Rede von
Walter
Fisch
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(KPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (KPD)
Ich habe Zeit. Wenn Sie sich beruhigt haben, werden Sie vielleicht Zeit dafür finden, darüber nachzudenken, was es bedeutet, daß heute fünf Jahre nach Kriegsende
umfangreiche militärische Anlagen auf deutschem Boden errichtet werden. Vielleicht treten Sie vor die deutsche Bevolkerung hin und sagen ihr, daß Sie für derartige Dinge nichts anderes übrig haben als ein hämisches Lachen.
In der französischen Zone gibt es Sprengkommandos, die unter amerikanischem Kommando stehen. im Lande Wurttemberg-Hohenzollern ist ein solches Kommando in Calw stationiert. Es hat die Aufgabe, sämtliche Brücken und Tunnels im Lande zu unterminieren. Man verspricht den Angehörigen dieser Kommandos die amerikanische Staatsbürgerschaft nach zwei Jahren Dienst.
Nun, meine Damen und Herren, ich frage Sie: Wollen Sie an diesen Dingen vorübergehen, ohne die Regierung aufzufordern, klar vor dem Volk zu bekennen, was hier geschieht? Ich möchte die Regierung fragen, ob sie von diesen Dingen nichts weiß oder nichts wissen will. Wir haben ein Interesse daran, daß diese Dinge vor dem ganzen deutschen Volk bekannt werden und daß die Presse darüber berichtet. Wir wollen das, weil wir um das Leben von Millionen Menschen besorgt sind
und weil wir wissen, daß, wenn es gelingt, der Menschheit den Frieden zu erhalten, jene, die am Krieg interessiert sind, die imperialistischen Kriegstreiber, am Frieden ersticken. Es gehört zur amerikanischen Strategie, diesen Weg der Kriegsprovokation zu beschreiten, weil sie keinen- anderen Ausweg aus der verzweifelten Situation ihrer immer mehr anwachsenden Wirtschaftskrise sehen.
In dem Maße, in dem ihre kolonialen Extraprofite zusammenschmelzen, —