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ID0116010600

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    Vokabeln: 6
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    Deutscher Bundestag — 160. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Juli 1951 6405 160. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 11. Juli 1951. Geschäftliche Mitteilungen . 6408B, 6438A, 6463A Änderungen der Tagesordnung . . 6408B, 6430A Beratung der Interpellation der Fraktion der FDP betr. Abtransport der ausländischen, nach dem Gesetz Nr. 53 der Militärregierung abgelieferten Devisenwerte aus deutschem Besitz (Nr. 2332 der Drucksachen) 6408D Dr. Wellhausen (FDP), Interpellant 6408D Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 6410B Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Errichtung eines Bundesamtes für Auswanderung (Nr. 2394 der Drucksachen) 6411B Ausschußüberweisung 6411C Fortsetzung der zweiten und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über Preise für Getreide inländischer Erzeugung für das Getreidewirtschaftsjahr 1951/52 und des von den Abg. Dr. Dr. Müller (Bonn), Fassbender, Tobaben, Fürst zu Oettingen-Wallerstein, Dr. Glasmeyer, Donhauser u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Zahlung von Frühdruschprämien (Nrn. 2328, 2340 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (19. Ausschuß) (Nr. 2426 der Drucksachen, Umdrucke Nrn. 280, 285, 286 [neu]) 6411C, 64'76A Fassbender (FDP) 6411C, 6415D Kriedemann (SPD) . . . 6412A, 6413C Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 6412C Dr. Horlacher (CSU) . 6412D, 6415B, 6416B Margulies (FDP): zur Sache 6414D persönliche Erklärung 6476A Niebergall (KPD) 6415B Abstimmungen . . . 6411D, 6413C, 6416A, B Erste, zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD, BP, Landesgruppe CSU, Gruppe WAV und der Abg. Dr. Wellhausen u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Sitz der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2479 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des von den Abg. Schröter, Dr. Nowack (Rheinland-Pfalz), Walter, Frau Wessel u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Sitz der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2481 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des von den Abg. Euler, Fassbender u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes gem. § 3 Abs. 1 des Gesetzes über die Errichtung einer Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2482 der Drucksachen) . . 6408B, 6416B, 6420D, 6423D Euler (FDP) 6416C Dr. Weber (Koblenz) (CDU) . . . 6416D Matthes (DP) (zur Geschäftsordnung) 6417D Sabel (CDU) 6418A Dr. Wellhausen (FDP) 6418B Junglas (CDU) 6424C zur Geschäftsordnung (Frage der Zulässigkeit der Abstimmung in drei Lesungen bei der Wahl von Orten als Sitz von Bundesbehörden) 6424C Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 6424D Ritzel (SPD) 6425A, 6427A Mellies (SPD) 6425B Dr. Weber (Koblenz) (CDU) . . . 6425C Dr. Wuermeling (CDU) . . . 6425C, 6426C Vizepräsident Dr. Schäfer . . . 6426A, C, 6427A, D, 6428D Euler (FDP) 6426B Dr. von Campe (DP) 6427B zur Abstimmung: Dr. von Merkatz (DP) 6428A Ritzel (SPD) 6428C, 6429C Dr. Wuermeling (CDU) 6429C Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 6429D Dr. Etzel (Bamberg) (BP) 6429D Abstimmungen 6418D, 6420D, 6424A, 6428A, 6429A, 6430A Erste, zweite und dritte Beratung des von den Abg. Dr. Dr. Müller (Bonn) u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung und Abänderung des Gesetzes über den Verkehr mit Getreide und Futtermitteln (Getreidegesetz) (Nr. 2480 der Drucksachen) 6408D, 6419A Dr. Niklas, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 6419A Dr. Dr. Müller (Bonn) (CDU) . . . 6419C Beschlußfassung 6419D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der BP betr. Amnestie für den Besitz von Sport- und Jagdwaffen (Nrn. 2370, 2021 der Drucksachen) 6420A Fürst Fugger von Glött (CSU), Berichterstatter 6420A Beschlußfassung 6420D Fortsetzung der zweiten und dritte Beratung des von den Abg. Strauß, Kemmer u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der Jugend in der Liffentlichkeit (Nrn. 180, 1430 [neu] der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Fragen der Jugendfürsorge (33. Ausschuß) ((Nr. 2389 der Drucksachen) - 6421A Priebe (SPD), Berichterstatter . . 6421B Frau Thiele (KPD) 6422B Gaul (FDP) 6423C Abstimmungen 6423B, D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Protokoll von Torquay vom 21. April 1951 und den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen vom 30. Oktober 1947 (Nr. 2400 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen (14. Ausschuß) (Nr. 2425 der Drucksachen) 6430A Dr. Serres (CDU), Berichterstatter 6430B Kalbitzer (SPD) 6431A, 6436B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 6432C Paul (Düsseldorf) (KPD) . . 6433B, 6437A Freudenberg (FDP-Hosp.) 6434A Schill (CDU) 6435C Dr. Dr. Müller (Bonn) (CDU) . . . 6437C Abstimmungen 6436A, 6437D Frage des Termins der Beratung der Gesetzentwürfe betr. Investitionshilfe der deutschen gewerblichen Wirtschaft (Nr. 2450 der Drucksachen) und Förderung des Bergarbeiterwohnungsbaues im Kohlenbergbau (Nr. 2388 der Drucksachen) 6430A, 6438A, 6474C zur Geschäftsordnung: Dr. Krone (CDU) 6474C, 6475B Ollenhauer (SPD) 6474D Mellies (SPD) 6475B Abstimmung 6475D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der Wirtschaft von GroßBerlin (West) (Nr. 2451 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen (11. Ausschuß) (Nr. 2461 der Drucksachen) 6438B Seuffert (SPD), Berichterstatter . 6438C Bucerius (CDU) 6439A Brandt (SPD) 6439D Abtimmungen 6439A, 6440B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Gewährung von Zulagen in den gesetzlichen Rentenversicherungen (Rentenzulagegesetz - RZG -) (Nr. 2390 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Sozialpolitik (21. Ausschuß) (Nr. 2462 der Drucksachen, Umdrucke Nrn. 289, 290, 291, 292, 296) in Verbindung mit der Ersten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die einstweilige Gewährung einer Teuerungszulage zur Abgeltung von Preiserhöhungen bei Grundnahrungsmitteln (Teuerungszulagengesetz) (Nr. 2463 der Drucksachen), ferner in Verbindung mit der Ersten, zweiten und dritten Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP, Z und der Gruppe BHE/DG betr. Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Soforthilfegesetzes (Nr. 2475 der Drucksachen), ferner in Verbindung mit der Ersten, zweiten und dritten Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Entwurf eines Gesetzes über die Versorgung der Opfer des Krieges (Bundesversorgungsgesetz) vom 20. Dezember 1950 (Nr. 2485 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des Antrags der Abg. Frau Dr. Probst u. Gen. betr. Nichtanrechnung von Teuerungszulagen bei den Einkommensteuerfreigrenzen des Bundesversorgungsgesetzes (Nr. 2464 der Drucksachen) . . . 6408C, 6419D, 6440C, D, 6470A, 6471D, 6474A Horn (CDU), Berichterstatter 6441A, 6446D Renner (KPD) 6445A, 6447B, 6453D, 6456D, 6461C, 6464C, 6469C, 6470D, 6471C Meyer (Hagen) (SPD) - 6448A Storch, Bundesminister für Arbeit 6449D, 6453C Richter (Frankfurt) (SPD) 6450A, 6467D Arndgen (CDU) 6450A, 6454D, 6460A, 6469B, 6473A Willenberg (Z) 6450C Frau Kalinke (DP) . . . . 6451A, 6460C Wartner (BP) 6451D Frau Korspeter (SPD) 6452B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 6455C, 6472D Frau Schroeder (Berlin) (SPD) . . . 6458A Dannebom (SPD) 6462C Dr. Preller (SPD) 6463A, 6468D Dr. Hammer (FDP) 6465C Degener (CDU) 6466B Dr. Krone (CDU) 6467B Dr. Kather (CDU), Antragsteller . 6470A Frau Krahnstöver (SPD), Antragstellerin 6470D Bazille (SPD), Antragsteller . 6471D, 6473B Müller (Frankfurt) (KPD) 6473C Freidhof (SPD) 6474B Abstimmungen 6447A, 6456A, 6457D, 6462C, D, 6467C, 6468B, 6469D, 6471C, 6474A Ausschußüberweisungen . . . 6469D, 6474A, B Dritte Beratung des Entwurfs eines Strafrechtsänderungsgesetzes (Nrn. 563, 1307, 2414 der Drucksachen; Umdrucke Nrn 293, 294, 295, 297) 6476C Dr. Laforet (CSU), Berichterstatter 6476D Fisch (KPD) 6477A, 6485A Clausen (SSW) 6478C Kiesinger (CDU) 6478D Dr. Arndt (SPD): zur Sache 6479C, 6485B zur Geschäftsordnung 6485D Ewers (DP) 6480D Dr. Reismann (Z) 6481D - Dr. Schneider (FDP) 6482B Dr. Wahl (CDU) 6483D Neumayer (FDP) 6484C Abstimmungen 6483B, 6485C, D Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP betr. Notlage des Althausbesitzes (Nr. 2418 der Drucksachen) 6486A Ausschußüberweisung 6486B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Anweisung auf Herausgabe der Brückenbaupläne im Bereich der Bundesstraßen und der Bundesbahn an die US-Armee zum Zweck des Einbaues von Sprengkammern (Nrn. 2372, 2085 der Drucksachen) 6486B Eichler (SPD), Berichterstatter . . 6486B Frau Strohbach (KPD) 6487B Beschlußfassung 6487D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Rische (Nr. 2404 der Drucksachen) 6488A Kahn (CDU), Berichterstatter 6488A, 6490B Renner (KPD) 6488D Beschlußfassung 6490C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Ermächtigung des Bundestags zur Strafverfolgung gegen Hannes Kaiser und Johann Guth (Nr. 2253 [neu] der Drucksachen) . . . . 6490C Dr. Mende (FDP), Berichterstatter . 6490C Gengler (CDU) 6491C Beschlußfassung 6491D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Freiherrn von Fürstenberg (Nr. 2005 [neu] der Drucksachen) 6491D • Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6492A Beschlußfassung 6492B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Strauß (Nr. 2398 der Drucksachen) 6492B Ewers (DP), Berichterstatter . . . 6492B Beschlußfassung 6493A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Richter (Niedersachsen) (Nr. 2405 der Drucksachen) . 6493A Ewers (DP), Berichterstatter . . . 6493A Beschlußfassung 6493C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung zur Ausführung eines Vorführungsbefehls gegen den Abg. Dr. Richter (Niedersachsen) gemäß Schreiben des Bundes- ministers der Justiz vom 10. Juli 1951 (Nr. 2478 der Drucksachen) . . . 6408C, 6493C Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6493D Dr. Richter (Niedersachsen) 6494C Beschlußfassung 6494C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Donhauser (Nr 1936 [neu] der Drucksachen) 6494C Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6494C Beschlußfassung 6494E Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Reismann (Nr. 2472 der Drucksachen) 6495A Gengler (CDU) (zur Geschäftsordnung) 6495A Ausschußrückverweisung . 6495A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Aumer (Nr. 2473 der Drucksachen) 6495B Müller (Hessen) (SPD), Berichterstatter 6495B Beschlußfassung 6495D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität der Abg. Frau Kalinke (Nr. 2474 der Drucksachen) 6495D Gengler (CDU), Berichterstatter . 6495D Beschlußfassung 6496C Beratung der Obersichten Nr. 34 und Nr. 35 über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages über Petitionen (Umdruck Nr. 238, 264) 6496C Beschlußfassung 6496C Nächste Sitzung 6496C Die Sitzung wird um 9 Uhr 2 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Rede von Hellmut Kalbitzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Meine Damen und Herren! Nur einige ganz kurze Bemerkungen im Anschluß an die Diskussion der zweiten Beratung, die soeben stattgefunden hat. Herr Finanzminister Schäffer bestritt meine Behauptung, daß die Zurückstellung-der Aufwandssteuer in direktem Zusammenhang mit der Aufhebung der Zollbegünstigungen stünde. Ich habe meine Weisheit aus den Reihen der Koalitionsparteien selber, und wenn der Herr Finanzminister Schäffer das abstreitet, so zeigt das, daß man innerhalb der Koalitionsparteien offenbar entgegengesetzter Meinung ist — wie wir es in den letzten Tagen ja sehr häufig erlebten.

    (Zurufe rechts.)

    Ich habe bei den Ausführungen des Finanzministers leider eine Stellungnahme zu dem Hauptpunkt meiner Ausführungen vermißt, daß nämlich die Aufhebung der Zollbegünstigung eine erhebliche Erhöhung der Lebenshaltungskosten mit sich bringe. Leider sind dann auch die anderen Herren in der Diskussion nicht darauf eingegangen. Das ist aber für uns der Kardinalpunkt zur Bildung unserer Stellungnahme.
    Dann hat Herr Finanzminister Schäffer darauf hingewiesen, daß die Aufhebung der Zollfreilisten nicht über das Torquay-Abkommen hinausgeht. Das hat er uns heute morgen im Ausschuß schon mal gesagt und das war uns vorher schon bekannt. Das ist nicht der Gegenstand irgendeiner Kontroverse gewesen, Herr Minister! Wir kennen den § 4 ganz genau und haben ihn ja selber mit geschaffen.
    Des weiteren muß ich den Herren, die die jetzige Aufhebung der Zollfreilisten als ein fait accompli bezeichnet haben, doch ganz offen sagen, daß ich dies im Hinblick auf unsere Zusammenarbeit im Zoll-ausschuß als inkorrekt ansehe; und zwar ganz einfach aus dem Grunde, weil wir unsere Vorschläge über die Zollhöhe sowohl im autonomen Satz als auch in den Torquay-Vertragssätzen dadurch gebildet haben, daß wir Ihren Zusicherungen glaubten, Sie würden sich über das Torquay-Abkommen hinaus für die Erhaltung !der Zollfreilisten einsetzen. Hätten Sie das damals nicht erklärt, dann hätten wir den Torquay-Zollsätzen auch schon in den Vorbesprechungen nicht zugestimmt.
    Zu den Ausführungen des Herrn Paul möchte ich nur einen Satz sagen. Er meinte, Deutschland müsse wieder in die internationale Wirtschaft eingespannt werden. Deutschland ist gegen eine Stimme in das GATT aufgenommen worden, nämlich gegen die Stimme der Tschechoslowakei!
    Zum Schluß zu den Ausführungen des Herrn Kollegen Schill: Herr Kollege Schill hat von der Not der Landwirtschaft, insbesondere der Gemüse- und Obstbauern gesprochen. Diese Schutzwürdigkeit, Herr Schill, habe ich schon in meinen Ausführungen vorhin ausdrücklich anerkannt. Sie fragten, ob ich die Not kenne. Ich betone ausdrücklich: ich kenne sie! Zum Beweise dessen, daß wir, unsere Freunde und ich, bereit sind, diese Not anzuerkennen und etwas dagegen zu tun, habe ich Ihnen gesagt, daß wir für die saisonalen Hochschutzzölle eintreten. Das heißt doch: wir sind durchaus dagegen, daß die Ertragslage der deutschen Gemüse- und Obstbauern durch ruinöse Konkurrenz verschlechtert wird. Wogegen ich mich gewandt habe, ist ausschließlich das Prinzip, welches Herr Müller im Ausschuß kürzlich so formuliert hat: Doppelt genäht hält besser! — Das geht nicht; das geht auch bei internationalen Handelsverträgen nicht! Man kann nicht zum Schutze der Landwirtschaft einen saisonalen Hochschutzzoll akzeptieren und außerdem sagen: erstens sind die Schutzzölle da, und' zweitens darf dann sowieso nichts eingeführt werden! Sehen Sie, wenn man doppelt näht wie Herr Müller, dann schafft man künstlich in Deutschland eine Mangellage, und \\ dann kommt der Schritt von den geschützten, sicheren Preisen zu überhöhten Preisen. Die gesicherten Preise akzeptieren wir; den nächsten Schritt — zu überhöhten Preisen —, den können wir naturgemäß nicht mitmachen.

    (Zuruf rechts.)

    Ich möchte dann noch ein Wort zu der Ermäßigung der Zölle auf Kraftstoff sagen. Das geht die Herren von der Landwirtschaft auch an Mit der Beseitigung von Zollvergünstigungen ab 1. Juli hat man auch die Zollsätze auf Kraftstoffe wieder beträchtlich erhöht, mit anderen Worten: ein wichtiges deutsches Produktionsmittel — ein Produktionsmittel auch der Landwirtschaft — ist aus fiskalischen Gründen vom Finanzministerium versteuert worden Das widerspricht also geradezu den Forderungen des Herrn Schill, der gesagt hat, wir brauchen billigere Produktionsmittel. Jawohl, Herr Schill, die braucht die Landwirtschaft! Aber Sie stimmen jetzt dafür, daß eine Politik gegen die Interessen der Landwirtschaft, nämlich durch Erhöhung der Kraftstoffpreise, praktiziert wird.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)



    (Kalbitzer)

    Sollten aber einige Herren der Landwirtschaft der Meinung sein, daß neben den saisonalen Schutzzöllen für die Landwirtschaft außerdem rigorose Sperrfristen angeordnet werden, dann muß ich Ihnen sagen, müssen Sie das Torquayer Vertragswerk ablehnen; denn dafür ist nach Sinn und Buchstaben von Torquay kein Platz. Ich bitte Sie, das gründlich zu überlegen.

    (Beifall bei der SPD.)



Rede von Dr. Hermann Schäfer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Paul.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hugo Paul


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (KPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (KPD)

    Meine Damen und Herren! Der Herr Abgeordnete Freudenberg hat versucht, aus den billigen Erfolgen in Torquay hier etwas zu machen. Er hat darauf hingewiesen, daß Amerika auch in einigen Warengattungen sogenannte Zollzugeständnisse gemacht hat. Aber keiner wird zu bestreiten wagen, daß die Vereinigten Staaten jenes Land sind, welches am letzten Krieg am meisten verdient hat und in der Lage war, seine Wirtschaft gewaltig auszudehnen und auch seine handelspolitischen Beziehungen auf Kosten selbst seiner Verbündeten zu erweitern.
    Es ging während der Konferenz in Torquay — so schreibt Herr Dr. Ernst Posse — folgende Glosse um: 1947 habe man in Genf die Zölle ermäßigt, 1949 in Annecy sie gebunden und 1951 in Torquay sie heraufgesetzt. So also wird die ganze Lage und das materielle Ergebnis der Zollabschlüsse und Verhandlungen in Torquay auch von Wirtschaftlern Westdeutschlands charakterisiert und beurteilt. Von einem großen materiellen Ergebnis für Westdeutschland kann nicht gesprochen werden. Dafür sind wir aber durch den Beitritt zum GATT die Verpflichtung eingegangen, daß wir uns der amerikanischen Handels- und Machtpolitik unterwerfen. Dagegen wehren wir uns im Interesse unserer deutschen Nationalwirtschaft und des Lebens unseres Volkes. Keine Öffnung unseres Marktes für Schleuderwaren aus diesen Ländern! Schutz unserer Wirtschaft! Schutz für eine Wirtschaft, die den Interessen unseres Volkes und nicht den Kriegszielen der amerikanischen Imperialisten dient!

    (Abg. Dr. Wuermeling: Monopolkapitalisten!) Wenn Herr Freudenberg sagt, zum Handelsabschluß gehörten zwei Partner, und die Sowjetunion sei nicht bereit gewesen, dem GATT beizutreten, so hat das seine guten Gründe. Denn das GATT stellt keine . freie Vereinigung von Völkern oder Vereinbarung von Völkern dar, sondern das GATT ist zustandegekommen unter dem Druck des Marshallplan, unter dem Druck des amerikanischen Bank- und Handelskapitals. -

    Während die Bundesregierung den Handel nach dem Osten blockiert und nach den Weisungen des Petersberges selbst den innerdeutschen Handel erschwert, bemühen sich andere Völker, darunter Frankreich, England, Schweden usw. sehr eifrig um verbesserte Handelsbeziehungen zu dem neuen Polen, zur Sowjet-Union, zu China, Ungarn usw. In Westdeutschland aber wird eine Handels- und Wirtschaftspolitik nach den Konzeptionen der amerikanischen Kriegstreiber betrieben. Weil der Beitritt zum GATT eine Verstärkung dieser Linie ist, muß er im Interesse des deutschen Volkes verweigert werden. Die kleinen, lächerlichen Vergünstigungen, die man in Torquay bei den Handelsverträgen erarbeitet und, wie man sich ausdrückt, errungen hat, hätte man auch in zweiseitigen Handelsverträgen erreichen können, und zwar, wie ich meine, sogar noch besser als dadurch, daß man sich an die amerikanischen Konzeption bindet, die in dem ganzen GATT-Vertragswerk und auch in der Tendenz der Havanna Charta zum Ausdruck kommt.
    Ich habe unseren Standpunkt dargelegt. Wir werden im nationalen und sozialen Interesse unseres Volkes

    (Lachen in der Mitte und rechts)

    diesem Gesetzentwurf nicht zustimmen.

    (Beifall bei der KPD.)