Rede:
ID0112204700

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 122. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. März 1951 4647 122. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 1. März 1951 Geschäftliche Mitteilungen 4648B Änderungen der Tagesordnung 4648B Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP und DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung und Ergänzung von Vorschriften auf dem Gebiete der Mineralölwirtschaft (Nr. 1969 [neu] der Drucksachen) 4648B, C Dr. Preusker (FDP), Antragsteller . . 4648C Ausschußüberweisung 4648D Beratung der Interpellation der Fraktion der SPD betr. Spätheimkehrer (Nr. 1788 der Drucksachen) 4649A Pohle (SPD), Interpellant 4649A Storch, Bundesminister für Arbeit 4651A Beratung der Interpellation der Fraktion der SPD betr. Verbesserung von Versicherungs- und Fürsorgeleistungen (Nr. 1937 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Auskunft über Maßnahmen für die Sozial- und Rentenversicherung (Nr. 1948 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU betr. Sanierung der Rentenversicherungsträger und Erhöhung der Renten in der Sozialversicherung (Nr. 1971 der Drucksachen) 4651D Frau Korspeter (SPD), Interpellantin 4651D Frau Kalinke (DP), Antragstellerin . . 4654A, 4665B, 4668A Arndgen (CDU), Antragsteller . . . . 4655B Storch, Bundesminister für Arbeit 4656D Willenberg (Z) 4658A Freidhof (SPD) 4658C Kohl (Stuttgart) (KPD) 4660B Dr. Atzenroth (FDP) 4661C Horn (CDU) 4661D Schoettle (SPD) 4663B Richter (Frankfurt) (SPD) 4664B1 Degener (CDU) 4666C Dr. Wellhausen (FDP) 4667A Dr. Ott (BHE-DG) 4667B Abstimmungen 4667C, 4668A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) über den Entwurf eines Gesetzes über Leistungen aus vor der Währungsreform eingegangenen Renten- und Pensionsrentenversicherungen (Nr. 1973 der Drucksachen) 4668B Dr. Klein, Senator von Berlin, Berichterstatter 4668B Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen 4669C Beschlußfassung 4669C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Reimann (Nr. 1992 der Drucksachen) 4648B, 4669D Ritzel (SPD): als Berichterstatter 4669D als Abgeordneter 4671C Müller (Frankfurt) (KPD) 4670A Mellies (SPD) 4671A Beschlußfassung 4672B Einspruch des Deutschen Bundesrates gegen den Entwurf eines Preisgesetzes (Nr. 1950 der Drucksachen) 4672B Beschlußfassung 4672C Antrag auf Aufsetzung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU betr. Entwurf eines Gesetzes zur weiteren Verlängerung der Geltungsdauer des Preisgesetzes (Nr. 1993 der Drucksachen) auf die Tagesordnung 4672D Dr. Schröder (Düsseldorf) (CDU) (zur Geschäftsordnung) 4672C Widerspruch gegen die Aufsetzung . . 4672D Fortsetzung der zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1950 (Nr. 1500 der Drucksachen); Mündliche Berichte des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß): Einzelplan XIV — Haushalt des Bundesministeriums für Wohnungsbau (Nr. 1915 der Drucksachen) 4672D Dr.-Ing. Decker (BP), Berichterstatter 4673A Dr. Leuchtgens (DP) 4673C Erler (SPD) 4675A Dr. Preusker (FDP) 4678C Albers (CDU) 4679B Wildermuth, Bundesminister für Wohnungsbau 4680B Beschlußfassung 4681B Einzelplan XVII — Haushalt des Bundesministeriums für Angelegenheiten des Bundesrates (Nr. 1918 der Drucksachen) 4681B Frühwald (FDP), Berichterstatter . . 4681C Dr. Bärsch (SPD) 4682A Bausch (CDU) 4683C Beschlußfassung 4683D Einzelplan XX — Haushalt des Bundesrechnungshofes (Nr. 1919 der Drucksachen) 4683D Dr. Wuermeling (CDU), Berichterstatter 4684A Beschlußfassung 4684B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Strauß gemäß Schreiben des Bundesministers der Justiz vom 17. Januar 1951 (Nr. 1951 der Drucksachen) 4684C Dr. Mende (FDP), Berichterstatter . . 4684C Beschlußfassung 4684D Nächste Sitzung 4684D Die Sitzung wird um 13 Uhr 30 durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Rede von Oskar Müller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (KPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (KPD)

    Meine Damen und Herren! Das, was sich hier abspielt, ist so ungeheuerlich und in der Geschichte des deutschen Parlamentarismus so einmalig,

    (anhaltende Unruhe)

    daß es notwendig ist, die gesamte Öffentlichkeit über die Hintergründe dieses Verfahrens eingehendst aufzuklären.

    (Fortgesetzte Zurufe.)

    Wir verstehen, meine Damen und Herren, daß es Ihnen nicht angenehm ist, daß eine Behörde wie die Oberstaatsanwaltschaft in Hannover, die die Untersuchung und Ermittlung lange genug geführt hat, zur Einstellung des Verfahrens gekommen ist. Der Tatbestand ist folgender:
    Die Frau Hede Fischer, die Geliebte des Agenten Müller — —

    (Lebhafter Widerspruch und Rufe: Pfui! — Abg. Schoettle: Was sind denn Sie, Herr Müller?)

    — Sie wundern sich über den Ausdruck; vielleicht überprüft sich aber der eine oder andere selbst einmal über die Gängigkeit des Ausdrucks. — Die Frau Hede Fischer hat drei Monate gebraucht, bis sie eine Anzeige erstattete. Vielleicht kann Herr Abgeordneter Ritzel, der in dieser ganzen Angelegenheit ein besonderer Fanfarenbläser ist, einige Auskunft darüber erteilen, warum es so lange gedauert hat, bis Frau Fischer Anzeige erstattete, und wer sich alles darum bemüht hat, die Frau Fischer zu dieser Anzeige zu bewegen.

    (Abg. Strauß: Sagen Sie, wo Kollege Müller ist!)

    Die Oberstaatsanwaltschaft stellte dann nach dreitägigen Vernehmungen der Frau Fischer fest, daß deren Angaben so fragwürdig sind, daß darauf keine Ermittlung und keine Anzeige aufgebaut werden konnte.

    (Abg. Strauß: Wo ist Kollege Müller?)

    Die Glaubwürdigkeit zweier weiterer Zeugen, die zunächst Angaben gemacht haben, wurde bei der weiteren Vernehmung durch die Oberstaatsanwaltschaft ebenfalls auf das allerschwerste erschüttert.
    Meine Damen und Herren!

    (Zurufe: Wo ist Müller?)

    Hier zeigt sich also die Tatsache,

    (Zurufe: Wo ist Müller?)

    daß die Vorgänge, die zur Anklageerhebung gegen Max Reimann führten,

    (Zurufe: Wo ist Müller?)

    auf einem ausgesprochen politischen Gebiet liegen.

    (Erneute lebhafte Zurufe: Wo ist Müller?)

    — Stellen Sie sich ruhig schützend vor den Agenten Müller; das ist Ihre Angelegenheit.


Rede von Dr. Hermann Schäfer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Meine Damen und Herren! Ich bitte doch, den Fortgang der Verhandlungen und die Erledigung dieser Angelegenheit nicht unnötig aufzuhalten.

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    Rede von Oskar Müller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (KPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (KPD)

    In den Ermittlungen ist weiter festgestellt worden, daß dieser Agent Müller nicht verschleppt worden ist,

    (Lachen und Widerspruch)

    sondern freiwillig, d. h. in Erledigung seines Auftrags nach der Deutschen Demokratischen Republik gegangen ist.

    (Erneuter lebhafter Widerspruch.)

    Damit ist alles hinfällig geworden, was hier zu dem Vorgehen gegen Max Reimann führte.
    Aber ich glaube, meine Damen und Herren, und darüber ist sich auch Herr Abgeordneter Ritzel wohl im klaren, daß an dem Vorgehen gegen Max Reimann nicht nur deutsche, sondern auch ausländische Stellen interessiert sind.

    (Erneute andauernde Zurufe: Wo ist Müller?)

    Man will Max Reimann, den großen Deutschen, treffen und mundtot machen.

    (Lachen und Zurufe: Oho!)

    Meine Damen und Herren! Man will in Max Reimann die Deutschen treffen, die nicht so würdelos sind, daß sie den Begriff

    (Abg. Strauß: Hennecke!)

    von Nationalbewußtsein und Nationalwürde endgültig vergessen haben und sich vor den Herren des Dollarimperialismus beugen.

    (Abg. Strauß: Oder-Neiße-Linie-Verräter!) Das Vorgehen gegen Max Reimann wendet sich gegen alle Deutschen, die den Kampf um den Frieden und die deutsche Einheit führen.


    (Zurufe in der Mitte: Schluß!)

    Das Vorgehen gegen Max Reimann geschieht auch im Auftrag und im Interesse ausländischer Stellen, denen die Zerreißung Deutschlands ein unerläßlicher Bestandteil für ihre Kriegspolitik bildet.

    (Erneute lebhafte Zurufe: Wo ist Müller?)

    Der Bundestag würde sich seiner einfachsten demokratischen Rechte berauben, wenn er diesem Antrag zustimmen würde.

    (Schlußrufe. — Zurufe: Wo ist Müller?)

    Sie werden diese Bewegung nicht aufhalten können.

    (Lachen. — Glocke des Präsidenten.)