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ID0116010200

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    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
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    5. Abgeordnete: 1
    6. Schill.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 160. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Juli 1951 6405 160. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 11. Juli 1951. Geschäftliche Mitteilungen . 6408B, 6438A, 6463A Änderungen der Tagesordnung . . 6408B, 6430A Beratung der Interpellation der Fraktion der FDP betr. Abtransport der ausländischen, nach dem Gesetz Nr. 53 der Militärregierung abgelieferten Devisenwerte aus deutschem Besitz (Nr. 2332 der Drucksachen) 6408D Dr. Wellhausen (FDP), Interpellant 6408D Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 6410B Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Errichtung eines Bundesamtes für Auswanderung (Nr. 2394 der Drucksachen) 6411B Ausschußüberweisung 6411C Fortsetzung der zweiten und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über Preise für Getreide inländischer Erzeugung für das Getreidewirtschaftsjahr 1951/52 und des von den Abg. Dr. Dr. Müller (Bonn), Fassbender, Tobaben, Fürst zu Oettingen-Wallerstein, Dr. Glasmeyer, Donhauser u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Zahlung von Frühdruschprämien (Nrn. 2328, 2340 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (19. Ausschuß) (Nr. 2426 der Drucksachen, Umdrucke Nrn. 280, 285, 286 [neu]) 6411C, 64'76A Fassbender (FDP) 6411C, 6415D Kriedemann (SPD) . . . 6412A, 6413C Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 6412C Dr. Horlacher (CSU) . 6412D, 6415B, 6416B Margulies (FDP): zur Sache 6414D persönliche Erklärung 6476A Niebergall (KPD) 6415B Abstimmungen . . . 6411D, 6413C, 6416A, B Erste, zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD, BP, Landesgruppe CSU, Gruppe WAV und der Abg. Dr. Wellhausen u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Sitz der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2479 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des von den Abg. Schröter, Dr. Nowack (Rheinland-Pfalz), Walter, Frau Wessel u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Sitz der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2481 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des von den Abg. Euler, Fassbender u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes gem. § 3 Abs. 1 des Gesetzes über die Errichtung einer Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2482 der Drucksachen) . . 6408B, 6416B, 6420D, 6423D Euler (FDP) 6416C Dr. Weber (Koblenz) (CDU) . . . 6416D Matthes (DP) (zur Geschäftsordnung) 6417D Sabel (CDU) 6418A Dr. Wellhausen (FDP) 6418B Junglas (CDU) 6424C zur Geschäftsordnung (Frage der Zulässigkeit der Abstimmung in drei Lesungen bei der Wahl von Orten als Sitz von Bundesbehörden) 6424C Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 6424D Ritzel (SPD) 6425A, 6427A Mellies (SPD) 6425B Dr. Weber (Koblenz) (CDU) . . . 6425C Dr. Wuermeling (CDU) . . . 6425C, 6426C Vizepräsident Dr. Schäfer . . . 6426A, C, 6427A, D, 6428D Euler (FDP) 6426B Dr. von Campe (DP) 6427B zur Abstimmung: Dr. von Merkatz (DP) 6428A Ritzel (SPD) 6428C, 6429C Dr. Wuermeling (CDU) 6429C Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 6429D Dr. Etzel (Bamberg) (BP) 6429D Abstimmungen 6418D, 6420D, 6424A, 6428A, 6429A, 6430A Erste, zweite und dritte Beratung des von den Abg. Dr. Dr. Müller (Bonn) u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung und Abänderung des Gesetzes über den Verkehr mit Getreide und Futtermitteln (Getreidegesetz) (Nr. 2480 der Drucksachen) 6408D, 6419A Dr. Niklas, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 6419A Dr. Dr. Müller (Bonn) (CDU) . . . 6419C Beschlußfassung 6419D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der BP betr. Amnestie für den Besitz von Sport- und Jagdwaffen (Nrn. 2370, 2021 der Drucksachen) 6420A Fürst Fugger von Glött (CSU), Berichterstatter 6420A Beschlußfassung 6420D Fortsetzung der zweiten und dritte Beratung des von den Abg. Strauß, Kemmer u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der Jugend in der Liffentlichkeit (Nrn. 180, 1430 [neu] der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Fragen der Jugendfürsorge (33. Ausschuß) ((Nr. 2389 der Drucksachen) - 6421A Priebe (SPD), Berichterstatter . . 6421B Frau Thiele (KPD) 6422B Gaul (FDP) 6423C Abstimmungen 6423B, D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Protokoll von Torquay vom 21. April 1951 und den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen vom 30. Oktober 1947 (Nr. 2400 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen (14. Ausschuß) (Nr. 2425 der Drucksachen) 6430A Dr. Serres (CDU), Berichterstatter 6430B Kalbitzer (SPD) 6431A, 6436B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 6432C Paul (Düsseldorf) (KPD) . . 6433B, 6437A Freudenberg (FDP-Hosp.) 6434A Schill (CDU) 6435C Dr. Dr. Müller (Bonn) (CDU) . . . 6437C Abstimmungen 6436A, 6437D Frage des Termins der Beratung der Gesetzentwürfe betr. Investitionshilfe der deutschen gewerblichen Wirtschaft (Nr. 2450 der Drucksachen) und Förderung des Bergarbeiterwohnungsbaues im Kohlenbergbau (Nr. 2388 der Drucksachen) 6430A, 6438A, 6474C zur Geschäftsordnung: Dr. Krone (CDU) 6474C, 6475B Ollenhauer (SPD) 6474D Mellies (SPD) 6475B Abstimmung 6475D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der Wirtschaft von GroßBerlin (West) (Nr. 2451 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen (11. Ausschuß) (Nr. 2461 der Drucksachen) 6438B Seuffert (SPD), Berichterstatter . 6438C Bucerius (CDU) 6439A Brandt (SPD) 6439D Abtimmungen 6439A, 6440B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Gewährung von Zulagen in den gesetzlichen Rentenversicherungen (Rentenzulagegesetz - RZG -) (Nr. 2390 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Sozialpolitik (21. Ausschuß) (Nr. 2462 der Drucksachen, Umdrucke Nrn. 289, 290, 291, 292, 296) in Verbindung mit der Ersten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die einstweilige Gewährung einer Teuerungszulage zur Abgeltung von Preiserhöhungen bei Grundnahrungsmitteln (Teuerungszulagengesetz) (Nr. 2463 der Drucksachen), ferner in Verbindung mit der Ersten, zweiten und dritten Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP, Z und der Gruppe BHE/DG betr. Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Soforthilfegesetzes (Nr. 2475 der Drucksachen), ferner in Verbindung mit der Ersten, zweiten und dritten Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Entwurf eines Gesetzes über die Versorgung der Opfer des Krieges (Bundesversorgungsgesetz) vom 20. Dezember 1950 (Nr. 2485 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des Antrags der Abg. Frau Dr. Probst u. Gen. betr. Nichtanrechnung von Teuerungszulagen bei den Einkommensteuerfreigrenzen des Bundesversorgungsgesetzes (Nr. 2464 der Drucksachen) . . . 6408C, 6419D, 6440C, D, 6470A, 6471D, 6474A Horn (CDU), Berichterstatter 6441A, 6446D Renner (KPD) 6445A, 6447B, 6453D, 6456D, 6461C, 6464C, 6469C, 6470D, 6471C Meyer (Hagen) (SPD) - 6448A Storch, Bundesminister für Arbeit 6449D, 6453C Richter (Frankfurt) (SPD) 6450A, 6467D Arndgen (CDU) 6450A, 6454D, 6460A, 6469B, 6473A Willenberg (Z) 6450C Frau Kalinke (DP) . . . . 6451A, 6460C Wartner (BP) 6451D Frau Korspeter (SPD) 6452B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 6455C, 6472D Frau Schroeder (Berlin) (SPD) . . . 6458A Dannebom (SPD) 6462C Dr. Preller (SPD) 6463A, 6468D Dr. Hammer (FDP) 6465C Degener (CDU) 6466B Dr. Krone (CDU) 6467B Dr. Kather (CDU), Antragsteller . 6470A Frau Krahnstöver (SPD), Antragstellerin 6470D Bazille (SPD), Antragsteller . 6471D, 6473B Müller (Frankfurt) (KPD) 6473C Freidhof (SPD) 6474B Abstimmungen 6447A, 6456A, 6457D, 6462C, D, 6467C, 6468B, 6469D, 6471C, 6474A Ausschußüberweisungen . . . 6469D, 6474A, B Dritte Beratung des Entwurfs eines Strafrechtsänderungsgesetzes (Nrn. 563, 1307, 2414 der Drucksachen; Umdrucke Nrn 293, 294, 295, 297) 6476C Dr. Laforet (CSU), Berichterstatter 6476D Fisch (KPD) 6477A, 6485A Clausen (SSW) 6478C Kiesinger (CDU) 6478D Dr. Arndt (SPD): zur Sache 6479C, 6485B zur Geschäftsordnung 6485D Ewers (DP) 6480D Dr. Reismann (Z) 6481D - Dr. Schneider (FDP) 6482B Dr. Wahl (CDU) 6483D Neumayer (FDP) 6484C Abstimmungen 6483B, 6485C, D Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP betr. Notlage des Althausbesitzes (Nr. 2418 der Drucksachen) 6486A Ausschußüberweisung 6486B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Anweisung auf Herausgabe der Brückenbaupläne im Bereich der Bundesstraßen und der Bundesbahn an die US-Armee zum Zweck des Einbaues von Sprengkammern (Nrn. 2372, 2085 der Drucksachen) 6486B Eichler (SPD), Berichterstatter . . 6486B Frau Strohbach (KPD) 6487B Beschlußfassung 6487D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Rische (Nr. 2404 der Drucksachen) 6488A Kahn (CDU), Berichterstatter 6488A, 6490B Renner (KPD) 6488D Beschlußfassung 6490C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Ermächtigung des Bundestags zur Strafverfolgung gegen Hannes Kaiser und Johann Guth (Nr. 2253 [neu] der Drucksachen) . . . . 6490C Dr. Mende (FDP), Berichterstatter . 6490C Gengler (CDU) 6491C Beschlußfassung 6491D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Freiherrn von Fürstenberg (Nr. 2005 [neu] der Drucksachen) 6491D • Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6492A Beschlußfassung 6492B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Strauß (Nr. 2398 der Drucksachen) 6492B Ewers (DP), Berichterstatter . . . 6492B Beschlußfassung 6493A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Richter (Niedersachsen) (Nr. 2405 der Drucksachen) . 6493A Ewers (DP), Berichterstatter . . . 6493A Beschlußfassung 6493C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung zur Ausführung eines Vorführungsbefehls gegen den Abg. Dr. Richter (Niedersachsen) gemäß Schreiben des Bundes- ministers der Justiz vom 10. Juli 1951 (Nr. 2478 der Drucksachen) . . . 6408C, 6493C Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6493D Dr. Richter (Niedersachsen) 6494C Beschlußfassung 6494C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Donhauser (Nr 1936 [neu] der Drucksachen) 6494C Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6494C Beschlußfassung 6494E Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Reismann (Nr. 2472 der Drucksachen) 6495A Gengler (CDU) (zur Geschäftsordnung) 6495A Ausschußrückverweisung . 6495A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Aumer (Nr. 2473 der Drucksachen) 6495B Müller (Hessen) (SPD), Berichterstatter 6495B Beschlußfassung 6495D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität der Abg. Frau Kalinke (Nr. 2474 der Drucksachen) 6495D Gengler (CDU), Berichterstatter . 6495D Beschlußfassung 6496C Beratung der Obersichten Nr. 34 und Nr. 35 über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages über Petitionen (Umdruck Nr. 238, 264) 6496C Beschlußfassung 6496C Nächste Sitzung 6496C Die Sitzung wird um 9 Uhr 2 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Rede von Dr. Hermann Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Das Wort hat Herr Abgeordneter Freudenberg.
    Freudenberg (FDP, Hosp.): Im Namen der Fraktionen der CDU, FDP und DP darf ich erklären, daß wir der Vorlage unsere Zustimmung geben werden. Ich glaube, daß wir mit der Annahme des Gesetzes einen entscheidenden Schritt auf dem Wege der Wiedereingliederung der deutschen Wirtschaft in die Weltwirtschaft tun. Ich bedaure es außerordentlich, daß man — das hat schon der Herr Bundesfinanzminister erklärt —, bei der Opposition glaubt, Dinge miteinander verkoppeln zu müssen, die vielleicht, aber doch nur am Rande, ursächlich zusammenhängen. Man sollte auch bei der Opposition über Kleinigkeiten nicht die große 1 Linie übersehen. -
    Mit der Annahme des Torquay-Gesetzes — um es kurz so zu bezeichnen — erhalten wir auf dem Gebiete des Außenhandels unsere Souveränität.

    (Abg. Paul: Stimmt ja nicht, Herr Freudenberg! Das wissen Sie ganz genau!)

    — Herr Paul, mit Ihnen darf ich nachher noch abrechnen. — Wir gehen ein internationales Vertragsverhältnis ein, zu gleichen Rechten, aber auch zu gleichen Pflichten. Ich bin ganz mit Ihnen, Herr Kollege Kalbitzer, der Meinung, daß wir bei der Erfüllung der eingegangenen Pflichten die Sorgfalt walten lassen müssen, die bei internationalen Abkommen unter allen Umständen einzuhalten ist. Deswegen möchte ich die Regierung bitten, dafür Sorge zu tragen, daß zur Beobachtung der von uns eingegangenen Verpflichtungen und zur Durchführung des Abkommens eine Stelle beauftragt wird, die darüber zu wachen hat, daß alle Vertragsverpflichtungen, die wir übernehmen — und es Sind deren sehr viele —, wirklich eingehalten werden. Diese Stelle hat aber nicht nur die Aufgabe, einseitig darüber zu wachen, daß wir unsere Verpflichtungen einhalten, sondern sie muß in gleicher Weise die Augen dafür offen haben, daß uns gegenüber von keiner Seite mehr Diskriminierungen geübt werden.
    Meine Damen und Herren mit dem Beitritt der westdeutschen Bundesrepublik zu Torquay haben wir auch die Möglichkeit, dem internationalen Währungsfonds in New York beizutreten. Wir begrüßen es, daß die Regierung den Antrag auf Beitritt gestellt hat, damit wir nun wie auf außenhandelspolitischem auch auf dem internationalen Finanzgebiet gleiche Rechte bekommen. Herr Kollege Serres hat schon darauf hingewiesen, daß uns das Torquay-Gesetz, das wir im Begriff stehen, nun in zweiter und dritter Lesung anzunehmen, in Verbindung mit den früheren Vereinbarungen von Genf und Annecy in gewissem Umfang Zollsenkungen bringen. Es ist immerhin wichtig, festzustellen, daß durch den Beitritt zum Torquay-Abkommen und den früheren Abmachungen für Deutschland Zollsenkungen mit einem Ausfuhrwert, von rund 2 Milliarden DM Platz greifen. Darüber hinaus sind wir in wechselseitiger Bindung nunmehr auf drei Jahre dahingehend gesichert, daß die übrigen Vertragsländer uns gegenüber ihre Zölle nicht ändern können, es sei denn, daß sie aus dem GATT mit sechsmonatiger Kündigungsfrist austreten, genau so, wie wir das auch tun können.
    Meine Herren der -Opposition! Ich darf Sie doch einmal fragen, ob Sie die Verantwortung übernehmen würden, das Gesetz abzulehnen, wenn Sie nicht sicher wären, daß sich in diesem Hause eine Mehrheit für seine Annahme findet.

    (Sehr richtig! rechts. — Abg. Kalbitzer: Dann müßten Sie von vornherein eine andere Sozialpolitik machen!)

    — Herr Kollege Kalbitzer, seien wir uns doch darüber klar, daß wir eine heillose Verwirrung und einen unmöglichen Zustand bekämen, wenn dieses Gesetz nicht angenommen würde,

    (Abg. Dr. Serres: Sehr richtig!)

    das j a doch die Ergänzung bildet zu dem autonomen Zollgesetz, das wir vor wenigen Wochen verabschiedet haben.
    Einige praktische Beispiele mögen Ihnen zeigen, daß der Beitritt zu diesem Abkommen für unsere Gesamtwirtschaft von großer Bedeutung ist. So haben z. B. die USA den Vertragsländern auf dem Gebiete der biologischen, chemischen und wissenschaftlichen Glaswaren die Zollsätze von bisher 85 auf 421/2 % gesenkt, auf dem Gebiete der Messerschmiedewaren bei Taschenmessern von 50 auf 25 %, für alle Druckpressen von 25 auf 121/2 %, für Kameras von 20 auf 15 %. Auch mit Frankreich ist es in den Verhandlungen gelungen, den Zollsatz z. B. für feuerfeste Erzeugnisse von 20 auf 15 % zu senken. In dem Vertrag mit Italien wurde der Zollsatz für Eier von 35 auf 28 % gesenkt. So könnte ich noch eine lange Kette von Produkten aufzählen, bis ich zu dem durch die Zollsenkungen begünstigten Gesamtexportwert von 2 Milliarden komme.
    Nun haben Sie, Herr Kalbitzer, auf verschiedene Punkte hingewiesen und uns vorgeworfen, wir trieben gegenüber dem Ausland keine klare Politik. Man sollte mit solchen Feststellungen sehr vorsichtig sein. Herrr Kalbitzer, Sie wissen ganz genau, daß die beiden Fragen, die Sie behandelt haben, nämlich einmal die Zollbegünstigungen und zum anderen die saisonalen Einfuhrverbote, noch in eine Zeit fallen, die nicht mit den Verpflichtungen kollidiert, die wir durch die Annahme des Torquay-Gesetzes eingehen.

    (Abg. Kalbitzer: Sie gehen über den 1. Oktober hinaus!)

    — Sie wissen sehr gut, daß die saisonalen Grenzen, die in dem italienischen Vertrag festgelegt worden sind, vor und nicht nach dem 1. Oktober liegen.

    (Abg. Kalbitzer: Bis nach dem 1. Oktober!)

    Der Herr Finanzminister hat Sie schon darauf
    hingewiesen, daß er auf Grund der Exekutiv-


    (Freudenberg)

    gewalt mit Zustimmung der Bundesregierung hinsichtlich der Zollbegünstigungen eine Verwaltungsmaßnahme getroffen hat. Sie haben sich auf den Standpunkt gestellt, dabei handele es sich um ein Koalitionsgeschäft. Der Herr Finanzminister hat Ihnen darauf schon geantwortet. Aber ich darf auch von unserer Seite noch unterstreichen, daß diese Verwaltungsmaßnahme, die der Herr Finanzminister getroffen hat, in keinerlei Verbindung mit den getroffenen finanziellen Vereinbarungen steht.

    (Abg. Kalbitzer: Sie haben doch das Gegenteil erzählt!)


    (Abg. Dr. Serres: Sehr richtig!)

    Wenn Sie ein Interesse daran ,haben, daß das, was Sie beanstanden, aufgehoben wird, dann müssen Sie gerade diesem Gesetz Ihre Zustimmung geben. Sie wissen doch: In § 4 des Zolltarifgesetzes haben wir festgelegt, daß derartige Zollbegünstigungsverordnungen in Zukunft nur mit Zustimmung des Bundestages erlassen werden können. Sie wissen ferner, daß wir uns im September, wenn der Bundestag wieder zusammentritt, mit der Verordnung über Zollbegünstigungen zu befassen haben werden, die nach dem 1. Oktober Gesetzeskraft haben soll. Wie immer wir im einzelnen zu der Anordnung des Finanzministers stehen, wir sind in jedem Falle der Meinung, daß es ein Unding wäre, an einer Anordnung, die am 1. Juli ergangen ist und am 1. Oktober automatisch wieder außer Kraft tritt, nach dem Prinzip „Rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln" innerhalb dieser drei Monate irgendwelche Änderungen dadurch zu erzwingen, daß wir diesem großen Vertragswerk unsere Zustimmung versagen.

    (Sehr gut! rechts.)

    Herr Paul, ich darf Ihnen nur das eine sagen: Ich glaube, daß wir alle miteinander sehr glücklich wären, wenn wir wieder zu geordneten Handelsbeziehungen auch mit Rußland und den von Rußland abhängigen Staaten kommen könnten.

    (Abg. Paul: Da muß man Widerstand leisten gegen den Petersberg! — Zuruf von der SPD: Sprechen Sie von Karlshorst!)

    — Herr Paul, zu Handelsbeziehungen gehören
    ja immer zwei, und bisher haben alle Beobachtungen gezeigt, daß von Ihrer, verzeihen Sie, von der
    russischen Seite keinerlei Schritte getan worden
    sind, um mit uns wieder in irgendein erträgliches
    internationales Handelsbeziehungsrecht zu kommen.
    Meine Damen und Herren, ich darf Sie bitten, trotz der Einwendungen, die der Herr Kollege Kalbitzer gemacht hat, und indem ich noch einmal das unterstreiche, was der Herr Finanzminister ausgeführt hat, diesem Vertragswerk unter allen Umständen Ihre Zustimmung zu geben; denn wenn dem nicht so wäre — ich wiederhole es —, hätten wir mit dem 1. Oktober die unmöglichsten Verhältnisse in unseren ganzen internationalen Handelsbeziehungen, und alle diejenigen, die dann unter den Folgen leiden würden, hätten kein Verständnis dafür, daß man wegen Mücken einen Elefanten schlachten will.

    (Beifall in der Mitte und rechts.)



Rede von Dr. Hermann Schäfer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Schill.

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    Rede von Lambert Schill


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Herr Kollege Freudenberg hat bereits im Namen der CDU/CSU, FDP und DP dargelegt, daß diese Fraktionen dem Gesetz ihre Zustimmung geben. Ich selber habe im Unterausschuß für den Zolltarif die ganzen Verhandlungen mitgemacht. Es war ein sehr interessantes Gebiet, das zu behandeln war, und ich muß sagen, daß die Verhandlungen trotz der Verschiedenheit der politischen Anschauungen in freundschaftlicher, angenehmer Form vor sich gingen. Ich kann deshalb die Ausführungen, die Herr Kollege Kalbitzer vorhin gemacht hat, nicht ganz verstehen. Herr Kollege Kalbitzer hat sich auf den Standpunkt gestellt, daß seine Fraktion wohl für den Schutz der Landwirtschaft in einer Zollgesetzgebung eintritt, daß sie aber die Einfuhrverbote ablehnt und auch die Diktatur der Landwirtschaft auf dem Rücken der Verbraucher ablehnt.

    (Hört! Hört! in der Mitte. — Abg. Kalbitzer: Sind Sie etwa dafür?)

    Dazu möchte ich folgendes. sagen. Herr Kollege Kalbitzer meint mit diesen Einfuhrverboten wohl die Einführung von Sperrfristen. Diese Sperrfristen wurden ja durch gegenseitige Abmachungen zwischen zwei Staaten zu dem Zweck geschaffen, in einer Zeit, wo der deutsche Bauer selber mit Obst und Gemüse auf dem Markt ist, dessen Produkte einigermaßen vor dem Preiszerfall zu bewahren. Ich möchte daran erinnern, welche Verhältnisse wir im vorigen Jahre hatten, als es noch keine Sperrfristen gab, als das deutsche Obst und Gemüse dem Eindringen des Auslandes willkürlich preisgegeben war, viele tausend Zentner Obst und Gemüse verdarben und unsere Bauern um den Ertrag ihrer Arbeit gebracht wurden.
    Herr Kollege Kalbitzer hat dann betont, daß die Landwirtschaft ihre Preise künstlich erhöhen will, und er hat insbesondere auch auf die Schweinepreise hingewiesen. Dazu ist zu sagen, daß die Schweinepreise heute nur noch zwei Drittel dessen betragen, was sie vor einigen Monaten betragen haben,

    (Abg. Kalbitzer: Da waren sie noch stärker überhöht!)

    und daß sie deshalb durchaus angemessen sind, vielleicht für den Landwirt nicht einmal mehr ganz rentabel sind. Ich weise auch darauf hin, welche Entwicklung die Preise für Frühkartoffeln genommen haben, die heute durchaus für die Verbraucher tragbar sind. Meine Damen und Herren, wenn wir die Preise für die Landwirtschaft künstlich erhöhen wollten, hätten wir ja keine Marktgesetze geschaffen, wo wir doch das deutsche Preisniveau unbeeinflußt vom Weltmarkt auf einer Ebene halten, die sowohl dem Verbraucher wie dem Erzeuger dient.

    (Abg. Kalbitzer: Sehr richtig! Das ist nötig!)

    Die Sperrfristen, die Herr Kollege Kalbitzer angegriffen hat, sind aber in ihren Auswirkungen gerade für die Klein- und Mittelbetriebe des Südwestens von ungeheurer Bedeutung.

    (Abg. Kalbitzer: Da müssen Sie gegen Torquay stimmen! — Weitere Zurufe.)

    Wenn es uns nicht gelingt, für Obst und Gemüse
    gegenüber der ausländischen Einfuhr einigermaßen
    einen Schutz zu schaffen, dann sind Hunderttausende von Betrieben in der Ebene und im Mittel-


    (Schill)

    gebirge unrentabel geworden und zum Tode verurteilt. Ich weiß nicht, ob Herr Kollege Kalbitzer auch weiß, wie es der Landwirtschaft, insbesondere der kleinen Landwirtschaft, zur Zeit geht. Wenn es ihr gut gehen würde, dann würden nicht Hunderttausende Bauernsöhne und Bauerntöchter jedes Jahr vom Land abwandern und in die Stadt gehen. Wir in der Landwirtschaft haben durchaus kein Interesse an hohen Preisen; wir wollen aber eine Relation der Preise, und so lange es nicht möglich ist, die Produktionsmittel der Landwirtschaft billiger zu geben, brauchen wir eben Preise, die den Produktionsmitteln entsprechen. Ich möchte abschließend sagen: Wir brauchen in Deutschland einen Schutz der nationalen Produktion auf dem gewerblichen Sektor; wir brauchen ihn aber auch auf dem Ernährungssektor, wenn wir die Ernährung unseres Volkes. weitestgehend sichern wollen.

    (Bravo! in der Mitte.)