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ID0107500700

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 75. und 76. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juli 1950 2687 75. und 76. Sitzung Bonn, Freitag, den 14. Juli 1950. 75. Sitzung Geschäftliche Mitteilungen . . . 2688B, D, 2693B Zur Tagesordnung 2688C Erklärung des Präsidenten Dr. Köhler zum Prager Abkommen zwischen der Ostzonenregierung und der Tschechoslowakei vom 23. Juni 1950 betr. Sudeten- und Karpatendeutsche 2688D Beratung der Interpellation der Fraktion der SPD betr. Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung für das Kurhessische Kupfer-Schiefer-Bergwerk in Sontra (Nr. 1027 der Drucksachen) . . . 2688C, 2689B Dr. Arndt (SPD), Interpellant . . . . 2689B Dr. Schalfejew, Staatssekretär für Wirtschaft 2690B Sabel (CDU) 2691A Freidhof (SPD) 2692A Fisch (KPD) 2692C Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 2693C Dr. Leuchtgens (DRP) 2694B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Aufgaben des Bundes auf dem Gebiete der Seeschiffahrt (Nr. 628 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Verkehrswesen (27. Ausschuß) (Nr. 1107 der Drucksachen) 2688C, 2694C Rademacher (FDP), Berichterstatter . 2694C Beratung der Interpellation der Fraktion der SPD betr. Kreditmaßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit (Nr. 954 der Drucksachen) 2696A Kurlbaum (SPD), Interpellant . . 2696B Storch, Bundesminister für Arbeit 2698A, 2704B Dr. Preusker (FDP) . . . . 2700B, 2707B Agatz (KPD) 2701C Dr. Nölting (SPD) 2702B, 2707D Scharnberg (CDU) 2705A Dr. Baade (SPD) 2705D Pelster (CDU) 2706C Beratung der Interpellation der Fraktion der SPD betr. Fortlan von Ausgleichszahlungen und Einführung einer Fettsteuer (Nr. 1608 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Preisausgleich für Brotgetreide und Dungemittel (Nr. 1083 der Drucksachen) 2708D) Kriedemann (SPD), Interpellant und Antragsteller 2709A, 2725C Dr. Niklas, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2712B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 2715D Dannemann (FDP) 2716C Tobaben (DP) 2718A Eickhoff (DP) 2718D Niebergall (KPD) 271913 Dr. Frey (CDU) 2720B, 2726C Wönner (SPD) 2721B Schmidt (Bayern) (WAV) 2724B Dr. Glasmeyer (Z) 2725A Kunze (CDU) 2725B Euler (FDP) (zur Geschäftsordnung) 2726D Zweite Beratung des von der Fraktion der SPD (Nr. 327 der Drucksachen) und von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP und DP beantragten Entwurfs eines Richterwahlgesetzes (Nr. 955 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (23. Ausschuß) (Nr. 1088 der Drucksachen) 2727B Dr. von Merkatz (DP), Berichterstatter 2727B Dr. Laforet (CSU) 2730C Pelster (CDU) 2731B Zinn (SPD) 2731D Dr. Dr. Höpker-Aschoff (FDP) 2732C, 2733C Beschlußunfähigkeit und nächste Sitzung . 2733D 2688 Deutscher Bundestag — 75. und 76. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juli 1950 76. Sitzung Geschäftliche Mitteilungen 2734A Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD (Nr. 327 der Drucksachen) und von den Fraktionen der CDU/ CSU, FDP und DP beantragten Entwurfs eines Richterwahlgesetzes (Nr. 955 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (23. Ausschuß) (Nr. 1088 der Drucksachen) 2734B Zur Abstimmung: Sabel (CDU) 2734B Dr. Dr. Höpker-Aschoff (FDP) . . 2735C Namentliche Abstimmung 2734B Zur Sache: Dr. von Merkatz (DP) . . . 2735D, 2736A Dr. Dr. Höpker-Aschoff (FDP) . . . . 2736A Dr. Laforet (CSU) 2736B Dr. Arndt (SPD) 2'736B Zur Geschäftsordnung: Kunze (CDU) 2736C Erste Beratung des von der Fraktion der KPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des § 74 des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 873 [berichtigt] der Drucksachen) 2736D Nuding (KPD), Antragsteller . . . 2737A Beratung des Antrags der Abg. Dr. Dr. Nöll von der Nahmer, Dr. Preusker, Dr. Hoffmann, Dr. Dr. Höpker-Aschoff, Dr. Reif, Dr. Oellers u. Gen. betr. Einsparung von 150 Millionen DM Zinsen seitens des Bundes, der Bundesbahn und der Bundespost durch Umwandlung bisher verzinslicher Ausgleichsforderungen zugunsten der Bank deutscher Länder in eine unverzinsliche Bundesschuld (Nr. 1040 der Drucksachen) 2737D Dr. Preusker (FDP) (zur Geschäftsordnung) 2737D Nächste Sitzungen 2688D, 2738A Zusammenstellung der namentlichen Abstimmung 2738 75. Sitzung Die Sitzung wird um 9 Uhr 41 Minuten durch den Präsidenten Dr. Köhler eröffnet.
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    Namentliche Abstimmung über den handschriftlichen Änderungsantrag der Abgeordneten Pelster und Genossen zu § 1 Abs. 1 des Entwurfs eines Richterwahlgesetzes (Drucksache Nr. 1088) Name Abstimmung Name Abstimmung CDU/CSU Hohl Ja Dr. Holzapfel - Hoogen Nein Dr. Adenauer. entschuldigt Hoppe Albers — Dr. Horlacher Nein Arndgen . Ja Horn Ja Bauereisen Nein Huth — Bauknecht enthalten Dr. Jaeger Nein Dr. Baur (Württemberg) . — Junglas entschuldigt Bausch — Kahn entschuldigt Becker (Pirmasens) Ja Kaiser Ja Blank (Dortmund) Ja Karpf Ja Bodensteiner . — Dr. Kather — Frau Brauksiepe .. . Ja Kemmer Ja Dr. von Brentano entschuldigt Kemper Ja Brese Ja Kern — Frau Dr. Brökelschen krank Kiesinger Nein Dr. Brönner Ja Dr. Kleindinst Nein Brookmann Nein Dr. Köhler Nein Dr. Bucerius Nein Dr. Kopf entschuldigt Degener Ja Dr. Krone (Berlin) Frau Dietz Ja Kühling Ja Dr. Dresbach — Kuntscher Ja Eckstein Ja Kunze Ja Dr. Edert Nein Dr. Laforet Nein Dr. Ehlers — Dr. Dr. Lehr entschuldigt Ehren Ja Leibfried — Dr. Erhard — Lenz Ja Etzel (Duisburg) — Leonhard — Etzenbach Ja Loibl Ja Even . krank Lübke entschuldigt Feldmann — Lücke — Dr. Frey Nein Massoth Ja Fuchs — Mayer (Rheinland-Pfalz) Ja Fürst Fugger von Glött . . — Mehs Ja Funk — Mensing Ja Gengler — Morgenthaler krank Gerns Ja Muckermann Ja Dr. Gerstenmaier entschuldigt Mühlenberg — Gibbert — Dr.Dr. Müller (Bonn) entschuldigt Giencke Ja Naegel . Ja Glüsing — Neber . Ja Gockeln entschuldigt Nellen Ja Dr. Götz — Neuburger entschuldigt Frau Dr. Gröwel krank Nickl . Nein Günther Ja Frau Niggemeyer — Hagge entschuldigt Dr. Oesterle Frau Heiler — Dr. Orth — Heix entschuldigt Pelster Ja Dr. Henle — Pfender — Hilbert . Ja Dr. Pferdmenges - Höfler Ja Dr. Povel — Deutscher Bundestag — 75. und 76. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juli 1950 2739 Name Abstimmung Name Abstimmung Frau Dr. Probst Ja Cramer — Dr. Pünder - Dannebom Ja Raestrup Ja Diel Nein Frau Dr. Rehling Ja Frau Döhring .. Ja Frau Rösch Nein Eichler — Rümmele Ja Ekstrand Nein Sabel Ja Erler entschuldigt Schäffer Fischer Nein Scharnberg Ja Freidhof — Dr. Schatz Nein Freitag entschuldigt Schill — Geritzmann — Schmitt (Mainz) — Gleisner - Schmitz Ja Görlinger entschuldigt Schmücker . — Graf — Dr. Schröder (Düsseldorf) Nein Dr. Greve Nein Schröter — Dr. Gülich krank Schüttler Ja Happe — Schütz - Heiland Nein Schuler — Hennig . Nein Schulze-Pellengahr Ja Henßler Dr. Semler Ja Herbig Nein Dr. Serres Ja Herrmann Nein Siebel Ja Hoecker Dr. Solleder Nein Höhne Nein Spies Nein Frau Dr. Hubert Nein Graf von Spreti . Nein Imig Ja Stauch . Ja Jacobi — Frau Dr. Steinbiss Ja Jacobs — Storch — Jahn — Strauß Nein Kalbfell entschuldigt Struve . entschuldigt Kalbitzer Nein Stücklen .Nein Frau Keilhack Nein Dr. Tillmanns . (Berlin) Keuning Ja Dr. Vogel — Kinat — Wacker . — Frau Kipp-Kaule Nein Wackerzapp. Nein Klabunde entschuldigt Nein Dr. Wahl — von Knoeringen . entschuldigt Frau Dr. Weber (Essen) Nein Knothe — Dr. Weber (Koblenz) Nein Dr. Koch Ja Dr. Weiß — Frau Korspeter Nein Winkelheide entschuldigt Frau Krahnstöver Nein Dr. Wuermeling Ja Kriedemann Nein Kurlbaum — SPD Lange Nein Frau Albertz Nein Lausen Nein Nein Frau Albrecht . krank Leddin (Berlin) Altmaier — Löbe Dr. Arndt Nein Lohmüller — Arnholz Nein Ludwig — Dr. Baade — Dr. Lütkens Dr. Bärsch Nein Maier (Freiburg) Nein — Baur (Augsburg) entschuldigt Marx Bazille Nein Matzner Nein Behrisch Nein Meitmann krank Bergmann Ja Mellies Nein Dr. Bergstraeßer — Dr. Menzel Berlin Nein Mertins Nein Bettgenhäuser krank Meyer (Hagen) . — Bielig — Meyer (Bremen) entschuldigt Birkelbach Nein Frau Meyer-Laule Nein Blachstein Nein Mißmahl krank Dr. Bleiß Nein Dr. Mommer Nein Böhm entschuldigt Dr. Mücke Nein Brandt (Berlin) Müller (Hessen) . — Dr. Brill Nein Müller (Worms) Nein Bromme entschuldigt Frau Nadig entschuldigt Brünen Nein Neumann (Berlin) Brunner . — Dr. Nölting — 2740 Deutscher Bundestag — 75. und 76. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juli 1950 Name Abstimmung 1 Name Abstimmung Nowack (Harburg) — Juncker — Ohlig Nein Dr. Kneipp Nein_ Ollenhauer Nein Kohl (Württemberg) Nein Paul (Württemberg) Nein Kühn Ja Peters — Langer Nein Pohle Nein Margulies - Priebe Nein Mayer (Stuttgart) Nein Reitzner entschuldigt Mende Nein Richter (Frankfurt) Ja Dr. Middelhauve entschuldigt Ritzel Nein Neumayer Nein Roth — Dr. Dr. Nöll von der Nahmer . Ja Ruhnke — Dr. Nowack (Rheinland-Pfalz) Nein Runge — Dr. Oellers entschuldigt Sander . entschuldigt Onnen Nein Sassnick Nein Dr. Pfleiderer Nein Frau Schanzenbach . . Nein Dr. Preiß Dr. Schmid (Tübingen) . . - Dr. Preusker Nein Dr. Schmidt (Niedersachsen) Nein Rademacher Ja Dr. Schöne - Rath — Schoettle Nein Dr. Freiherr von Rechenberg . — Frau Schroeder (Berlin) (Berlin) Dr. Reif (Berlin) Dr. Schumacher . . .. . . — Revenstorff — Seuffert Ja Rüdiger entschuldigt Stech Nein Dr. Schäfer Ja Steinhörster . . Nein Dr. Schneider Nein Stierle Nein Stahl - Stopperich Nein Stegner Nein Striebeck Nein Dr. Trischler Ja Frau Strobel . Nein Dr. Wellhausen entschuldigt Dr.Suhr . (Berlin) Wildermuth — Temmen - Wirths entschuldigt Tenhagen Nein Dr. Zawadil Ja Troppenz Nein Dr. Veit - DP Wagner — Wehner entschuldigt Ahrens Ja Weinhold Nein Bahlburg Nein Welke -- Weltner Nein Dr. von Campe krank Dr. Wenzel — Eickhoff Ja Wönner Nein Ewers entschuldigt Zinn Nein Farke entschuldigt Zühlke Nein Hellwege krank Frau Kalinke . Ja Kuhlemann entschuldigt FDP Matthes Nein Dr. von Merkatz Nein - Dr. Mühlenfeld entschuldigt Dr. Atzenroth . Dr. Seebohm . — Dr. Becker (Hersfeld) Nein Tobaben Nein Dr. Blank (Oberhausen) . Nein Walter . Ja — Blücher Wittenburg entschuldigt Dannemann . Nein Dr. Dehler — Dirscherl entschuldigt BP Euler Nein FaBbender Nein Freiherr von Aretin entschuldigt Freudenberg entschuldigt Aumer entschuldigt Dr. Friedrich — Dr. Baumgartner entschuldigt Frühwald — Dr. Besold entschuldigt Gaul Ja Dr.-Ing. Decker . Nein Dr. von Golitschek Ja Donhauser entschuldigt Grundmann — Eichner . Nein Dr. Hammer Nein Dr. Etzel (Bamberg) entschuldigt Dr. Hasemann Ja Dr. Falkner entschuldigt Dr. Dr. Höpker-Aschoff Ja Dr. Fink Nein Dr. Hoffmann . . Ja Freiherr von Fürstenberg — Frau Hütter Nein Mayerhofer Nein Frau Dr. Ilk entschuldigt Parzinger entschuldigt Deutscher Bundestag — 75. und 76. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juli 1950 2741 Name Abstimmung Name Abstimmung Rahn entschuldigt Weickert Nein Dr. Seelos entschuldigt Wittmann krank Volkholz entschuldigt Wartner entschuldigt Zentrum Frau Arnold Nein KPD Dr. Bertram krank Agatz Nein Determann Ja Dr. Glasmeyer Nein Fisch Nein Dr. Hamacher Nein Gundelach Nein Harig Nein Krause . Nein Pannenbecker Nein Kohl (Stuttgart) Nein Dr. Reismann Nein Müller (Hannover) - Ribbeheger Ja — Müller (Offenbach) Frau Wessel Nein Niebergall Nein Nuding Nein Paul (Düsseldorf) entschuldigt DRP Reimann — Renner — Frommhold enthalten Rische — Goetzendorff entschuldigt Frau Thiele Nein Hedler — Vesper Dr. Leuchtgens entschuldigt Dr. Miessner Nein Paschek entschuldigt WAV Dr. Richter (Niedersachsen) . krank von Thadden entschuldigt Fröhlich Löfflad Nein SSW Loritz krank Dr. Ott — Clausen — Reindl Nein Schmidt (Bayern) . Nein Schuster Nein SRP Tichi — Wallner . entschuldigt Dr. Doris — Zusammenstellung der Abstimmung: Abgegebene Stimmen 212 Davon: Ja 76 Nein 134 Stimmenthaltung 2 Zusammen wie oben 212
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anton Sabel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das Problem, das hier diskutiert wird, ähnelt doch in sehr starkem Maße dem Problem, das wir schon oft erörtert haben, nämlich Watenstedt-Salzgitter; allerdings in einem kleinen Ausmaß. Hier in Sontra hat man im Dritten Reich den Kupferschieferbergbau entwickelt, hat dort zeitweise fast 3500 Arbeitskräfte angesiedelt. Der Betrieb kam 1945 zum Erliegen. Später erfolgte eine Reihe von Demontagen; und nun wird versucht, wiederum Beschäftigungsmöglichkeiten für die dort untergebrachten Menschen zu finden, für die andere Beschäftigungsmöglichkeiten kaum vorhanden sind.
    Im Augenblick ist es so, daß etwa 600 Leute wiederum Beschäftigung gefunden haben. Ich bemerke allerdings, daß bei dem Höchststand der Beschäftigtenziffer eine Reihe Fremdarbeiter vorhanden sind. Man könnte, soweit man überhaupt von einer ständigen Beschäftigtenziffer oder von einer regulären Beschäftigtenziffer reden kann, mit etwa 1800 Personen rechnen. Es ist also noch sehr viel aufzuholen, um diesen Stand zu erreichen.
    Es wurde nun in der Nachkriegszeit wiederholt überprüft, ob eine Wiederbelebung dieses Kupferschieferbergbaues zweckmäßig ist, ob sie wirtschaftlich ist. Seit dem vorigen Jahr hat die hessische Regierung hier doch erfreulicherweise eine beträchtliche Summe hineingesteckt und nun zunächst einmal ermöglicht, daß die Gruben durch das Entsumpfen wieder betriebsfähig wurden. Die Förderung wurde aufgenommen. Es wurde inzwischen auch ein Ofen erstellt, so daß die Verhüttung des anfallenden Materials möglich ist.
    Der finanzielle Aufwand, den die hessische Regierung geleistet hat, ist, auf den Kopf des einzelnen berechnet oder, möchte ich sagen, auf den Arbeitsplatz gerechnet, verhältnismäßig sehr hoch. Auch in diesem Jahre hat die hessische Regierung meines Wissens einen Betrag von 21/2 Millionen DM im Etat eingesetzt.

    (Zurufe.)

    — Ich glaube, 21/2 Millionen. Das würde, wenn wir das wiederum auf den Kopf der Belegschaft rechnen; doch immerhin eine beachtliche Summe von rund 4000 DM ausmachen.
    Ich möchte damit sagen: es ist schon manches geschehen, und ich glaube, daß es gerade in Anbetracht der besonderen Situation in Sontra vertretbar ist. Nun geht es darum, weitere Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Das wäre möglich durch die Erstellung des zweiten Ofens. Die Kosten sind eben
    schon erwähnt worden. Es wäre weiter möglich durch die Ausweitung der Förderung im Wolfsbergschacht, die ebenfalls eine Beschäftigungsmöglichkeit für zusätzlich 240 Personen ergeben würde. Alles in allem könnten die Maßnahmen, die hier diskutiert werden, dazu führen, daß statt bisher 600 Personen immerhin mehr als 1000 Arbeitskräfte dort Arbeitsmöglichkeiten finden würden.
    Ich darf nochmals darauf hinweisen, was schon Herr Kollege Dr. Arndt gesagt hat: Die Situation des Arbeitsmarktes in dem Bezirk Sontra ist besonders kritisch. Wir haben dort eine Arbeitslosigkeit, die etwa bei dem Dreifachen des Bundesdurchschnitts liegt; und wir haben auch kaum Möglichkeiten, diese Kräfte anderswo einzusetzen. Herr Staatssekretär Schalfejew meinte eben gerade, daß Herfa eine Ausweichmöglichkeit bieten würde. Das ist nur in beschränktem Maße möglich; denn Herfa ist räumlich von Sontra doch so weit entfernt, daß es nicht leicht möglich ist, die Arbeitskräfte von Sontra dort einzusetzen. An und für sich, für den Gesamtbezirk, ist es eine Erleichterung, aber nicht für den engeren Bezirk in Sontra.
    Mir scheint es notwendig, daß im Interesse der Stabilität die Aufbauarbeiten überlegt durchgeführt werden. Mir scheint eine allmähliche Entwicklung vernünftiger als eine schnelle Aufblähung. Es muß bei der ganzen Frage auch die Frage der Wirtschaftlichkeit geprüft werden. Das hängt entscheidend vom Kupferpreis ab. Der heutige Kupferpreis gibt uns die gewisse Garantie einer Wirtschaftlichkeit. Aber wir haben nicht die Sicherheit, daß dieser Kupferpreis so bleibt, wie er im Augenblick ist.
    Alle Überlegungen, glaube ich, führen doch dazu, den Einsatz weiterer öffentlicher Mittel als gerechtfertigt erscheinen zu lassen. Ich wäre deshalb dankbar, wenn man jetzt versuchen würde, Sontra im Rahmen des zweiten Arbeitsbeschaffungsprogramms stärker zu berücksichtigen, im übrigen aber auch das übrige Nordhessen zu berücksichtigen. Wenn es bisher nicht möglich war, Sontra im Rahmen des Schwerpunktprogramms zu berücksichtigen, dann ist mir das plausibel. Denn die Situation in Sontra ist so, daß die Anforderungen, die für die Vergebung von Krediten aus dem Schwerpunktprogramm gestellt werden, im Augenblick von Sontra nicht erfüllt werden können. Also müßten wir versuchen, über die Maßnahmen hinaus, die Hessen durchgeführt hat, gerade jetzt bei dem zweiten Arbeitsbeschaffungsprogramm die Voraussetzungen zu schaffen, in diesem Bezirk weitere Menschen im Kupferschieferbergbau zu beschäftigen.
    Ich darf bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, daß die Sache eben nicht nur von der Arbeitsmarktsituation aus behandelt werden sollte, sondern nebenher ist immerhin noch eine respektable Devisenersparnis wichtig. Bei dem heutigen Kupferpreis könnten wir immerhin einen Betrag — er mag hier in diesem Hause vielleicht etwas bescheiden klingen — von 11/4 Millionen Dollar an Devisen durch die Produktion in Sontra einsparen. Ich glaube, das sollte auch beachtet werden. Also ich empfehle, daß die Bundesregierung sich auch darüber Gedanken macht und versucht, in diesem zweiten Arbeitsbeschaffungsprogramm Sontra besonders zu berücksichtigen.

    (Bravo! bei der CDU!)



Rede von Dr. Erich Köhler
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat Herr Abgeneter Freidhof. 8 Minuten.
2692 Deutscher Bundestag — 75. und 76. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juli 1950

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rudolf Freidhof


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Meine Damen und Herren! Die Antwort, die die Regierung auf die sozialdemokratische Interpellation gegeben hat, kann die sozialdemokratische Fraktion nicht befriedigen. Die Regierung hat zwar anerkannt, daß die Notlage in diesem Bezirk sehr groß ist und hat auf das zweite Arbeitsbeschaffungsprogramm hingewiesen. Das sind Zukunftshoffnungen, auf die wir uns nicht vertrösten lassen können. Die hessische Regierung hat seit Jahren ihr Mögliches getan, um diesem Notstandsgebiet Hilfe zuteil werden zu lassen. Jetzt liegt es an der Bundesregierung, auch ihrerseits das zu tun, was notwendig ist, um diesem Notstandsgebiet einige Hilfe zuteil werden zu lassen.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Wenn aber in der Regierungserklärung die Wirtschaftlichkeit in den Vordergrund gestellt worden ist, wenn auch mein Vorredner, der Herr Kollege Sabel, darauf hingewiesen hat, daß der Kupferpreis dabei eine Rolle spielt, dann möchte ich sagen, daß es sich hier nicht nur um ein wirtschaftliches und ein finanzielles Problem handelt, sondern hier handelt es sich um ein menschliches Problem, ein soziales Problem, ein politisches Problem.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Es ist ganz klar, daß in einem Raum in so enger Konzentration und konzentrierter Form eine so große Arbeitslosigkeit zu schweren wirtschaftlichen und sozialen Erschütterungen führen muß und dadurch die Atmosphäre, insbesondere die politische Atmosphäre, außerordentlich stark vergiftet wird, jene Vergiftung der Atmosphäre, die den politischen Rattenfängern und Hasardeuren die Möglichkeit gibt, ihre Agitation dort zu entfalten. Es besteht überhaupt, das darf ich hinzufügen, meine Damen und Herren, eine tiefe Verstimmung in der Bevölkerung im nordhessischen Raum, weil nach ihrer Auffassung die Bundesregierung bis jetzt nicht die notwendigen Schritte unternommen hat, um diesem Notstandsgebiet einigermaßen Hilfe zuteil werden zu lassen.

    (Sehr wahr! bei der SPD. — Zuruf rechts: Und die Landesregierung!)

    Es handelt sich hier um ein echtes Notstandsgebiet, dem nur durch die Solidarität des gesamten Bundesgebietes geholfen werden kann.

    (Bravo! bei der SPD.)

    Ich darf in dem Zusammenhang darauf hinweisen — auch mein Parteifreund Dr. Arndt hat das bereits getan —, daß durch die Zonengrenzen usw. das Gebiet wirtschaftlich auseinandergerissen worden ist. Früher hat die Stadt Kassel die Möglichkeit geboten, einen überschüssigen Bevölkerungsanteil in diesem Gebiet aufzunehmen. Heute ist das unmöglich, da die Stadt Kassel selbst sehr schwer zerstört ist und ihre Wirtschaft schwer leidet, die Industrie schwer ringt und dort eine sehr große Arbeitslosigkeit vorhanden ist. Ich möchte in dem Zusammenhang darauf hinweisen, daß es sich nicht nur um das Sontra-Gebiet allein handelt, sondern daß es sich um das gesamte nordhessische Notstandsgebiet handelt, und daß die Bundesregierung verpflichtet ist, auch der Waggon- und Lokomotivindustrie in Kassel möglichst rasch Aufträge zu erteilen, um die Arbeitslosigkeit dort einigermaßen zu mildern.
    Ich darf in dem Zusammenhang noch auf etwas anderes hinweisen. Im Januar oder Februar ist der Bundesjustizminister Dr. Dehler in Kassel gewesen, um dort ein Gebäude zu besichtigen, da der Bundesgerichtshof nach Kassel verlegt werden soll. Wir
    haben in der Stadt Kassel seit Monaten eine Reihe von Wohnungen leerstehen, die wir bereithalten, um die Verwaltungsbeamten aufzunehmen. Das Verwaltungsgebäude, das zweitgrößte in Hessen, steht bereits seit Monaten fast leer, und die Regierung rührt sich nicht, um etwas zu tun, um dieser notleidenden Stadt zu helfen.
    Die Antwort, die die Regierung gegeben hat, kann uns also in keiner Weise befriedigen. Wir werden weitere Schritte unternehmen, um die Regierung zu zwingen, hier Farbe zu bekennen, ob sie dem Notstandsgebiet helfen will oder nicht.

    (Widerspruch bei den Regierungsparteien. — Zuruf: Nicht so große Worte!)

    Der Herr Bundeskanzler Dr. Adenauer hat in seiner Regierungserklärung erklärt, daß diese Regierung eine Regierung der sozialen Gerechtigkeit ist. Hier kann sie den Beweis erbringen, ob sie diesen Namen zu Recht verdient. Nach unserer Auffassung hat sie diesen Beweis bis heute nicht erbracht.

    (Beifall bei der SPD. — Zuruf rechts: Und die Landesregierung in Hessen?)