Rede:
ID0112501400

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Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 17
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    3. Fisch,: 1
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    17. Ordnung!: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 125. Sitzung. Bonn, Freitag, den 9. März 1951 4757 125. Sitzung Bonn, Freitag, den 9. März 1951. Geschäftliche Mitteilungen 4757B Entgegennahme einer Erklärung der Bundesregierung (Konferenz der Außenminister und Deutschland-Problem; Wiederherstellung der Einheit Deutschlands): Dr. Adenauer, Bundeskanzler . . . . 4757C Aussprache über die Erklärung der Bundesregierung: Dr. Schumacher (SPD) 4761B Dr. von Merkatz (DP) 4767C Loritz (WAV) 4771C Fisch (KPD) 4772B Tichi (BHE-DG) 4776C Dr. Seelos (BP) 4776D Frau Wessel (Z) 4777A Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP, DP, BP, Z, BHE-DG (Nr. 2028 der Drucksachen) 4779A Beschlußfassung 4780A Präsident Dr. Ehlers 4780A Nächste Sitzung 4780C Die Sitzung wird um 10 Uhr 2 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Rede von Walter Fisch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (KPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (KPD)

    Meine Damen und Herren! Der bisherige Verlauf der heutigen Sitzung

    (Zuruf: War ein Höhepunkt!)

    hat erwiesen, daß dieser Debatte die Aufgabe zugeteilt ist, den amerikanischen Standpunkt zur kommenden Viererkonferenz der Großmächte im deutschen Volke zu propagieren.

    (Zuruf rechts: Erzählen Sie doch mal was Neues! Das ist doch langweilig! — Abg. Strauß: Verlangen Sie nicht zuviel von ihm!)

    Man muß feststellen, daß der Vertreter der sozialdemokratischen Fraktion, Herr Dr. Schumacher, sich dieser Aufgabe der Propagierung des amerikanischen Standpunktes mit besonderer Vehemenz, mit größerer Demagogie entledigt hat als selbst Herr Bundeskanzler Adenauer.

    (Glocke des Präsidenten.)



Rede von Dr. Hermann Ehlers
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Abgeordneter Fisch, der Ausdruck Demagogie ist in diesem Hause nicht üblich. Ich rufe Sie zur Ordnung!

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Walter Fisch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (KPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (KPD)

    Meine Damen und Herren! Am 30. November 1950 hat der Ministerpräsident der Deutschen Demokratischen Republik, Otto Grotewohl, ein Schreiben an den Bundeskanzler Dr. Adenauer gerichtet, in dem er ihm vorschlug, gemeinsame Besprechungen über die Bildung eines gesamtdeutschen Konstituierenden Rates einzuleiten. Der Vorschlag Otto Grotewohls war ein Versuch, den Zustand der Spaltung Deutschlands zu überwinden,

    (Abg. Schütz: Ein Versuch zur Sowjetisierung!)

    der herbeigeführt worden ist durch den Bruch des Potsdamer Abkommens durch die Westmächte und durch die Errichtung eines separaten westdeutschen Staatsgebildes.

    (Zuruf von der Mitte: Nach dem Rezept von Moskau!)

    Im Osten und im Westen Deutschlands ist damals

    (Abg. Schütz: Ein neues Telegramm von Molotow!)

    dieser großzügige und an keine Bedingungen geknüpfte Schritt Grotewohls aus allen Schichten der Bevölkerung aufrichtig begrüßt worden.

    (Abg. Schütz: Oder-Neiße-Linie! — Abg. Rische: Seien Sie doch ruhig! Wir waren bei Ihnen auch ruhig!)

    Herr Adenauer hat damals sieben Wochen gebraucht, um sich zu dem Grotewohl-Vorschlag auch nur zu äußern. Er tat das schließlich in einer Form, die offensichtlich erkennen ließ, daß er mit den Menschen im Osten Deutschlands überhaupt kein Gespräch will. Herr Adenauer hat gezeigt, daß ihm das Vertrauensverhältnis zu Herrn McCloy wichtiger ist als die Wiederherstellung eines Vertrauensverhältnisses zu den Deutschen diesseits und jenseits der künstlich gezogenen Zonengrenze.

    (Zuruf von der Mitte: Da irren Sie!)

    Es ging Herrn Adenauer bei seinem Nein zum Vorschlag Grotewohls aber um mehr noch als um besagtes Vertrauensverhältnis zu Mr. McCloy. Es ging ihm darum, in der Hauptfrage der amerikanischen Politik in Westdeutschland fertige Tatsachen schaffen zu können, die er durch keinerlei gesamtdeutsche Gespräche stören lassen wollte.
    Er wollte die Remilitarisierung, er wollte die totale Eingliederung Westdeutschlands in den Rüstungsplan der Atlantikpaktmächte so schnell wie möglich vollziehen. Das beweisen seine Handlungen. Er schickte ehemalige Nazigenerale auf den Petersberg, die dort Geheimverhandlungen über die Aufstellung deutscher Brigaden unter amerikanischem Kommando führen. Er beschleunigte


    (Fisch)

    0 gemäß den Direktiven der New Yorker Außenministerkonferenz die Aufstellung einer motorisierten Bürgerkriegsarmee unter dem irreführenden Namen einer Grenzschutzbehörde.

    (Zurufe: Volkspolizei! — Unerhört! — Glocke des Präsidenten.)