Rede von
Friedrich Wilhelm
Wagner
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren! Man hat die Grundlagen des Bonner Grundgesetzes angefochten und angezweifelt.
— Die Grundlage haben Sie insofern angezweifelt, als Sie erklärt haben, wir hätten gar kein Recht gehabt, derartige Verfassungsbestimmungen zu erlassen.
- Also bestätigen Sie das, was ich behaupte!
— Nein, Sie haben sich gegen das ganze Grundgesetz schlechthin gewandt. Sie haben erklärt: hier hat ein Sonder- und Zweckgremium ohne demokratische Berechtigung eine Verfassung erlassen.
- Indirekt gewählt, das ist richtig; aber indirekt gewählt bedeutet nicht, daß es nicht demokratisch wäre.
— Aber Sie müssen doch wissen, Herr Dr. Baumgartner, daß es bei der Demokratie eine direkte und eine indirekte Wahl gibt. Ich weiß nicht, warum Sie so opponieren, wo doch die Dinge klar sind.
Meine Damen und Herren, der Antrag der Bayernpartei ist falsch formuliert. Während Herr Dr. Etzel hier seine Vorlesung gehalten hat,
habe ich Mir auf einem Blatt Papier notiert, daß
der Antrag lauten müßte: Das Grundgesetz wird abgeschafft.
Sie werden es nicht fertig bringen, mit derartigen
Primitivitäten hier irgendwie Eindruck zu machen.
Herr Dr. Etzel hat an diesem Rednerpult das Blut herunterlaufen lassen.
Wenn Sie das als sachlich bezeichnen, - —
— Das nennen Sie sachlich?