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ID0100705100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 7. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. September 1949 47 7. Sitzung Erster Tag Bonn, Donnerstag, den 22. September 1949. Geschäftiche Mitteilungen 47B, 67C, D Fortsetzung der Aussprache über die Erklärung der Bundesregierung . . . 47B Ewers (DP) 47C Dr. Seelos (BP) 53D Reimann (KPD) 58C Dr. Adenauer, Bundeskanzler . . . 67A Unterbrechung der Sitzung . 67C Loritz (WAV) 67D Frau Wessel (Z) 72B Dr. Richter (DRP) 80A Clausen (SSW) 85C Dr. Edert (Parteilos) 86B Fortsetzung der Sitzung 87C Die Sitzung wird um 10 Uhr 11 Minuten durch den Präsidenten Dr. Köhler eröffnet.
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    Rede von Dr. Eduard Edert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (Plos)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (Plos)

    Meine Damen und Herren! Als der deutsche Vertreter von Flensburg, der Hochburg des Dänentums, der Stadt, wo heute noch ein dänischer Oberbürgermeister und eine überwiegend dänische Stadtverwaltung regieren, bitte ich, zu den Ausführungen meines verehrten Herrn Vorredners und lieben Nachbarn hier im Hause Stellung nehmen zu dürfen. Herr Clausen hat ausgeführt, daß er auf die Durchführung des Selbstbestimmungsrechts und insbesondere auf die verwaltungsmäßige Trennung Schleswigs von Holstein Wert legt. Wir Deutsche sehen in dieser Forderung nicht in erster Linie eine verwaltungsmäßige Maßnahme, sondern wir haben Grund, anzunehmen, daß diese Forderung die Vorstufe der endgültigen Abtrennung ist.

    (Zuruf von der CDU: Sehr richtig!)

    Wir müssen aus den Reden und Kundgebungen der SSW schließen, daß das letzte Ziel dieser Südschleswig-Bewegung ein separatistisches ist. Das geht aus der Eingabe der SSW an die Alliierten vom Mai dieses Jahres und aus vielen Reden der Parteiführer hervor. Die großen Kundgebungen in Schleswig sind eigentlich alle mehr oder weniger unter das Motto gestellt: Heim ins Königreich! Wir Deutsche aller deutschen Parteien sehen aber die jetzige Grenze als die endgültige Lösung an. Sie ist durch die Abstimmung von 1920, die ja unter alliierter Kontrolle stattfand, festgelegt. Sie fand statt unter Umständen, die für Deutschland so ungünstig wie nur möglich waren, gleich nach dem ersten verlorenen Krieg. Damals blieben mindestens 30 000 Deutsche als Minderheit in Dänemark und etwa 7- bis 8000 Dänen als Minderheit in Deutschland. Beide waren echte Minderheiten, die sich dann in den Jahren von 1920 bis 1945 in ihrem Bestand kaum geändert haben.
    Meine Damen und Herren! An der Sicherheit dieser Nordgrenze hat niemand gezweifelt, weder in Deutschland noch in Dänemark. Selbst Hitler hat sie nicht verändert. Der dänische Staatsminister Buhl erklärte in der ersten Sitzung des dänischen Reichstags nach dem Zusammenbruch 1945 feierlich: die Grenze liegt fest.

    (Hört! Hört!)

    Wir hofften, daß damit der alte Streit zwischen den beiden Nachbarn endgültig beendet sei. Das aber, was sich nun von 1945 bis heute in Schleswig zugetragen hat, das, was die dänische Seite als Wiedererwachen des verschütteten Dänentums bezeichnet, hat mit einem eigentlichen Volkstumskampf wenig zu tun. Es ist nach unserer Auffassung im wesentlichen eine Folgeerscheinung des verlorenen Krieges, des geistigen Zusammenbruchs, der Flucht aus der deutschen Mitverantwortung, der Flucht aus deutschem Elend in ein Land, wo angeblich Milch und Honig fließt.

    (Sehr richtig!)

    Ich kann das mit zwei, drei Zahlen schlagend belegen. Die Zahl der alten dänischen Minderheit wurde auf 8000 geschätzt. Sie stieg am 1. Januar 1946 auf 11 800 und dann bis zum 1. Juli 1947, also in 11/2 Jahren, auf 75 000 Mitglieder. Die Zahl der dänischen Stimmen, die im ganzen Herzogtum Schleswig 1932, bei der letzten geheimen Wahl, etwas mehr als 1300 betrug, stieg 1947 auf 99 000. Sie ist inzwischen 1948 auf 92 000 und 1949 auf 75 000 gesunken. Die Zahl der dänischen Schulen stieg von 13 auf 66, die der dänischen Lehrer von 24 auf 217, die der Schüler von 800 auf 14 000 — das alles in zwei Jahren! Niemand wird glauben, daß eine solche plötzliche Sinnesänderung auf der Änderung des Volkstums beruhen kann. Der große dänische Historiker Aage Friis hat vor nicht langer Zeit in bezug auf diese Zahlen gesagt: Kein Däne und kein Deutscher wechselt seine Gesinnung über Nacht.

    (Sehr gut!)

    Diese südschleswigsche Bewegung — bei uns nennen die Leute sie „Neudänen" — hat noch keine innere Bindung zur dänischen Sprache und Kultur. Sie will sich diese Kultur erst aneignen. Auf ihren Versammlungen wird deutsch gesprochen. Die Plakate für die Wahlen sind deutsch. Es ist eine Bewegung, von der ein anderer Däne, Nis Nissen, gesagt hat: „Nicht hin zu Dänemark, sondern weg von Deutschland."
    Die grenzpolitische Linie der Deutschen aller Parteien ist klar und eindeutig. Wir wollen der


    (Clausen)

    echten dänischen Minderheit jede kulturelle Freiheit gewähren in der Hoffnung, daß die gleichen Rechte auch der arg bedrängten deutschen Minderheit in Nordschleswig bewilligt werden.

    (Sehr richtig!)

    Wir wenden uns nicht gegen das amtliche Dänemark. Wir erkennen mit Dank an, daß der gegenwärtige Ministerpräsident Hedtoft von den grenzpolitischen Forderungen der dänischen Aktivisten selbst nichts wissen will. Wir Deutsche an der Grenze möchten dringend den Frieden mit Dänemark. Uns Deutschen, die wir die Übersteigerung des nationalistischen Denkens blutig bezahlt haben, die wir am Vorabend des neuen Europa stehen, scheint dieser alte Streit mit dem nordischen, uns so nahe verwandten Nachbarn völlig überholt. Er ist uns aufgedrängt vom Nationalismus, der vom Norden über die Grenzen schlägt. Wir meinen, wir sollten nicht Grenzen verschieben, sondern Grenzen überbrücken. Unsere Abwehr richtet sich gegen die dänischen Nationalisten, die nördlich der Grenze sitzen allein die dänische Grenzvereinigung hat 200 000 Mitglieder —, vor allem gegen die eigenen Landsleute, die südlich der Grenze wohnen: die einen, die einer falsch verstandenen Ideologie erlegen sind, und die anderen, die glauben, daß sie der ungeheuren wirtschaftlichen Not des Landes, der Raumnot, der Übervölkerung -- in den Kreisen, die mein verehrter Vorredner und ich vertreten, ist in den meisten Dörfern und Städten die Zahl der Heimatvertriebenen ebenso groß wie die der Einheimischen — und der dadurch entstandenen ungeheuren Arbeitslosigkeit durch Angliederung an Dänemark entkommen können. So geht es in diesem Grenzkampf um das Gewinnen und Verlieren der einheimischen
    Deutschen. Dieser Kampf ist deswegen so schwer, weil diese südschleswigsche dänische Bewegung aus dem Königreich mit ungeheuer großen Geldmitteln unterstützt wird; wir schätzen sie auf 18 bis 20 Millionen Kronen jedes Jahr.

    (Hört! Hört! in der Mitte und rechts.) Gegenüber dieser Summe sind die eigenen Leistungen des ja völlig verarmten Landes SchleswigHolstein gering. Unser Land Schleswig-Holstein erwartet von dem neuen Bund in dieser Not eine schnelle und wirksame Hilfe, einmal bei einer anderweitigen gerechten Verteilung und menschenwürdigen Unterbringung der Heimatvertriebenen — in der Beziehung stimme ich mit meinem Vorredner ganz überein —, zum andern bei der Unterstützung unserer kulturellen Aufbau- und Abwehrarbeit gegenüber dem Dänentum. Wir wollen diesen Kampf mit geistigen Waffen kämpfen. Wir lehnen jede Schikane, jede Gewaltmaßnahme, jedes staatliche Eingreifen ab, aber wir müssen wissen, daß bei diesem schweren kulturellen Ringen das ganze Deutschland hinter der Grenzbevölkerung steht!


    (Lebhafter Beifall.)



Rede von Dr. Erich Köhler
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren, die Rednerliste ist für heute erschöpft. Wir unterbrechen die 7. Sitzung des Bundestags. Ihre Fortsetzung findet morgen um 10 Uhr statt.
Die Angehörigen des Ältestenrats bitte ich auf heute 8 Uhr 30 in das bekannte Sitzungszimmer.
Die Sitzung ist geschlossen.

(Unterbrechung der Sitzung 18 Uhr 48 Minuten.)


7. Sitzung
Zweiter Tag
Bonn, Freitag, den 23. September 1949. Geschäftliche Mitteilungen . . . . 89B, C, 109B Fortsetzung der Aussprache über die Erklärung der Bundesregierung 89B
Blank (CDU) 89D
Dr. Laforet (CSU) 93C
Dr. Henle (CDU) 94B
Ollenhauer (SPD) 97A
Dr. Wellhausen (FDP) 103B
Rüdiger (FDP) 107A
Unterbrechung der Sitzung . . 109B
Dr. Adenauer, Bundeskanzler . . 110D
Dr. Zawadil (FDP) 111A
Dr. von Merkatz (DP) 112C
Frau Kalinke (DP) 114B
Dr. Etzel (BP) . . . . . . . 118A
Fisch (KPD) 121C
Götzendorff (WAV) 125D
Ribbeheger (Z) 129C
Dr. Leuchtgens (NR) 130D
Euler (FDP) (persönliche Bemerkung) 134D
Nächste Sitzung 109C, 135D
Ollenhauer (SPD) 109C
Dr. von Brentano (CDU) . . . . 110A
Dr. Schmid (SPD) 110C
Die Sitzung wird um 10 Uhr 19 Minuten durch den Präsidenten Dr. Köhler eröffnet.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Erich Köhler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine Damen und Herren! Ich eröffne die Sitzung. Die heutige Tagesordnung ist die gleiche wie gestern:
    Fortsetzung der Aussprache
    über die Erklärung der Bundesregierung.
    Ich bitte zunächst den Herrn Schriftführer, Abgeordneten Loritz, die Namen der abwesenden Mitglieder des Bundestags bekanntzugeben.