Rede von
Alfred
Loritz
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(WAV)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (WAV)
Meine Damen und Herren! Ich darf Sie darauf aufmerksam machen, daß die Fraktion der WAV schon vor vielen Monaten einen Antrag hinsichtlich der Handelsspannen eingereicht hat. Dieser Antrag wurde dann — Herr Abgeordneter Horlacher, Sie kennen die Sache auch, da Sie sich damals an der Diskussion beteiligten — etwas modifiziert, und die Regierung wurde in diesem Antrage vom Parlament aufgefordert, 'dem Bundestag in der Form, wie es durch den Ausschuß angenommen wurde, eine genaue Rechenschaft darüber abzulegen, wie es sich denn mit den überhöhten Handelsspannen verhalte. Ich kann mich nicht entsinnen, daß dies geschehen ist, obgleich schon viele Monate verstrichen sind. Wenn ich mich nicht sehr irre, bekam die Bundesregierung Frist zum 1. Juni gesetzt, schon voriges Jahr! Wir haben bis jetzt Berichte dieser Art durch die Bundesregierung nicht bekommen. Ich möchte die Bundesregierung daran erinnern, solche Berichte dem Bundestag doch laufend vorzulegen. Dann wäre schon ein erheblicher Schritt vorwärts geschehen, und vielleicht hätte dann die Zentrumsfraktion diesen unseren Antrag gar nicht mehr neu aufzugreifen brauchen.
Wir sind selbstverständlich voll und ganz mit dem Antrage der Zentrumsfraktion einverstanden. Wir wehren uns nur dagegen, daß die Sache jetzt wiederum im Ausschuß behandelt werden soll, daß dann wiederum eine solche Anregung und auch eine solche Aufforderung an die Bundesregierung kommen wird, etwas zu tun, uns Berichte zu geben, und daß dann wiederum nichts geschehen wird. Dagegen müssen wir uns mit aller Kraft wenden; denn daß die überhöhten Handelsspannen eine ungeheure Gefahr für unsere ganze Volkswirtschaft sind, darüber dürfte sich die Mehrheit in diesem Hause und die Mehrheit in unserem Volke wohl einig sein. Hier muß etwas geschehen, wenn nicht das gesamte Preisgefüge zu Gunsten einiger weniger tausend Wucherer zusammenbrechen soll.