (DP) 6428A Ritzel (SPD) 6428C, 6429C Dr. Wuermeling (CDU) 6429C Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 6429D Dr. Etzel (Bamberg) (BP) 6429D Abstimmungen 6418D, 6420D, 6424A, 6428A, 6429A, 6430A Erste, zweite und dritte Beratung des von den Abg. Dr. Dr. Müller (Bonn) u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung und Abänderung des Gesetzes über den Verkehr mit Getreide und Futtermitteln (Getreidegesetz) (Nr. 2480 der Drucksachen) 6408D, 6419A Dr. Niklas, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 6419A Dr. Dr. Müller (Bonn) (CDU) . . . 6419C Beschlußfassung 6419D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der BP betr. Amnestie für den Besitz von Sport- und Jagdwaffen (Nrn. 2370, 2021 der Drucksachen) 6420A Fürst Fugger von Glött (CSU), Berichterstatter 6420A Beschlußfassung 6420D Fortsetzung der zweiten und dritte Beratung des von den Abg. Strauß, Kemmer u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der Jugend in der Liffentlichkeit (Nrn. 180, 1430 [neu] der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Fragen der Jugendfürsorge (33. Ausschuß) ((Nr. 2389 der Drucksachen) - 6421A Priebe (SPD), Berichterstatter . . 6421B Frau Thiele (KPD) 6422B Gaul (FDP) 6423C Abstimmungen 6423B, D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Protokoll von Torquay vom 21. April 1951 und den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen vom 30. Oktober 1947 (Nr. 2400 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen (14. Ausschuß) (Nr. 2425 der Drucksachen) 6430A Dr. Serres (CDU), Berichterstatter 6430B Kalbitzer (SPD) 6431A, 6436B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 6432C Paul (Düsseldorf) (KPD) . . 6433B, 6437A Freudenberg (FDP-Hosp.) 6434A Schill (CDU) 6435C Dr. Dr. Müller (Bonn) (CDU) . . . 6437C Abstimmungen 6436A, 6437D Frage des Termins der Beratung der Gesetzentwürfe betr. Investitionshilfe der deutschen gewerblichen Wirtschaft (Nr. 2450 der Drucksachen) und Förderung des Bergarbeiterwohnungsbaues im Kohlenbergbau (Nr. 2388 der Drucksachen) 6430A, 6438A, 6474C zur Geschäftsordnung: Dr. Krone (CDU) 6474C, 6475B Ollenhauer (SPD) 6474D Mellies (SPD) 6475B Abstimmung 6475D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der Wirtschaft von GroßBerlin (West) (Nr. 2451 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen (11. Ausschuß) (Nr. 2461 der Drucksachen) 6438B Seuffert (SPD), Berichterstatter . 6438C Bucerius (CDU) 6439A Brandt (SPD) 6439D Abtimmungen 6439A, 6440B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Gewährung von Zulagen in den gesetzlichen Rentenversicherungen (Rentenzulagegesetz - RZG -) (Nr. 2390 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Sozialpolitik (21. Ausschuß) (Nr. 2462 der Drucksachen, Umdrucke Nrn. 289, 290, 291, 292, 296) in Verbindung mit der Ersten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die einstweilige Gewährung einer Teuerungszulage zur Abgeltung von Preiserhöhungen bei Grundnahrungsmitteln (Teuerungszulagengesetz) (Nr. 2463 der Drucksachen), ferner in Verbindung mit der Ersten, zweiten und dritten Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP, Z und der Gruppe BHE/DG betr. Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Soforthilfegesetzes (Nr. 2475 der Drucksachen), ferner in Verbindung mit der Ersten, zweiten und dritten Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Entwurf eines Gesetzes über die Versorgung der Opfer des Krieges (Bundesversorgungsgesetz) vom 20. Dezember 1950 (Nr. 2485 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des Antrags der Abg. Frau Dr. Probst u. Gen. betr. Nichtanrechnung von Teuerungszulagen bei den Einkommensteuerfreigrenzen des Bundesversorgungsgesetzes (Nr. 2464 der Drucksachen) . . . 6408C, 6419D, 6440C, D, 6470A, 6471D, 6474A Horn (CDU), Berichterstatter 6441A, 6446D Renner (KPD) 6445A, 6447B, 6453D, 6456D, 6461C, 6464C, 6469C, 6470D, 6471C Meyer (Hagen) (SPD) - 6448A Storch, Bundesminister für Arbeit 6449D, 6453C Richter (Frankfurt) (SPD) 6450A, 6467D Arndgen (CDU) 6450A, 6454D, 6460A, 6469B, 6473A Willenberg (Z) 6450C Frau Kalinke (DP) . . . . 6451A, 6460C Wartner (BP) 6451D Frau Korspeter (SPD) 6452B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 6455C, 6472D Frau Schroeder (Berlin) (SPD) . . . 6458A Dannebom (SPD) 6462C Dr. Preller (SPD) 6463A, 6468D Dr. Hammer (FDP) 6465C Degener (CDU) 6466B Dr. Krone (CDU) 6467B Dr. Kather (CDU), Antragsteller . 6470A Frau Krahnstöver (SPD), Antragstellerin 6470D Bazille (SPD), Antragsteller . 6471D, 6473B Müller (Frankfurt) (KPD) 6473C Freidhof (SPD) 6474B Abstimmungen 6447A, 6456A, 6457D, 6462C, D, 6467C, 6468B, 6469D, 6471C, 6474A Ausschußüberweisungen . . . 6469D, 6474A, B Dritte Beratung des Entwurfs eines Strafrechtsänderungsgesetzes (Nrn. 563, 1307, 2414 der Drucksachen; Umdrucke Nrn 293, 294, 295, 297) 6476C Dr. Laforet (CSU), Berichterstatter 6476D Fisch (KPD) 6477A, 6485A Clausen (SSW) 6478C Kiesinger (CDU) 6478D Dr. Arndt (SPD): zur Sache 6479C, 6485B zur Geschäftsordnung 6485D Ewers (DP) 6480D Dr. Reismann (Z) 6481D - Dr. Schneider (FDP) 6482B Dr. Wahl (CDU) 6483D Neumayer (FDP) 6484C Abstimmungen 6483B, 6485C, D Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP betr. Notlage des Althausbesitzes (Nr. 2418 der Drucksachen) 6486A Ausschußüberweisung 6486B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Anweisung auf Herausgabe der Brückenbaupläne im Bereich der Bundesstraßen und der Bundesbahn an die US-Armee zum Zweck des Einbaues von Sprengkammern (Nrn. 2372, 2085 der Drucksachen) 6486B Eichler (SPD), Berichterstatter . . 6486B Frau Strohbach (KPD) 6487B Beschlußfassung 6487D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Rische (Nr. 2404 der Drucksachen) 6488A Kahn (CDU), Berichterstatter 6488A, 6490B Renner (KPD) 6488D Beschlußfassung 6490C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Ermächtigung des Bundestags zur Strafverfolgung gegen Hannes Kaiser und Johann Guth (Nr. 2253 [neu] der Drucksachen) . . . . 6490C Dr. Mende (FDP), Berichterstatter . 6490C Gengler (CDU) 6491C Beschlußfassung 6491D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Freiherrn von Fürstenberg (Nr. 2005 [neu] der Drucksachen) 6491D • Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6492A Beschlußfassung 6492B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Strauß (Nr. 2398 der Drucksachen) 6492B Ewers (DP), Berichterstatter . . . 6492B Beschlußfassung 6493A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Richter (Niedersachsen) (Nr. 2405 der Drucksachen) . 6493A Ewers (DP), Berichterstatter . . . 6493A Beschlußfassung 6493C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung zur Ausführung eines Vorführungsbefehls gegen den Abg. Dr. Richter (Niedersachsen) gemäß Schreiben des Bundes- ministers der Justiz vom 10. Juli 1951 (Nr. 2478 der Drucksachen) . . . 6408C, 6493C Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6493D Dr. Richter (Niedersachsen) 6494C Beschlußfassung 6494C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Donhauser (Nr 1936 [neu] der Drucksachen) 6494C Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6494C Beschlußfassung 6494E Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Reismann (Nr. 2472 der Drucksachen) 6495A Gengler (CDU) (zur Geschäftsordnung) 6495A Ausschußrückverweisung . 6495A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Aumer (Nr. 2473 der Drucksachen) 6495B Müller (Hessen) (SPD), Berichterstatter 6495B Beschlußfassung 6495D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität der Abg. Frau Kalinke (Nr. 2474 der Drucksachen) 6495D Gengler (CDU), Berichterstatter . 6495D Beschlußfassung 6496C Beratung der Obersichten Nr. 34 und Nr. 35 über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages über Petitionen (Umdruck Nr. 238, 264) 6496C Beschlußfassung 6496C Nächste Sitzung 6496C Die Sitzung wird um 9 Uhr 2 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Karl Kahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! 'Es ist in diesem Hohen Hause bis jetzt nicht Brauch gewesen, daß man den Beschluß eines Ausschusses, einen Beschluß, der einstimmig gefaßt wurde, so kritisiert, so zerredet und so zerzaust, wie es der Abgeordnete Renner getan hat. — Der Abgeordnete Renner lacht; er kann lachen in diesem Hause, weil er kein Interesse hat, ernst und sachlich mitzuarbeiten.

    (Zuruf von der Mitte: Aufhören! Schluß!)

    Herr Kollege Renner, der Ausschuß für Geschäftsordnung und Immunität hat den Antrag gestellt, die Immunität des Abgeordneten Rische wegen Siegelbruchs, wegen eines Vergehens gemäß § 136 des Strafgesetzbuches, aufzuheben. Der Ausschuß hat aber noch dahingehend Stellung genommen — und -diese Stellungnahme habe ich nur gestreift —, daß der Staatsanwalt beim Landgericht Düsseldorf eigentlich die Möglichkeit gehabt hätte, zugleich den Antrag zu stellen, die Immunität wegen Amtsmißbrauchs im öffentlichen Interesse aufzuheben.
    Diese Darstellung und diese Klarlegung habe ich mit knappen Sätzen hier gegeben. Ich bitte noch einmal — ich spreche nun nicht als Berichterstatter, sondern als Mitglied des Ausschusses und als Mitglied dieses Hauses —, dem Antrag stattzugeben, den der Immunitätsausschuß einstimmig gefaßt hat.

    (Beifall.)



Rede von Dr. Hermann Schäfer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Die Aussprache ist geschlossen. Wir kommen zur Abstimmung über -den Antrag des Ausschusses betreffend Aufhebung der I Immunität des Abgeordneten Rische, Drucksache Nr. 2404. Ich bitte diejenigen, die dem Ausschußantrag zustimmen, die Hand zu erheben. — Ich bitte um die Gegenprobe. — Enthaltungen? —
Gegen wenige Stimmen bei einigen Enthaltungen angenommen.
Ich rufe nun auf Punkt 13 der Tagesordnung:
Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betreffend Ermächtigung des Bundestages zur Strafverfolgung gegen Hannes Kaiser und Johann Guth

(Nr. 2253 [neu] der Drucksachen).

Das Wort zur Berichterstattung hat der Abgeordnete Dr. Mende.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Erich Mende


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich will versu- chen, die eben durch die vielleicht unnötige Aus- sprache verlorengegangene Zeit durch einen Kurzbericht wieder einzusparen, da ja bekanntlich in der 16. Sitzungsstunde eines Tages Berichte nicht über ein Mindestmaß hinausgehen sollten. Es liegt uns vor ein Schreiben des Herrn Bundesjustizministers vom '30. 4. 1951 und eins vom 11. 5. 1951, die Ermächtigung gemäß § 197 des Strafgesetzbuches zu erteilen -zur Strafverfolgung gegen Hannes Kaiser aus Offleben und gegen Johann Guth, den Landesverbandsvorsitzenden Niedersachsens der Deutschen Reichspartei.
    Hannes Kaiser hat am 15. 3. 1951 in einer Versammlung der Sozialistischen Reichspartei vor 65 Personen in Braunschweig schwere beleidigende Äußerungen und Verleumdungen gegen das Parlament als Institution und gegen die Mitglieder des Parlaments ausgestoßen. Er hat u. a. behauptet, daß in bezug auf den Bundestag und seine Tätigkeit man sich schon deswegen ein Urteil erlauben könne, weil von den Mitgliedern des Bundestages während des zweiten Weltkrieges nur 12 % die Uniform getragen hätten; somit sei der Bundestag klassifiziert. Bei den heutigen Problemen, die gelöst werden sollen, und den Schwierigkeiten, die sich dabei ergäben, müsse man handeln wie Frontoffiziere und nicht wie Etappenschweine.
    Der Ausschuß hat festgestellt, daß im Hinblick auf die altersmäßige Zusammensetzung, aber auch im Hinblick auf die tatsächlichen Verhältnisse der Kriegsteilnehmerschaft im ersten und zweiten Weltkrieg diese Äußerungen des Redners Hannes Kaiser jeder Wahrheit und jeder Objektivität entbehren. Darüber hinaus wurde festgestellt, daß sie auch unsachlich sind, weil man im Zeichen eines totalen Krieges nicht jene Unterschiede zwischen Front und Heimat machen könne. Gerade viele Frauen haben erlebt, daß in dem von 1500 Bombenangriffen heimgesuchten Köln für die Frauen und Kinder wesentlich mehr Krieg war

    (Sehr gut! in der Mitte)

    als für manche an einer sogenannten Front auf einer ruhigen Insel oder an den Fleischtöpfen Dänemarks.

    (Sehr gut! in der Mitte.)

    Ich komme nun zu dem zweiten Fall: Johannes Guth. Dieser Redner hat in Braunschweig am 7. 11. 1950 folgende Äußerungen getan: Die Bundesrepublik sei keines Tropfen Blutes wert; wenn sie schon verteidigt werden müsse, dann zu allererst von den 86 % der Bundestagsabgeordneten, die es


    (Dr. Mende)

    versäumt hätten, Soldat zu werden, von den Widerstandskämpfern, ehemaligen KZ-Häftlingen und Kapos. Die Alliierten hätten den Deutschen ein Staatsgebilde gegeben, in dem jeder Gangster sich am Volkskörper austoben könne. Dann heißt es weiter, daß die Bundestagsabgeordneten Krippensetzer, KZler, Widerstandskämpfer und Kapos wären. „Erst wenn sie ins Grab gesunken sind, werden wir ein Reich schaffen, für das sich wirklich zu sterben lohnt." Schließlich heißt es, daß die Alliierten dem deutschen Volk das Staatsgebilde gegeben hätten, in dem sich jeder Gangster am Volkskörper austoben könne.
    Weiter besitzt der Redner die Geschmacklosigkeit, zu äußern, daß im Fall Lidice die Deutschen sehr human vorgegangen seien. Schließlich ließ der Redner Guth nach dem Referat eine alte Freikorpsfahne hissen, und er erklärte, daß die DRP auf dem Standpunkt der früheren Freikorpskämpfer stünde, deren Geist das deutsche Volksleben beherrschen müsse. Die DRP sei der Träger dieser Gedanken, auch auf die Gefahr hin, daß • Bonn sich bedroht fühle.
    Der Geschäftsordnungsausschuß hat sich veranlaßt gefühlt, eine grundsätzliche Bemerkung zu den beiden Beleidigungsfällen zu machen. Der Weimarer Reichstag hat in solchen Fällen nicht die Ermächtigung zur Strafverfolgung erteilt. Auch wir haben in den ersten Fällen nach dem Motto gehandelt: Niedriger hängen! Angesichts jedoch der sich häufenden massiven Verleumdungen und Beleidigungen gegen das Parlament als Institution sieht sich der Geschäftsordnungsausschuß veranlaßt, Ihnen vorzuschlagen, mit der Methode des Weimarer Reichstages und mit der bisherigen Methode zu brechen und Sie in allen diesen Fällen grundsätzlich zu bitten, die Ermächtigung zur Strafverfolgung zu erteilen.
    Es ist im Geschäftsordnungsausschuß auf das Beispiel Englands hingewiesen worden, wo die Parlamentsbeleidigung durch das Parlament selbst geahndet und ein Beleidiger des Parlaments vor die Schranken des Parlaments gerufen wird und sich hier entweder entschuldigen muß, verwarnt wird oder vom Parlament in eigener Gerichtsbarkeit ins Zuchthaus gesperrt werden kann, — etwas, was allerdings in den letzten Jahrzehnten in England nicht vorgekommen ist, weil man dort eine ganz andere Achtung vor seinem Parlament hat, als dies leider in einigen Teilen unseres Volkes
    zu beobachten ist.
    Wir sind zu der Überzeugung gekommen, daß es notwendig ist, sich gegen diese Verleumdungen zur Wehr zu setzen, die vielleicht mit dem Absingen eines Karnevalliedes beginnen und weiterführen zu Gesängen, die nicht mehr spontan, sondern manchmal irgendwie gesteuert erscheinen, wie es z. B. bei dem Dampfer „Elberfeld" war, der am 30. Juni 1951 hier vorbeifuhr, wobei die Kapelle zunächst das Lied „Wer soll das bezahlen" und anschließend den Schlager „Lauter Lügen" abspielte. Man muß dann den Eindruck gewinnen, daß es sich hier um eine bewußte Diffamierung des Parlaments handelt, vielleicht von Leuten, die sehr ärgerlich darüber sind, daß sie nicht mehr das Horst-Wessel-Lied spielen können und ihren Unmut auf diese Weise abreagieren.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Es würde nicht berücksichtigen, daß die Zeit so
    weit vorgeschritten ist, und würde auch nicht der
    Würde dieses Hauses entsprechen, auf die Conférenciers einzugehen, die das Parlament zur Zielscheibe ihrer oft dummen und geistlosen Witze machen.

    (Sehr gut! in der Mitte.)

    Es ist vom Ausschuß festgestellt worden, daß die Strafverfolgung selbstverständlich nicht etwa das Mittel sei, das Ansehen des Parlaments zu heben, sondern daß nur Leistung und Beispiel das Ansehen des Parlaments und des Parlamentarismus in unserem Volk sicherstellen können. Es muß aber andererseits verhindert werden, daß versteckte oder offene Saboteure demokratischrechtsstaatlicher Anschauungen mit hinterhältigen Angriffen der Zersetzung und Verleumdung das Parlament in den Augen unseres oft gutgläubigen Volkes herabsetzen und damit das Volk selbst beleidigen, dessen Teil und Repräsentation j a schließlich das Parlament ist.
    Der Ausschuß empfiehlt Ihnen, in der, Zukunft in allen Fällen wie diesen grundsätzlich die Strafverfolgung freizugeben, und er hofft, daß die Beleidigung des Parlaments so geahndet wird, wie es in einem rechtsstaatlich-demokratischen Staat von einem Richter erwartet werden kann.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)