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ID0116009500

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    Deutscher Bundestag — 160. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Juli 1951 6405 160. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 11. Juli 1951. Geschäftliche Mitteilungen . 6408B, 6438A, 6463A Änderungen der Tagesordnung . . 6408B, 6430A Beratung der Interpellation der Fraktion der FDP betr. Abtransport der ausländischen, nach dem Gesetz Nr. 53 der Militärregierung abgelieferten Devisenwerte aus deutschem Besitz (Nr. 2332 der Drucksachen) 6408D Dr. Wellhausen (FDP), Interpellant 6408D Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 6410B Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Errichtung eines Bundesamtes für Auswanderung (Nr. 2394 der Drucksachen) 6411B Ausschußüberweisung 6411C Fortsetzung der zweiten und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über Preise für Getreide inländischer Erzeugung für das Getreidewirtschaftsjahr 1951/52 und des von den Abg. Dr. Dr. Müller (Bonn), Fassbender, Tobaben, Fürst zu Oettingen-Wallerstein, Dr. Glasmeyer, Donhauser u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Zahlung von Frühdruschprämien (Nrn. 2328, 2340 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (19. Ausschuß) (Nr. 2426 der Drucksachen, Umdrucke Nrn. 280, 285, 286 [neu]) 6411C, 64'76A Fassbender (FDP) 6411C, 6415D Kriedemann (SPD) . . . 6412A, 6413C Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 6412C Dr. Horlacher (CSU) . 6412D, 6415B, 6416B Margulies (FDP): zur Sache 6414D persönliche Erklärung 6476A Niebergall (KPD) 6415B Abstimmungen . . . 6411D, 6413C, 6416A, B Erste, zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD, BP, Landesgruppe CSU, Gruppe WAV und der Abg. Dr. Wellhausen u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Sitz der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2479 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des von den Abg. Schröter, Dr. Nowack (Rheinland-Pfalz), Walter, Frau Wessel u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Sitz der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2481 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des von den Abg. Euler, Fassbender u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes gem. § 3 Abs. 1 des Gesetzes über die Errichtung einer Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2482 der Drucksachen) . . 6408B, 6416B, 6420D, 6423D Euler (FDP) 6416C Dr. Weber (Koblenz) (CDU) . . . 6416D Matthes (DP) (zur Geschäftsordnung) 6417D Sabel (CDU) 6418A Dr. Wellhausen (FDP) 6418B Junglas (CDU) 6424C zur Geschäftsordnung (Frage der Zulässigkeit der Abstimmung in drei Lesungen bei der Wahl von Orten als Sitz von Bundesbehörden) 6424C Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 6424D Ritzel (SPD) 6425A, 6427A Mellies (SPD) 6425B Dr. Weber (Koblenz) (CDU) . . . 6425C Dr. Wuermeling (CDU) . . . 6425C, 6426C Vizepräsident Dr. Schäfer . . . 6426A, C, 6427A, D, 6428D Euler (FDP) 6426B Dr. von Campe (DP) 6427B zur Abstimmung: Dr. von Merkatz (DP) 6428A Ritzel (SPD) 6428C, 6429C Dr. Wuermeling (CDU) 6429C Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 6429D Dr. Etzel (Bamberg) (BP) 6429D Abstimmungen 6418D, 6420D, 6424A, 6428A, 6429A, 6430A Erste, zweite und dritte Beratung des von den Abg. Dr. Dr. Müller (Bonn) u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung und Abänderung des Gesetzes über den Verkehr mit Getreide und Futtermitteln (Getreidegesetz) (Nr. 2480 der Drucksachen) 6408D, 6419A Dr. Niklas, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 6419A Dr. Dr. Müller (Bonn) (CDU) . . . 6419C Beschlußfassung 6419D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der BP betr. Amnestie für den Besitz von Sport- und Jagdwaffen (Nrn. 2370, 2021 der Drucksachen) 6420A Fürst Fugger von Glött (CSU), Berichterstatter 6420A Beschlußfassung 6420D Fortsetzung der zweiten und dritte Beratung des von den Abg. Strauß, Kemmer u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der Jugend in der Liffentlichkeit (Nrn. 180, 1430 [neu] der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Fragen der Jugendfürsorge (33. Ausschuß) ((Nr. 2389 der Drucksachen) - 6421A Priebe (SPD), Berichterstatter . . 6421B Frau Thiele (KPD) 6422B Gaul (FDP) 6423C Abstimmungen 6423B, D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Protokoll von Torquay vom 21. April 1951 und den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen vom 30. Oktober 1947 (Nr. 2400 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen (14. Ausschuß) (Nr. 2425 der Drucksachen) 6430A Dr. Serres (CDU), Berichterstatter 6430B Kalbitzer (SPD) 6431A, 6436B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 6432C Paul (Düsseldorf) (KPD) . . 6433B, 6437A Freudenberg (FDP-Hosp.) 6434A Schill (CDU) 6435C Dr. Dr. Müller (Bonn) (CDU) . . . 6437C Abstimmungen 6436A, 6437D Frage des Termins der Beratung der Gesetzentwürfe betr. Investitionshilfe der deutschen gewerblichen Wirtschaft (Nr. 2450 der Drucksachen) und Förderung des Bergarbeiterwohnungsbaues im Kohlenbergbau (Nr. 2388 der Drucksachen) 6430A, 6438A, 6474C zur Geschäftsordnung: Dr. Krone (CDU) 6474C, 6475B Ollenhauer (SPD) 6474D Mellies (SPD) 6475B Abstimmung 6475D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der Wirtschaft von GroßBerlin (West) (Nr. 2451 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen (11. Ausschuß) (Nr. 2461 der Drucksachen) 6438B Seuffert (SPD), Berichterstatter . 6438C Bucerius (CDU) 6439A Brandt (SPD) 6439D Abtimmungen 6439A, 6440B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Gewährung von Zulagen in den gesetzlichen Rentenversicherungen (Rentenzulagegesetz - RZG -) (Nr. 2390 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Sozialpolitik (21. Ausschuß) (Nr. 2462 der Drucksachen, Umdrucke Nrn. 289, 290, 291, 292, 296) in Verbindung mit der Ersten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die einstweilige Gewährung einer Teuerungszulage zur Abgeltung von Preiserhöhungen bei Grundnahrungsmitteln (Teuerungszulagengesetz) (Nr. 2463 der Drucksachen), ferner in Verbindung mit der Ersten, zweiten und dritten Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP, Z und der Gruppe BHE/DG betr. Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Soforthilfegesetzes (Nr. 2475 der Drucksachen), ferner in Verbindung mit der Ersten, zweiten und dritten Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Entwurf eines Gesetzes über die Versorgung der Opfer des Krieges (Bundesversorgungsgesetz) vom 20. Dezember 1950 (Nr. 2485 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des Antrags der Abg. Frau Dr. Probst u. Gen. betr. Nichtanrechnung von Teuerungszulagen bei den Einkommensteuerfreigrenzen des Bundesversorgungsgesetzes (Nr. 2464 der Drucksachen) . . . 6408C, 6419D, 6440C, D, 6470A, 6471D, 6474A Horn (CDU), Berichterstatter 6441A, 6446D Renner (KPD) 6445A, 6447B, 6453D, 6456D, 6461C, 6464C, 6469C, 6470D, 6471C Meyer (Hagen) (SPD) - 6448A Storch, Bundesminister für Arbeit 6449D, 6453C Richter (Frankfurt) (SPD) 6450A, 6467D Arndgen (CDU) 6450A, 6454D, 6460A, 6469B, 6473A Willenberg (Z) 6450C Frau Kalinke (DP) . . . . 6451A, 6460C Wartner (BP) 6451D Frau Korspeter (SPD) 6452B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 6455C, 6472D Frau Schroeder (Berlin) (SPD) . . . 6458A Dannebom (SPD) 6462C Dr. Preller (SPD) 6463A, 6468D Dr. Hammer (FDP) 6465C Degener (CDU) 6466B Dr. Krone (CDU) 6467B Dr. Kather (CDU), Antragsteller . 6470A Frau Krahnstöver (SPD), Antragstellerin 6470D Bazille (SPD), Antragsteller . 6471D, 6473B Müller (Frankfurt) (KPD) 6473C Freidhof (SPD) 6474B Abstimmungen 6447A, 6456A, 6457D, 6462C, D, 6467C, 6468B, 6469D, 6471C, 6474A Ausschußüberweisungen . . . 6469D, 6474A, B Dritte Beratung des Entwurfs eines Strafrechtsänderungsgesetzes (Nrn. 563, 1307, 2414 der Drucksachen; Umdrucke Nrn 293, 294, 295, 297) 6476C Dr. Laforet (CSU), Berichterstatter 6476D Fisch (KPD) 6477A, 6485A Clausen (SSW) 6478C Kiesinger (CDU) 6478D Dr. Arndt (SPD): zur Sache 6479C, 6485B zur Geschäftsordnung 6485D Ewers (DP) 6480D Dr. Reismann (Z) 6481D - Dr. Schneider (FDP) 6482B Dr. Wahl (CDU) 6483D Neumayer (FDP) 6484C Abstimmungen 6483B, 6485C, D Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP betr. Notlage des Althausbesitzes (Nr. 2418 der Drucksachen) 6486A Ausschußüberweisung 6486B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Anweisung auf Herausgabe der Brückenbaupläne im Bereich der Bundesstraßen und der Bundesbahn an die US-Armee zum Zweck des Einbaues von Sprengkammern (Nrn. 2372, 2085 der Drucksachen) 6486B Eichler (SPD), Berichterstatter . . 6486B Frau Strohbach (KPD) 6487B Beschlußfassung 6487D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Rische (Nr. 2404 der Drucksachen) 6488A Kahn (CDU), Berichterstatter 6488A, 6490B Renner (KPD) 6488D Beschlußfassung 6490C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Ermächtigung des Bundestags zur Strafverfolgung gegen Hannes Kaiser und Johann Guth (Nr. 2253 [neu] der Drucksachen) . . . . 6490C Dr. Mende (FDP), Berichterstatter . 6490C Gengler (CDU) 6491C Beschlußfassung 6491D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Freiherrn von Fürstenberg (Nr. 2005 [neu] der Drucksachen) 6491D • Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6492A Beschlußfassung 6492B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Strauß (Nr. 2398 der Drucksachen) 6492B Ewers (DP), Berichterstatter . . . 6492B Beschlußfassung 6493A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Richter (Niedersachsen) (Nr. 2405 der Drucksachen) . 6493A Ewers (DP), Berichterstatter . . . 6493A Beschlußfassung 6493C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung zur Ausführung eines Vorführungsbefehls gegen den Abg. Dr. Richter (Niedersachsen) gemäß Schreiben des Bundes- ministers der Justiz vom 10. Juli 1951 (Nr. 2478 der Drucksachen) . . . 6408C, 6493C Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6493D Dr. Richter (Niedersachsen) 6494C Beschlußfassung 6494C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Donhauser (Nr 1936 [neu] der Drucksachen) 6494C Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 6494C Beschlußfassung 6494E Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Dr. Reismann (Nr. 2472 der Drucksachen) 6495A Gengler (CDU) (zur Geschäftsordnung) 6495A Ausschußrückverweisung . 6495A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Aumer (Nr. 2473 der Drucksachen) 6495B Müller (Hessen) (SPD), Berichterstatter 6495B Beschlußfassung 6495D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität der Abg. Frau Kalinke (Nr. 2474 der Drucksachen) 6495D Gengler (CDU), Berichterstatter . 6495D Beschlußfassung 6496C Beratung der Obersichten Nr. 34 und Nr. 35 über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages über Petitionen (Umdruck Nr. 238, 264) 6496C Beschlußfassung 6496C Nächste Sitzung 6496C Die Sitzung wird um 9 Uhr 2 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Rede von Dr. Günther Serres


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In zweiter und dritter Beratung behandeln wir heute das Gesetz über das Protokoll von Torquay vom 21. April 1951 und den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen vom 30. Oktober 1947.
    Das Gesetz ist in erster Lesung in der 156. Sitzung vom 5. dieses Monats behandelt worden. Das Hohe Haus hat das Gesetz dann zur weiteren Behandlung dem Ausschuß für Außenhandelsfragen überwiesen. Der Ausschuß für Außenhandelsfragen hat sich am nächsten Tag, am Tag nach der ersten Lesung, in einer Sitzung mit dem Gesetz befaßt und das Gesetz in dieser Sitzung abschließend beraten.
    Wie aus dem Titel des Gesetzes hervorgeht, beinhaltet es zweierlei: einmal den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Allgemeinen Zoll--und Handelsabkommen vom 30. Oktober 1947, dem sogenannten GATT, und zum andern das Protokoll von Torquay vom 21. April 1951. Das GATT, d. h. das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen oder auch Genfer Abkommen genannt, vom 30. Oktober 1947 finden Sie in der Anlage 1 zu der Drucksache Nr. 2400.
    Nach dem Inkrafttreten des GATT, also nach dem 30. Oktober 1947, sind noch verschiedene Änderungen und Ergänzungen des GATT im Laufe der
    Jahre erfolgt, die natürlich auch von der Bundesrepublik übernommen werden müssen. Es handelt sich um die Anlagen 2 bis 10 zur Drucksache Nr. 2400. Die Schlußakte von Torquay finden Sie in der Anlage 11 zu der Drucksache Nr. 2400, weitere Protokolle, die mit den Verhandlungen in Torquay zusammenhängen, in den Anlagen 12 bis 16. Ich gestatte mir, Sie insbesondere auf die Anlagen 15 und 16 zur Drucksache Nr. 2400 hinzuweisen. Die Anlage 15 enthält die deutschen Zollzugeständnisse von Torquay und die Anlage 16 die ausländischen Zollzugeständnisse von Torquay.
    Wie ich bereits betont habe, hat der Ausschuß für Außenhandelsfragen die gesamte, an sich sehr umfangreiche Materie in einer Sitzung verabschieden können. Die Begründung liegt darin, daß verschiedene Mitglieder des Ausschusses für Außenhandelsfragen in monatelangen Beratungen an dem Zustandekommen des Zolltarifgesetzes in der Umterkommission Zolltarif beteiligt waren. Während dieser langwierigen Beratungen ist das GATT, das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen vom 30. Oktober 1947 sehr eingehend behandelt worden.
    Was die Zollsätze selbst angeht, die in Torquay ausgehandelt worden sind, so darf ich darauf hinweisen, daß sich die Unterkommission Zolltarif des Ausschusses für Außenhandelsfragen ebenfalls eingehend mit den Beratungen in Torquay befaßt hat, die parallel zu den Beratungen der Unterkommission Zolltarif verlaufen sind. So war es dem Ausschuß möglich, das gesamte Gesetzesmaterial in einer Sitzung zu verabschieden. Im übrigen sind Einzelheiten über das GATT auch noch in dem schriftlichen Bericht zum Zolltarifgesetz enthalten,. das vor einigen Wochen verabschiedet worden ist; und auch in der Begründung der Vorlage, die Herr Stàatssekretär W es t r i c k vom Bundeswirtschaftsministerium gegeben hat, sind diesem Hohen Hause Einzelheiten vorgetragen worden.
    Ich darf noch kurz und zusammenfassend darauf .hinweisen, daß die Bundesrepublik mit dem vorliegenden Gesetzeswerk der weltweiten Organisation des GATT beitritt. Die Bundesrepublik erlangt durch die Verabschiedung des Gesetzes in zweiter und dritter Lesung die zoll- und handelspolitische Selbständigkeit, und zwar auf Grund von Zusagen, die bei der letzten Revision des Besatzungsstatuts gegeben worden sind. Außerdem darf ich auf die wirtschaftliche Seite hinweisen und betonen, daß mit dem Inkrafttreten der Protokolle von Torquay und dem Beitritt zum GATT erhebliche Erleichterungen für unseren Außenhandel verbunden sein werden. Es werden verschiedene Diskriminierungen, von denen wir auf dem Gebiet der Zölle bisher noch betroffen sind, in Fortfall kommen. Außerdem wird die Bundesrepublik in den Genuß von zahlreichen Zollkonzessionen gelangen, die im Wege des GATT in den vergangenen Jahren und bei 'den letzten Verhandlungen von Torquay zustandegekommen sind.
    Wenn am 1. Oktober dieses Jahres das Zolltarifgesetz in Kraft treten, inzwischen auch der Beitritt der Bundesrepublik zum GATT erfolgt sein wird und außerdem die Protokolle von Torquay angenommen sein werden, dann werden wir ein großes Gesetzgebungswerk abgeschlossen haben. Ich glaube, wir alle können es begrüßen, daß mit der Verabschiedung dieses Gesetzes das gesamte Zollrecht auf eine neue Basis gestellt worden ist.
    Die Verhandlungen im Ausschuß haben nicht zu einer Einstimmigkeit in der Abstimmung geführt. Vielmehr hat der Ausschuß nur mit Mehrheit beschließen können, den Gesetzentwurf unverändert


    (Dr. Serres)

    anzunehmen. Die Vertreter der sozialdemokratischen Fraktion haben ihre Zustimmung zu diesem Gesetzentwurf von einigen Bedingungen abhängig gemacht, in der Hauptsache davon, daß die vom Herrn Bundesfinanzminister mit Wirkung ab 1. Juli dieses Jahres ausgesprochene Aufhebung der Zollbegünstigungen wieder rückgängig gemacht werde und daß gewisse Importbeschränkungen — insbesondere, was die Sperrfristen angeht — in Fortfall kommen. Die Mehrheit des Ausschusses — die Abstimmung erfolgte mit 8 zu 4 Stimmen — hat sich jedoch auf den Standpunkt gestellt, daß wir dieses Junktim nicht verlangen können, zumal es keinen unmittelbaren Zusammenhang mit der Verabschiedung dieses Gesetzes hat.
    Ich habe Ihnen daher den Antrag des Ausschusses vorzulegen:
    Der Bundestag wolle beschließen,
    dem Gesetzentwurf — Nr. 2400 der Drucksachen — unverändert nach der Vorlage zuzustimmen.
    Ich bitte Sie, meine Damen und Herren, entsprechend zu entscheiden.


Rede von Dr. Hermann Schäfer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Ich danke dem Herrn Berichterstatter. Für die Aussprache hat der Ältestenrat eine Gesamtredezeit von 60 Minuten vorgesehen — Ich nehme die Zustimmung des Hauses dazu an.
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Kalbitzer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hellmut Kalbitzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Meine Damen und Herren! Das allgemeine Zoll- und Handelsabkommen, das hier zur Diskussion und Entscheidung steht, ist mit den dazugehörigen Zollbegünstigungslisten. vorteilhaft für die Außenhandelspolitik Deutschlands und verdient Anerkennung.
    Bei diesem Abkommen von Torquay muß man feststellen, daß sich gerade die Länder mit den Hauptmärkten der Welt für Rohstoffe mit höheren Zollmauern umgeben haben als der Durchschnitt der übrigen' Teilnehmerländer und daß damit ein Ungleichgewicht im internationalen Außenhandel weiter fortbestehen wird. Besonders England hat mit seinem Zollvorzugssystem innerhalb des Commonwealth einen Block von Zollbegünstigungen geschaffen, an dem die übrigen Teilnehmerländer nicht teilhaben. Aber gerade auch Frankreich hindert Deutschland an einem ausreichenden Außenhandelsaustausch durch überhöhte Zölle und handelspolitische Finessen. Ein Studium der französischen Handelsvertragspraktiken insbesondere in bezug auf die Liberalisierung wäre äußerst lehrreich für eine Prognose über das Funktionieren des Schumanplans, in der Richtung nämlich, daß Frankreich in seiner Außenhandelspolitik leider nicht gesonnen ist, ein System der Gleichberechtigung durchzuführen. Dagegen ist die Politik der Vereinigten Staaten mit ihren Hochschutzzöllen weniger interessant, weil sie heute einen Sog auf Fertigwaren ausüben und zu normalen Zeiten — sie haben die Größe eines Kontinents — natürlicherweise autark sind. Aber auch auf deutscher Seite ist es unmöglich, auf der einen Seite die Prinzipien von Torquay anzuerkennen, auf der anderen Seite aber deutsche Handelshemmnisse durch Einfuhrverbote neu zu schaffen, wie wir sie in der letzten Zeit erlebt haben. Ich spiele damit auf die Handelsabkommen an, die augenblicklich zwischen Deutschland und Italien und zwischen Deutschland und Ägypten abgeschlossen werden.
    Wir sind, das möchte ich vorausschicken, durchaus warme Befürworter des Bestrebens, für die deutsche Landwirtschaft einen ausreichenden Absatzmarkt in Deutschland und stabile Preise für ihre Waren zu sichern; denn beides sind notwendige Voraussetzungen der bäuerlichen Wirtschaft. Es ist auch eine Sünde, wenn man es dahin kommen läßt, daß deutsche Nahrungsmittel verderben, weil von außen Nahrungsmittel zu für unsere Landwirtschaft unerträglich niedrigen Preisen eingeführt werden, wie es im vorigen Jahr zeitweise der Fall gewesen ist.
    Wir haben deshalb im Abkommen von Torquay auf Vorschlag der Bauernverbände hin ausdrücklich akzeptiert, daß für Obst und Gemüse saisonale Zollzuschläge erhoben werden, um Deutschland in der Hauptsaison vor ruinösen Preisen zu schützen. Es geht aber nicht an, daß zu diesem Zollschutz für die deutschen Obst- und Gemüsebauern ein absolutes Einfuhrverbot hinzukommt. Es ist kein Argument, was Herr Kollege Dr. Dr. Müller in diesem Zusammenhang einmal gesagt hat, daß doppelt, genäht besser halte. Das, meine ich, ist handelspolitisch unfair und muß natürlich zu Rückschlägen in den Handelsabkommen mit dem Ausland führen; d. h., wenn man solche Einfuhrverbote erläßt, darf man sich nicht wundern, wenn Deutschland, das fast alle wichtigen industriellen Rohstoffe sowohl als auch die Hälfte seiner Lebensmittel dauernd wird einführen müssen, die notwendigen übrigen Lebensmittel, die auf der Welt knapp sind, nur schwer bekommen wird. Entsprechende Erfahrungen haben wir bereits mit den Handelsabkommen mit Italien und Ägypten gemacht, die es natürlich ablehnen, von uns dringend benötigte Rohstoffe, wie Baumwolle und Hanf, in ausreichender Menge nach Deutschland zu liefern, wenn Deutschland so gegen die Prinzipien von Torquay verstößt. Da wir die Hälfte unserer Lebensmittel heute und auch dauernd einführen müssen, bedeutet der Erlaß dieser Einfuhrverbote eine Diktatur der Preise durch die Landwirtschaft, eine Politik auf dem Rücken der deutschen Verbraucher.

    (Widerspruch rechts.)

    Wir sind durchaus bereit, einen fairen Ausgleich zu akzeptieren. Die saisonalen Zollzuschläge sind deshalb mit unserer Zustimmung erhöht worden. Aber irgendwo muß eine Grenze sein. Wir können heute in den Zeitungen lesen, daß infolge des Einfuhrverbots für Obst überhöhte Preise gefordert werden und bewilligt werden müssen, weil wir in Deutschland den normalen Bedarf aus eigener Ernte naturgemäß nicht befriedigen können. Das Preisniveau soll zugunsten der Landwirtschaft durch Zollsätze so weit manipuliert werden, daß ein annehmbares Verhältnis zwischen Preisen, Einkommen und Selbstkosten der Bauern erreicht wird. Mehr als eine solche Manipulation liegt nicht im Interesse der deutschen Wirtschaft.
    Ich habe den Eindruck, daß ein kleiner Teil von Bauernvertretern hier den Preisschutz solange akzeptiert, wie die Preise niedrig sind, für eine freie Wirtschaft aber dann eintritt, wenn die Preise nach oben tendieren.

    (Zuruf rechts: Stimmt nicht!)

    Einfuhrverbote, wie sie in dieser Woche von der Landwirtschaft gefordert werden und von der Regierung zur Zeit praktiziert werden, verstoßen gegen den Geist von Torquay.


    (Kalbitzer)

    Aber weiter: Wir haben neben den Zollbegünstigungen internationaler Art, wie sie das TorquayAbkommen vorsieht, in Deutschland schon in der Vergangenheit Zollbefreiungen gehabt und haben sie ausdrücklich in das autonome Zollgesetz — im § 4 — neu hineingebracht. Die Aufhebung dieser Zollfreilisten und Zollbegünstigungslisten zum 1. Juli durch den Bundesfinanzminister widerspricht den Absprachen, die der Zollunterausschuß allgemein gebilligt hat.
    Besonders die Erhöhung der Zollsätze für Fleisch, gefrorenes Fleisch, Speck usw. bedeutet eine künstliche Erhöhung des deutschen Preisniveaus, noch dazu in einer Zeit, in der alles darauf ankommt, die Preis-Lohnspirale in Deutchland nicht neu anzudrehen. Eine solche Preisverteuerung bei einer, objektiv gesehen, infolge ungenügender Produktion knappen Lebensmittellage in Deutschland ist ungerechtfertigt zu einer Zeit, in der auch die Weltlebensmittelpreise schon absolute Knappheits- und keine Konkurrenzpreise mehr sind. Wenn ieingeführtes Schweinefleisch heute mit einem hohen Zollsatz belegt wird, so bedeutet das, daß die deutschen Schweinepreise ungerechtfertigt überhöht sind,

    (Zurufe rechts)

    daß die Rentabilität der Schweinezucht übersteigert ist und

    (Widerspruch rechts)

    daß damit Getreide, das wir für die menschliche Ernährung brauchen, in übergroßer Menge an die Schweine verfüttert wird. Solange Sie nicht in der Lage sind, ausreichende deutsche Getreidevorräte zu sichern, können Sie nicht auf der anderen Seite die Schweinepreise in Deutschland überhöhen. Sie dürfen nicht vergessen, daß auch die Schweinepreise auf dem Weltmarkt heutzutage über freien Konkurrenzpreisen liegen. Das ist seit Jahren das Argument dafür, diese Zölle zu stornieren und damit die deutsche Preise nicht künstlich zu überhöhen.
    Wenn Sie auf der anderen Seite das Gefrierfleisch wiederum mit einem hohen Zoll belegen, so bedeutet es, daß Gefrierfleisch nicht eingeführt werden kann. Es bedeutet weiter, daß Sie dem Handelsvertrag mit Argentinien die schwersten Hindernisse in den Weg legen und andere für Deutschland lebenswichtige Rollstoffe und Nahrungsmittel nicht in ausreichendem Maße hereinbekommen.
    Ich kann nur wiederholen: Wir haben Verständnis für gesicherte und ausreichende Preise in der Landwirtschaft, aber diese dürfen nicht noch durch auf die Weltknappheitspreise hinaufgesetzte deutsche Schutzzölle überhöht werden. Vor dieser Überhöhung aber stehen wir heute.

    (Zuruf rechts: Feine Sachlichkeit!)

    Sie können das vorliegende Zolltarifgesetz von Torquay nicht isoliert betrachten, sondern müssen es im Zusammenhang mit dem deutschen Preis-und Lohnstandard und müssen die Tendenz dieses Torquayabkommens sehen, nämlich Zölle zu senken. Das jedoch, was die Regierung zur selben Zeit, in der sie uns das Torquay-Gesetz vorlegt, gemacht hat, bedeutet, daß sie uns. das, was sie mit der einen Hand im Torquay-Abkommen zu geben verspricht, mit der anderen Hand — durch Fortnahme der Zollfreilisten — wieder nimmt.
    Wir sind nicht in der Lage, diesem Torquay-Gesetz zuzustimmen, weil die Regierung hier keine konsequente Politik verfolgt. Der Herr Finanzminister hat in der heutigen Ausschußsitzung des Außenhandelsausschusses selber zugegeben, daß die Beseitigung der Zollfreilisten aus fiskalischen Gründen erfolgt ist. Man verrät kein Geheimnis, wenn man hinzufügt, daß es sich hierbei um den Abschluß eines Koalitionsgeschäftes handelt, nämlich die Zurückziehung des Vorschlages, Aufwandsteuer zu erheben zugunsten des Abstrichs bei den Zollvergünstigungen. Mit anderen Worten: Sie akzeptieren lieber eine weitere erhebliche Massenbelastung, die den Umfang von etwa einer halben Milliarde D-Mark im Jahre haben wird, statt durch Luxusbesteuerung Ihre schwierige Finanzlage aufzu bessern. Das Ergebnis dieser rein fiskalischen Wirtschaftspolitik — die den Grundsätzen des Ministers Erhard, worauf ich hier in Parenthese hinweisen möchte, zuwiderläuft — ist, daß Sie die Preis-Lohn-Spirale aufs neue in Gang setzen. Dafür tragen Sie allein die Verantwortung. Sie alle wissen, was das für unsere Wirtschaft bedeutet: weitere Unsicherheitsfaktoren für unsere wirtschaftliche Zukunft.
    Wir müssen aus gesamtpolitischen Gründen die Torquay-Gesetze ablehnen, weil die Politik .der jetzigen Bundesregierung in sich widerspruchsvoll ist.

    (Beifall links.)