Rede von
Heinrich
Höfler
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich werde mich damit nicht weiter auseinandersetzen.
Es liegt mir am Herzen, in diesem Augenblick nur folgendes zu sagen. Wir haben mit dem Antrag und mit dem Gesetzentwurf den Weg der Sachlichkeit beschritten.
Wir wollen endlich einmal Klarheit darüber haben, wo unsere Menschen geblieben sind, und zwar nicht nur in Sowjetrußland, sondern auch in den anderen Ländern: Wir möchten die Grundlagen schaffen, um klares Material beizubringen; das tun wir und nichts anderes.
Es liegt Anlaß vor, allen denen zu danken, die uns die Möglichkeit verschaffen wollen, mit unserem Material an die Tische der UNO zu kommen. Es ist einfach unerträglich, daß fünf 1 Jahre nach dem Zusammenbruch noch immer das Schicksal von Hunderttausenden von deutschen Menschen ungeklärt bleibt.
— Das ist eine alte Platte!
Im Gegensatz zu der Meinung des Herrn Ministers Lukaschek sind wir der Ansicht, daß der Gesetzentwurf nicht mehr in den Rechtsausschuß gehen soll; es hat doch etwas größere Eile damit, und ich glaube, er ist so beschaffen, daß wir ihn hier ohne jede Schwierigkeit über die Bühne bringen sollten.
Meine Damen und Herren, in diesem Augenblick obliegt mir noch etwas anderes. Aus Anlaß eines gewissen Falles, der gegenwärtig in aller Mund ist, ist es notwendig, auch über diese Dinge ein Wort zum deutschen Volk zu sprechen. Es ist durch Böswillige und Unwissende die Meinung verbreitet worden, die Bundesregierung, die einzelnen Ministerien und der Bundestag hätten es daran fehlen lassen, das Schicksal unserer gefangenen Brüder und Schwestern, das wir beklagen, aufzuklären.
Es sind Dinge behauptet worden, die sich vor dem
Forum die Vernunft und vor dem Forum der Wahr-
haftigkeit einfach nicht halten lassen. Das deutsche
Volk hat nicht erst seit heute die Gewißheit
darüber, daß Bundesregierung und Bundestag alles
zur Aufhellung der Geschicke der Kriegsgefangenen
getan und es tatsächlich an nichts haben mangeln
lassen. Es ist in den letzten Jahren eine namhafte
Zahl von Brüdern und Schwestern aus der Gefangenschaft zurückgekehrt. Das hat man bis jetzt nicht gewußt, weil dazu geschwiegen worden ist; aber es ist notwendig, das einmal zu sagen,
damit im Volk die nötige Aufklärung geschaffen und einige Beruhigung hineingebracht werden kann.
Wir stimmen also dem Antrag zu und bitten darum, daß der Gesetzentwurf angenommen wird.