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ID0110709700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 107. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. Dezember 1950 3983 107. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 14. Dezember 1950. Geschäftliche Mitteilungen 3985C, 3986A, 4035C, 4056B, C Glückwünsche zum 75. Geburtstag des Alterspräsidenten Löbe 3985C Anfrage Nr. 137 der Fraktion der KPD betr. Fotomaterial aus den Ostgebieten (Nrn. 1582 und 1694 der Drucksachen) . . 3985D Bericht des Bundeskanzlers über die Ergebnisse der Überprüfung der Auswirkungen des § 23 Abs. 1 des Ersten Wohnungsbaugesetzes (Nr. 1692 der Drucksachen) . 3985D Bericht des Bundesministers des Innern über die bundeseinheitliche Prädikatisierung von Filmen durch die Bundesregierung (Nr. 1702 der Drucksachen) . . . . 3985D Änderung der Tagesordnung . . . 3985D, 4053D Erklärung der Fraktion der SPD außerhalb der Tagesordnung betr. Mandat des Abg. Hedler und Teilnahme an Sitzungen des Bundestags 398A, 4055B Mellies (SPD) 3986A von Thadden (DRP) 3986B, 4055C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Erhebung einer Abgabe „Notopfer Berlin" (Nr. 1638 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen (11. Ausschuß) (Nr. 1678 der Drucksachen) 3986C Neuburger (CDU), Berichterstatter 3986C Seuffert (SPD) 3987A Dr. Bertram (Z) 3987D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 3988A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über Sofortmaßnahmen zur Sicherung der Unterbringung der unter Art. 131 des Grundgesetzes fallenden Personen (Nrn. 1201, 1306, zu 1306 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Beamtenrecht (25. Ausschuß) (Nr. 1672 der Drucksachen) 3985D, 3988D Kühn (FDP) : als Berichterstatter 3988D als Abgeordneter 3999D Matzner (SPD) . . 3991C, 3993D, 3994C, D, 3995A, 3996A, B, 3997D Dr. Kleindinst (CSU) 3992C, 3994B, 3998A, D Freiherr von Aretin (BP) 3993A, Loritz (WAV) 3993B Farke (DP) 3995C, 3996C von Thadden (DRP) 3996B, 3997A Dr. Wuermeling (CDU) . . 3997A, 3998B Gundelach (KPD) . . . . . . . . . 3999A Renner (KPD) . . . . . . . . . . . 4000A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über den Verkehr mit Milch, Milcherzeugnissen und Fetten (Milch- und Fettgesetz) (Nr. 1243 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (19. Ausschuß) (Nr 1696 der Drucksachen) 4000C Rüdiger (FDP), Berichterstatter . . 4000D Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Rechtswirkungen des Ausspruchs einer nachträglichen Eheschließung (Nr 1625 der Drucksachen) 4004A Dr. Strauß, Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz 4004A Erste Beratung des von der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Arbeitsgerichtsgesetzes (Nr. 1636 der Drucksachen) . . 4004B Dr. Schneider (FDP), Antragsteller 4004B Sabel (CDU) 4004D Böhm (SPD) 4005B Erste, zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Etzel (Duisburg), Dr. Preusker u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verlängerung der Geltungsdauer von Anordnungen auf einzelnen Gebieten der gewerblichen Wirtschaft (Verlängerungsgesetz) (Nr. 1690 der Drucksachen) 4006A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zum Entwurf eines Gesetzes über die Einrichtung eines Bundeskriminalpolizeiamtes (Bundeskriminalamtes) (Nrn. 1273, 1459, 1598, 1691 der Drucksachen) 4006B Ewers (DP), Berichterstatter . . . 4006B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der Besteuerung des Kleinpflanzertabaks im Erntejahr 1950 (Nr. 1508 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen (11. Ausschuß) (Nr. 1693 der Drucksachen) 4008B Herbig (SPD), Berichterstatter . . 4008B Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Umstellung der Renten- und Pensionsrentenversicherungen nach der Währungsreform (Nr. 387 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Geld und Kredit (12. Ausschuß) (Nrn. 1474 [neu]), 1474 der Drucksachen) 4010B Scharnberg (CDU), Berichterstatter 4010B Storch, Bundesminister für Arbeit . 401333 Ruhnke (SPD) 4014A Dr. Oellers (FDP) 4014B Wackerzapp (CDU) 4015C Günther (CDU) 4016B Frau Kalinke (DP) . . . . . . . . 4016D Dr. Bertram (Z) 4017B Renner (KPD) 4017D Dr. Seelos (BP) 4018B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geld und Kredit (12. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der DP betr. Betriebliche Altersversorgung (Nrn. 1566, 433 der Drucksachen) . . . 4019A Richter (Frankfurt) (SPD) Berichterstatter 4019A Frau Kalinke (DP) 4019D Renner (KPD) 4020A Degener (CDU) 4020C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes (Nr. 1680 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Belastung des Straßenverkehrs (Nr. 1588 der Drucksachen) 4020D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 4020D, 4029A Dr. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft 4023A Dr. Koch (SPD), Antragsteller . . 402333 Loritz (WAV) 4025C Dr. Wellhausen (FDP) 4026C Rademacher (FDP) 4026D Paul (Düsseldorf) (KPD) 4027C Dr. Bertram (Z) 4028B Volkholz (BP) 4028D Erste, zweite und dritte Beratung des von den Abg. Etzel (Duisburg), Dr. Preusker u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verlängerung der Geltungsdauer von Anordnungen auf einzelnen Gebieten der gewerblichen Wirtschaft (Verlängerungsgesetz) (Nr. 1690 der Drucksachen) 4030B Etzel (Duisburg) (CDU), Antragsteller 4030C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Allgemeine Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich über die Soziale Sicherheit nebst vier Zusatzvereinbarungen und drei Protokollen (Nr. 1480 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Sozialpolitik (21. Ausschuß) (Nr. 1649 der Drucksachen) . . . 4030D Arndgen (CDU), Berichterstatter . . 4031A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. die Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich über die Anwerbung von deutschen Arbeitskräften für Frankreich vom 10. Juli 1950 (Nr. 1481 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (20. Ausschuß) (Nr. 1650 der Drucksachen) 4031D Ludwig (SPD), Berichterstatter . . 4031D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. die Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich über Gastarbeitnehmer vom 10. Juli 1950 (Nr. 1482 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (20. Ausschuß) (Nr. 1651 der Drucksachen, Umdruck Nr. 27) 4032B Ludwig (SPD), Berichterstatter . . 4032B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Allgemeinen Eisenbahngesetzes (Nr. 1342 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Verkehrswesen (27. Ausschuß) (Nr. 1640 der Drucksachen) 4032C Rademacher (FDP), Berichterstatter 4032C Harig (KPD) 4033D Ewers (DP) 4034A Fortsetzung der zweiten und dritten Beratung des Entwurfs eines Preisgesetzes (Nr. 972 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaftspolitik (13. Ausschuß) (Nr. 1422 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung der Interpellation der Fraktion des Zentrums, der BP und der WAV betr. Preissteigerung (Nr. 1384 der Drucksachen) 4035C Dr. Bertram (Z), Interpellant . . . . 4035D Dr. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft 4037A Dr. Preusker {FDP), Berichterstatter 4038C, 4043B, 4045A, 4046A, 4047B, 4048B Kurlbaum (SPD) 4039C, 4042B, 4043A, B 4044B, 4046A, B, C, 4048A Etzel (Duisburg) (CDU) 4040A, 4041D, 4043D Rademacher (FDP) 4041B Dr. Dr. Müller (Bonn) (CDU) . . . 4044A Dr. Horlacher (CSU) . . . . . . . 4044C Rische (KPD) 4048C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes für Sicherungs- und Überleitungsmaßnahmen auf einzelnen Gebieten der gewerblichen Wirtschaft (Nr. 1510 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaftspolitik (13. Ausschuß) (Nr. 1679 der Drucksachen) 4049C Zur Geschäftsordnung: Dr. Preusker (FDP) 4049C, 4050A Kurlbaum (SPD) 4049D, 4050A Zweite Beratung des von der Fraktion der DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten vom 18. Februar 1927 (Nr. 936 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Fragen des Gesundheitswesens (32. Ausschuß) (Nr. 1487 der Drucksachen) 4049D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Verkehrsfragen (27. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Strauß, Dr. Horlacher, Graf von Spreti u. Gen. betr. Auslandwerbung für den Fremdenverkehr in Deutschland (Nrn. 1633, 490 der Drucksachen) 4050B Cramer (SPD), Berichterstatter . . 4050B Jacobs (SPD) 4051C Ewers (DP) 4052C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Wirtschaftspolitik (13. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Schuler u. Gen. betr. Verwendung von Naturwerksteinen für Bauvorhaben und über den Antrag der Abg. Dr. Solleder, Dr. Oesterle, Kemmer, Dr. von Brentano u. Gen. betr. Förderung der einheimischen Steinindustrie (Nrn. 1628, 894, 160 der Drucksachen) 4053A Stegner (FDP), Berichterstatter . . 4053A Mündlicher Bericht des Ausschusses zum Schutze der Verfassung (5. Ausschuß) betr. Entnazifizierung (Nm. 13, 27, 97, 99, 482, 609, 1057, 1658 der Drucksachen) 4054A, 4056C Dr. Brill (SPD), Berichterstatter . 4054A Nächste Sitzung 4056D Die Sitzung wird um 9 Uhr 33 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Rede von Margot Kalinke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Herren und Damen! Es ist hier festgestellt worden, daß es Sache der Deutschen ist, die Auswirkungen der unsozialen Währungsreform und die Rechtsunsicherheit in dieser so wichtigen Frage nun endgültig zu beseitigen. Meine Fraktion, die das gleiche Anliegen in ihrem Antrag Nr. 433 unter Abs. 1 zum Ausdruck gebracht hat, begrüßt es, daß wir endlich noch in der Woche vor Weihnachten zur Erledigung dieses Antrages kommen. Wir glauben, daß es eine sozialpolitische Notwendigkeit ist, gerade in der Frage der Altersversorgung mit allen Konsequenzen und unter voller Verantwortung hier etwas vorwegzunehmen und zu einer Lösung zu gelangen, die das Vertrauen und den Glauben an die Rechtssicherheit wieder weckt und erhält. Wir glauben — und das ist die Auffassung meiner Fraktion in allen sozialpolitischen Dingen —, daß diejenigen, die aus eigener Kraft und Verantwortung in irgendeiner Einrichtung, die für die Alterssicherung und für die Altersversorgung geschaffen ist, für sich und die Ihren etwas getan haben, deshalb gestützt werden sollten, weil sie gerade die positiven Kräfte im deutschen Volke sind, die sich nicht auf die endgültige und letzte Versorgung durch die Fürsorge des Staates verlassen.

    (Abg. Renner: Hört! Hört!)

    Insofern steckt in dieser Frage eine ganz außerordentlich wichtige moderne sozialpolitische Auffassung. Wir glauben, daß jeder Mensch, der ohne Rücksicht darauf, ob er die Zahlungen für seine Altersversorgung freiwillig in der Sozialversicherung, freiwillig in der Lebensversicherung, freiwillig in der Rentenversicherung, oder wie die Einrichtung auch sei, fortgesetzt hat, nun auch dafür belohnt werden muß. Es ist für mich unverständlich, daß gerade die vielen Alten und Kranken, die am meisten unter den Verlusten zweier Kriege


    (Frau Kalinke)

    und den Trümmern unserer Zeit zu leiden haben, heute für eine Altersversorgung neben ihrer Sozialversicherung, die ihnen einmal dienen sollte, drei Mark, vier Mark und sechs Mark im Monat erhalten. Wenn ich mir nur die vielen Rentnerinnen unter den weiblichen Angestellten vorstelle, die — um einmal eine ganz andere Kasse zu nennen — aus einer Rentenversicherungskasse des Verbandes der weiblichen Angestellten, die zusätzlich zur Angestelltenversicherung für einen Anteil 20 Mark im Monat zahlten, heute 2 Mark oder bei zwei Anteilen 4 Mark bekommen, dann glaube ich, daß wir mit der Annahme dieses Gesetzes vor Weihnachten vielen alten Menschen eine ganz besondere Freude machen können.
    Ich kann die Bedenken des Herrn Arbeitsministers teilen. Aber er wird hier im Hause niemanden finden, der nicht davon überzeugt sein wird, daß die Kapitaldeckung der Sozialversicherung wiederhergestellt werden muß. Man kann aber nicht einen Vergleich ziehen zwischen der Rentenversicherung in der Sozialversicherung und den Beamtenpensionen; denn es ist bekannt, daß der Staat und die Länder verpflichtet sind, der Rentenversicherung, wenn sie nicht mehr in der Lage wäre, die Renten aus den Beiträgen zu zahlen, zu helfen. Genau so ist der Staat verpflichtet, seinen Beamten, die einen Rechtsanspruch haben, ihre Pensionen nach dem Maße seiner Möglichkeiten zu geben. Die Länder können sich der Verpflichtung in diesem Falle nicht entziehen, und ich glaube, daß es besser ist, wenn die Länder aus diesem sozialen Argument die Zinsen für die Ausgleichsforderungen aufbringen, als wenn sie in gleicher Weise Fürsorgeleistungen über die Fürsorgeämter denen zur Verfügung stellen müssen, denen es nicht um Fürsorge, sondern um die endliche Gewährung eines Rechtsanspruches geht.
    Darum bittet auch meine Fraktion Sie, diesem Antrage nicht etwa mit Bedenken, sondern mit ganzem Herzen aus dem Gefühl, daß etwas wiedergutzumachen ist, aus dem Gefühl der Gerechtigkeit und aus dem Gefühl der sozialen Verantwortung zuzustimmen.

    (Beifall bei der DP.)



Rede von Dr. Hermann Schäfer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Bertram.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Helmut Bertram


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Maßnahmen der Geldumstellung hatten wirtschafts- und finanzpolitische Zielsetzungen. Ungerechtigkeiten wurden bewußt in Kauf genommen. Uns ist der Auftrag erteilt worden, die Härten, die sich damit ergeben haben, durch soziale Hilfsbereitschaft zu korrigieren. Die Härten der Geldumstellung haben sich nicht nur auf dem hier vorliegenden Gebiet gezeigt. Die Zahl der Währungsgeschädigten ist außerordentlich groß. Es wurde bereits erinnert an die Handwerkerversicherung und an die Altsparer. Es muß auch an die anderen Währungsgeschädigten gedacht werden, die im Lastenausgleich noch Berücksichtigung finden sollen. Aber ein Gesichtspunkt scheint mir doch nicht zutreffend zu sein, und das ist der Gesichtspunkt, daß nun alle Korrekturen der Geldumstellung auf einmal durchgeführt werden müssen. So habe ich den Herrn Bundesarbeitsminister verstanden, obwohl er sich nicht ganz klar ausgedrückt hat. Ich habe ihn jedenfalls dahin verstanden, daß er dieser Maßnahme wohl zustimme, wenn gleichzeitig eine andere Maßnahme durchgeführt würde, nämlich die Aufstockung des Deckungskapitals der Sozialversicherung. Diese Gleichzeitigkeit wird sich bei der Vielzahl der Maßnahmen, die zur Korrektur der Währungsumstellung notwendig sind, auf keinen Fall erreichen lassen. Wir werden gar nicht darum herumkommen, hier Schritt für Schritt und nach und nach vorzugehen.
    Die Bedenken, die vom Bundesarbeitsminister vorgetragen worden sind, sind vielleicht auch insofern nicht ganz durchschlagend, als er erklärte, diejenigen, die sich freiwillig versichert haben, waren früher einmal reicher als die anderen, die zur Zwangsversicherung herangezogen worden sind. Das mag sein. Aber der entscheidende Punkt dieser Gesetzesvorlage ist doch gerade der, daß diese Menschen ihr Vermögen verloren haben und jetzt hilfsbedürftig geworden sind. Ich finde, es ist nicht richtig, jemandem vorzuwerfen, daß er früher nicht zur Zwangsversicherung herangezogen worden ist, sondern selbst für sich gesorgt hat, und ihm zu sagen: Deshalb müssen wir dich heute auch im Stich lassen! Man sollte gerade im Gegenteil aus dieser Tatsache nun auch die moralische Verpflichtung anerkennen, daß wir diese Menschen heute nicht im Stich lassen dürfen.
    Die Bedenken, die, glaube ich, viel schwerer wiegend gegen dieses Gesetz sprechen, sind die verfassungsrechtlichen Bedenken, die wahrscheinlich noch sehr schwierige Verhandlungen im Verlaufe der Beratung dieses Gesetzes nach sich ziehen werden. Ich will aber, auch mit Rücksicht auf meine kurze Redezeit, dazu nicht eingehend Stellung nehmen. Ich glaube, diese Bedenken lassen sich überwinden, wenn eine Zustimmung des Bundesrats zu diesem Gesetz zu erzielen sein wird. Hier wird, glaube ich, die größte Schwierigkeit und die größte Klippe noch vor uns liegen, die wir dann am leichtesten überwinden können, wenn der Bundestag diesem Gesetz möglichst einstimmig seine Zustimmung gibt. Ich appelliere an Sie, gerade diesem Gesetz möglichst einstimmig Ihre Zustimmung zu geben, um die Schwierigkeiten zu überwinden, die das Gesetz im Bundesrat noch vor sich sieht.

    (Beifall beim Zentrum.)

    Vizepäsident Dr. Schäfer: Das Wort hat Herr Abgeordneter Renner.