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ID0116016700

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    Vokabeln: 6
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    Deutscher Bundestag — 160. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Juli 1951 6405 160. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 11. Juli 1951. Geschäftliche Mitteilungen . 6408B, 6438A, 6463A Änderungen der Tagesordnung . . 6408B, 6430A Beratung der Interpellation der Fraktion der FDP betr. Abtransport der ausländischen, nach dem Gesetz Nr. 53 der Militärregierung abgelieferten Devisenwerte aus deutschem Besitz (Nr. 2332 der Drucksachen) 6408D Dr. Wellhausen (FDP), Interpellant 6408D Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 6410B Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Errichtung eines Bundesamtes für Auswanderung (Nr. 2394 der Drucksachen) 6411B Ausschußüberweisung 6411C Fortsetzung der zweiten und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über Preise für Getreide inländischer Erzeugung für das Getreidewirtschaftsjahr 1951/52 und des von den Abg. Dr. Dr. Müller (Bonn), Fassbender, Tobaben, Fürst zu Oettingen-Wallerstein, Dr. Glasmeyer, Donhauser u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Zahlung von Frühdruschprämien (Nrn. 2328, 2340 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (19. Ausschuß) (Nr. 2426 der Drucksachen, Umdrucke Nrn. 280, 285, 286 [neu]) 6411C, 64'76A Fassbender (FDP) 6411C, 6415D Kriedemann (SPD) . . . 6412A, 6413C Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 6412C Dr. Horlacher (CSU) . 6412D, 6415B, 6416B Margulies (FDP): zur Sache 6414D persönliche Erklärung 6476A Niebergall (KPD) 6415B Abstimmungen . . . 6411D, 6413C, 6416A, B Erste, zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD, BP, Landesgruppe CSU, Gruppe WAV und der Abg. Dr. Wellhausen u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Sitz der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2479 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des von den Abg. Schröter, Dr. Nowack (Rheinland-Pfalz), Walter, Frau Wessel u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Sitz der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2481 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des von den Abg. Euler, Fassbender u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes gem. § 3 Abs. 1 des Gesetzes über die Errichtung einer Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2482 der Drucksachen) . . 6408B, 6416B, 6420D, 6423D Euler (FDP) 6416C Dr. Weber (Koblenz) (CDU) . . . 6416D Matthes (DP) (zur Geschäftsordnung) 6417D Sabel (CDU) 6418A Dr. Wellhausen (FDP) 6418B Junglas (CDU) 6424C zur Geschäftsordnung (Frage der Zulässigkeit der Abstimmung in drei Lesungen bei der Wahl von Orten als Sitz von Bundesbehörden) 6424C Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 6424D Ritzel (SPD) 6425A, 6427A Mellies (SPD) 6425B Dr. Weber (Koblenz) (CDU) . . . 6425C Dr. Wuermeling (CDU) . . . 6425C, 6426C Vizepräsident Dr. Schäfer . . . 6426A, C, 6427A, D, 6428D Euler (FDP) 6426B Dr. von Campe (DP) 6427B zur Abstimmung: Dr. von Merkatz (DP) 6428A Ritzel (SPD) 6428C, 6429C Dr. Wuermeling (CDU) 6429C Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 6429D Dr. Etzel (Bamberg) (BP) 6429D Abstimmungen 6418D, 6420D, 6424A, 6428A, 6429A, 6430A Erste, zweite und dritte Beratung des von den Abg. Dr. Dr. Müller (Bonn) u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung und Abänderung des Gesetzes über den Verkehr mit Getreide und Futtermitteln (Getreidegesetz) (Nr. 2480 der Drucksachen) 6408D, 6419A Dr. Niklas, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 6419A Dr. Dr. Müller (Bonn) (CDU) . . . 6419C Beschlußfassung 6419D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der BP betr. Amnestie für den Besitz von Sport- und Jagdwaffen (Nrn. 2370, 2021 der Drucksachen) 6420A Fürst Fugger von Glött (CSU), Berichterstatter 6420A Beschlußfassung 6420D Fortsetzung der zweiten und dritte Beratung des von den Abg. Strauß, Kemmer u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der Jugend in der Liffentlichkeit (Nrn. 180, 1430 [neu] der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Fragen der Jugendfürsorge (33. Ausschuß) ((Nr. 2389 der Drucksachen) - 6421A Priebe (SPD), Berichterstatter . . 6421B Frau Thiele (KPD) 6422B Gaul (FDP) 6423C Abstimmungen 6423B, D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Protokoll von Torquay vom 21. April 1951 und den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen vom 30. Oktober 1947 (Nr. 2400 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen (14. Ausschuß) (Nr. 2425 der Drucksachen) 6430A Dr. Serres (CDU), Berichterstatter 6430B Kalbitzer (SPD) 6431A, 6436B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 6432C Paul (Düsseldorf) (KPD) . . 6433B, 6437A Freudenberg (FDP-Hosp.) 6434A Schill (CDU) 6435C Dr. Dr. Müller (Bonn) (CDU) . . . 6437C Abstimmungen 6436A, 6437D Frage des Termins der Beratung der Gesetzentwürfe betr. Investitionshilfe der deutschen gewerblichen Wirtschaft (Nr. 2450 der Drucksachen) und Förderung des Bergarbeiterwohnungsbaues im Kohlenbergbau (Nr. 2388 der Drucksachen) 6430A, 6438A, 6474C zur Geschäftsordnung: Dr. Krone (CDU) 6474C, 6475B Ollenhauer (SPD) 6474D Mellies (SPD) 6475B Abstimmung 6475D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der Wirtschaft von GroßBerlin (West) (Nr. 2451 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen (11. Ausschuß) (Nr. 2461 der Drucksachen) 6438B Seuffert (SPD), Berichterstatter . 6438C Bucerius (CDU) 6439A Brandt (SPD) 6439D Abtimmungen 6439A, 6440B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Gewährung von Zulagen in den gesetzlichen Rentenversicherungen (Rentenzulagegesetz - RZG -) (Nr. 2390 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Sozialpolitik (21. Ausschuß) (Nr. 2462 der Drucksachen, Umdrucke Nrn. 289, 290, 291, 292, 296) in Verbindung mit der Ersten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die einstweilige Gewährung einer Teuerungszulage zur Abgeltung von Preiserhöhungen bei Grundnahrungsmitteln (Teuerungszulagengesetz) (Nr. 2463 der Drucksachen), ferner in Verbindung mit der Ersten, zweiten und dritten Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP, Z und der Gruppe BHE/DG betr. Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Soforthilfegesetzes (Nr. 2475 der Drucksachen), ferner in Verbindung mit der Ersten, zweiten und dritten Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Entwurf eines Gesetzes über die Versorgung der Opfer des Krieges (Bundesversorgungsgesetz) vom 20. Dezember 1950 (Nr. 2485 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des Antrags der Abg. Frau Dr. Probst u. Gen. betr. Nichtanrechnung von Teuerungszulagen bei den Einkommensteuerfreigrenzen des Bundesversorgungsgesetzes (Nr. 2464 der Drucksachen) . . . 6408C, 6419D, 6440C, D, 6470A, 6471D, 6474A Horn (CDU), Berichterstatter 6441A, 6446D Renner (KPD) 6445A, 6447B, 6453D, 6456D, 6461C, 6464C, 6469C, 6470D, 6471C Meyer (Hagen) (SPD) - 6448A Storch, Bundesminister für Arbeit 6449D, 6453C Richter (Frankfurt) (SPD) 6450A, 6467D Arndgen (CDU) 6450A, 6454D, 6460A, 6469B, 6473A Willenberg (Z) 6450C Frau Kalinke (DP) . . . . 6451A, 6460C Wartner (BP) 6451D Frau Korspeter (SPD) 6452B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 6455C, 6472D Frau Schroeder (Berlin) (SPD) . . . 6458A Dannebom (SPD) 6462C Dr. Preller (SPD) 6463A, 6468D Dr. Hammer (FDP) 6465C Degener (CDU) 6466B Dr. Krone (CDU) 6467B Dr. Kather (CDU), Antragsteller . 6470A Frau Krahnstöver (SPD), Antragstellerin 6470D Bazille (SPD), Antragsteller . 6471D, 6473B Müller (Frankfurt) (KPD) 6473C Freidhof (SPD) 6474B Abstimmungen 6447A, 6456A, 6457D, 6462C, D, 6467C, 6468B, 6469D, 6471C, 6474A Ausschußüberweisungen . . . 6469D, 6474A, B Dritte Beratung des Entwurfs eines Strafrechtsänderungsgesetzes (Nrn. 563, 1307, 2414 der Drucksachen; Umdrucke Nrn 293, 294, 295, 297) 6476C Dr. Laforet (CSU), Berichterstatter 6476D Fisch (KPD) 6477A, 6485A Clausen (SSW) 6478C Kiesinger (CDU) 6478D Dr. Arndt (SPD): zur Sache 6479C, 6485B zur Geschäftsordnung 6485D Ewers (DP) 6480D Dr. Reismann (Z) 6481D - Dr. Schneider (FDP) 6482B Dr. Wahl (CDU) 6483D Neumayer (FDP) 6484C Abstimmungen 6483B, 6485C, D Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP betr. Notlage des Althausbesitzes (Nr. 2418 der Drucksachen) 6486A Ausschußüberweisung 6486B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Anweisung auf Herausgabe der Brückenbaupläne im Bereich der Bundesstraßen und der Bundesbahn an die US-Armee zum Zweck des Einbaues von Sprengkammern (Nrn. 2372, 2085 der Drucksachen) 6486B Eichler (SPD), Berichterstatter . . 6486B Frau Strohbach (KPD) 6487B Beschlußfassung 6487D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Rische (Nr. 2404 der Drucksachen) 6488A Kahn (CDU), Berichterstatter 6488A, 6490B Renner (KPD) 6488D Beschlußfassung 6490C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Ermächtigung des Bundestags zur Strafverfolgung gegen Hannes Kaiser und Johann Guth (Nr. 2253 [neu] der Drucksachen) . . . . 6490C Dr. Mende (FDP), Berichterstatter . 6490C Gengler (CDU) 6491C Beschlußfassung 6491D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Freiherrn von Fürstenberg (Nr. 2005 [neu] der Drucksachen) 6491D • Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6492A Beschlußfassung 6492B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Strauß (Nr. 2398 der Drucksachen) 6492B Ewers (DP), Berichterstatter . . . 6492B Beschlußfassung 6493A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Richter (Niedersachsen) (Nr. 2405 der Drucksachen) . 6493A Ewers (DP), Berichterstatter . . . 6493A Beschlußfassung 6493C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung zur Ausführung eines Vorführungsbefehls gegen den Abg. Dr. Richter (Niedersachsen) gemäß Schreiben des Bundes- ministers der Justiz vom 10. Juli 1951 (Nr. 2478 der Drucksachen) . . . 6408C, 6493C Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6493D Dr. Richter (Niedersachsen) 6494C Beschlußfassung 6494C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Donhauser (Nr 1936 [neu] der Drucksachen) 6494C Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6494C Beschlußfassung 6494E Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Reismann (Nr. 2472 der Drucksachen) 6495A Gengler (CDU) (zur Geschäftsordnung) 6495A Ausschußrückverweisung . 6495A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Aumer (Nr. 2473 der Drucksachen) 6495B Müller (Hessen) (SPD), Berichterstatter 6495B Beschlußfassung 6495D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität der Abg. Frau Kalinke (Nr. 2474 der Drucksachen) 6495D Gengler (CDU), Berichterstatter . 6495D Beschlußfassung 6496C Beratung der Obersichten Nr. 34 und Nr. 35 über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages über Petitionen (Umdruck Nr. 238, 264) 6496C Beschlußfassung 6496C Nächste Sitzung 6496C Die Sitzung wird um 9 Uhr 2 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Rede von Johann Wartner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Im ganzen Hause besteht wohl Einigkeit darüber, daß den armen Sozialrentnern geholfen werden muß. Aber über den Weg mid die Art, wie das gemacht werden soll, scheinen die Meinungen auseinanderzugehen. Ich möchte nur in wenigen Sätzen die Meinung meiner Fraktion zum Ausdruck bringen.. Ich bin immer gewohnt, zur Wahrheit zu stehen,

    (Zuruf: Bravo!)



    (Wartner)

    und die Wahrheit ist die, daß ganz allgemein verkündet wurde, die Rentner sollen eine Zulage von 25 % erhalten. Dies ist bis ins kleinste Dorf, bis zu den ärmsten Rentnern hinausgetragen worden. Nun wird die große Enttäuschung kommen — worauf schon einer meiner Herren Vorredner hingewiesen hat —, die Enttäuschung: Bei der nächsten Rentenauszahlung werden sie keine Mark mehr erhalten, als sie bisher erhalten haben.

    (Zuruf von der Mitte: Das stimmt ja nicht!)

    — Das stimmt sehr wohl. Das stimmt vielleicht nicht für jene, die höhere Renten haben, die über die Ausgleichsrente hinaus noch etwas bekommen, aber bei der Großzahl dieser kleinen Rentenbezieher ist es der Fall. Dazu zählen in erster Linie die landwirtschaftlichen Dienstboten, die in harter Arbeit alt geworden sind. Bei den geringen Löhnen der Vorkriegszeit wurden so niedrige Marken geklebt, daß die Rente bei keinem der landwirtschaftlichen Dienstboten 50 DM im Monat erreichte.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Die geringen sogenannten Steigerungsbeträge ließen das einfach nicht zu. Gerade diese Arbeitsinvaliden, diese Arbeitspioniere, spüren jetzt die Not am allermeisten. Sie werden keine Mark — ich wiederhole es — mehr erhalten als das, was sie bis jetzt erhalten haben.
    Meine Herren! Man kann aber auch meiner Fraktion nicht den Vorwurf machen, daß wir jetzt für die erhöhte Rente eintreten, auf der anderen Seite aber nicht bereit seien, die Mittel zu genehmigen. Wir sind nicht Regierungspartei; wir sind Oppositionspartei.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Trotzdem haben wir bei der letzten Umsatzsteuererhöhung unsere Zustimmung gegeben, auch in der Absicht, die Mittel dafür zu schaffen, daß die Rentner eine Aufbesserung erhalten.

    (Beifall bei der BP.)



Rede von Dr. Carlo Schmid
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Korspeter.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lisa Korspeter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Herren und Damen! Herr Kollege Horn als Berichterstatter hat bereits darauf hingewiesen, daß der Antrag, der Ihnen in Umdruck Nr. 289 vorliegt, von uns bereits im Ausschuß eingebracht und begründet wurde. Er wurde von . der Mehrheit des Ausschusses abgelehnt, da die Anrechnung der Teuerungszulagen auf die Fürsorgeleistungen, auf die Unterhaltsrenten und auf die Renten aus dem Bundesversorgungsgesetz bereits als Ersparnis der öffentlichen Hand und damit als ein Teil der Deckung vorgesehen war, und da der Herr Finanzminister — ich möchte das ganz besonders betonen — durch seinen Vertreter mehrmals hatte darauf hinweisen lassen, jede finanzielle Ausweitung dieses Gesetzes würde ihn veranlassen, von seinem Einspruchsrecht Gebrauch zu machen.
    Unter diesem starken Druck des Herrn Finanzministers standen die Beratungen des Sozialpolitischen Ausschusses. Trotzdem sehen wir uns veranlaßt, unseren Antrag, den wir im Ausschuß eingebracht haben, nochmals hier im Plenum einzubringen, weil wir wissen, daß er für eine große Zahl von Rentnern, und zwar für die sozial schwächsten, von großer Bedeutung ist. Wir wollen mit diesem Antrag erreichen, daß die Teuerungszulagen, die auf Grund der Preissteigerungen gegeben werden sollen, nicht auf andere Leistungen angerechnet werden dürfen. Wir meinen, daß eine Politik, die mit der einen Hand gibt und mit der anderen Hand wieder nimmt, was sie gegeben hat, zu einer unerhörten Verbitterung und Enttäuschung der davon Betroffenen führen muß und daß ein solches Handeln staatspolitisch gefährlich ist und von uns nicht verantwortet werden kann.
    Das Problem ist für uns nicht neu. Es ist bereits bei der Verabschiedung des SozialversicherungsAnpassungsgesetzes aufgetaucht. Der Bundestag hat sich mit diesem Problem beschäftigt, als er in seiner 33. Sitzung einstimmig den Beschluß gefaßt hat, die Bundesregierung zu ersuchen, uns einen Gesetzentwurf vorzulegen, nach welchem bei den Empfängern von Leistungen aus der Sozialversicherung ein Hundertsatz der jeweiligen Fürsorgebeträge nicht angerechnet werden soll. Auch das Sozialversicherungs-Anpassungsgesetz sollte die größten Notstände beseitigen. Dazu war es schließlich notwendig, daß die Rentner die Rentenerhöhung auch erhielten. Wir mußten aber erleben, daß eine Reihe von Ländern dadurch Einsparungen im Fürsorgehaushalt vornahmen, indem sie die Erhöhung der Renten durch eine Kürzung der Fürsorgeleistungen durchführten. Damals zeigte sich, daß die ärmsten unter den Sozialrentnern — und das sind schließlich diejenigen, die zusätzlich eine Fürsorgeleistung in Anspruch nehmen mußten — von einer Rentenerhöhung überhaupt nichts gespürt haben. Ja, es führte dazu, daß diese Rentner sich geradezu betrogen fühlten.

    (Sehr wahr! links.)

    Das hat unter den Rentnern einen berechtigten Sturm der Erbitterung und der Enttäuschung hervorgerufen. Eine Reihe von Ländern sind damals dazu übergegangen, einen bestimmten Prozentsatz von der Anrechnung frei zu lassen. Diese Regelung wurde in den einzelnen Ländern verschieden gehandhabt. Wir haben uns bei unserem damaligen Beschluß, den wir einstimmig gefaßt haben, veranlaßt gesehen, eine Regelung herbeizuführen, die für alle Länder gelten sollte, und zwar die Regelung, die ich vorhin bereits erwähnt habe.
    Ein Vertreter des Innenministeriums hat mir in einer persönlichen Unterhaltung gesagt, daß beabsichtigt sei die Fürsorgepflichtverordnung den augenblicklichen sozialen Verhältnissen anzupassen und dabei unseren einstimmig gefaßten Beschluß zu berücksichtigen. Leider hat man uns diese Gesetzesvorlage noch nicht vorgelegt. Hätten wir die Gesetzesvorlage, wäre es vielleicht möglich, aus den Schwierigkeiten anders herauszukommen. Da wir die Gesetzesvorlage noch nicht haben, sollten wir die Frage so lösen, wie wir es in unserem Antrag vorschlagen. Es wäre sehr bedauerlich, wenn das Haus heute etwa von dem bereits gefaßten Beschluß, der dieselbe Materie betraf und der die Auswirkungen, die das Sozialversicherungs-Anpassungsgesetz gehabt hat, beseitigen wollte, abrücken würde.
    Genau so schwerwiegend sind die Dinge bei der Unterhaltshilfe aus dem Soforthilfegesetz und bei den Renten aus dem Bundesversorgungsgesetz. Ein Beispiel kann uns sehr anschaulich zeigen, was bei solchen Anrechnungen, wie sie das Gesetz in seiner jetzigen Fassung vorsieht, herauskommt und wie berechtigt die Enttäuschung sein wird. Ein Invalidenrentner, der gleichzeitig Flüchtling ist, erhält eine monatliche Invalidenrente von 55 DM; dazu erhält er aus Soforthilfemitteln 15 DM, um auf die 70 DM Unterhaltsrente zu kommen. Er bekommt nach der jetzigen Fassung des Gesetzes einen Zuschlag zu seiner Invalidenrente in Höhe von


    (Frau Korspeter)

    12,50 DM und erhält damit 67,50 DM Invalidenrente und noch einen Zuschlag von 2,50 DM, um auf die Unterhaltsrente aus dem Soforthilfegesetz zu kommen. Dieser Invalidenrentner erfährt also durch dieses Gesetz gar keine Verbesserung und muß selbst sehen, wie er mit der Teuerung, die ihn — ich glaube, darüber gibt es bei uns gar keine Meinungsverschiedenheit mehr — unter das Existenzminimum gebracht hat, fertig wird. Wir haben jetzt einen Gesetzentwurf vorliegen, der die Nichtanrechnung von Leistungen aus dem Soforthilfegesetz vorsieht. Selbstverständlich geben wir diesem Gesetzentwurf unsere Unsterstützung, weil er ja unserem Antrag entspricht, weil er dem entspricht, was wir bereits in der ersten Lesung gewünscht haben, und weil er dem entspricht, was wir bereits im Ausschuß beantragt haben. Damals wurde unser Antrag wegen den finanziellen Aus- wirkungen abgelehnt. Heute wird dieser Gesetzentwurf vorgelegt, und ich sagte bereits: wir werden diesem Gesetz selbstverständlich zustimmen.
    Wir bedauern aber nur eins, meine Herren und Damen: daß man das Gesetz nur auf die Soforthilfeempfänger abgestellt hat, denn alle in unserem Antrag erwähnten Personengruppen stehen vor denselben Schwierigkeiten. Ich möchte ganz besonders betonen, daß die Dinge bei den Kriegsopfern genau so liegen. Auch hier sollen die Teuerungszulagen in der Ausgleichsrente zur Verrechnung kommen. Auch bei Rentenempfängern, die noch aus anderen Unterstützungseinrichtungen, z. B. der Eisenbahn- oder Post- oder der betrieblichen Altersfürsorge und ähnlichen Einrichtungen, Zusatzleistungen beziehen, würden die Verhältnisse genau so liegen. Auch das wollen wir durch unseren Abs. 4 beseitigt wissen.
    Ich möchte nur ein Beispiel anführen. Die Rentner der Eisenbahn haben eine Kasse A und eine Kasse B. Die Kasse A ist die allgemeine Invalidenversicherung, die Kasse B eine Zusatzversicherung. Wenn die Leistungen aus der Kasse A erhöht werden, dann verringern sich die Leistungen aus der Kasse B. Hier hätten also beispielsweise die Rentner der Eisenbahn aus diesem Gesetz keinerlei Rentenerhöhungen.

    (Abg. Richter [Frankfurt': Sehr richtig!) Deshalb die Ziffer 4 unseres Antrages.

    Meine Herren und Damen, wir stehen heute vor einer sehr schweren Entscheidung. Wir stehen vor der Entscheidung, ob wir dieses Rentenzulagengesetz unter das Diktat des Herrn Bundesfinanzministers stellen wollen, oder ob wir uns nach den sozialen Erfordernissen der Zeit entscheiden.' Wir stehen heute vor der Entscheidung, ob dieses Gesetz für eine große Zahl von Rentnern — und ich bitte Sie, jetzt besonders zuzuhören — nur als eine Verschiebung des Lastenträgers gelten soll und wir damit dem ganzen Gesetz den Sinn nehmen oder ob wir wirklich allen eine Teuerungszulage ohne Anrechnung auf sonstige Leistungen geben wollen. Wenn wir das wollen, meine Herren und Damen — und ich glaube, es ist aus staatspolitischen und aus sozialpolitischen Gründen dringend erforderlich —, dann bitte ich Sie, unserem Antrage zuzustimmen. Wollen Sie eine Nichtanrechnung der Rentenerhöhung für Unterhaltsrentner und — entsprechend unserem Antrag — auch für die Kriegsopfer nur durch die beiden Gesetzentwürfe regeln, dann sind wir selbstverständlich damit einverstanden.
    Offen bleiben in unserem Antrag aber noch die Ziffern 1 und 4. Wir beantragen deshalb, über die beiden vorliegenden Gesetzentwürfe heute nicht nur in erster Lesung, sondern gleich in zweiter und dritter Lesung abzustimmen. Wir beantragen weiter, über unseren Antrag ziffernmäßig abzustimmen.

    (Beifall bei der SPD.)