Rede von
Friedrich
Rische
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(KPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (KPD)
Meine Damen und Herren! Über die Notwendigkeit einer Hilfe für die deutsche Hochseefischerei braucht, so glaube ich, von dieser Stelle aus nicht noch groß gesprochen zu werden;
diese Notlage ist gegeben. Wir haben uns im Wirtschaftsrat mit dieser Materie sehr gründlich beschäftigt.
Wir haben an Ort und Stelle, an der deutschen
Nordseeküste. die notwendigen Erkundigungen
eingezogen. Dabei ist mir jedoch eins aufgefallen: neben der großen Notlage der deutschen Dampferhochseefischerei besteht doch die Tatsache, daß der größte Teil der Betriebe heute noch immer stark monopolistischen Charakter trägt. Es handelt sich vielfach nicht mehr um wirklich echte deutsche Dampferhochseefischereibetriebe, sondern um Betriebe, die maßgeblich von dem bekannten Unilever-Konzern abhängig sind, und wir möchten nicht, daß auf dem Wege über die Bereitstellung einer Subventionssumme einem derartigen ausländischen Unternehmen auch noch die so bitter benötigten deutschen Steuergelder zugute kommen.
Deswegen hat meine Fraktion sozusagen noch in letzter Stunde — das nennen wir demokratische Wachsamkeit —
einen Antrag eingebracht, um zu verhindern, daß derartige ausländische Gesellschaften mit deutschen Steuergeldern subventioniert werden. Wir schlagen vor, in § 1 des Gesetzes hinter „Betriebe der Dampferhochseefischerei" einzufügen: „soweit sie nicht monopolgebunden sind". Im Interesse einer wirklich unabhängigen Wirtschaft und im Hinblick auf die dringend notwendige Hilfe für die deutsche Hochseefischerei bitte ich Sie im Namen meiner Fraktion, diesem Antrage zuzustimmen.